Cover-Bild Die Tochter des Zementbarons
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20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Brunnen Verlag GmbH
  • Themenbereich: Belletristik
  • Genre: Romane & Erzählungen / Historische Romane
  • Seitenzahl: 368
  • Ersterscheinung: 24.08.2022
  • ISBN: 9783765536656
Sylvia B. Barron

Die Tochter des Zementbarons

Der historische Liebesroman der jungen deutschen Autorin Sylvia B. Barron ist ihr Debut-Roman und vereint deutsche Geschichte, Lokalkolorit (Blaubeuren, Schwäbische Alb) und christlichen Glauben. Ein Roman aus der Zeit des ersten Weltkriegs, mit viel Liebe zum Detail recherchiert.

Blaubeuren 1914, der Erste Weltkrieg steht kurz bevor. Anna Kran, Tochter eines Zementwerkbesitzers und überzeugte Nationalistin, möchte einen Beitrag für ihr Vaterland leisten und Lazarettschwester werden. Doch ihr Vater traut ihr diese Arbeit nicht zu. In ihrem Eifer, ihn von ihrer Tatkraft zu überzeugen, fügt sie anderen Menschen unbewusst Leid zu.

Erst ein verletzter Fremder, eine tragische Nachricht und Gott, der schon lange um ihr Herz wirbt, ändern ihre Sicht auf die Dinge …

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.12.2022

Die Wandlung der Anna Kran

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„...Meine ganze Klasse hat es vor, nachdem uns der Lateinlehrer einen Vortrag über die Ehre des Militärs gehalten hat. Als jemand gefragt hat, ob man nicht lieber erst das Abitur machen solle, hat er ihn ...

„...Meine ganze Klasse hat es vor, nachdem uns der Lateinlehrer einen Vortrag über die Ehre des Militärs gehalten hat. Als jemand gefragt hat, ob man nicht lieber erst das Abitur machen solle, hat er ihn ausgeschimpft, ob er denn kein Pflichtgefühl habe...“

Wir schreiben den Juni 1914, als sich der 17jährige Gerhard mit seiner 22jährigen Schwester Anna über den zu erwartenden Krieg unterhält. Beide sind die Kinder des Zementfabrikanten in Blaubeuren. Anna unterstützt ihren Bruder in seinem Vorhaben.
Die Autorin hat einen spannenden historischen Roman geschrieben. Der Schriftstil lässt sich flott lesen.
Die Personen werden gut charakterisiert. Anna ist eine selbstbewusste, manchmal extrem sture junge Frau. Zugleich aber ist sie sehr naiv und weltfremd. Außerhalb ihres behüteten Daseins hat sie nur wenige Einblicke. Das führt zu fatalen Einschätzungen des Verhaltens anderer. Als sie in Stuttgart auf einer Demonstration gegen den Krieg einige Männer sieht, die aus der Fabrik ihres Vaters stammen, fühlt sie sich persönlich bedroht. Sie sorgt dafür, dass unter anderen Johann eingezogen wird. Der wartet zusammen mit Gerhard auf den Zug. Dabei gehen ihm folgende Gedanken durch den Kopf:

„...Warum schickte die ältere Generation, die für diesen Krieg verantwortlich war, ihre Kinder? Warum griffen sie nicht selbst zu den Waffen, wenn es ihnen so wichtig war? Warum nahm man blutjungen Knaben ohne Lebenserfahrung ihre Freiheit weg?...“

Anna weiß nicht, dass Johanns Frau hochschwanger ist. Ihr fehlt nun der Ernährer, zumal sie selbst ihre Arbeit verliert.
Wenn Anna allerdings mit einem Lob ihres Vaters gerechnet hatte, wird sie schwer enttäuscht, den dem fehlen nun die Arbeiter.
Anna möchte sich als Lazarettschwester ausbilden lassen. Anfangs lehnt das ihr Vater ab. Nach ihrem Eskapaden aber stimmt er zu. Die Arbeit im Lazarett verändert Anna. Sie beißt sich durch, sieht jedoch immer noch den Krieg als Notwendigkeit. Das Gespräch mit einer Mitschwester bringt erstmalig ihr Gedankengebäude ins Wanken.

„...Zuallererst soll man Gott gehorchen […] Aber ich weiß nicht, ob die Arbeiter groß den Herrn gefragt haben, bevor sie demonstriert haben. Genauso wenig, wie wahrscheinlich der Kaiser gefragt haben wird, ob er die Kriegserklärungen ausstellen soll...“

Als besonderer Stilmittel verwendet die Autorin Briefe von der Front, die einerseits von Johann, andererseits von Gerhard kommen. Gerade erstere enthalten geheime Teile. Die sind aber leider so kontrastarm abgedruckt, dass sie bei Problemen mit den Augen kaum zu lesen sind. Das ist bedauerlich, denn hier wird der Verlauf der Kämpfe und das Leben an der Front ungeschönt beschrieben. Die Briefe sind in unterschiedlicher Schreibschrift geschrieben.
Auch Johann ändert sich. Zwar ist er nach wie vor der Meinung, dass er alles tun muss, damit der Krieg beendet wird, denn Arbeiter sollten nicht aufeinander schießen, doch gleichzeitig zeigen ihm einige Kameraden, wie sie Hoffnung und Kraft aus dem Glauben finden.
Es bedarf eines letzten Anstoßes, dass Anna ihre Meinung revidiert und einen realistischen Blick auf das Geschehen erhält.
Eine Karte, ein Überblick über historische Persönlichkeiten und ein Glossar ergänzen das Buch.
Die Geschichte hat mir sehr gut gefallen. Sie ist exakt recherchiert und gibt auch denjenigen eine Stimme, die bei Beginn des Krieges nicht in Jubel ausgebrochen sind.

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Veröffentlicht am 18.12.2022

Spannend, authentisch und hervorragend recherchiert

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Das Debüt von Sylvia B. Barron hat mich unglaublich berührt. Sehr authentisch und hervorragend recherchiert wird die Geschichte der jungen Fabrikantentochter Anna Kran erzählt, die von Nationalismus durchdrungen, ...

Das Debüt von Sylvia B. Barron hat mich unglaublich berührt. Sehr authentisch und hervorragend recherchiert wird die Geschichte der jungen Fabrikantentochter Anna Kran erzählt, die von Nationalismus durchdrungen, dem drohenden ersten Weltkrieg stolz entgegen sieht und sogar ihren jüngeren Bruder ermutigt, sich einziehen zu lassen. Es wird ja nur ein paar Monate dauern! Um selbst ebenfalls etwas zu tun, meldet sie sich als ehrenamtliche Lazarettschwester. Doch nach und nach wird ihr klar, was der Krieg bedeutet und dass er furchtbare Konsequenzen hat... Die Wandlung der jungen Anna (die ich anfangs ob ihrer Naivität und ihrer teilweise schon arroganten, herabschauenden Art gern geschüttelt hätte) während der Handlung empfand ich durchweg als nachvollziehbar und empathisch geschildert, auch die Nebencharaktere sind gut dargestellt worden. Die merkbar gute Recherche wird durch Zitate von Gedichten, Liedern und Bibelstellen passend ergänzt und erhält durch das Stilmittel von in unterschiedlichen Stilen gedruckte Briefe starke Authentizität. Ein faszinierender historischer Roman, der mich sehr gefesselt hat!

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Veröffentlicht am 17.10.2022

Eine mutige Frau in Zeiten des Krieges

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Inhalt:

Anna Kran ist die Tochter eines Zementwerkbesitzers aus Blaubeuren und lebt ein Leben in Luxus und Unbeschwertheit. Als der Erste Weltkrieg beginnt, möchte sie unbedingt auch einen Beitrag leisten. ...

Inhalt:

Anna Kran ist die Tochter eines Zementwerkbesitzers aus Blaubeuren und lebt ein Leben in Luxus und Unbeschwertheit. Als der Erste Weltkrieg beginnt, möchte sie unbedingt auch einen Beitrag leisten. Wie sehr bewundert sie doch die mutigen Männer an der Front. Alle Vorschläge ihrer Mutter kleine Beiträge zu leisten, indem sie vielleicht Socken für die Soldaten strickt oder ähnliches, schlägt sie in den Wind. Stattdessen möchte sie unbedingt Lazarettschwester werden.

Durch diese Arbeit lernt sie aber immer mehr ihre Meinungen und Weltanschauungen zu hinterfragen. Sie kommt in Zweifel über ihre Identität, den Sinn ihres Lebens und ihre soziale Stellung.

Außerdem geht ihr ein verletzter Fremder einfach nicht mehr aus dem Kopf und auch die Schicksale einiger Arbeiter ihres Vaters lassen sie nicht mehr los.

Meinung:

Mich konnte dieser historischer Roman über den Ersten Weltkrieg sehr begeistern. Durch die unterschiedlichen Perspektiven der Charaktere werden die einzelnen Schicksale greifbar und man leidet mit allen mit.

Anna ist zu Beginn sehr verwöhnt und hat eigentlich wenig Ahnung von den Lebensumständen der Arbeiter. Außerdem steht sie überzeugt für ihr Vaterland ein und sieht es als Ehre als Soldat an die Front zu gehen. So drängt sie auch ihren Bruder dazu und ist unglaublich stolz, wenn sie für die Gesetze einstehen kann. Sie trifft einige Entscheidungen, die schwerwiegende Folgen nach sich ziehen und andere Menschen verletzen. Allerdings fehlt ihr dafür der Blick und sie sieht nur ihre kleine Welt.

Im Laufe des Buches und vor allem ihrer Tätigkeit im Lazarett, gewinnt sie mehr Einblicke in die echte Welt und wird mit Bildern konfrontiert, die sie schockieren. Einer ihrer Patienten, der junge Pfarrer Hans Wilhelm, trägt besonders zu ihrem langsamen Umdenken bei. Viele Dinge sieht er so anders als sie und fordert ihr Weltbild immer wieder heraus.

Abgesehen davon, hat mich aber auch die Thematik der Vergebung beeindruckt. Anna macht eine große Charakterentwicklung und wird dadurch auch mit Fehlern aus ihrer Vergangenheit konfrontiert, die sie bereinigen möchte. Hans Wilhelm ermutigt sie dazu und Anna findet den Mut ehrlich zu sein und bei Gott und den Menschen um Vergebung zu bitten.

Für mich ist sie gerade deshalb so mutig. Sie stellt sich ihren Irrtümern und wagt einen Neuanfang.

Sehr interessant fand ich außerdem die Thematik der Kriegsverweigerung bei Hans Wilhelm. Er war als junger Mann in einer enormen Zwickmühle. Auf der einen Seite möchte er Gottes Geboten folgen und nicht töten, aber auf der anderen Seite soll er auch nicht lügen.

Außerdem kommen auch die Perspektiven der Arbeiter und ihrer Frauen, die alleine zurückblieben zu Wort. Auch das war authentisch und man war erschrocken über die schlimmen Lebensumstände.

Meine einzige Kritik wäre, dass die abgedruckten Briefe manchmal etwas schwer zu lesen waren, weil die Schrift so undeutlich war. Teilweise hat das doch den Lesefluss unterbrochen.

Abgesehen davon aber ein unglaublich tolles Debüt mit so vielen eindrücklichen historischen Erlebnissen und Perspektiven.

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Veröffentlicht am 21.06.2023

Ein Debütroman mit erstaunlicher Entwicklung und etlichen Überraschungen

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Was für ein wundervoller Debütroman, der einem ganz intensiv zeigt, wie wichtig es ist, nie vorschnell zu verurteilen oder sich von der Masse mitreißen zu lassen, ohne die genauen Fakten zu kennen oder ...

Was für ein wundervoller Debütroman, der einem ganz intensiv zeigt, wie wichtig es ist, nie vorschnell zu verurteilen oder sich von der Masse mitreißen zu lassen, ohne die genauen Fakten zu kennen oder die Folgen zu überdenken.

Gleichzeitig musste auch ich meine anfängliche Abneigung gegen die egoistische, uneinsichtige Art Annas korrigieren, denn durch ihre Geschichte bewirkt die Autorin auch bei jedem Leser ein Umdenken.

Die spannungsgeladene Gegenüberstellung von wohlhabendem Bürgertum und den einfachen Lohnarbeitern, deren Unzufriedenheit immer mehr hochkocht macht sie durch die genau passenden Charaktere so greifbar und authentisch.

Man wird sofort in die Handlung reingezogen, teils faszinierend aber manchmal auch fassungslos - eine ganz spezielle Mischung und doch so gut, weil es so viele Emotionen weckt.

So traurig die Entwicklung zwischenzeitlich ist und auch Anna auf teilweise sehr schmerzhafte Weise lernen muss, gewisse Ansichten zu überdenken und sich von Gott formen zu lassen, so ergreifend und eindrucksvoll wird dies geschildert.

In Verbindung mit dem 1.Weltkrieg und der zahlreichen Lieder und Briefe von Soldaten, entsteht eine Geschichte, die einen noch lange beschäftigt hält, die die ganze Sinnlosigkeit von Krieg und Standesdenken verdeutlicht und es durch einen ganz besonderen Satz passend zusammenfasst: "Und doch kann Gott noch gute Dinge aus Fehlern wachsen lassen. Keiner ist perfekt." (Buchzitat)

Je tiefer man eintaucht, desto mehr erlebt man, wie die Ereignisse immer mehr verknüpft werden. Es ist anfangs wie ein Puzzle aus vielen Teilen, das nach und nach durch Erleben und Korrektur wieder zu einem wunderschönen Gesamtbild zusammengefügt wird.

Ein empfehlenswerter historischer Roman zur Zeit des 1.Weltkriegs mit tollem Lokalkolorit in Blaubeuren, der auf ganz unterschiedliche Art christliche Werte hervorhebt, die langsam, aber stetig wachsen und für so manche Überraschung sorgen.

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Veröffentlicht am 02.01.2023

Der Krieg und die Erkenntnisse des Lebens

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Die Autorin Sylvia B. Barron nimmt uns mit ins Jahr 1914 nach Blaubeuren. Wir lernen Anna die Tochter des Zementbarrons kennen. So wie sie aufgewachsen ist , kennt sie die Sorgen und Nöte der einfachen ...

Die Autorin Sylvia B. Barron nimmt uns mit ins Jahr 1914 nach Blaubeuren. Wir lernen Anna die Tochter des Zementbarrons kennen. So wie sie aufgewachsen ist , kennt sie die Sorgen und Nöte der einfachen Menschen nicht. Doch mit dem Beginn des Krieges wird ihr schmerzlich bewusst wie das Leben wirklich ist.

Neben dem Krieg , findet etwas Liebe aber auch eine gewisse Persönlichkeitsentwicklung statt.

Das ganze ist spannend und informativ beschrieben und beim lesen lernt man etwas dazu. Auch die detailreiche Beschreibung macht es einen leicht in die Geschichte abzutauchen. Ich hatte schöne Lesestunden und viel zu schnell hatte ich das Buch ausgelesen.

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