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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.08.2017

Wenn die Liebe zum Drama wird ...

Was ich getan habe
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"Mein Name ist David James Forrester. Ich bin Anwalt. Heute Abend um 18 Uhr 10 habe ich meine Frau getötet. Dies ist meine Aussage."

Diese Zeilen stehen auf dem Klappentext. Man kann sich also vorab ...


"Mein Name ist David James Forrester. Ich bin Anwalt. Heute Abend um 18 Uhr 10 habe ich meine Frau getötet. Dies ist meine Aussage."

Diese Zeilen stehen auf dem Klappentext. Man kann sich also vorab schon denken, dass es sich nicht um einen herkömmlichen Thriller handelt. Die Erzählung befasst sich mit der Tat an sich. Den Gefühlen und Gedanken Davids, aber auch mit Elles. Während David durch die Straßen von Melbourne irrt, an einer Verteidigungsstrategie arbeitet und man seine Sicht auf die obsessive Liebe zwischen Elle und ihm bekommt, hatt Elle ihre eigene Stimme. Diese ihre Sichtweise, ist außerhalb ihres Körpers platziert. Was zur Folge hat, dass man sich gerade ihr als Opfer sehr nahe fühlt. Der Hintergedanke während des Lesens ist natürlich immer, wie und warum es zu dieser Tat gekommen ist. Allmählich bröckelt dann auch Davids Fassade und man erkennt die Richtung, die der Roman einschlägt. Wie die Eheleute wirklich zu einander standen.

Ein wirklich gut strukturiertes Drama, dessen Ausgang bereits zu beginn klar zu sein scheint. Flüssig im Schreibstil, mit bedrückenden Szenen, einer überraschenden Wendung und einem – ja – passenden Ausgang. Die Geschichte kommt mit wenigen Charakteren daher, die aber jeder für sich eine gute passende Rolle in der Handlung haben.

Mit dem Cover kann ich nicht wirklich was anfangen. Was soll es darstellen, was soll es sein? Der Titel passt dafür sehr gut zur Geschichte.

Mein Fazit:

Ein Thriller der mehr Spannungsroman ist und viel dramatisches aus einem Liebes- und Eheleben zu bieten hat, mit durchaus realen Komponenten. Liebe macht blind, oder ist es doch eher Abhängigkeit? Tja, das muss jeder Leser für sich entscheiden. Ich fand die Geschichte gut.

Veröffentlicht am 18.07.2017

Ein Familiendrama das zu Herzen geht

Das Licht zwischen den Wolken
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Mein erstes Buch der Autorin. Mich hat besonders die Thematik in der Geschichte angesprochen und interessiert. Seine Kinder wegzugeben ist oft ja ein letzter Ausweg für eine Mutter, aus welchen Gründen ...

Mein erstes Buch der Autorin. Mich hat besonders die Thematik in der Geschichte angesprochen und interessiert. Seine Kinder wegzugeben ist oft ja ein letzter Ausweg für eine Mutter, aus welchen Gründen auch immer. Oft ist es wohl so, dass es den Kindern dann wirklich besser geht, es ihnen an nichts fehlt, sie in eine neue Familie adoptiert werden. Doch wie ergeht es Kindern, besonders Geschwister, die nicht zusammen bleiben dürfen, die nicht zusammen in ein neues Umfeld kommen, zusammen Groß werden können? Amy Hatvany hat daraus eine gute Geschichte gedreht, die mich manchmal emotional sehr stark berührt hat, die mich am Ende dann doch etwas Ratlos zurück ließ.

Die Geschichte oder viel mehr das Drama um Jennifer, Brooke und Natalie wird in abwechselnden Handlungssträngen erzählt. Am Anfang steht immer der Name der Person, welche gerade im Zentrum der Erzählung steht. Jennifer kommt man auf diesen Seiten besonders nahe, da ihr Part in der ich-Form erzählt wird. Dadurch hat man besonders zu ihrer Person eine feste Bindung.

Jennifer ist eigentlich eine liebende Mutter. Leider hat sie in ihrem Leben einige Entscheidungen getroffen, die für ihr Dilemma eine gewichtige Rolle spielen. Auch ihre eigene Mutter trifft in gewisser Weise eine Schuld. Auf jeden Fall sitzt Jennifer mit ihren beiden Mädels auf der Straße. Es ist nicht immer leicht für Brooke und Natalie essbares aufzutreiben. Manchmal erbettelt sie etwas Geld oder Lebensmittel. Manchmal muss sie aber auch stehlen um die Mädels nicht verhungern zu lassen. Bei einer ihrer “Einkaufstouren” wird Jennifer dann erwischt. Die Mädchen kommen in staatliche Obhut und Jennifer muss ins Gefängnis, da es nicht ihr erstes Delikt ist. Aus Verzweiflung und um ihren Töchtern ein besseres Leben zu ermöglichen, willigt Jennifer schließlich ein und gibt die Beiden zur Adoption frei. Sie war davon überzeugt, dass die Mädchen nicht getrennt werden und zusammen aufwachsen würden. Die junge Frau verzweifelt an dieser Entscheidung schier, möchte am Liebsten sterben. Dieser Teil war schon sehr dramatisch zu lesen und sie tat mir von herzen leid. Dieser Teil der Geschichte spielt in einer Zeit, in der das Jugendamt noch anders agiert hat, als es wohl heute der Fall sein würde. Sicher bin ich mir da natürlich nicht. In jedem Fall fand ich es sehr dramatisch, besonders da Jennifer ihre Kinder nie mehr wieder sehen durfte, weil sie alle Rechte an ihnen abgegeben hat.

Über Brooke und Natalie erfährt man auch, wie es ihnen ergangen ist. Besonders Brooke hat es schwer getroffen. Sie wurde nicht adoptiert, wurde von einer Pflegefamilie zur nächsten gereicht und musste schließlich im Kinderheim bleiben. Das hat mich echt schockiert. Vor allem, dass da von Seiten des Staates nie versucht wurde, sie wieder mit ihrer Mutter zusammen zu bringen. Ihre Betreuerin wusste, wie das Mädchen an ihrer Mutter hing und wie verzweifelt sie Tag für Tag, Monat für Monat auf die Rückkehr ihrer Mutter gehofft hatte. Das war echt schlimm und zeigt auch, dass auch der Staat nicht immer alles richtig macht. Vielleicht lag es aber wirklich an der Zeit. Doch auch nachdem das Mädchen erwachsen war, hatte es kein Anrecht auf Einblick ihrer Akte. Da blieb alles fest verschlossen. Auch über den Verbleib der Schwester konnte sie nichts in Erfahrung bringen. Dass aus Brooke eine verschlossene Erwachsene wurde, war keine Überraschung. Wird man von einer Familie in die nächste Abgeschoben und bekommt man keinen Rückhalt wenn es mal schwierig wird, ist das wohl ein Charakterzug der zum eigenen Schutz dient.

Natalie hat es gut getroffen. Sie wurde in eine liebevolle Familie adoptiert. Sie hat aber auch erst als Teenager erfahren, dass ihre Eltern ihre leiblichen Eltern sind. Besonders die Mutter wollte mit allen Mitteln verhindern, dass Natalie davon erfährt. Am Schlimmsten war natürlich dann, dass Natalie zu dieser Zeit aber nicht erfuhr, dass sie noch eine ältere Schwester hat. Die Gründe für dieses Verschweigen liefert die Geschichte natürlich, sie machen mir die Adoptivmutter nicht wirklich sympathisch und ich konnte und kann dieses Vorgehen nicht verstehen. Dient zum Dramaeffekt der Geschichte und hat definitiv gewirkt.

Eigentlich ist “Das Licht zwischen den Wolken” eine recht runde Sache. Der Schreibstil ist gut, die Charaktere passen zur Geschichte und die Schicksale aller drei Protagonisten gehen einem doch recht nahe. Mit dem Ende kann ich mich leider nicht recht anfreunden. Natürlich ist mir klar, dass es in Familiensachen nicht immer ein happy End geben kann. Doch Jennifer wirkte auf mich immer als so verzweifelt wenn es um ihre Mädels ging, mit den Jahren wirkte sie sogar gewachsen an dem Drama. Die Autorin hatte aber ein anderes Ende für die Drei geplant, was natürlich ok ist, andererseits aber wieder Fragen offen ließ.

Mein Fazit:

Ein gut geschriebenes Familiendrama das zu Herzen geht, mit einigen Längen in den Erzählsträngen und einem Ende das mir persönlich dann doch nicht so recht zusagen will. Ich verlange kein Happy End, doch dieses Ende lässt dann doch wieder zu viele Fragen offen, vor allem wirft es auf Jennifer an sich ein schlechtes Licht und als grundschlechte Person oder unfähige Mutter hätte ich sie so nie in der Geschichte gesehen, dass die Autorin ein solches Ende wählen musste.

Veröffentlicht am 18.07.2017

Einige Längen, aber doch recht spannend

Into the Water - Traue keinem. Auch nicht dir selbst.
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Mit “The Girl on the Train” konnte mich die Autorin total begeistern. Daher freute es mich um so mehr, das ihr aktuelles Buch “Into the Water” auch als Hörbuch erschienen ist und mir vom Bloggerportal ...

Mit “The Girl on the Train” konnte mich die Autorin total begeistern. Daher freute es mich um so mehr, das ihr aktuelles Buch “Into the Water” auch als Hörbuch erschienen ist und mir vom Bloggerportal freundlicherweise ein Exemplar zur Verfügung gestellt wurde!

Der Einstieg in die Geschichte viel mir dann doch nicht so leicht. Paula Hawkins beginnt ihren Roman in einer Zeit, die schon ganz weit zurück liegt, was, um so länger ich dem Hörbuch lauschte, meines Erachtens nicht nötig gewesen wäre. Auf mich hatte es den Eindruck, nur noch eine zusätzliche Szene in die Handlung einzubauen um dem Buch mehr Fülle zu verpassen. Die Geschichte beinhaltet so schon reichlich Charaktere, dass mir gerade diese zusätzlichen Personen etwas “to much” waren. Auch wenn die Thematik – es ging um den Mittelalterlichen Hexenwahn und den damit verbundenen Gefahren, die im Besonderen Frauen ausgeliefert waren – durchaus interessant war. Die Autorin verband die mittelalterlichen Szenen zwar mit dem “Drowning Pool” und den Frauen, die in dem Wasser vermeintlich Selbstmord begingen, aber mit der eigentlichen Geschichte hatte es ansonsten wenig zu tun.

Nach Nells Tod kehrt Julia also zurück nach “Drowning Pool” in ihr Elternhaus, mit dem sie ganz schlimme Erinnerungen verbindet. Julia hatte es als Teenager nicht leicht, war sie doch so anderes als ihre aufgeschlossene gutaussehende ältere Schwester. Wie so oft spielt das Äußere während dieser jugendlichen Entwicklungsphase, und die damit verbundenen Vorkommnisse, eine entscheidende Rolle für das schlechte Verhältnis zu ihrer Schwester. Nells Tochter begegnet Julia ebenfalls mit Verachtung, ja regelrechtem Hass, denn diese kann nicht verstehen, warum Julia nie auf Nells Anrufe reagiert hat. Julia will sich gegenüber ihrer Nichte nicht äußern und so hält Lena an ihrer Meinung zu ihrer Tante fest. Die Polizei geht indes von einem Selbstmord Nells aus und will nur die Gründe dafür ermitteln. Doch allmählich kommen Zweifel auf und besonders ein Mann rückt in den Fokus der Beamten. Der Bruder von Lenas bester Freundin, die ebenfalls im Wasser des “Drowning Pool” versunken ist, deutet an, dass diese ein unschickliches Verhältnis mit eben diesem älteren Mann gehabt hatte. Doch ist er wirklich der Täter? Allmählich wird ein Stein nach dem anderen umgedreht und man kommt hinter die verschiedensten Geheimnisse der beteiligten Hauptpersonen. Eine Verzweiflungstat jagt die andere. Bis zur Lösung des Falls geschehen noch einige Überraschungen.

Die Charaktere gefielen mir sonst alle ganz gut. Julia und ihr schwieriges Verhältnis zu ihrer verstorbenen Schwester, dessen Ursprung sich ganz klar abzeichnet um dann doch noch Überraschend anders gewesen zu sein, als angenommen – sowohl für Julia als auch dem Zuhörer. War schon sehr gut beschrieben und lässt tief in die menschliche Psyche blicken. Nach und nach wird das Geschehen um Nells Tod aufgedeckt. Welche Abgründe sich in mitunter unbescholtenen angesehenen Menschen auftun. Die Erzählstränge wechseln sich immer wieder mit den verschiedenen Protagonisten ab, was ich eigentlich total gerne mag, dem aber nicht immer leicht zu folgen ist. Durch die drei unterschiedlichen Sprecher pendelte sich das in kurzer Zeit doch recht gut ein und einem gespannten Zuhören stand allmählich nichts mehr im Wege. Bis zum Ende hatte man als Zuhörer/Leser schon einige Ideen zum möglichen Täter, doch im Großen und Ganzen fand ich die Auflösung dann ganz in Ordnung.

Mein Fazit:

Ein sehr spannender Thriller, dem es durch die vielen Charaktere nicht immer leicht zu folgen ist. Die verschiedenen Handlungsstränge wurde aber gut miteinander verbunden und ich konnte mich gut in die Geschichte hineinversetzten!

Veröffentlicht am 05.07.2017

Atmosphärisch, skurill mit einer ordenlichen Portion Schwarzem Humor

... und morgen werde ich dich vermissen
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Dieser Thriller hat es mir von der ersten Seite an angetan. Schon der Beginn mit seinen “sieben Minuten” und was sich in dieser Zeit ereignet und besonders wie es erzählt wird, hat mich von dem Buch überzeugt. ...

Dieser Thriller hat es mir von der ersten Seite an angetan. Schon der Beginn mit seinen “sieben Minuten” und was sich in dieser Zeit ereignet und besonders wie es erzählt wird, hat mich von dem Buch überzeugt.

Nach seiner Entlassung aus dem Gefängnis ist Thorkild Aske erst einmal auf Jobsuche. Da er ein lebenslanges Berufsverbot hat, ist eine Rückkehr zur Polizei ausgeschlossen. Also findet er sich erst einmal bei der Arbeitsvermittlung ein. Nicht leicht eine passende Beschäftigung für einen gefallenen Ermittler zu finden. Aber die nette Dame im Jobcenter gibt nicht auf, vielleicht ist ja ein Callcenter das Richtige für ihn. Bevor Aske diesen Job antritt, wird er allerdings mehr oder weniger von Ulf, seinem Psychiater, gezwungen in den Norden zu fahren und nach dem verschwundenen Rasmus zu suchen. Gezwungen deshalb, weil der Psychiater versucht ihn aus seiner Lethargie und selbst erzwungenen Einsamkeit herauszuholen. Da es sich bei dem Vermissten noch dazu um den Sohn einer anderen Patientin Ulfs handelt und Thorkild eine tiefe Schuld ihr und ihrem Mann gegenüber verspürt, nimmt er den Job an. Als er in der stürmischen Nacht auf der Insel dann die Wasserleiche findet geschehen seltsame Dinge, nicht nur verschwindet die Leiche ganz plötzlich, auch verschwinden die beiden Polizisten, die Thorkild gerufen hat um das Opfer von der Insel zu holen. Als gerade entlassener Häftling und verurteilter Mörder, ist Aske nun also auch noch Hauptverdächtiger in diesem mysteriösem Fall. Nun sollte er eigentlich die Finger von der Sache lassen, doch in Thorkild ist nun sein früherer Ermittlergeist wieder erwacht ……

Thorkild Aske ist ja kein “normaler” Ermittler. Schon allein die Tatsache, dass er eine Gefängnisstrafe abzusitzen hatte, machte mich neugierig auf diesen Typ. Da stellt man sich ja so einiges vor, was diesen Menschen betrifft. Vor allem negatives. Im Laufe der Erzählung erfährt man dann etliches über Aske. Warum er so ist wie er ist, wieso er im Gefängnis saß und vor allem, was sich in seinem Kopf so abspielt. Durch die Ich-Erzählung entwickelt man als Leser zu Thorikild natürlich auch eine gewisse Nähe, lernt ihn und seine Psyche kennen. Die Handlung selber bietet auch immer wieder einen guten Spannungsbogen, der aber auch immer wieder abflaut. Die Geschichte lebt vor allem von den atmosphärischen Szenenbildern der Gegend und von den Charakteren, allen voran Thorkild Aske. Gut gefielen mir aber auch die skurrilen Momente. Manchmal war es nicht gleich offensichtlich, ob das Gelesene gerade Wirklichkeit oder Traum war. Askes Gedanken und auch die Dialoge sprühen oft nur vor bissigem Humor. Das mag für einen Thriller etwas befremdlich wirken, passt aber auch zu Aske und zu den anderen beteiligten Personen.

Heine Bakkeid ist in seiner Heimat Norwegen ein bekannter Jugendbuchautor. “….und morgen werde ich dich vermissen” ist sein erster Thriller und Auftakt einer Reihe mit dem etwas schrägen Ermittler Thorkild Aske.

Das Cover ist zwar nicht sehr auffällig, vermittelt aber dieses Zwielicht zwischen Himmel und Wasser recht gut. Auch der Leuchtturm und die haarig wirkende untere Hälfte passen zum Inhalt.

Mein Fazit:

Ein gut strukturierte Thriller, der durch die schaurig schöne Gegend und Jahreszeit für Gänsehautfeeling sorgt. Schwarzem Humor, schrulligen Charakteren und bizarr komischen Szenen sorgen für einige gute Lacher.

Veröffentlicht am 25.06.2017

Witzig, kurzweilig, unterhaltsam

Ausgerechnet du und ich
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Sofia und ihr Dating-Guide ist eine recht witzige, unterhaltsame, kurzweilige Geschichte. Genau passend für die heißen Temperaturen.

Sofia erzählt von ihren Erlebnissen im Privat- und Berufsleben in einer ...

Sofia und ihr Dating-Guide ist eine recht witzige, unterhaltsame, kurzweilige Geschichte. Genau passend für die heißen Temperaturen.

Sofia erzählt von ihren Erlebnissen im Privat- und Berufsleben in einer Art Tagebuchform. In zeitlichen Angaben zum jeweiligen Tag und Stunde begleitet man sie so durch ein Jahr. Sofia ist zwar eine moderne aufgeschlossene Muslima, andererseits ist sie aber auch sehr religiös und das drückt sie durch das Tragen ihres Nidschab aus.

Während in ihrem Umfeld all ihre Freundinnen verlobt oder verheiratet sind, selbst ihre Schwester Maria steht kurz vor der Hochzeit, will Sofia von einer Ehe nichts mehr wissen. Sie hat sich von ihrem Verlobten getrennt. Den Grund verrate ich an dieser Stelle nicht ;) . Auf jeden Fall ist es unterhaltsam, berücksichtigt man das Traditionelle, das in der Geschichte natürlich auch eine Rolle spielt. Für Sofia kommt also ein Ehe so bald nicht in Frage. Schon gar keine Traditionelle, in der sich die Frau dem Mann unterzuordnen hat. Wenn sie heiratet, dann aus Liebe! Ihren Dating-Guide nutzt sie also einerseits für die Arbeit, andererseits um auf diesen Weg vielleicht die wahre Liebe mit einem modernen Moslem zu finden…..

Über einige Monate begleitet man als Leser Sofia also durch ihr Privatleben. In kurzweiligen Abschnitten bringt einem die Autorin das Leben in einem muslimischen Haushalt näher, nicht ohne eine gute Portion Humor mit einfließen zu lassen. Auch die Männerwelt bekommt einiges ab. Sie nimmt die muslimischen Herren schon aufs Korn, schneidet aber auch gesellschaftliche Problemthemen wie Homosexualität, Traditionen in der Familie oder Zweitfrau an. Meistens mit einer ordentlichen Prise Sarkasmus.

Das Cover gefiel mir auf Anhieb. Die Farben erinnern mich eher an Indien, an Frauen in ihren farbenfrohen traditionellen Kleidungen. Wohingegen die Zeichnungen mich an Hennatattoos denken lassen. Na egal, es spricht mich trotzdem an.
Mein Fazit:

Ayisha Maliks Roman über die recht chaotische moderne und sehr religiöse Muslima Sofia ist köstlich amüsant und sorgt für einige gute Lacher und vergnügliche Lesemomente. Witzig, kurzweilig, unterhaltsam!