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Veröffentlicht am 26.04.2023

Gelungenes Debüt

Institut für gute Mütter
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Frida hat einen richtig schlechten Tag und lässt Harriet, ihre Tochter, für zweieinhalb Stunden alleine zu Hause. Ein Nachbar ruft die Polizei und nun muss Frida der Kinderschutzbehörde zweigen, dass sie ...

Frida hat einen richtig schlechten Tag und lässt Harriet, ihre Tochter, für zweieinhalb Stunden alleine zu Hause. Ein Nachbar ruft die Polizei und nun muss Frida der Kinderschutzbehörde zweigen, dass sie ein Recht dazu hat ihre Tochter weiterhin zu betreuen. Eine Tortur beginnt.

Um ehrlich zu sein, finde ich das Cover etwas langweilig und so gar nicht ansprechend. Das macht die Idee der Geschichte aber mehr als wieder wett.
Im Grunde genommen ist Frida keine schlechte Mutter, sie war einfach nur gestresst, wie man halt einfach mal als Mutter gestresst ist, wenn das Kind eine Mittelohrentzündung hat und beide kaum schlafen deswegen. Natürlich möchte ich es nicht gut reden, denn niemals lässt man sein Baby alleine zu Hause, aber das Vergehen wirkt recht unerheblich, wenn man bedenkt, was für eine Hölle Frida und die anderen Mütter dafür durchmachen müssen.
Denn nachdem Frida erstmal nur unter Beobachtung gestellt wird, es werden überall in ihrem Haus Kameras von der KSB installiert, fällt sie durch und muss zur „Nachhilfe“.
In dem Institut sollen die Mütter (auch Väter, aber die landen an einem anderen Ort) lernen, wie sich eine gute Mutter verhält.
Jessamine Chan beschreibt alles sehr anschaulich und es ist manchmal reiner Wahnsinn, wie sich die Trainerinnen und Betreuerinnen verhalten. Und vor allem was erwartet wird. Ich wusste manchmal nicht, ob ich nicht einfach lachen sollte über diese Vorgaben, so schrecklich und unsinnig waren diese häufig.
Zum Beispiel wird den Müttern im Institut beigebracht, wie man ein Kind richtig umarmt. Also welche Umarmung wann angebracht ist und vor allem wie lange man das Kind festhält. Generell wird alles reglementiert und mit der Uhr gestoppt, wie lange brauchen die Mütter, um ihr Kind zum Schlafen zu bringen, wie lange, um es zu beruhigen, wenn es weint. Um nur zwei weitere Beispiele zu nennen. Dafür werden dann auch nach jeder Lektion Prüfungen abgehalten und wenn man durchfällt, dann macht man einfach nicht genug, um sein Kind zurückzubekommen.
Ob das Kind selbst dabei mitspielt, danach fragt niemand. Eine furchtbare Vorstellung, dass sich der Staat so einmischen darf, dass Eltern nicht selbst entscheiden dürfen wie sie ihr Kind zu erziehen haben.
Frida ist hier eine sehr tragische Figur, denn nach ihrem Fehler oder richtig schlechtem Tag, wie sie es immer wieder selbst nennt, gerät sie in diese Mühlen und kommt nicht raus. Sie muss von außen mitansehen, wie ihr Ex-Mann und seine neue Freundin ihre Tochter aufziehen und darf nicht eingreifen. Sie muss sich selbst ganz verlieren, um zu zeigen, dass sie nur das Wohl ihrer Tochter im Sinn hat, denn wenn sie was für sich selber tut, dann ist sie egoistisch und kann so ihr Kind nicht aufziehen.
Ich kann verstehen, dass sie nicht ausbrechen möchte und bei vielen Dingen wegguckt, denn sie möchte gerne das Sorgerecht für Harriet wieder bekommen. Und doch versucht sie auf ihre Weise das Institut zu verraten.
Das Ende passt so wunderbar zu dem Buch, denn es gibt weder Hoffnung noch lässt es einen vollkommen hoffnungslos zurück.

Mein Fazit: Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Zwischendurch wusste ich nicht ob ich über diesen furchtbaren Ort einfach lachen sollte oder die Beteiligten Personen anschreien sollte. Eine Idee, die schrecklich ist und den Blick auf das wesentliche gänzlich verloren hat. Was brauchen Eltern um gute Eltern zu sein? Aber vor allem, wo ist die Liebe? Ist es eine komplette Selbstaufgabe der Eltern? Wer sich traut, dieses Wechselbad der Gefühle zu durchleben, sollte unbedingt mal diesen Roman lesen. Die Autorin weiß, wie man ihre Leser*innen fesseln muss.

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Veröffentlicht am 25.03.2023

Ein wirklich wichtiges Buch zum Thema Mobbing

Unsichtbar
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Ein Junge, der nichts besonders sein möchte, sondern einfach nur normal. Doch als er seinem Mitschüler nicht bei dem Mathetest die Lösungen vorsagen möchte, wird er zu seinem Opfer. Es beginnt mit einem ...

Ein Junge, der nichts besonders sein möchte, sondern einfach nur normal. Doch als er seinem Mitschüler nicht bei dem Mathetest die Lösungen vorsagen möchte, wird er zu seinem Opfer. Es beginnt mit einem auf dem Boden zertrampelten Pausenbrot und steigert sich nach und nach immer mehr. So lange bis der Junge sich wünscht unsichtbar zu sein.

Das Cover passt wunderbar zur Thematik, denn auf dem blauen Grund ist die Gestalt wirklich fast unsichtbar.
Diese Rezension ist nicht einfach zu schreiben, denn das Buch hat mich emotional sehr mitgenommen. Der Autor beschreibt das Thema Mobbing sehr eindrucksvoll und dazu trägt auch sein etwas unkonventioneller Schreibstil bei.
Einerseits erfahren wir aus der Ich-Perspektive die Geschehnisse von dem Jungen selbst, aber dann wechselt Eloy Moreno auch immer wieder in die Sicht des allwissenden Erzählers, der nicht nur den Jungen selber beobachtet, sondern auch die Leben einiger mitbetroffenen beschreibt. Zum Beispiel erfahren wir etwas über die Gedanken und Gefühle des Mobbers, wobei der Autor diesen natürlich nicht in Schutz nehmen möchte, oder auch aus der Sicht der besten Freundinnen des Opfers. Aber auch eine Lehrerin kommt immer wieder zu Wort. Und dann spricht der Autor uns als Leserinnen direkt an und hält uns vor Augen, diese nicht vor Mobbing zu verschließen. Diese Mischung zeigt die Konsequenzen und Qualen bei Mobbing sehr deutlich.
Es sei noch erwähnt, dass im Ganzen Buch keine Namen genannt werde, denn so fühlt es sich realer an. Der Autor möchte zeigen, dass es jeden treffen kann. Niemand ist vor Mobbing geschützt.
Der Junge, der einmal Nein sagt und damit ins Visier des Mobbers gerät, flüchtet sich immer mehr in eine Fantasiewelt, in der er glaubt, Superkräfte entwickeln zu können. Er möchte schneller laufen, unter Wasser atmen können und am Ende möchte er unsichtbar sein.
Das, das unsichtbar sein eine Konsequenz des Mobbings ist, nimmt er dabei in Kauf. Nur wenn ihn niemand mehr beachtet, wird die Angst und Scham enden.
Ganz zu Beginn des Buches wird ein Unfall erwähnt, bei dem der Protagonist wieder sichtbar wird. Auf einmal sehen ihn seine Eltern, die zu beschäftigt sind, um mitzubekommen, dass er immer kleiner wird und immer widerwilliger zur Schule geht. Oder auch seine Lehrer
innen und die Rektorin, die die Augen vor dem Mobben geschlossen haben. Sowas gibt es einfach nicht bei ihnen an der Schule.
Auf diesen Unfall also läuft alles hinaus, bei dem es noch glimpflich ausgegangen ist, denn nie ist er für alle unsichtbar gewesen. Seine kleine Schwester konnte ihn immer sehen und hat ihn gerettet.
Das Ende ist nicht ganz abgeschlossen, denn ich habe nicht erfahren, wie es letztendlich weitergegangen ist. Aber das ist vollkommen okay. Es passt zum Roman.
Nach der Geschichte wird nochmal kurz zusammengefasst, was genau Mobbing ist und wie man sich am besten verhalten sollte.

Mein Fazit: Ich bin so emotional eingenommen wurden von dem Buch, dass es mir schwer fällt alles in Worte zu fassen. Ich kann nur wiederholen, dass dieses Buch sehr wichtig ist und uns allen klar macht, dass es nicht okay ist wegzusehen und zu denken: „Das geht mich nichts an.“
Doch, auch die unsichtbaren Menschen gehen uns an und müssen sichtbar gemacht werden. Ich kann das Buch allen nur ans Herz legen und ich gehe sogar so weit zu behaupten, dass es als Schullektüre in den Unterricht gehört!

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Veröffentlicht am 11.01.2023

Eines meiner Highlights 2022

Ganz gewöhnliche Monster – Dunkle Talente
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Marlowe und Charlie sind anders als die anderen Menschen, sie haben ein Talent. Doch in einer Welt, in der sie dieses besser verstecken, gelten sie als Monster. Bis Coulton und Alice auftauchen. Sie suchen ...

Marlowe und Charlie sind anders als die anderen Menschen, sie haben ein Talent. Doch in einer Welt, in der sie dieses besser verstecken, gelten sie als Monster. Bis Coulton und Alice auftauchen. Sie suchen Talente um sie ins Cairndale-Institut nach Schottland zu bringen. Doch wird ihnen beigebracht mit ihrem Talent umzugehen.

Das Cover ist mir als erstes ins Auge gefallen, denn es ist meiner Meinung nach wirklich sehr auffallend. Die Puppe wirkt schon etwas gruselig, obwohl es sich hier durchaus nicht um einen Horrorroman handelt.
Der Autor hat ein ganz wunderbares Fantasybuch erschaffen. Die Kinder haben sofort mein Herz erobert, allen voran der kleine Marlowe, der schon so einiges durchmachen musste und das mit seinen jungen Jahren.
Aber natürlich ist das nicht nur eine einfache Geschichte darüber, wie die Kinder nach Cairndale kommen und dort mehr über ihre Talente lernen und in Ruhe leben können. Dafür wären fast 800 Seiten einfach zu viel und das könnte schnell langweilig werden. Nein, es gibt auch noch Jacob Marber. Ein ehemaliges Talent aus Cairndale, der sich aber mit einem bösen Wesen namens Drughr zusammengetan hat. Er ist auf der Jagd nach Marlowe, denn neben seinem Talent gibt es noch mehr außergewöhnliches über ihn zu erfahren.
Von Anfang an war mir Dr. Berghast, der Leiter von Cairndale suspekt und nach und nach stellt sich heraus, dass man wirklich nicht alles glauben kann, was man sieht.
Das Buch ist eine sehr komplexe Geschichte, die in verschiedenen Zeiten spielt und viele starke Charaktere aufweist.
Neben Marlowe ist da Charlie, der ein großes Herz hat und sich als großer Bruder fühlt.
Alice Quicke, die zunächst keine Ahnung hat warum sie die Kinder zusammen mit ihrem Partner Coulton sucht und auf einmal in einem Abenteuer drinsteckt, dass sie so nicht wollte. Aber auch sie besitzt ein großes Herz und kann Marlowe und Charlie nicht einfach den Rücken kehren.
Mrs. Harrogate bleibt mir ein kleines Rätsel, denn sie ist Cairndale gegenüber blind loyal und hinterfragt kaum etwas. Obwohl sie eine starke Frau ist, die auch einige Rückschläge im Leben erlebt hat und weiß wie sie gut allein durch das Leben kommt.
Aber auch Jacob hat mir sehr gut gefallen, dadurch das man einiges über ihn erfährt, konnte ich seine Handlungen anders nachvollziehen. Ich heiße es natürlich nicht gut, dass er sich mit dem Bösen verbündet, aber wie schon gesagt, weiß man in diesem Buch nie so genau, wer denn genau zur dunklen Seite gehört.
Gegen Ende wird es dann nochmal richtig spannend und ein Kampf entbrennt. Und ich war wirklich traurig, als ich die letzten Seiten gelesen habe. Doch bleibt ein kleiner Hoffnungsschimmer, denn es scheint, als könnte hier noch ein zweiter Roman folgen. 😊

Mein Fazit: Hinten auf dem Buch steht ein Zitat, dass meint „Oliver Twist meets Harry Potter“. Jetzt habe ich nie Harry Potter gelesen, aber ich kann als Dickens Fan sagen, dass der Autor es wirklich geschafft hat die Atmosphäre des Endes des 19. Jahrhunderts einzufangen. Ich mochte die Verschmelzung mit dem magischen, wenn die verschiedenen Talente der Kinder beschrieben wurden. Und auch wie schön der Zusammenhalt dieser erfolgt. Eine Geschichte die einfach alles hat und ich nur weiterempfehlen kann!

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Veröffentlicht am 27.10.2022

Gruselig spannend

SCHNEE
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Vier Freunde machen sich im tiefsten Winter auf eine Wanderung im isländischen Hochland. Als sie vermisst werden, startet eine Suche mit wenig Hoffnung für die Freunde.
Und wie lassen sich die seltsamen ...

Vier Freunde machen sich im tiefsten Winter auf eine Wanderung im isländischen Hochland. Als sie vermisst werden, startet eine Suche mit wenig Hoffnung für die Freunde.
Und wie lassen sich die seltsamen Ereignisse auf der nahegelegenen Radarstation in Stokksnes erklären? Hängt alles zusammen oder sind alles nur Zufälle?

Das Cover gefällt mir nicht so gut. Es ist einfach zu schwarz, vor allem weil alles im Schnee spielt und es im Island der Geschichte überall weiß ist. Vielleicht wäre da ein Farbentausch besser gewesen? Weißer Hintergrund mit schwarzer Schrift?
Ich gebe zu, ich war etwas enttäuscht, dass von Yrsa Sigurdardóttir kein neuer Band der Freyja und Huldar Reihe erschienen ist, sondern stattdessen ein Stand-Alone. Deshalb war ich erst nicht so motiviert das Buch zu lesen.
Jetzt bin ich aber froh, dass ich es getan habe, denn das Buch ist echt super!
Die Autorin baut eine so beklemmende Story auf, dass man trotz den milden Temperaturen momentan mitfriert. Es ist kalt und bedrückend.
Die Geschichte baut sich aus mehreren Handlungssträngen auf und das hier alles zusammenläuft nehme ich der Autorin auch sehr gut ab, denn Island ist so klein, dass da tatsächlich fast jeder jede kennt. 😊
Da gibt es einmal die Geschichte der 4 Freunde, die sich aufmachen, um im tiefsten Winter in Lónsöroefi zu wandern. Ich habe erfahren, was sie dazu gebracht hat, denn dieser Teil wird von Dröfn erzählt, eine der vieren. In mehreren Rückblicken startet man die Wanderung mit ihnen und es baut sich eine gruselige Stimmung auf, denn Dröfn meint dort im Hochland Gespenster zu sehen, hören und spüren.
Dann lernte ich auch noch Jóhanna kenne, die ehrenamtlich in der Rettungswacht arbeitet und bei der Suche der vier Freunde mithilft. Nicht nur das es schwierig ist eventuelle Leichen zu finden, auch ihr passieren seltsame Ereignisse, sodass sie daran zweifelt, ob alles mit rechten Dingen geschieht.
Zum Schluss ist da noch Hjörvar, der in der Radarstation arbeitet. Während der Suche landet dort regelmäßig der Rettungshubschrauber, um wieder aufzutanken. Doch in den einsamen Zeiten die Hjörvar dort nur in Gesellschaft der Katze Kisi verbringt sieht auch er Dinge, die eigentlich nicht sein können.
Yrsa Sigurdardóttir schafft es grandios Realität mit Einbildung zu vermischen und so wusste ich als Leserin selber nicht immer, was nun wirklich geschieht und was vielleicht nur der Kälte und Einsamkeit geschuldet ist. Für mich ist der Thriller Aufdruck vorne auf dem Cover völlig falsch gewählt, denn dieses Buch ist so viel mehr. Eine Geistergeschichte vor der Kulisse Islands, die perfekt für die dunklen Herbsttage ist.
Bis zum Ende war ich gefesselt und war sehr gespannt, wie die verschiedenen Handlungsstränge zusammenhängen und wie sich alles auflöst. Und eins kann ich sagen, ein ganz wunderbar gelungenes Ende!

Mein Fazit: Ich kann dieses Buch für die Herbstzeit nur empfehlen, denn es lässt einem nicht nur wegen dem Setting Schauer über den Rücken laufen. Dieser Roman ist mehr als nur ein Thriller, denn er ist beklemmend und die Autorin spielt hier gekonnt mit Realität und Einbildung. Ich bin froh, dass ich mich noch dazu durchgerungen habe es zu lesen, denn ansonsten wäre mir ein ganz großartiges, spannendes Buch entgangen. Eine Leseempfehlung von mir!

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Veröffentlicht am 16.10.2022

Ein Highlight

Das Reich der Vampire
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Seit 27 Jahren ist die Sonne bereits verschwunden, der Tagestod herrscht über das Reich Elidaen. Seitdem können sich die Vampire hemmungslos über das Land ausbreiten und erobern immer mehr Land.
Als Gabriel ...

Seit 27 Jahren ist die Sonne bereits verschwunden, der Tagestod herrscht über das Reich Elidaen. Seitdem können sich die Vampire hemmungslos über das Land ausbreiten und erobern immer mehr Land.
Als Gabriel de León zu den Silberwächtern gebracht wird, ahnt er nicht welche Rolle er in dem Kampf gegen den Ewigen König und seine Kinder spielen wird.

Das Cover allein ist schon ein richtiger Hingucker und passt perfekt in das Setting von Glauben, Vampiren und Blut. Aber unter dem Schutzumschlag verbirgt sich ein silbernes Wappen auf schwarzem Grund und auch das finde ich echt mega cool!
Nicht nur das, auch die Illustrationen, die Bon Orthwick gemacht hat, sind einfach wahnsinnig gut. Ich erwähne das extra, denn in der deutschen Ausgabe hat der Verlag das leider vergessen und das finde ich echt eine Schande. Wer sich diese sogar in Farbe ansehen möchte, sollte sich den Instagram Account von Bon Orthwick ansehen. Einfach super!
Zum Glück musste ich aber nicht lange Googlen, um den Illustrator zu finden, denn Roxxie von The Art of Reading hat ihn mir verraten. Hat also noch mehr Vorteile, außer den interessanten Austausch natürlich, einen BuddyRead zu machen. 😉
Aber nicht nur sie war dabei, sondern auch Tanni von Tii & Ana’s kleine Bücherwelt und Fhina haben mitgelesen und auch wenn ich etwas vorgeprescht bin, ist der Austausch super und sehr rege. 😊
Nun zum Buch:
Ich bin restlos begeistert von diesem Mammutwerk von Jay Kristoff. Ja, es ist wahnsinnig dick, aber die über 1000 Seiten lassen sich meiner Meinung nach schnell lesen und es wird keine Sekunde langweilig. Und der Autor braucht auch alle diese Seiten, um seine Story zu erzählen.
Erzählt wird sie von Gabriel, der quasi am Ende seiner ruhmreichen Tage ist und von einer der vier großen Vampirsippen, Chastain, gefangen wurde und eben einem der Vampire, Jean-Francois, seine Geschichte erzählen soll.
Das ist die Ausgangsituation und immer wieder kehren wir zurück in den Turm zu den beiden, die sich, manchmal einen humorvollen, Schlagabtausch liefern. Ich fand das sehr gut gemacht, denn so hat man einen roten Faden in der Geschichte.
Denn Gabriel springt schon immer wieder in den Zeiten hin und her. Einerseits beginnt er am Anfang seiner Karriere bei den Silberwächtern, also wie er da gelandet ist und als Anwärter meistens nicht das gemacht hat, was man von ihm erwartete. Und dann sind wir in der fernen Zukunft, wo er auf eine Gruppe von Menschen trifft, die glauben, das Mittel gegen den Tagestod gefunden zu haben.
Häufig ist das mit kleinen Cliffhangern verbunden und das hat mich schon ein klein wenig kirre gemacht, denn war ich gerade so schön in einer Zeit vertieft, wechselt Gabriel wieder zur anderen. Aber das ist wirklich nur jammern auf hohem Niveau, denn schnell war ich wieder drin und ich habe wie gesagt jede einzelne Seite geliebt zu lesen! <3
Dabei ist nicht nur das Setting toll gewählt, mit der düsteren Landschaft und den Horden von Vampiren, die durch das Land ziehen. Auch die Charaktere gefallen mir ausgesprochen gut. Allen voran Gabriel, der im Grunde meist sein eigenes Ding durchzieht, aber trotzdem immer auf sein Herz hört und seinen Freund*innen zur Seite steht.
Es gibt so viele großartige Charakter, dass ich sie gar nicht alle aufzählen kann, aber was auf jeden Fall wichtig ist, ist, dass man sie nicht nach ihrem ersten Eindruck beurteilen soll. Denn auf einmal wird ein vermeintlicher Rivale zu einem sehr guten Freund, dem man sein Leben anvertraut.
Was die Legenden über die Vampire angeht, hat Jay Kristoff zwar nichts neues erfunden, denn er bedient sich an bereits bekannten Dingen, aber das finde ich okay. Mittlerweile gibt es so viele verschiedene Geschichten über Vampire, dass man aus dem reichhaltigen Repertoire ruhig schöpfen kann. Und auch, was den Glauben angeht, der im Buch beschrieben wird, erinnerte er mich in vielen Dingen an den Gottesglauben, den es bei uns gibt. Ja, manchmal auch mit all seinen negativen Facetten wie ich finde.
Viele offene Fragen, die im Laufe des Buches auftauchen, werden zumindest zum Teil am Ende erklärt, aber trotzdem endet dieser erste Teil mit einem Cliffhanger und es bleiben noch genug offene Dinge, die ich hoffe im zweiten Teil erzählt zu bekommen.

Mein Fazit: Auch wenn das Buch so viele Seiten hat und es einen abschrecken könnte, sollte man, wenn man gute Vampirgeschichten mag, doch dazu greifen und es lesen. Keine einzige Seite würde ich missen wollen und für mich ging die Lesezeit schnell rum. Ich bin total gefesselt von der Story gewesen und freue mich das A Tale of Blood and Darkness als Trilogie geplant ist und es definitiv noch zwei Bände geben wird. Ich kann es nur weiterempfehlen! Eins meiner Highlights für diese Jahr, ganz klar! 😊

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