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Veröffentlicht am 20.02.2023

Tödliches Spiel

Friesendämmerung
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Äußerlich betrachtet, versetzt das Cover den Leser in eine bedrohliche Stimmung. Dunkle Wolken am Horizont lassen auf eine düstere Stimmung schließen. Ich hätte jedoch statt dieser Boje eher ein Windrad, ...

Äußerlich betrachtet, versetzt das Cover den Leser in eine bedrohliche Stimmung. Dunkle Wolken am Horizont lassen auf eine düstere Stimmung schließen. Ich hätte jedoch statt dieser Boje eher ein Windrad, einen Golfball etc. erwartet. 

Aber kommen wir zum Inhalt:

Auch dieses Mal ermitteln Hobbyermittler Haie Ketelsen und Kommissar Thamsen auf ihre eigene Art. Wie bereits in den vorherigen Bänden, so zeigt auch bei Friesendämnerung Haie Ketelsen sein Gespür für Land und Leute. Ja, er kennt sich in Niebüll einfach aus und ist in Windeseile mit seinem Fahrrad überall hingefahren. Er ermittelt sozusagen undercover, weil er die Dorfbewohner kennt und mit viel Geschick (und Glück bzw. Fügung) immer zur rechten Stelle ist und so mancher Dame wertvolle Informationen entlocken kann. 

Thamsen ist Polizist und ermittelt auch so, professionell eben. Aber gut, dass ihn Haie dabei unterstützt, nicht nur in privaten Angelegenheiten. 

Meiner Meinung nach, hat Sandra Dünschede in dem vorliegenden Fall wieder tief in ihre Trickkiste gegriffen. Nicht nur der Golfplatz als Schauplatz sondern auch der Selbstmord im Polizeirevier, beide waren großartig ausgearbeitet und hervorragend in Szene gesetzt. Und da die Leiche auf dem Golfplatz gefunden wurde, lernt man, so ganz nebenbei, auch noch einige Begriffe aus dem Golfsport. Ich muss gestehen, dass mir vieles davon bislang nicht gebräuchlich war. Danke für die Informationen! Lesen bildet!

Der leicht verständliche Schreibstil führte dazu, dass ich mich voll und ganz auf die Handlungen einlassen konnte. Protagonisten und Szenen harmonierten perfekt miteinander, so dass der Krimifall zu einem wahren Lesegenuss wurde. 

Ich hoffe, dass die Autorin noch viele solcher Ideen hat und warte nun geduldig auf eine Reihenfortsetzung mit Haie und Thamsen.


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Veröffentlicht am 10.02.2023

Das frivole Leben

Seidenwalzer
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Äußerlich betrachtet, macht das Cover schon viel her. Ein toller Einblick in das höfische Leben wird durch die Dame in ihrem Seidenkleid gewährt.  Der Blick in den Handspiegel scheint nur obligatorisch ...

Äußerlich betrachtet, macht das Cover schon viel her. Ein toller Einblick in das höfische Leben wird durch die Dame in ihrem Seidenkleid gewährt.  Der Blick in den Handspiegel scheint nur obligatorisch zu sein und unterstreicht somit die Zeit, in der der Roman angesiedelt ist.

Obwohl der Roman eigenständig zu lesen ist, wäre es doch ratsamer, wenn man den Reihenauftakt "Debütantenball" bereits kennen würde. Nur so lassen sich die Entwicklungen der Protagonisten nachvollziehen und die Geschichte erhält den nötigen Esprit.

Der Kenner des ersten Bandes wird hier nun ganz schnell entdecken, dass es beim "Seidenwalzer" etwas frivoler zugeht. Und die sexuellen Eskapaden von Fanny sind nicht wenig. Während sich ihre Schwester Sophie etwas mehr Beteiligung ihres Mannes wünscht, lässt Fanny nichts anbrennen. 

Auch neue Protagonisten finden in den Handlungen ihren Platz. Hier ist Emilia herausragend zu nennen. Ihre Geschichte ist nahezu beneidenswert und märchenhaft. 

Erwähnen möchte ich aber auch unbedingt nach den Schreibstil. Die Autorin verfügt über das Talent,  zur richtigen Zeit, die richtigen Worte einzusetzen, mal um die Dramatik und mal um die Spannung zu erhöhen. Die Handlung ist leicht verständlich, auch wenn politisches Geschehen eingeflochten wurde.

Mir hat es sehr viel Spaß gemacht die Grschichte der Wohllebens zu verfolgen und freue mich schon auf den Fortsetzungsband.

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Veröffentlicht am 14.01.2023

Ein Reihenauftakt, der neugierig auf die Fortsetzung macht

Der Friesenhof
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Äußerlich betrachtet spiegelt das Cover den Eindruck der Story gekonnt wider. Die junge Frau im Vordergrund könnte Gesa sein.  Im Hintergrund eine Mühle,  ein gut gewähltes Setting für Ostfriesland.

Die ...

Äußerlich betrachtet spiegelt das Cover den Eindruck der Story gekonnt wider. Die junge Frau im Vordergrund könnte Gesa sein.  Im Hintergrund eine Mühle,  ein gut gewähltes Setting für Ostfriesland.

Die Geschichte selbst beginnt mit einem traurigen Ereignis. Gesa, Helga und Hannas Vater ist gestorben und die Familie steht nun vor der Frage, was mit ihrem Hof geschehen wird.  Es gibt da ein angeheiratetes Familienmitglied, das nur darauf wartet, Herr des Hofes zu werden. Allerdings trifft er nicht auf viel Akzeptanz und Wohlwollen, da er sich am Tag der Beerdigung schon deutlich in den Vordergrund spielt. Nun wird nach Lösungen gesucht, wie die Witwe und ihre Töchter den Hof bewirtschaften können um in nicht zu verlieren.

Der Leser taucht in achtzehn kurzweiligen Kapiteln in die friesische Welt der Bauern und Geschäftsleute ein. Egal ob Teekontor oder Landwirtschaft, die Autorin vermag jeden Handlungsort lebendig werden lassen und die Atmosphäre durch ihre Wortwahl zur Geltung zu bringen. Auch die Protagonisten harmonieren perfekt miteinander, so dass die Handlungen stets nachvollziehbar erscheinen. 

Ich freue mich schon auf die Fortsetzung mit dem Friesenhof und seinem Teekontor.

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Veröffentlicht am 12.01.2023

Schonungslos

Die Zahlen der Toten
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Ich möchte vorab nicht unerwähnt lassen, dass es in diesem Buch einige unschöne, brutale, blutige, bestialische Szenen gibt.
So harmlos das Cover erscheint, so brutaler geht es auf den ersten Seiten zur ...

Ich möchte vorab nicht unerwähnt lassen, dass es in diesem Buch einige unschöne, brutale, blutige, bestialische Szenen gibt.
So harmlos das Cover erscheint, so brutaler geht es auf den ersten Seiten zur Sache. Obwohl die Szenen nicht detailliert beschrieben sind, springt das Kopfkino mächtig an. Ja, man leidet nahezu mit. Schon bald tritt dann auch die Hauptprotagonistin, Kate Burkholder, auf, die erst im Laufe der Geschichte nahbar wird. Ihre Vergangenheit zieht sich wie ein roter Faden durch die Geschichte, so dass die Spannung immer gleichbleibend wirkt. Ermittlerische Verstärkung erhält sie durch John Tomasetti, der ebenfalls eine bewegte Vergangenheit hat. Die beiden kommen sich zwar näher, aber diese Liebelei steht nie im Vordergrund. Es ist nach all den brutalen Szenen eher als Entspannung zu betrachten. Linda Castillo versteht es, die Polizeichefin als Hauptperson darzustellen, aber das Geschehen nie ausser Acht zu lassen. Durch den prägnanten Schreibstil wollte ich immer mehr wissen und konnte das Buch kaum aus den Händen legen.
Ich freue mich schon auf den Nachfolgeband, der bereits für mich bereit liegt.

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Veröffentlicht am 12.01.2023

Es gibt keine zweite Chance für einen ersten Eindruck.

Herr Heiland und der tote Pilger
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Mit dem Reihenauftakt der bislang sechsstelligen Serie wenden wir uns einem kleinen, heimeligen Örtchen, namens Sonntal am See, zu. Dieses beschauliche Kleinod liegt im Hinterland Bayerns und man vermutet ...

Mit dem Reihenauftakt der bislang sechsstelligen Serie wenden wir uns einem kleinen, heimeligen Örtchen, namens Sonntal am See, zu. Dieses beschauliche Kleinod liegt im Hinterland Bayerns und man vermutet Ruhe und Gelassenheit. Aber weit gefehlt. Mit dem neuen zweiundsechzigjährigen Pfarrer, Klaus Heiland, zieht auch das Verbrechen ein.

Der Autor schafft ein wunderbares Setting, so dass man sich wie daheim fühlt. Man lernt die Gschafdlhuabas und Dimpfelmosers kennen und schnell wird man Mitglied des Dorflebens. Sozumindest fühlt es sich an.

Der Provinzkrimi zeichnet sich nicht durch große Action und Dramatik aus, sondern verleiht der Handlung ländlichen Charme. Die Charaktere sind detailliert ausgearbeitet und die Handlungen nachvollziehbar und schlüssig.

Ich habe mich in Sonntal sehr wohl gefühlt, so dass ich bestimmt bald wieder zu Gast sein werde.

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