Cover-Bild Auf Erden sind wir kurz grandios
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11,00
inkl. MwSt
  • Verlag: btb
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 272
  • Ersterscheinung: 14.06.2021
  • ISBN: 9783442770083
Ocean Vuong

Auf Erden sind wir kurz grandios

Roman
Anne-Kristin Mittag (Übersetzer)

Ein Roman, der die amerikanische Identität neu definiert. Und der Brief eines Sohnes an die vietnamesische Mutter, die ihn nie lesen wird: Die Tochter eines amerikanischen Soldaten und eines vietnamesischen Bauernmädchens ist Analphabetin, kann kaum Englisch und arbeitet in einem Nagelstudio. Sie ist das Produkt eines vergessenen Krieges. Der Sohn, ein schmächtiger Außenseiter, erzählt – von der Krankheit der Großmutter, den geschundenen Händen der prügelnden Mutter und seiner tragischen ersten Liebe zu einem amerikanischen Jungen. Ocean Vuong schreibt mit traumhafter Klarheit von einem Leben, in dem Gewalt und Zartheit aufeinanderprallen.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.01.2023

Wow

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Ich hab dieses Buch wirklich geliebt
Es lies sich flüssig lesen und die Perspektive aus der hier erzählt wird fand ich genial.
Die Charaktere mochte ich sehr gerne, ich konnte mich sehr gut in den hauptcharakter ...

Ich hab dieses Buch wirklich geliebt
Es lies sich flüssig lesen und die Perspektive aus der hier erzählt wird fand ich genial.
Die Charaktere mochte ich sehr gerne, ich konnte mich sehr gut in den hauptcharakter hineinversetzen und seine Ansichten gefielen mir sehr gut
Die Botschaft des gesamten Buchs fand ich wirklich grandios

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Veröffentlicht am 19.01.2022

Brief an eine Mutter, die nicht lesen kann

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Little Dog, Ende zwanzig, aufgewachsen mit seiner vietnamesischen Großmutter Lan und einer Mutter, die bis zur Erschöpfung in einem Nagelstudio arbeitet und ihn schlägt, bis er 13 Jahre alt ist. Rose spricht ...

Little Dog, Ende zwanzig, aufgewachsen mit seiner vietnamesischen Großmutter Lan und einer Mutter, die bis zur Erschöpfung in einem Nagelstudio arbeitet und ihn schlägt, bis er 13 Jahre alt ist. Rose spricht kaum Englisch und wird den Brief nie lesen, den Little Dog für sie schreibt. 262 Seiten angefüllt mit Träumen und Erinnerungen, voll von Leben und Trauer, Schmerz und Liebe. Wie fühlt es sich an, kein "weißer" Amerikaner zu sein, sondern immer Außenseiter zu bleiben? Wie fühlt es sich an, wenn man sich in einen anderen Jungen verliebt?

Ocean Vuong hat zuvor Lyrik veröffentlicht und dafür mehrere Preis gewonnen. Sein Romandebüt zeigt sich ebenfalls von diesem lyrischen Schaffen gezeichnet. So ist der Roman keine runde durchgängige Geschichte, sondern wird in kleinen Blasen erzählt, eingebettet in Gedanken und Bilder des Erzählers. "Ich erzähle dir weniger eine Geschichte als ein Schiffswrack - die Teile dahintreibend, endlich lesbar." (S 207) Das Zitat beschreibt es ganz treffend. Die bildhafte Sprache und die mit Metaphern angefüllten Sätze haben mich viele Post-Its verwenden lassen. Einzelne Zeilen, die so viel aussagen, so viel Inhalt haben, in Form von rhythmischer Lyrik (Wiederholungsfiguren) und auch Prosagedichten (bildstarke Elemente). Das hat mich sehr beeindruckt. Diese besondere Art des Schreibens wird auch optisch hervorgehoben, durch Absätze oder Gliederungen. Dennoch haben mich die längeren erzählerischen Abschnitte mehr gefesselt, in denen die Geschichte vorangekommen ist und bestimmte Lebensabschnitte ausführlicher dargestellt wurden: Das Leben in Vietnam, den Hinterzimmern der amerikanischen Nagelstudios oder die Arbeit auf der Tabak-Farm. Erschütternd waren die Abschnitte zum Vietnamkrieg, zu intim für mich die Begegnungen mit Trevor.

Insgesamt eine anspruchsvolle, starke und nachdenklich machende Lektüre. Sicherlich kein Buch für zwischendurch, vielmehr die sensible und tiefe Darstellung eines zerrissenen Menschen, der durch das Schreiben ein Ventil gefunden hat, seinen innersten Gefühlen Ausdruck zu verleihen.

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Veröffentlicht am 15.11.2021

Die Geschichte eines Sohnes, der die Magie von Sprache entdeckte

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›Auf Erden sind wir kurz grandios‹ erzählt vom Leben des Icherzählers Little Dogs, das mit anderen Leben verwoben ist. Auch ihre Geschichten sind es, die es erzählt. Die Geschichte der Mutter des Icherzählers ...

›Auf Erden sind wir kurz grandios‹ erzählt vom Leben des Icherzählers Little Dogs, das mit anderen Leben verwoben ist. Auch ihre Geschichten sind es, die es erzählt. Die Geschichte der Mutter des Icherzählers und die Geschichte seiner echten Liebe.

Doch auch diese Geschichten sind mit weiteren Geschichten verwoben. Die Geschichte der Großmutter, die Geschichte eines Krieges, der noch immer in den Leuten steckte.

Seine Geschichte ist mit so vielen weiteren Geschichten verwoben, die sein Leben beeinflussen und die er wiederum beeinflusst. Es beleuchtet Facetten eines Lebens, die oft im Dunkeln bleiben. Die Beziehung von einem Sohn und seiner Mutter – schmerzhaft und persönlich. Diese Mutter ist es auch, wie bereits zu Beginn des Buches adressiert wird.

»Lass mich von vorn anfangen.

Ma,
ich schreibe, um dich zu erreichen – auch wenn jedes Wort auf dem Papier ein Wort weiter weg ist von dort, wo du bist.«

Sein Leben streift viele Leben, die tiefe Verletzungen haben und doch nach einem kleinen bisschen Glück streben. Und so stark diese auf ihn wiegen, wird er verwoben mit diesen Leben erwachsen. Bei aller Persönlichkeit zeugt ›Auf Erden sind wir kurz grandios‹ von der Einzigartigkeit einer jeden Identität, in ihrem Alltäglichen und ihrem Besonderen.

›Auf Erden sind wir kurz grandios‹ ist zugleich eine Geschichte, die von dem Wert von Sprache zeugt. Little Dog lernt eine Sprache, die seiner Mutter nie so richtig nah wird. Sprache wird zu etwas überlebenswichtigem. Umso bedeutender ist es, dass er in diesem Buch seine Mutter anspricht. Während der Beginn des Buches noch eine Art Briefform hat, wird er zum Ende hin fragmentarischer. Sprache wird wieder zum Fragment.

»Ich war ein amerikanischer Junge, der nachäffte, was er im Fernsehen sah. Ich wusste nicht, dass der Krieg immer noch in dir war, dass es überhaupt einen Krieg gegeben hatte, dass er, einmal hineingelangt, nie mehr weggeht – aber doch nur widerhallt, als Geräusch, das das Gesicht deines eigenen Sohnes formt. Bumm.«

›Auf Erden sind wir kurz grandios‹ gelingt es, die Geschichte von Menschen zu erzählen, die unheimlich persönlich und überindividuell zugleich sind. Vuongs Schreibstil ist intensiv, zärtlich und besonders. Er erzählt von Schmerz, Liebe, Fremde, Familie und dem Aufwachsen.

Obwohl Vuong von Momenten erzählt, die den Leser:innen fremd oder unbekannt sein könnten, werden sie beim Lesen unheimlich nah. Die Lesenden werden mitgerissen in diese Leben, von denen er erzählt, obwohl er nur Ausschnitte aus diesen zeigt.

In ›Auf Erden sind wir kurz grandios‹ ist stets ein Existieren zwischen zwei als scheinbar entgegengesetzt wirkenden Polen spürbar. Zwischen Schmerz und Familie, Sprachlosigkeit und Sprache, Fremde und Nähe, Ich und Du.

»Du hast mir einmal gesagt, dass das menschliche Auge Gottes einsamste Schöpfung ist. Wie so viel von der Welt durch die Pupille zieht und diese doch nichts davon bewahrt. Das Auge, allein in seiner Höhle, weiß nicht einmal, dass es ein anderes gibt, genau wie es selbst, nur Zentimeter entfernt, ebenso hungrig, ebenso leer.«

›Auf Erden sind wir kurz grandios‹ ist kein Roman, wie er zu Dutzenden in vielen Bücherregalen steht. Er erzählt nicht die Geschichte einer Handlung, die einen Anfang und ein Ende kennt. Vielmehr ist es ein ständiges ineinandergreifen von Geschichten, deren Enden sich in den Anfang und Mitten anderer Leben weben und umgekehrt. Es zeigt ein ständiges Ineinander und berührt dabei ungemein. Es ist schwer zu beschreiben, was den Lesenden in ›Auf Erden sind wir kurz grandios‹ erwartet. Das muss selbst entdeckt werden.

Veröffentlicht am 16.08.2021

Gespalten zwischen 2 Ländern: Wer bin ich?

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Außergewöhnlich, persönlich und emotional. In seinem Debütroman beschreibt der Autor das harte Leben von seiner Großmutter. Er erwähnt, was sie ihm, als er noch Kind war, erzählt hat. Manche Sachen ...

Außergewöhnlich, persönlich und emotional. In seinem Debütroman beschreibt der Autor das harte Leben von seiner Großmutter. Er erwähnt, was sie ihm, als er noch Kind war, erzählt hat. Manche Sachen sollen nicht ausgesprochen werden.
Die Beziehung zu seiner Mutter war nie einfach. Ihre Brutalität und gleichzeitig ihre Weisheit werden in seinen Erinnerungen für immer bleiben.

Der Protagonist ist zerrissen zwischen Vietnam und Amerika. Er sucht nach sich selbst, er sucht nach einem passenden Weg in seinem Leben. Die Identitätssuche... Wer ist er? Zur welcher Gesellschaft gehört er denn? Definieren die Erlebnisse seiner Vorfahren auch ihn? Er trägt den Schmerz in sich von den vorherigen Generationen und zeigt uns es faszinierend.

Dieser Roman ist voller Schmerz, geschrieben in einer poetischen Sprache. Auch das Abstoßende kann schön sein.
Der Autor berichtet uns über Vietnamkrieg, Probleme mit Drogen, Homosexualität, seine erste Liebe mit intimen Peinlichkeiten. Die Geschichte hat mich mitgenommen. Sie wird aber nicht chronologisch erzählt, was einem das Lesen erschweren kann. Auch die lyrische Sprache konnte ich nicht immer verstehen. An manchen Stellen habe ich mich gefragt, was genau hier gemeint wird.
Den Roman kann ich auf jeden Fall empfehlen, es ist eine einzigartige Lektüre.

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Veröffentlicht am 21.09.2021

Nr. 348 - Klassiker der Weltliteratur

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In einem Brief an seine Mutter, die weder schreiben noch lesen kann, erzählt Ocean Vuong von seinen Eindrücken als heranwachsender homosexueller Vietnamese, der mit 2 Jahren zusammen mit Großmutter, Mutter ...

In einem Brief an seine Mutter, die weder schreiben noch lesen kann, erzählt Ocean Vuong von seinen Eindrücken als heranwachsender homosexueller Vietnamese, der mit 2 Jahren zusammen mit Großmutter, Mutter und Tante nach Amerika gekommen ist.
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Mit gewählten Worten beschreibt er den gemeinsamen Alltag. Besondere Momente, die hängen geblieben sind. Simple Situationen, die trotz ihrer Einfachheit im Kopf verharren. Einfühlsam schildert er seine Jugend. Die langsam dement werdende Großmutter, die von ihrer eigenen Geschichte - ihrer Flucht aus Vietnam, ihrer Liebe, ihrem Kampfgeist - erzählt. Die Mutter, die die Familie zusammenhält, die sich bei ihrer Arbeit im Nagelstudio verausgabt, der Knotenpunkt in seinem Leben. Trevor, das erste Liebesgefühl. Die vielen Gedanken und Erinnerungen - die vielen Sorgen, aber auch schönen Momente.
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Das Buch liest sich leicht, bleibt aber schwer zurück. Kein Buch, das man vergisst. Man vergisst das, was tatsächlich darin steht. Aber das Gefühl dazu bleibt. Man erinnert sich an den Jungen, der sich nie akzeptiert gefühlt hat, der lernen musste, sich selbst zu lieben, der zwischen zwei Welten lebt und nicht sicher ist, zu welcher er gehört.
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Ocean Vuong wurde durch seine lyrischen Texte bekannt - „Auf Erden sind wir kurz grandios“ ist sein erster Roman. Das merkt man, die Schreibweise ist außergewöhnlich, man muss sich erst daran gewöhnen. Doch sobald man das getan hat, ist dieses Buch ein Leseerlebnis der Sonderklasse.

Gibt von Kathi eine Leseempfehlung, für die, die mal was Neues probieren wollen!

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