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Veröffentlicht am 19.11.2018

Geistreiche Träume

Mörderische Renovierung
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"Mörderische Renovierung" von Edgar Cantero handelt von ... und bereits hier ist es schwer die richtigen Worte zu finden. Denn es handelt sich um keine Spukgeschichte im eigentlichen Sinne und auch um ...

"Mörderische Renovierung" von Edgar Cantero handelt von ... und bereits hier ist es schwer die richtigen Worte zu finden. Denn es handelt sich um keine Spukgeschichte im eigentlichen Sinne und auch um keine "Renovierung", wie es der deutsche Titel suggerieren soll. Nein, es handelt sich um etwas anderes. Ein junges europäisches Paar zieht in ein mysteriöses Anwesen, das sog. Axton House, in Richmond ein. In diesem Haus sind seit Anbeginn einige höchst ungewöhnliche Dinge geschehen. Die Rede ist von gesichteten Geistern und u. a. zwei Vorbesitzern, die sich aus dem gleichen Fenster, in den Tod gestürtzt haben. Was hat es mit diesen Geschichten auf sich? Schnell fühlen sich die beiden Neuankömmlinge von diesen Geheimnissen angezogen und werden verwickelt in eine Geschichte, die sie sich so kaum vorgestellt haben ...

Zunächst einige Worte vorweg zur Aufmachung des Buches, bevor ich zu meiner Meinung komme. Das Buch ist zweifelsfrei sehr ansprechend gestaltet, sowohl vom Cover, als auch der inneren Gestaltung. Geschrieben ist es nicht in einem fortlaufenden Fließtext, sondern in einzelnen Tagebucheinträgen, Notizen, Video- und Audioaufzeichnungen, die widergegeben werden und Briefen. Das macht das Lesen sehr abwechslungsreich und authentisch.

Was mich jedoch an der Geschichte gestört hat, war die Handlung selbst. Mit dieser konnte ich mich bis zum Ende hin nicht anfreunden. Für mich kam nicht genug Spannung auf und ich die vielen Geheimnisse und Rätsel sind für mich am Ende der Bedeutungslosigkeit anheimgefallen. Die Auflösung am Ende habe ich schließlich nur noch überflogen.

Fazit: Leider hat das Buch meine Erwartungen nicht erfüllen können.

Veröffentlicht am 25.06.2018

Ausschweifende Familiensaga

Die Jahre der Leichtigkeit
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Bei "Die Jahre der Leichtigkeit" von Elizabeth Jane Howard handelt es sich um den ersten Band einer auf fünf Bände angelegten Reihe um die Familie Cazalet in England vor dem Zweiten Weltkrieg. Die Familie ...

Bei "Die Jahre der Leichtigkeit" von Elizabeth Jane Howard handelt es sich um den ersten Band einer auf fünf Bände angelegten Reihe um die Familie Cazalet in England vor dem Zweiten Weltkrieg. Die Familie besteht aus den fünf unterschiedlichen Geschwistern, welche jeden Sommer zusammen mit den Eltern auf den Sommersitz in Sussex zusammenkommen. Kaum von den Folgen des Ersten Weltkrieges erholt, zieht auch schon der nächste heran und dann sind da auch noch die unterschiedlichen familiären Probleme ...

Ich bin ein großer Fan von England und von Familiensagas, daher habe ich mich sehr auf diesen Roman gefreut. Leider hat er mich nicht von sich überzeugen können. Die Autorin beschreibt sehr ausführlich die unterschiedlichsten Nebensächlichkeiten und eine wirkliche Handlungsgeschichte will nicht aufkommen. Auch ist die große Personenanzahl nicht sehr überschaubar. Ich habe mir insgesamt mehr erwartet.

Veröffentlicht am 29.10.2017

Thriller-Auftakt einer Antiheldin!

Untiefen (Ein Nora-Watts-Thriller 1)
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"Untiefen" von Sheena Kamal ist der Auftakt einer neuen Thriller-Reihe um die Ermittlerin Nora Watts. Doch Nora ist nicht die gewöhnliche "Superermittlerin" sondern eine vom Schicksal gleich mehrfach geschlagene ...

"Untiefen" von Sheena Kamal ist der Auftakt einer neuen Thriller-Reihe um die Ermittlerin Nora Watts. Doch Nora ist nicht die gewöhnliche "Superermittlerin" sondern eine vom Schicksal gleich mehrfach geschlagene Frau. Aus zerrütteten Familienverhältnissen stammend, hat sie mit einer dunklen und schrecklichen Vergangenheit zu kämpfen, welche sie bis in die Gegenwart verfolgt.

Mit ihrer besonderen Begabung zu erkennen, wann Menschen lügen, hat sie einen Job in einer Privatdetektei ergattert und haust unbemerkt einsam im Keller des Bürohauses. Eines Tages tritt ein Ehepaar an sie heran, mit der Bitte ihnen zu helfen, ihre verschwundene Teenagertochter Bonnie zu suchen. Wie sich herausstellt, handelt es sich bei Bonnie um Noras vor 15 Jahren weggegebene Tochter ...

Kamal ist ein recht düsterer Thriller gelungen. Wir tauchen immer mehr in das Seelenleben von Nora und ihrem schwarzen Humor ab, als auch in die Krimihandlung selber. Alles ist ineinander verwoben. Ich muss sagen, dass mich Nora stellenweise sehr an Lisbeth Salander aus Stieg Larssons Millenium-Trilogie erinnert hat. Es ist eine runde Geschichte geworden, die ich am Stück weggelesen habe.

Veröffentlicht am 21.07.2017

Zwei bedeutende Männer der Geschichte und ihr Aufeinandertreffen

Und Marx stand still in Darwins Garten
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Der erste Roman der Journalistin Ilona Jerger, handelt von zwei sehr bekannten Männern ihrer Zeit (und bis heute!) und ihrem fiktiven Aufeinandertreffen: Charles Darwin und Karl Marx. Beide leben gegen ...

Der erste Roman der Journalistin Ilona Jerger, handelt von zwei sehr bekannten Männern ihrer Zeit (und bis heute!) und ihrem fiktiven Aufeinandertreffen: Charles Darwin und Karl Marx. Beide leben gegen Ende des 19. Jahrhunderts in London und hadern mit ihren noch unerledigten Arbeiten und Krankheiten, welche ihnen stark zusetzen. Wie es der Zufall so will, haben Beide denselben Arzt: Dr. Beckett. Dieser ist von den beiden Persönlichkeiten sehr fasziniert und redet nicht nur über ihre jeweiligen Gebrechen mit ihnen: Wie spannend wäre es doch, wenn die beiden aufeinandertreffen würden? Was hätten sie sich zu sagen? Und schließlich kommt es auch zu jenem Treffen, bei dem sich der Entdecker der Evolution und der Vater der Revolution gegenübersitzen ...

Der Roman schöpft aus der fiktiven Idee: Was wäre, wenn Darwin und Marx sich gekannt hätten? In ihrem Werk vermischt die Autorin Wahrheit mit Fiktion und schafft ein durchaus interessantes Gespinst aus wissenschaftstheoretischen Fakten und Überlegungen, die dem Leser vermittelt werden und reiner fiktiver Handlung, in welche das ganze Geschehen eingebettet ist. Ihr Schreibstil ist angenehm, wenn sich auch teilweise in den etwas detailreicheren Beschreibungen einige Längen eingeschlichen haben. Es handelt sich hier keinesfalls um einen Unterhaltungsroman. Ein konzentriertes Lesen ist durchaus gefordert, wenn man den Gedankengängen der Protagonisten und ihren wissenschaftlichen Diskussionen folgen möchte. Aber für alle, die an den beiden Persönlichkeiten interessiert sind, bietet das Buch zumindest den Hauch einer Idee, wie sie prvat gewesen sein könnten, mit all ihren Marotten.

Ich kann den Roman durchaus empfehlen, wenn der Leser bereit ist, sich auf den einen oder anderen wissenschaftlichen Diskurs einzulassen. Doch dies ist vermutlich bereits der Fall, wenn man sich auf ein Buch mit solch einem Titel einlässt. Schließlich möchte ich noch anmerken, dass die Sympathie der Autorin für einen ihrer Protagonisten durchaus stark hervortritt. Der Leser ist hier aufgefordert, sich ein eigenes Bild über Darwin und Marx zu bilden.