Cover-Bild Ein guter Tag zum Leben
16,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Bastei Lübbe
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 416
  • Ersterscheinung: 14.01.2016
  • ISBN: 9783785725474
Lisa Genova

Ein guter Tag zum Leben

Roman
Veronika Dünninger (Übersetzer)

Es gibt einiges im Leben, worauf Joe O'Brien stolz sein kann: seine glückliche Ehe, seine inzwischen erwachsenen Kinder und seine Arbeit als Polizist. Als er erfährt, dass er an der seltenen Krankheit Chorea-Huntington leidet, ist er 44 Jahre alt. Wenn es gut läuft, bleiben ihm noch zehn Jahre. Jahre, in denen er nach und nach die Kontrolle über seinen Körper verlieren wird.
Doch das Schlimmste für Joe ist: Jedes seiner vier Kinder muss befürchten, die Krankheit geerbt zu haben. Gewissheit könnte ein Gentest bringen. Doch können sie tatsächlich mit dem Wissen leben, das der Test ans Licht bringt?

Ein ebenso kluges wie warmherziges Porträt über eine außergewöhnliche Familie, die ihrem Schicksal mit Liebe, Würde und einer guten Prise Humor entgegentritt.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

überzeugend

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Lisa Genova hat für sich fast eine Marktlücke auf dem Buchsektor gefunden, denn in all ihren bisherigen Romanen, die in Deutschland übersetzt wurden, geht es um schwere Erkrankungen, die das Leben der ...

Lisa Genova hat für sich fast eine Marktlücke auf dem Buchsektor gefunden, denn in all ihren bisherigen Romanen, die in Deutschland übersetzt wurden, geht es um schwere Erkrankungen, die das Leben der Betroffenen einschneidend verändern.
Im neuen Roman „Ein guter Tag zum Leben“ ist Chorea Huntington das Thema. Diese Erbkrankheit wird mit 50 prozentiger Wahrscheinlichkeit an die Kinder weitergegeben und ist bis heute nicht heilbar sondern führt nach dem Ausbruch innerhalb von 10-20 Jahren zum Tod.
Der irischstämmige Polizist Joe weiß nicht, dass er die Krankheit von seiner Mutter geerbt hat. Erst als er auffällige Krankheitssymptome zeigt, wird die Diagnose gestellt und stürzt ihn, seine Frau Rosie und die vier erwachsenen Kinder in eine schwere Krise. Nicht nur, dass sich die Familie mit Joe’s schnell schlechter werdender Gesundheit auseinandersetzen muss, sie müssen auch alle entscheiden, ob sie sich selber testen wollen und egal ob sie gen-positiv sind oder nicht, wie sie damit umgehen wollen.
Man merkt Genova an, dass sie sich in ihrem Genre auskennt, dass sie gut recherchiert hat und die Nöte und Ängste ihrer Figuren sehr gut beschreiben und ausdrücken kann. Das Thema und die Krankheit werden auf jede nur erdenkliche Weise beleuchtet und der Prozess hin zur Akzeptanz und Bewältigung der erschütternden Diagnose wird authentisch und lebendig beschrieben. Man empfindet schnell Empathie für die Hauptdarsteller, leidet mit ihnen, macht sich mit ihnen ähnliche Gedanken. Durch die unterschiedlichen Positionen der Personen findet man mehr als eine, die man als Leser für seine eigene einnehmen kann. Auch wenn Chorea Huntington Gott sei Dank eine seltene Erkrankung ist, so hofft man am Ende doch, dass für tatsächlich Betroffene bald eine adäquate Therapie entwickelt werden kann.
Das Ende lässt einige Entwicklungen in der Schwebe. Das ist sicherlich nicht jedermanns Sache aber ich fand es gut, denn gerade dass nicht alles bis zum Ende erzählt wurde lässt der Hoffnung und der Phantasie des Lesers noch einen Freiraum.
Das Buch hat mir gut gefallen - wenn man so was bei so einem schwierigen Thema überhaupt sagen kann. Mich haben sowohl der Schreibstil als auch die spannende Geschichte überzeugt.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ein guter Tag zum Leben / Lisa Genova

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Ihr viertes Buch hat die Autorin der wenig bekannten Erkrankung Chorea Huntington gewidmet und sie damit in der Öffentlichkeit bekannt gemacht.
Joe O.`Brien ist 44 Jahre alt und arbeitet als Polizist ...


Ihr viertes Buch hat die Autorin der wenig bekannten Erkrankung Chorea Huntington gewidmet und sie damit in der Öffentlichkeit bekannt gemacht.
Joe O.`Brien ist 44 Jahre alt und arbeitet als Polizist in Boston. Immer wieder fällt er bei Kollegen auf weil er zappelt und seltsame Grimassen schneidet. Alle glauben an ein Drogen- oder Alkoholproblem und sein bester Freund ruft Rosie, seine Frau an um ihr davon zu berichten. Auch ihr ist schon aufgefallen das Joe sich verändert hat und sie besteht darauf das er einen Arzt aufsucht.
Joe schiebt alles auf sein Knie, das er sich bei einem Sturz verletzt hat und fällt aus allen Wolken als er die Diagnose Chorea Huntington bekommt. Die Erkrankung verändert immer mehr das Wesen bis hin zur Demenz und endet immer tödlich.
Da die beiden vier Kinder haben sind sie voller Sorge ob Joe seine Erkrankung an eines oder mehrere Kinder vererbt hat.
Zu Beginn gibt es eine Beschreibung über die Erkrankung und welche Folgen sie hat, somit weiß der Leser schon einmal was ihn zu erwarten hat und kann sich eine Vorstellung davon machen wie schwer es sein wird mit dieser Krankheit zu leben.
Danach lernen wir die Famile O.`Brien kennen und erfahren viel über die Arbeit von Joe als Polizist, die er aus vollstem Herzen liebt. Diesen Abschnitt empfand ich als etwas langatmig und man konnte noch nicht richtig erkennen um was es gehen wird weil man die ersten Anzeichen seiner Erkrankung nur am Rande wahrnimmt.
Danach wird es aber immer deutlicher welche Auswirkungen die schreckliche Krankheit hat und was noch alles an Begleiterscheinungen dazu kommt. Wird Joe weiter als Polizist arbeiten können und wenn nicht wie soll seine Familie versorgt werden? Hat er die Erkrankung an seine Kinder vererbt? Wie wird er mit den ganzen Beeinträchtigungen fertig und wie lange muss er leiden bis er stirbt?
Frau Genova, die Psychologie studiert hat, hat all das gelungen umgesetzt. Da einem die Familie immer sympathischer wird leidet man als Leser mit und kann es nicht fassen wie sehr Betroffene vom Staat im Stich gelassen werden.
Ihr ist es hervorragend gelungen die Leiden wiederzugeben, die Schuldgefühle die er hat weil er die Erkrankung an einen Teil seiner Kinder vererbt hat und wie er mit sich ringt ob er dieses Leben ertragen kann oder ob er dem Leben ein Ende setzen soll.
Auch die Zerrissenheit der Kinder ob sie sich testen lassen oder lieber ob sie lieber mit der Ungewissheit leben wollen hat die Autorin sehr gut beschrieben.
Je mehr man liest, desto mehr leidet man mit und es fällt einem schwer zu glauben das die Forschung kein großes Interesse daran hat ein Heilmittel zu finden, da es zu wenig Betroffene gibt, um damit viel Geld zu verdienen.
Das nur wenige die Chorea Huntington kennen, werden falsche Schlüsse gezogen, wenn ein Erkrankter auffällt, schnell wird an Alkohol oder Drogen gedacht und daher finde ich es sehr wichtig über die Krankheit aufzuklären und Frau Genova hat somit einen wichtigen Beitrag dazu geleistet. Man kann nur hoffen das möglichst viele ihre Bücher, die alle eine seltene Krankheit beschreiben, lesen.
Auch wenn es immer fiktive Geschichten sind, so sind sie bestens recherchiert und könnten genauso im realen Leben vorkommen.
Das Ende hat mich ein wenig unbefriedigt zurückgelassen, dennoch kann ich das Buch, welches noch lange nachwirkt, weiter empfehlen.