Cover-Bild Das Blut der Rebellin
Band 2 der Reihe "Die Geraldines-Saga"
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13,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Goldmann
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: historischer Roman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Historische Romane
  • Seitenzahl: 704
  • Ersterscheinung: 16.03.2015
  • ISBN: 9783442479894
Sabrina Qunaj

Das Blut der Rebellin

Die Geraldines-Saga 2 - Historischer Roman
Wales im 12. Jahrhundert: Während in England ein Bürgerkrieg tobt, rebellieren die Waliser unermüdlich gegen die neuen Machthaber. Um die Position der Normannen zu stärken, soll die junge Isabel, Tochter des mächtigen Geraldine-Geschlechts, den grausamen Sheriff von Pembroke heiraten. Doch am Vorabend der Hochzeit greifen die Rebellen an. Isabel kann fliehen und wird bald selbst zur Freiheitskämpferin. Der Sheriff hat seine Braut allerdings nicht vergessen und beauftragt den walisischen Prinzen Ralph le Walleys, sie zurückzuholen. Als die beiden sich ineinander verlieben, stehen sie plötzlich im Zentrum eines Krieges, in dem sie sich für eine Seite entscheiden müssen.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.05.2021

Eine Normannin mit dem Herzen einer Waliserin ...

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"Geschichten sind die Nahrung für unseren Geist, so wie das Brot für unseren Körper. Wir brauchen Geschichten, um die langen Abende des Winters zu überbrücken und der Eintönigkeit unseres Lebens zu entfliehen. ...

"Geschichten sind die Nahrung für unseren Geist, so wie das Brot für unseren Körper. Wir brauchen Geschichten, um die langen Abende des Winters zu überbrücken und der Eintönigkeit unseres Lebens zu entfliehen. Wer möchte denn nur ein Leben führen, wenn er das von vielen besuchen kann?"

"Das Blut der Rebellin" ist der zweite Band der "Geraldines"-Romane von der österreichischen Autorin Sabrina Qunaj. Man muss den ersten Band "Die Tochter des letzten Königs" aber nicht notwendigerweise gelesen haben, weil jeder Band in sich abgeschlossen ist, auch wenn wir einige Persönlichkeiten aus Band 1, allen voran die große Heldin Nesta, widertreffen. Für das Verständnis ist es aber absolut kein Problem, wenn man mit Band 2 ins mittelalterliche Wales mit seinen Freiheitskämpfen einsteigt.
Seit dem ersten Geraldines-Roman zählt Sabrina Qunaj zu meinen Lieblingsautorinnen von historischen Romanen und auch hiermit konnte sie mich wieder völlig überzeugen.

Inhalt: Wir beginnen im Jahre 1146 in Wales, Britannien: Normannen und Waliser kämpfen unermüdlich für Land und Macht, während in England ein Bürgerkrieg tobt. Isabel ist die Enkelin der berühmtberüchtigten Nesta ferch Rhys und somit Erbe des Geraldine-Blutes. Sie wird dem grausamen Sheriff von Pembroke versprochen und eine Frau hat sich ihrem Vormund zu fügen, doch keiner hat ihr zu sagen, was ihr Herz fühlen soll. Dieses schlägt nämlich für die Waliser und somit für die Rebellion.

Meine Meinung: Das Cover des Buches schließt sich optisch an seinen Vorgänger an. Man kann sofort erkennen, dass es sich um einen historischen Roman handelt. Anhand des keltischen Symbols am Cover des Buches weiß man auch sofort, dass Wales bzw. Britannien als Schauplatz dienen wird. Ich vermute das Symbol soll das Rad des Taranis darstellen, welches die Protagonistin im Buch als Talisman um ihren Hals trägt. Die Innenseiten der Broschur schmücken Fotos aus Wales was beim Öffnen des Buches gleich eine Fernweh-Stimmung und auch einen mittelalterlichen Flair verbreitet.
Zu Beginn finden wir einen Stammbaum des Geraldines-Geschlechts und ein ausführliches Personenregister mit markierten historischen Persönlichkeiten inklusiver Aussprachhilfe. Dies fand ich ganz besonders hilfreich, denn wer weiß schon wie walisische Namen und Orte ausgesprochen werden und manche Wörter scheinen anhand dem Geschriebenen wirklich unaussprechbar zu sein. So lernt man zu historischen Tatsachen auch noch die walisische Aussprache dazu.
Am Ende des Buches gibt es auch noch ein kleines Glossar, das aber meiner Meinung nach gar nicht nötig ist. Alle walisischen Begriffe werden direkt in der Geschichte genau erklärt, so dass man nicht fragend zurückbleibt.

Der Schreibstil von Sabrina Qunaj ist für einen historischen Roman flüssig und sehr leicht zu lesen. Obwohl sehr viele Fakten und historische Tatsachen in die Geschichte eingebaut werden, wird der Roman nie langatmig. Die Geschichte strotzt nur so vor historischen Persönlichkeiten und politischen Machenschaften. Immerhin spielt das Buch im 12. Jahrhundert Wales, eine der spannendsten und doch "endlosesten" Zeiten Britanniens. Einmal hatten die Normannen die Nase vorne, dann wieder die Waliser. Der kämpferische und mutige Geist der Waliser schlug die Eroberer immer wieder zurück, so dass Wales Kampf um Freiheit eine gefühlte Ewigkeit andauerte. Eine historisch sehr interessante Zeit und Stoff für unzählige heroische Geschichten. Gleichzeitig ist das Setting einfach atemberaubend. Die wilde, unberührte Landschaft von Wales, in der "grün" eine völlig neue Bedeutung bekommt, scheint den Märchen und Sagen entsprungen zu sein. Dies wird in der Geschichte auch eingebaut, so dass dem Lesen ein bisschen Fernweh begleitet.

Mit unserer Protagonistin Isabel begleiten wir eine unglaublich starke und mutige Frau mit einem Kämpferherz, das für 20 Männer ausreicht. Für diese Zeit zwar sehr unüblich, jedoch nicht unmöglich. Die Waliser brachten einige starke und unvergessliche Heldinnen zutage. An Isabels Persönlichkeit kann sich jeder ein Scheibchen abschneiden und es wurde nie langweilig ihre Geschichte zu verfolgen. Sie folgt ihrem Herzen, versucht aber gleichzeitig stets das Richtige zu tun. Als kleines Mädchen lernen wir sie kennen und begleiten sie bis in ihre 30iger. In diesen wankelmütigen Zeiten erlebt Isabel mehr als eine Frau je ertragen sollte. Krieg, Brutalität und der Kampf ums Überleben stehen an der Tagesordnung und ich habe jede Minute mit Isabel mitgefiebert. Ich litt mit ihr Herzensqualen, erlebte das Fieber der Rebellion und verspürte Rache für angetane Ungerechtigkeiten. Man konnte ihr beim Erwachsenwerden zusehen und auch beim Erstarken ihrer Persönlichkeit. Wer ein Faible für starke weibliche Hauptcharaktere in einer dafür völlig untypischen Zeit hat, ist mit diesem Buch also goldrichtig.

Gleichzeitig beinhaltet das Buch eine der schönsten Liebesgeschichten, die ich je gelesen habe. Eine Liebesgeschichte mit der man Tränen vergießen kann und die einen das Herz wärmt. Man wünscht sich für seine Lieblinge ein Happy-End auch wenn man genau weiß, dass dies in so einer Zeit praktisch unmöglich ist. Diese Geschichte zeigt, dass Zeit und Raum wahrer Liebe nichts anhaben kann und dass Beharrlichkeit am Ende belohnt wird.

Die 700 Seiten verflogen wie im Rausch, die Protagonistin ist mir mit ihrer mutigen und rebellischen Art ans Herz gewachsen und die Liebesgeschichte hat mich richtig berührt.
Dieses walisische Abenteuer hat mir unglaubliche Lesestunden beschert und auch ein bisschen Fernweh geschürt - sehr empfehlenswert für LiebhaberInnen von historischen Romanen, die im Mittelalter des heutigen Großbritanniens spielen und starke Persönlichkeiten in der Hauptrolle sehen wollen.

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Veröffentlicht am 14.05.2018

Die Geraldines-Familiensaga Teil 2

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Wales im Jahre 1146. Die junge Isabel de Carew wächst auf dem Familiensitz Llansteffan mehr oder weniger behütet auf, während in England ein Bürgerkrieg tobt. Doch die Waliser rebellieren unermüdlich gegen ...

Wales im Jahre 1146. Die junge Isabel de Carew wächst auf dem Familiensitz Llansteffan mehr oder weniger behütet auf, während in England ein Bürgerkrieg tobt. Doch die Waliser rebellieren unermüdlich gegen die neuen Machthaber und wollen ihr Land nicht hergeben. Isabels Großmutter Nesta, selbst zum Teil eine walisische Prinzessin, erzählt ihr Geschichten und das Mädchen ist fasziniert von dem wilden Land und dem Mut der Waliser.
Um die Position der Normannen zu stärken, soll Isabel ein paar Jahre später den grausamen Sheriff von Pembroke heiraten. Auf der Reise nach Tenby lernt sie den gleichaltrigen Ralph kennen und es entwickelt sich eine Freundschaft, die über Jahre halten soll.
Zwei Jahre soll Isabell schließlich in der Obhut von Lady Hayt, der Mutter des Sheriffs verbringen, bis sie für die Heirat alt genug ist. Doch dazu kommt es nicht, denn in der Nacht vor der Hochzeit greifen walisische Rebellen die Burg an und entführen Isabel. Ralph bleibt zurück, schwört aber, dass er Isabel finden wird.
Diese findet unter den Walisern schnell ein neues Zuhause und schließt sich den Rebellen, die Nachkommen ihrer Großmutter Nesta sind, und ihrem Freiheitskampf an.
Aber der Sheriff hat nicht vor, seine Braut widerstandslos seinen Feinden zu überlassen und schickt ausgerechnet Ralph, um sie zurückzuholen. Aber so einfach kann Isabel ihr Blut nicht verleugnen, denn ihr Herz schlägt längst für die Freiheit von Wales.

"Das Blut der Rebellin" ist der zweite Wales-Roman, in dem es um das Geschlecht der Geraldines geht. Dieses Mal steht Nestas Enkelin Isabel im Mittelpunkt. Über einen Zeitraum von rund 20 Jahren erleben wir, wie sie vom wilden Mädchen, das gerne mit ihrer Steinschleuder übt, zur jungen Frau wird, die zusammen mit den Walisern für die Freiheit des Landes ihrer Väter kämpft. Ihr Dickkopf und ihr vorlautes Mundwerk bringen sie mehr als einmal in Schwierigkeiten und sie muss einiges erdulden während dieser Zeit, in der Frauen es nicht leicht haben.
In Eira, die an der Seite ihres Mannes Maredudd für die Rebellen kämpft, findet sie schließlich eine Freundin und der walisische Fürst Cadell wird so etwas wie ein Vaterersatz für sie. Er hat nie vergessen, dass sie ihm einst das Leben rettete und ihr eigenes dabei riskierte.

Auch hier gibt es wieder eine ganze Reihe von Personen und Namen, vor allen Dingen die walisischen sind nicht so einfach. Aber am Anfang des Buches gibt es eine hilfreiche Auflistung und man erfährt auch, welche Personen historisch sind.
Wir begegnen auch einigen Charakteren aus "Die Tochter des letzten Königs", dem ersten Teil der Geraldine-Saga, wie z. B. Nesta oder auch ihren Söhnen, auch Henry, der von allen nur Harri genannt wurde und der der Sohn von König Henry von England war.
Isabel erinnerte mich in ihrer Art sehr an Nesta, kein Wunder, ist sie ja auch ihre Enkelin. Ich mochte sie gleich, ihre offene und ehrliche Art und ihre Kämpfernatur.

Sabrina Qunaj gelingt es mit ihrem Schreibstil die Vergangenheit lebendig werden zu lassen. Man merkt die Liebe und Begeisterung zu Wales, einem Land und einer Zeit, die in der Geschichte bisher wenig beachtet wurde.
Isabels Geschichte ist mitreißend, manchmal humorvoll und emotional erzählt und bis auf ein paar kleinere Längen zwischendurch, ist das Buch von Anfang bis Ende spannend und unterhaltsam geschrieben. Die Sprache ist nicht zu altmodisch, aber auch nicht zu modern. Sabrina hat dazu auch ein paar Erklärungen im Nachwort abgegeben. Das übrigens auch wieder sehr interessant ist für alle historisch interessierten Leser.

Muss man den Vorgängerband "Die Tochter des letzten Königs" gelesen haben, um "Das Blut der Rebellin" zu verstehen? Nein, muss man nicht. Sollte man aber, denn sonst verpasst man etwas. Von mir gibt es also eine uneingeschränkte Leseempfehlung für diesen historisch gut geschriebenen und recherchierten Roman. Und ich freue mich jetzt schon auf den dritten Teil der Geraldine-Saga.

Veröffentlicht am 11.01.2018

Zwischen Walisern und Normannen

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Im Mittelpunkt dieses Romans steht Isabel, Enkelin der legendären Nesta ferch Rhys (der Hauptfigur von „Die Tochter des letzten Königs“) und ihres normannischen Gemahls Gerald de Windsor. Sie gehört damit ...

Im Mittelpunkt dieses Romans steht Isabel, Enkelin der legendären Nesta ferch Rhys (der Hauptfigur von „Die Tochter des letzten Königs“) und ihres normannischen Gemahls Gerald de Windsor. Sie gehört damit dem einflussreichen Geschlecht der Geraldines an. Schon in ihrer Kindheit fühlt sie sich hin- und hergerissen zwischen den Normannen, denen ihre Familie angehört und welche die Herrschaft über ihre Heimat Südwales beanspruchen, und dem walisischen Erbe, das sie in sich spürt. So ist es für sie in Wirklichkeit eine Befreiung, als sie kurz vor ihrer geplanten Hochzeit mit dem grausamen Sheriff William Hayt von walisischen Rebellen entführt wird. Bald hat sie sich bei ihnen eingelebt und unterstützt sie in ihrem Kampf. Das einzige, was sie schmerzt, ist, dass sie von ihrem Freund Ralph le Walleys getrennt wird, in den sie sich verliebt hat, obwohl eine gemeinsame Zukunft unmöglich scheint.

Bei Isabel handelt es sich um eine reale historische Persönlichkeit, über deren Lebensweg es allerdings kaum gesicherte Informationen gibt. So besteht der Großteil der Handlung aus Spekulationen und Erfindungen der Autorin, was ich bei einem historischen Roman schon für grenzwertig halte. Hier konnte ich es aber akzeptieren, wird doch mit dem walisischen Freiheitskampf zumindest ein spannendes Thema behandelt. Auch wird das Zusammenspiel von Fakt und Fiktion im Nachwort ordentlich aufgeklärt.

Die ganze Geschichte wird aus Isabels Perspektive erzählt. Man kann sich wunderbar in sie hineinversetzen und sie bei ihren Erlebnissen begleiten. Besonders ihre Zerrissenheit zwischen Walisern und Normannen sowie ihre immer wieder auftretenden Loyalitätskonflikte werden sehr gut und nachvollziehbar dargestellt.
Obwohl es bisweilen etwas schwierig ist, den Überblick über all die walisischen Namen zu behalten, sind die diversen Personen jedenfalls interessant gezeichnet, ohne allzu viel Schwarz-Weiß-Malerei.

So entsteht ein farbenfrohes Bild einer faszinierenden Epoche, welche durch eine sympathische Heldin, die um ihre Identität ringt, lebendig wird. Nur der Schluss ist ein bisschen zu sehr auf Happy End getrimmt.

Veröffentlicht am 31.07.2017

Muss man unbedingt gelesen haben

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Der Schreibstil hat mich von Anfang an gepackt und die Seiten haben sich nur so vor sich hin gelesen, ich konnte das Buch kaum für eine Stunde zur Seite legen.
Ich habe seit den ersten Seiten mit Isabell ...

Der Schreibstil hat mich von Anfang an gepackt und die Seiten haben sich nur so vor sich hin gelesen, ich konnte das Buch kaum für eine Stunde zur Seite legen.
Ich habe seit den ersten Seiten mit Isabell mitgefiebert.

Veröffentlicht am 15.10.2016

das Blut der Rebellin

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Inhalt
Inmitten eines Bürgerkrieges findet Isabell ihren Lebensweg. Ihr Vater verheiratet sie aus Bündniszwecken an einen grausamen Sheriff. Als Isabell von der Gegenseite entführt wird, schließt sie sich ...

Inhalt
Inmitten eines Bürgerkrieges findet Isabell ihren Lebensweg. Ihr Vater verheiratet sie aus Bündniszwecken an einen grausamen Sheriff. Als Isabell von der Gegenseite entführt wird, schließt sie sich dieser Seite an und stellt fest, dass nicht alles in schwarz und weiß sortiert werden kann. Ein ereignisreicher Lebensweg steht ihr bevor, bis sie endlich das Leben führen kann, welches sie sich wünscht....


mein Eindruck
Ich habe dieses Buch im Rahmen einer Leserunde gelesen, sodass ich die Möglichkeit hatte, meine ersten Eindrücke zu teilen und zu diskutieren. Vieles hat die Autorin kommentiert, sodass sich meine Sichtweise dann auch wieder mit dem Hintergrundwissen der Gedanken der Autorin etwas verändert hat.

Zunächst einmal hat mir das Buch sehr gut gefallen. Ich mag den Schreibstil, der sich einfach superflüssig lesen lässt und einen einfach mitten ins Geschehen zieht. Vieles ist sehr anschaulich beschrieben und die Charaktere sind detailliert ausgearbeitet, sodass man gar nicht anders kann, als gemeinsam mit den Charakteren zu fühlen, sich zu freuen oder zu leiden.

"Du musst lernen, dass nicht immer alles schwarz und weiß ist".

Auch wenn Isabell sich für eine Seite entscheidet, fällt es ihr doch nicht so leicht, den Feind zu verraten oder zu töten bzw. immerhin hat sie Gewissensbisse.

Teilweise fand ich die Szenen mit Ralph etwas schnulzig, allerdings hielt es sich hier soweit im Rahmen, dass man auch als Nicht-freund des Kitsches gut damit leben kann. Ist halt, wie so vieles, Geschmackssache. Und immerhin war es zumindest realistisch, dass die beiden erstmal eine Weile brauchen, wieder zueinander zu finden, nachdem sie sich Jahre nicht gesehen haben und nicht gleich übereinander herfallen als wäre nichts gewesen.

Der einzige Charakter, der einem menschlich fern bleibt, ist der Sheriff. Während alle einem schon durch einen Namen näher kommen, bleibt er in den meisten Fällen immer "der Sheriff". Dies schafft Distanz, man sieht ihn als das Monster, dass er ist bzw. zu dem er gemacht wurde. Und das kleine bisschen Menschlichkeit macht er durch seine Handlungen sowieso direkt wieder zunichte. Es scheint immer wieder durch, dass er keine tolle Kindheit gehabt zu haben schien, aber der Sheriff blieb mir so fern, dass ich keinerlei Sympathie oder vielleicht Mitgefühl für ihn empfinden konnte.

Der Autorin gelingt es, dass man trotz vieler Personen nicht den Überblick verliert. Wie genau sie das vollbracht hat, weiß ich selbst nicht so genau. Ich musste jedenfalls nie lange überlegen, um wen es gerade geht.

Neben einigen schönen Momenten gibt es leider auch einige traurige, die aufwühlen und nachdenklich machen. Und leider sterben auch einige Charaktere, die ich gern noch etwas besser kennengelernt hätte. Aber so ist das Leben und nur eine heile Welt zu zaubern wäre auch sicher nicht Sinn dieses Buches gewesen. Dies macht aber dann eben die schönen Momente umso intensiver.

Des Weiteren werden historische Fakten in die Geschichte eingeflochten und im Nachwort wird auch über Fiktion und Wirklichkeit aufgeklärt.


Fazit
Eine wundervolle Geschichte mit historischem Hintergrund, die ich jedem Liebhaber dieses Genres ans Herz legen möchte. Ich wurde gut unterhalten, habe viele Emotionen durchlebt und befand mich mitten im Geschehen. Danke für dieses wundervolle Buch und auch, dass ich an dieser Leserunde teilnehmen konnte.