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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.03.2023

Ein gelungener Regionalkrimi.

Hinter Liebfrauen
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Nach Gaußberg geht Wim Schneider in die zweite Runde, obwohl es eigentlich ein Rosalie - Mats - Birgit - Wim - Krimi ist. Braunschweig stellt wieder, mit viel Lokalkolorit, den spannenden Hintergrund für ...

Nach Gaußberg geht Wim Schneider in die zweite Runde, obwohl es eigentlich ein Rosalie - Mats - Birgit - Wim - Krimi ist. Braunschweig stellt wieder, mit viel Lokalkolorit, den spannenden Hintergrund für diese verzwickte Geschichte. Der Leser kann, wie bei Gaußberg, mit dem Buch in der Hand durch die Stadt wandern und sich die Schauplätze der Handlung ansehen - klasse. Die Figuren haben zum ersten Band, eine Weiterentwicklung durchgemacht, obwohl Wim immer Wim bleiben wird. Das Interessante an der Geschichte ist allerdings, dass der Autor hier viel wirkliches Leben einfängt, dass so bunt wie ein Regenbogen ist. Es werden viele spezielle Themen angesprochen, von Prostitution, Gewalt gegenüber Frauen und im allgemeinen, queere Themen und und und, über die man fast dem Plot vergessen könnte - doch schafft es der Autor, den Leser immer wieder einzufangen, auch wenn ich manche Gedankengänge erst beim zweiten Lesen verstanden habe. Der Schlußcliffhanger ist aber schon speziell - wer wird es denn wohl werden? Ich bin gespannt!

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Veröffentlicht am 11.03.2023

Eine tolle Geschichte über Rungholt 1361

Das Gold der Küste
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Die Geschichte um Fenna Jaspers und ihre Familie ist spannend von der ersten bis zur letzten Seite und das, obwohl man den historischen Hintergrund über Rungholt ja kennt. Fennas Vater ist der Redejeve ...

Die Geschichte um Fenna Jaspers und ihre Familie ist spannend von der ersten bis zur letzten Seite und das, obwohl man den historischen Hintergrund über Rungholt ja kennt. Fennas Vater ist der Redejeve Rungholts und nach dessen plötzlichen Tod, ist es an Fenna, die Geschicke der Insel weiterzuführen. Doch es gibt gleich mehrere Probleme, denn nicht alle sind damit einverstanden - zu allererst nicht der Vater Ihres 'Liebsten'. Fennas Ideen der Inselschutzes, den Salzabbau zu verringern - würde anderen Macht, Geld und Einfluss kosten. So kommt es schließlich, wie es kommen muss: es wird intrigiert, spioniert und die Quittung kommt bei der nächsten Sturmflut.
Von den historischen Gegebenheiten abgesehen, zeichnet die Autorin die Charaktere interessant und der Schreibstil ist eingängig. Joriks Verhalten war mir manchmal nicht ganz klar, aber die gesamte Geschichte passte und war spannend zu lesen. Das Ende, soviel sei hier verraten, hat noch eine interessante Wendung parat. Ich habe das Buch gerne und fast in einem Rutsch gelesen und empfehle es als tollen historischen Roman weiter.

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Veröffentlicht am 20.01.2023

Sehr interessanter historischer Krimi

Fräulein Anna, Gerichtsmedizin (Die Gerichtsärztin 1)
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München 1912 - Anna Zech, Krankenschwester, beginnt als Obduktionsassistentin in der Gerichtsmedizin. Spannend beschrieben, die ganzen Widerstände und Vorurteile, mit denen gerade eine Frau in diesem Beruf ...

München 1912 - Anna Zech, Krankenschwester, beginnt als Obduktionsassistentin in der Gerichtsmedizin. Spannend beschrieben, die ganzen Widerstände und Vorurteile, mit denen gerade eine Frau in diesem Beruf zu der Zeit zu kämpfen hat. Zuerst hatte ich ja den Gedanken, es gliche sich etwas mit 'Die Polizeiärztin Magda Fuchs' doch im Laufe der Geschichte entwickelte sich eine völlig eigenständige Dynamik und es hat richtig Spaß gemacht, das Buch zu lesen. Die Zeit vor dem Ersten Weltkrieg ist eine spannende und das Ende der Geschichte zeigt schon die drohenden Schatten, dessen was aufzieht. Die Figuren sind gut und sehr plastisch ausgearbeitet, ich konnte alle Befindlichkeiten gut nachvollziehen. Die Lebensumstände der einfachen Leute zu der Zeit sind so gut beschrieben, dass ich die Enge und Verwahrlosung etc. fast sehen konnte. Die 'Gegenwelt' der Oberschicht war mir anhand der Figuren 'von Weynand' und 'von Arnsberg' fast ein wenig zu langweilig überspitzt. Doch letztendlich passte es in die Geschichte, was ich nicht gedacht hätte und an diese Auflösung hätte ich nicht gedacht, doch es ist schlüssig. Der Ausbruch des Ersten Weltkrieges zum Schluß, lässt einige Fragen offen, doch ich hoffe, es wird eine Fortsetzung geben.

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Veröffentlicht am 01.01.2023

Unglaublich spannend und 'Büchergewaltig'!

Die Bücher, der Junge und die Nacht
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1943 - Leipzig, die Bücherstadt brennt - das graphische Viertel, in dem sich die Verlagshäuser, Druckereien und Buchbindereien befinden, geht in Rauch auf. In diesem Inferno wird der Junge - Robert Steinfeld ...

1943 - Leipzig, die Bücherstadt brennt - das graphische Viertel, in dem sich die Verlagshäuser, Druckereien und Buchbindereien befinden, geht in Rauch auf. In diesem Inferno wird der Junge - Robert Steinfeld - von einem mysteriösen Mann mit Gasmaske (Mercurio), aus einem brennenden Haus gerettet, nachdem er für ihn ein bestimmtes Buch, aus dem einstürzenden Haus geholt hat. Der Junge, so erfährt der Leser, war sein Leben lang, er ist jetzt 10 Jahre alt, in diesem Haus, in einem fensterlosem Raum mit Büchern eingesperrt. Was das zu bedeuten hat, erschließt sich erst einmal nicht. Die Geschichte springt durch die Zeiten - von der Geschichte des Jungen 1943, zu der eines erwachsenen Mannes - Jakob Steinfeld, in den 1933er Jahren; ein herausragender Buchbinder mit einer kleinen Werkstatt im Clinch mit einem der großen Druckereibesitzer - Pallandt (wobei der Name für Rechtwissenschaftler vielleicht interessant sein könnte). Dann springt die Geschichte auf den erwachsenen Robert Steinfeld in die 1970er Jahre in München, der zwar auch mit Büchern zu tun hat, aber mehr damit, große private Bibliotheken zu schätzen und aufzulösen - so landet er in der aufzulösenden Bibliothek der Pallandts und begibt sich auf eine Reise in die/seine Vergangenheit.
Es ist ein Buch über Bücher, über die unmittelbare Vergangenheit, über Ängste, Verborgenes, Verlorenes, Familie und viele Merkwürdigkeiten des Dritten Reiches. Wer Bücher liebt, muss es lesen! Doch es ist nicht nett. Es führt über viele Ideologien den Leser zu okkulten Geschichte, zum Lebensborn, zu verqueren und sehr traurigen Familiengeschichten, zu unbelehrbaren des Dritten Reiches und zu einer Auflösung, die ich so nicht erwartet hätte.
Eine absolute Empfehlung von mir, für alle, die Bücher lieben, doch keine leichte Kost!

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Veröffentlicht am 11.12.2022

Ein sehr interessanter historischer Roman

Die Tochter der Hungergräfin
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Die Zeit des Dreißigjährigen Krieges und kurz danach ist allgemein sehr interessant aus historischer Sicht. Die Autorin, Anette Spratte, verwebt hier reale Personen mit einer, nur teilweise fiktiven Handlung. ...

Die Zeit des Dreißigjährigen Krieges und kurz danach ist allgemein sehr interessant aus historischer Sicht. Die Autorin, Anette Spratte, verwebt hier reale Personen mit einer, nur teilweise fiktiven Handlung. Das Haus zu Sayn und Wittgenstein, von dem wahrscheinlich schon jeder einmal gehört hat hier in den Wirren kurz nach dem Krieg - der männliche Erbe tot und nur noch Frauen sind hat das Haus zu bieten. Das weckt Begehrlichkeiten von allen Seiten - seien es die entfernten männlichen Verwandten, sei es die Kurie - die Kurfürsten von Köln und Trier erheben Anspruch auf die Grafschaft. Gewünscht hätte ich mir bei diesem tollen Buch, doch eine Personenliste - wer mit wem und wie verbandelt ist, denn das ist manchmal etwas kompliziert, wenn man nicht historisch vorbelastet ist. Sonst aber ist der Schreibstil der Autorin flüssig zu lesen, es gibt einiges an Verwicklungen, historisch, wie auch fiktiv, was die Zeit sehr gut beschreibt. Ernestine, die Junggräfin, wird lange nicht ernst genommen, sowohl als Frau abgetan und als zukünftige Herrscherin, ohne einen Mann, schon gleich gar nicht akzeptiert. Vorurteile, Halbwissen und Halbwahrheiten, die in der Zeit gängig waren, werden manchmal zu gut beschrieben und die Gräfin mit ihren beiden Töchtern leistet für die Familie und für ihr Land Erstaunliches. Mir hat das Buch sehr gut gefallen und ich empfehle es gerne weiter.

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