Cover-Bild Haus der Stimmen
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25,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Atrium Verlag AG
  • Themenbereich: Belletristik - Krimi: Klassisch
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 352
  • Ersterscheinung: 16.03.2023
  • ISBN: 9783855351237
Donato Carrisi

Haus der Stimmen

Psychothriller
Susanne Volxem (Übersetzer), Olaf Roth (Übersetzer)

Der Nr. 1-Bestseller-Thriller aus Italien.

Der renommierte Psychologe Pietro Gerber erhält einen Anruf von einer australischen Kollegin. Sie bittet ihn, ihre Patientin Hanna Hall zu übernehmen, die während einer Hypnosesitzung behauptet hat, als Kind jemanden umgebracht zu haben. Da diese mysteriöse Erinnerung irgendwo in der Toskana verortet ist, reist die Patientin nun nach Italien, um der Wahrheit auf die Spur zu kommen. In den gemeinsamen Hypnosesitzungen mit Gerber taucht Hanna immer tiefer in ihre Erinnerungen ein. Doch Gerber wird stutzig: Ihre Vergangenheit scheint erstaunlich eng mit seiner eigenen Geschichte verwoben zu sein. Eine schreckliche Wahrheit drängt ans Licht, die sein Leben auf den Kopf zu stellen droht …

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.03.2023

Ein Thriller mit Sogwirkung, den man kaum beiseitelegen kann

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Inhalt: Eigentlich ist Pietro Gerber Kinderpsychologe; mit erwachsenen Patient*innen hat er noch nie gearbeitet. Umso verwundeter ist er, als er plötzlich einen Anruf von einer Kollegin aus Australien ...

Inhalt: Eigentlich ist Pietro Gerber Kinderpsychologe; mit erwachsenen Patient*innen hat er noch nie gearbeitet. Umso verwundeter ist er, als er plötzlich einen Anruf von einer Kollegin aus Australien erhält, die ihn bittet, eine ihrer Patientinnen zu übernehmen: die 30-jährige Hanna Hall. Hanna ist davon überzeugt, als Kind einen Mord begangen zu haben, doch ihre gesamte Kindheit hat sie nur verwaschen in Erinnerung. Nach anfänglichem Zögern nimmt Pietro Hanna als Patientin an. Gemeinsam reisen die beiden per Hypnose in Hannas Kindheit – doch schnell wird deutlich: Die Therapie wird nicht nur das Leben von Hanna verändern…

Persönliche Meinung: „Haus der Stimmen“ ist ein Thriller von Donato Carrisi. Es handelt sich um den Auftakt einer neuen Reihe, die sich um den Psychologen Pietro Gerber dreht. Erzählt wird die Handlung aus zwei Perspektiven: der personalen Perspektive Pietros und der Ich-Perspektive Hannas. Pietros Perspektive spielt dabei (hauptsächlich) in der Gegenwart. Hier wird einerseits thematisiert, welchen Einfluss die Therapiesitzungen mit Hanna auf ihn haben (die Grenzen zwischen Patient und Psychologe verwischen immer mehr), andererseits spielt in diesem Erzählstrang noch ein weiterer kleiner Fall von Pietro eine Rolle (zu dem ich hier nichts spoilern möchte). Hannas Perspektive ist in der Vergangenheit angesiedelt: Es handelt sich um ihre unter Hypnose getätigte Erzählung ihrer Kindheitserlebnisse. Die Spannungskurve von „Haus der Stimmen“ ist sehr hoch. Dies hängt einerseits mit der Figur Hanna zusammen. Denn: Sie weist Züge einer unzuverlässigen Erzählerin auf, sodass man sie bis zuletzt nicht wirklich einschätzen kann. Sind ihre Abweichungen von der Wahrheit in einem schweren Trauma begründet? Oder verfolgt sie mit ihren Abweichungen eine eigene Agenda, deren Ziel nur sie weiß? Von Hanna scheint permanent eine gewisse Bedrohung für Pietro auszugehen, ohne – und das ist atmosphärisch klasse umgesetzt – dass man die Bedrohung hundertprozentig greifen könnte. Außerdem werden innerhalb der Handlung verschiedene Spannungselemente perfekt gesetzt: Immer wieder finden sich kleinere und größere „Irritationsmomente“, durch die man das zuvor Gelesene neu beurteilt; kaum eine Figur scheint das zu sein, was sie vorgibt (dies gilt neben Hanna besonders für Pietro selbst). Zudem zeichnet sich „Haus der Stimmen“ mit einer Vielzahl unerwarteter Wendungen aus, die in einem großen Twist am Ende der Handlung kulminieren. Der Schreibstil von Donato Carrisi ist sehr flüssig und lässt sich angenehm lesen. Insgesamt ist „Haus der Stimmen“ ein Thriller, der mit einer fesselnden, wendungsreichen und ausgeklügelten Handlung auftrumpft – ein Thriller mit Sogwirkung, den man kaum beiseitelegen kann.

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Veröffentlicht am 17.03.2023

Nervenkitzel unter Hypnose

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Wetten, dass du sich am Ende des Buchs nicht traust, von zehn an rückwärts zu zählen?

Ein Thriller ohne Ermittler und Leiche, funktioniert das? Oh scusi, Psychothriller sollte es heißen.

»Für ein Kind ...

Wetten, dass du sich am Ende des Buchs nicht traust, von zehn an rückwärts zu zählen?

Ein Thriller ohne Ermittler und Leiche, funktioniert das? Oh scusi, Psychothriller sollte es heißen.

»Für ein Kind ist die Familie der sicherste Ort auf der Welt. Oder der gefährlichste.« S.27

Pietro Gerber ist in Florenz ein angesehener Kinderpsychologe, der sich, wie sein Vater Herr B. vor ihm, auf Hypnose spezialisiert hat. Seine professionelle Meinung ist vor allem vor Gericht gefragt, denn unter Hypnose kann er bei ihnen verschüttete Erinnerung aufdecken.
Als eine australische Kollegin ihn bittet, sich ihrer Patientin Hanna Hall anzunehmen, will er zunächst ablehnen, da sie erwachsen ist. Doch das eigentliche Ereignis liegt in Hannas Kindheit. Sie glaubt, ihren kleinen Bruder Ado getötet zu haben. Schon in der ersten Sitzung offenbart sich ihre ungewöhnliche Kindheit. Die Familie blieb nie lange an einem Ort und stellt strikte Regeln auf. Regel Nummer 3: Sag niemals einem Fremden deinen Namen, Regel Nummer 2: Fremde bedeuten Gefahr. Und doch ist Hanna ein glückliches Kind, sie liebt ihre Eltern und wird geliebt. Aber weshalb ist sie mit 11 zu einer Pflegefamilie nach Australien gezogen?
Hanna übt eine sonderbare Anziehungskraft auf Gerber aus, so dass er bald die notwendige Grenze zwischen Therapeut und Patientin überschreitet. Es gibt kein Zurück, denn Hanna weiß Dinge aus seiner Vergangenheit, die er nicht mal seiner Frau erzählt hat. In nur wenigen Tagen wird sein Leben und das seiner Liebsten auf den Kopf gestellt. Weshalb nennt Gerber seinen Vater Herr B und kann nicht über ihn sprechen?
Häppchenweise füttert uns Carrisi mit Details, die so gar nicht zusammenpassen wollen. Scheint eine Frage beantwortet, taucht bereits die nächste auf – das perfekte Katz und Maus Spiel.

Etwas ist Carrisi exzellent gelungen – er spielt ab Seite 1 mit der Angst seiner Leser:innen. Der Nervenkitzel zieht sich durch die undurchsichtige Geschichte, vielleicht weil vielen von uns Hypnose immer noch suspekt erscheint. Um all das glaubwürdig und fühlbar zu machen, hat sich Carrisi selbst hypnotisieren lassen. Und jeder, der einmal eine Therapie gemacht hat, wird feststellen, dass er gründlich recherchiert hat, was einem schon manchmal Angst machen kann. Ohne übermäßige Schockmomente gelingt es ihm, die Spannung durchweg auf einem hohen Level zu halten, dass man das Buch kaum aus der Hand legen mag. Er hat bewiesen, dass für einen fesselnden Psychothriller auf Schema F verzichtet werden kann, dass es nicht unbedingt Leichen und Ermittler braucht, dafür aber ein ausgeklügelten Plot und undurchsichtige Figuren, die allesamt Leichen im Keller haben.
Vielleicht lässt er am Ende einiges im Unklaren. Für mich war das aber stimmig, denn man nimmt das Mysteriöse und Dunkle noch für eine Weile mit.
Das zentrale Thema aber ist die Frage nach dem Kindeswohl, nicht alles, was richtig scheint, ist auch für die Kinder gut.

»Wenn du Kinder hast, kannst du dir jede Art von Egoismus erlauben, du musst es nur Liebe nennen.« S.182

Fazit: Ein empfehlenswerter Thriller, der einmal mehr das Potenzial zum Blockbuster hat.

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Veröffentlicht am 11.04.2023

Mysteriöse Erinnerungen

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Der Kinderpsychologe Pietro Gerber erhält einen Anruf von einer australischen Kollegin. Sie bittet ihn ihre Patientin Hanna Hall zu übernehmen. Durch Hypnose hat sie sich an ihre Kindheit in der Toskana ...

Der Kinderpsychologe Pietro Gerber erhält einen Anruf von einer australischen Kollegin. Sie bittet ihn ihre Patientin Hanna Hall zu übernehmen. Durch Hypnose hat sie sich an ihre Kindheit in der Toskana erinnert und ist davon überzeugt, dass sie damals einen Mord begangen hat. Gerber der eigentlich nur mit Kindern arbeitet, lässt sich überreden die 30jährige Hanna zu therapieren. Gemeinsam reisen sie per Hypnose in die Vergangenheit, doch schon bald bereut er, sich darauf eingelassen zu haben, denn es passieren seltsame Dinge.
Der Autor Donato Carrisi versteht es gleich von Anfang an eine düstere Stimmung zu erschaffen. Die brillant konstruierte Story lädt den Leser immer wieder zum Miträtseln ein.
Der anfangs so selbstbewusste Pietro gerät mehr und mehr durch die Erkenntnisse aus den Hypnosesitzungen aus der Fassung und die Geheimnisse die dadurch aus Licht kommen, sorgen für so manchen Nervenkitzel. Hanna bleibt sehr undurchsichtig und ihre geheimnisvollen Andeutungen lassen einiges mysteriös erscheinen. Vieles bleibt bis zum Schluss im Dunkeln.
Ein Thriller, der ohne Blutvergießen auskommt, atmosphärisch und spannend geschrieben.

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