Starker Anfang, schwaches Ende
„Regenglanz“ ist der erste Teil der Sturm-Trilogie von Anya Omah, erschienen im Kyss-Verlag. Auf 508 Seiten nimmt uns die Autorin mit nach Hamburg in das Leben von Alissa und Simon.
Worum geht’s?
Was ...
„Regenglanz“ ist der erste Teil der Sturm-Trilogie von Anya Omah, erschienen im Kyss-Verlag. Auf 508 Seiten nimmt uns die Autorin mit nach Hamburg in das Leben von Alissa und Simon.
Worum geht’s?
Was macht mein mit einem extrem peinlichen Tattoo, das einen auch noch an die Exfreundin erinnert? Richtig, man lässt sich ein Cover-Up stechen? Was macht man, wenn das Cover-Up ausgerechnet von einer äußerst attraktiven jungen Frau gestochen werden soll? Flüchten! Zumindest war das zunächst Simons Plan, doch da hat er die Rechnung ohne Alissa gemacht, die ihm gleich mal ordentlich die Meinung geigt.
Aber nicht nur das, mit ihrem Aussehen und ihrer Art bahnt sie sich auch gleich in Simons Herz. Sich auf einen Kunden einlassen? Allerdings ein No-Go für Alissa. An ihre eigene Regel „Keine tiefere Beziehung zu einem Kunden“ kann sie sich aber auch nur so lange halten, bis sie ihre Gefühle für Simon einfach nicht mehr verstecken kann. Während die beiden sich also immer näher kommen, ahnen sie nicht, was die ihre Annäherung eigentlich bedeutet…
Meine Meinung:
Selten verliere ich an dieser Stelle ein Wort zum Cover, aber bei diesem Buch geht es einfach nicht anders! Ich meine, wie wunderschön ist es bitte? Der passende Farbschnitt und die Karte zum Buch waren für mich leider auch die absoluten Köder, um das Buch vorzubestellen.
Der Einstieg in das Buch hat mich komplett begeistert und ich dachte bereits nach den ersten paar Seiten, dass ich hier ein Jahreshighlight in den Händen halte und konnte gar nicht mehr aufhören zu lesen. Das Buch wechselt zwischen Alissas und Simons Perspektive hin und her. Ein Aspekt, der mir immer sehr gut gefällt. Zu Beginn hatte ich allerdings kleinere Schwierigkeiten mit dem Schreibstil. Über einige Satzstellungen bin ich drüber gestolpert, so dass mein Lesefluss am Anfang etwas gestört wurde und es eine Zeit gedauert hat, bis ich richtig drin war.
Beide Charaktere waren für mich zu Beginn schlüssig und ich konnte direkt eine Beziehung zu ihnen aufbauen. Simon, der Goodboy schlechthin, hat es mir wirklich angetan. Aber auch Alissa mit ihrer frechen und aufgeweckten Art empfand ich als super sympatisch.
Doch kann kam ich nach nicht mal der Hälfte des Buches zu der Erkenntnis, dass eigentlich bereits der gesamte Klappentext abgehandelt ist. Ich habe mich wirklich gefragt, was jetzt noch groß kommen soll und so blieb es dann auch eine ganze Weile. Die Geschichte plätscherte so vor sich hin. Eine Länge folgte der nächsten. Es passierte irgendwie nicht wirklich viel, vor allem nichts, was mich unbedingt dazu gebracht hat weiter lesen zu wollen. Mit der Zeit sind mit die Charaktere auch immer unschlüssiger geworden. Alissas Handlungen konnte ich nicht mehr nachvollziehen und haben mich teilweise auch wütend gemacht.
ACHTUNG AB HIER SPOILERNDE INHALTE:
Dass sich Alissa SO von ihrer Familie behandelt lässt und immer wieder versucht auf sie zuzugehen konnte ich absolut nicht nachvollziehen. Auch die Schuldgefühle, die sowohl Simon, als auch Alissa mit sich herumgetragen haben, waren für mich leider auch nicht greifbar. Vor allem an Simons Stelle hätte ich mehr mit Wut und Enttäuschung, als mit Schuldgefühlen gerechnet.
Der große Plott-Twist kam dann wieder überraschend und hat ENDLICH gegen Ende nochmal Fahrt in die Story gebracht. Aber auch hier wurde es für mich an einigen Stellen leider einfach nur unverständlich.
Das Ende war dann, naja, leider auch ziemlich enttäuschend. Einige Handlungsstränge waren vorhersehbar, andere mehr als unrealistisch (Einsicht nach der ersten Therapiesitzung? Zu dieser Wunderheilerin würde ich gerne mal gehen), und wieder andere wurden gar nicht aufgelöst, was mich nahezu verrückt gemacht hat.
Fazit:
Das Buch war für mich eine eher unspektakuläre Achterbahn. Am Anfang hin es hoch, hoch, hoch und dann einmal steil bergab mit einer kleinen Kurve am Ende. Es war definitiv kein schlechtes Buch, vor allem nicht, nachdem mich der Anfang wirklich überzeugt hat, aber meiner Meinung nach wurde leider viel Potential verschenkt. Die Geschichte an sich war aber mal was anderes, was ich in der Richtung noch nicht hatte, weshalb ich das Buch dennoch weiterempfehlen würde.