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Veröffentlicht am 22.11.2017

Potenzial nicht genutzt

Der Serienkiller, der keiner war
1

Cover:
Das Cover ist schlicht und trotzdem aussagekräftig. Der in weiß auf schwarzem Hintergrund abgebildete Wald stellt für mich einen Zusammenhang zum Einstieg des Buches her, in dem wir die Ermittler ...

Cover:
Das Cover ist schlicht und trotzdem aussagekräftig. Der in weiß auf schwarzem Hintergrund abgebildete Wald stellt für mich einen Zusammenhang zum Einstieg des Buches her, in dem wir die Ermittler bei der Suche der angeblichen Leichen in einem Wald begleiten. Die rote Schrift wirkt auf dieser farblosen Darstellung gleich noch deutlicher, was dadurch unterstützt wird, dass sie erhaben ist. Insgesamt ein schön gestaltetes Cover, das ansprechend wirkt.

Inhalt:
Wie Cover und Klappentext schon verraten, handelt es sich um einen der größten Justizskandale der Geschichte Schwedens, von dem ich – bis zu diesem Buch – noch nie etwas gehört hatte.
Als Einstieg begleiten wir die Ermittler bei ihrer Suche nach den angeblichen Opfern von Sture Bergwall alias Thomas Quick. Dieser Einstieg war der Grund warum ich das Buch überhaupt lesen wollte, da er sehr interessant gestaltet ist und Lust auf mehr macht.
Danach folgt aber erst einmal ein langer Part der sich mit den Psychotherapeuten beschäftigt, die direkt oder indirekt mit Stures Fall zu tun hatten.
Insgesamt ist das Buch in verschiedene Kapitel unterteilt, die auch in einer Inhaltsangabe aufgelistet sind, was daran liegt, dass es sich hierbei um ein Sachbuch handelt und nicht etwa um einen Krimi nach wahrer Begebenheit.
Leider hat mir der Stil des Autors absolut nicht zugesagt, sodass ich das Buch nach circa der Hälfte abgebrochen habe und somit auch nicht mehr zum Inhalt sagen kann.

Fazit:
Mir war der Part über die Psychotherapeuten einfach zu ausführlich und zu fachsimplerisch. Man wurde mit Fachbegriffen und Personen geradezu überschüttet und alles wurde bis ins kleinste Detail ausgeführt. Klar, um die Intentionen und das Handeln der Psychotherapeuten nachvollziehen zu können, muss man ein gewisses Hintergrundwissen haben, das war aber eindeutig zu viel des Guten – auch für ein Sachbuch. Trotz dieser Genrezugehörigkeit handelt es sich bei dem Thema um einen Justizfall, der von sich aus schon spannend ist. Der Autor hat es meiner Meinung nach versäumt diese Spannung aufzugreifen und sich zu Nutzen zu machen.
Ich habe den Teil über die Psychotherapeuten nicht ganz zu Ende gelesen und bin dann zu dem Kapitel gesprungen, wo es wieder mehr um den Fall und Sture/Thomas ging. Dieser Sprung, bei dem ich knapp 100 Seiten ausgelassen hatte, gelang mir problemlos und bestätigt mir somit, dass diese detaillierten Ausführungen nicht nötig waren um den eigentlichen Fall zu verstehen. Zwar war der Teil über den Fall dann wieder etwas interessanter, mir war die Lust an dem Buch zu diesem Zeitpunkt aber schon vergangen, sodass ich mich entschied es nicht mehr weiter zu lesen.
Vielleicht gebe ich dem Buch irgendwann noch einmal eine Chance und lese nur den Teil über den eigentlichen Fall. Aktuell habe ich daran erst einmal kein Interesse, was ich schade finde, da die Story viel Potenzial hat – die Umsetzung hat nur nicht gestimmt.

Veröffentlicht am 28.08.2017

Langatmig und langweilig

Projekt Orphan
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Das Buch:

"Projekt Orphan" von Gregg Hurwitz ist der zweite Teil der Orphan-Reihe, die sich um den ehemaligen Geheimagenten Even Smoak dreht. Während seiner Tätigkeit im Auftrag der US-Regierung hat er ...

Das Buch:

"Projekt Orphan" von Gregg Hurwitz ist der zweite Teil der Orphan-Reihe, die sich um den ehemaligen Geheimagenten Even Smoak dreht. Während seiner Tätigkeit im Auftrag der US-Regierung hat er als "Orphan X" zahlreiche Morde begangen und hilft nun als "Nowhere Man" denen, die alleine keinen Ausweg finden. Als er ein Mädchen vor skrupellosen Menschenhändlern retten will, gerät er selbst in Gefangenschaft. Evan bleibt nichts anderes übrig, als zuerst sich selbst zu befreien, bevor er dem Mädchen helfen kann.

Mein Eindruck:

Als ich mir durch Klappentext und Leseprobe einen ersten Eindruck verschafft hatte, war ich zuächst hellauf begeistert. Dieses Buch schien genau meinen Geschmack zu treffen. Umso größer war dann die Enttäuschung: keine Spur von Spannung.
Zu Beginn dachte ich mir das würde mit der Zeit noch werden. Bei fast 500 Seiten kann es ja durchaus sein, dass der Anfang ein wenig braucht bis alles Fahrt aufnimmt. Leider war dem nicht so. Die komplette Handlung ist langweilig, es kommt keine Spannung auf und zu 80% passiert quasi gar nichts (Es gibt sogar ein Kapitel, was nur aus einem Wort besteht.). Da wird x-mal beschrieben wie Evan von seinen Entführern betäubt und zum Schlaf gezwungen wird... wow. Auch sonst passiert nicht viel. Der Autor umschreibt seitenweise die Umgebung und das Pläneschmieden von Evan, anstatt einfach mal etwas geschehen zu lassen. Zwar gibt es mehrere Fluchtversuche, die wenigstens etwas spannender sind, die enden dann aber auch wieder alle nahezu gleich. Hinzu kommt noch, dass die Kämpfe in einem Ausmaß umschrieben werden, dass ich teilweise ganze Seiten nur überflog. Eine Aneinanderreihung von Fachbegriffen aus dem Kampfsport, die nur bei denjenigen Bilder im Kopf auslöst, die sich damit auskennen, stellt für mich beim besten Willen kein schönes Leseerlebnis dar.
So ausschweifend die Erzählungen während der ganzen Zeit sind, so abrupt ist dann auch das Ende. Der einzige Teil, der ein bisschen für Spannung sorgt, ist auf die letzten 80-100 Seiten gequetscht. Ich war froh als es vorbei war.
Zur Reihe selbst kann ich nur sagen, dass es nicht von Nachteil war den ersten Teil nicht zu kennen. Nach meinem ersten Eindruck war ich überzeugt ich würde mir diesen auch noch holen und die Reihe bis zum Ende verfolgen. Das hat sich nun aber erledigt, das eine Buch hat gereicht.

Mein Fazit:

Von einem Thriller erwarte ich Spannung und Nervenkitzel. Beides sucht man hier vergeblich. Auch sonst kann ich dem Buch nichts Positives abgewinnen.. das Cover ist ganz schick - das war's dann aber leider auch schon.