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Veröffentlicht am 15.09.2016

Grischa - Goldene Flammen - Leigh Bardugo

Grischa 1: Goldene Flammen
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Alina ist einfache Kartografin in der Ersten Armee des Zaren. Dass sie heimlich in Maljen verliebt ist, ihren besten Freund seit Kindertagen, darf niemand wissen. Schon gar nicht Maljen selbst, der erfolgreiche ...

Alina ist einfache Kartografin in der Ersten Armee des Zaren. Dass sie heimlich in Maljen verliebt ist, ihren besten Freund seit Kindertagen, darf niemand wissen. Schon gar nicht Maljen selbst, der erfolgreiche Fährtenleser und Frauenschwarm. Bei einem Überfall rettet Alina Maljen auf unbegreifliche Weise das Leben. Doch was sie da genau getan hat, kann sie selbst nicht sagen. Plötzlich steht sie im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit und wird zum mächtigsten Grischa in die Lehre geschickt. Geheimnisvoll und undurchschaubar, wird er von allen der Dunkle genannt. Aber wieso fühlt sie sich von ihm so unwiderstehlich angezogen? Und warum warnt Maljen sie so nachdrücklich vor dem Einfluss des Dunklen?
(Klappentext)


Der Einstieg in die Welt der Grischa gelang mir leider nicht ganz so gut, wie erhofft. Einmal musste man sich an die vielen russischen Begriffe wie Opritschnik, Kefa oder allgemein die Namen der Personen gewöhnen und zum anderen auch mit den verschiedenen Orden der Grischa. Insgesamt fand man sich einfach nicht so schnell zurecht. Zwar haben dabei auch die Karte von Rawka und eine Auflistung der verschiedenen Orden geholfen, aber es hätte trotzdem besser sein können.
Dennoch gefiel mir die Handlung von Anfang an sehr gut und ich mochte auch Alina und Maljen. Es war spannend mit der Thematik der Schattenflur und ihren Aufgaben als Kartografin und als Fährtenleser in der Armee.
Zitat : "Anfangs schienen wir durch eine dichte Rauchwolke zu gleiten, aber es war weder heiß noch roch es nach Feuer. Im nächsten Moment war alles wie gedämpft, die ganze Welt verstummt. [...] Dunkelheit umgab uns, schwarz allgegenwärtig, ohne Gewicht. Wir befanden uns auf der Schattenflur. "
Auch schön fand ich die Freundschaft zwischen Alina und Maljen, obwohl ziemlich schnell deutlich wird, dass die Protagonistin sich minderwertiger als er fühlt und sich Sorgen um ihre Beziehung zueinander macht.
Alina mochte ich eigentlich als Hauptprotagonistin, aber gleichzeitig war sie an manchen Stellen zu naiv oder charakterlich nicht stark genug. Während sie sich als neue Grischa am Leben im kleinen Palast einleben muss, jammerte sie über den fehlenden Kontakt zu Maljen und hat immer das Bedürfnis unbedingt dazu zu gehören. Am meisten hat sie mich in Bezug auf das Vertrauen in andere Leute gestört und dass sie bis zu einem gewissen Zeitpunkt kaum hinterfragt und nur auf ihre aktuelle Situation und ihre Fähigkeiten fixiert ist.
Bei den anderen Charaktere fand ich Maljen ganz sympathisch, er war nett und loyal, aber auch schon mal verschlossen und abweisend. Der Dunkle war für mich der interessanteste Charakter, dadurch dass er unschaubar, mysteriös und unglaublich mächtig ist. Er war ein sexy Bad Boy und ich bin gespannt, in den weiteren Teilen noch mehr über ihn zu erfahren.
Ob ich die Liebesgeschichte mag oder nicht, weiß ich nicht genau. Einerseits konnte ich mir Alina sowohl mit Maljen, als auch mit dem Dunklen vorstellen, aber andererseits war es halt wieder eine Dreiecksbeziehung. Schön war, dass beide Beziehungen so unterschiedlich sind und ich fand auch die verschiedenen Szenen und Momente gut.
Zitat : "Plötzlich war alles von einem grellweißen Licht erfüllt. Ringsumher zerbrach die Dunkelheit wie Glas und ich sah die Gesichter der Menge. Alle rissen erschrocken den Mund auf, als sich das Zelt mit hellem Sonnenlicht und hitzeflirrender Luft füllte."
Die Fähigkeiten der Grischa fand ich toll gemacht und es hat sehr gut zu der Geschichte gepasst. Durch die verschiedenen Begabungen, wie Feuer, Wind, heilen oder das Herstellen und Verformen von Dingen war es facettenreich und spannend. Ich mochte Alinas Rolle als Sonnenkriegerin und auch ihre persönliche Beziehung zu dem Licht in Bezug auf Akzeptanz und die eigene Stärke.
Flüssig, spannend und fesselnd war der Schreibstil der Autorin und war somit toll für die Geschichte.
Insgesamt mochte ich die Handlung des Buches mit ihren verschiedenen Aspekten wie Morozows Herde, Kräftemehrern und der Schattenflur.
Ich fand es trotz der Schwächen immer noch richtig gut, es war schönes Fantasy mit einem besonderen Kampf von Gut gegen Bösen. Und ich möchte unbedingt wissen, wie es weiter geht, weil die Gescichte auch defintiv noch ein klein wenig Luft nach oben hat.

Fazit :
Tolle und faszinierende Idee mit den Grischa und der Welt Rawkas, aber den Einstieg war nicht ganz so gut und zwischendrin mochte ich die Protagonistin nicht so sehr.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Die Holunderschwestern - Teresa Simon

Die Holunderschwestern
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München 1918. Die junge Fanny – Franziska – sitzt im Zug nach München und will der Provinz entfliehen. Ihre sensible Zwillingsschwester Friederike musste sie zurücklassen. Als die reiche Witwe Dora mit ...

München 1918. Die junge Fanny – Franziska – sitzt im Zug nach München und will der Provinz entfliehen. Ihre sensible Zwillingsschwester Friederike musste sie zurücklassen. Als die reiche Witwe Dora mit ihren beiden Kindern zusteigt, ahnt Fanny noch nicht, dass ein tragisches Schicksal seinen Anfang nimmt. München 2015. Katharina erhält einen Brief aus London: In einem Archiv wurden Tagebücher ihrer Urgroßmutter Franziska gefunden. Katharina wird neugierig. Wie kommt es, dass die Aufzeichnungen ihrer Urgroßmutter, einer einfachen Köchin, in London verwahrt werden?
(Klappentext)


Das Buch hatte ich zufällig im Internet entdeckt und es hat mich seiner Thematik interessiert und angesprochen.
Der Einstieg in das Buch war gut, es war interessant die beiden unterschiedlichen Frauen aus verschiedenen Zeiten und ihr Leben kennen zu lernen. Bei mir Katharina fand ich schön gemacht, dass sie Restauratorin ist und mit ihrer guten Freundin Isi ein kleine Firma führt.
Zitat: " Der Sog der Vergangenheit erwies sich tatsächlich als stark, und je weiter sie mit der Lektüre kam, desto tiefer fühlte sich Katharina in das hineingezogen, was früher gewesen war. Es war eine Art Schatzsuche. Man konnte erst aufhören, wenn man am Ziel war - aber wonach suchte sie eigentlich ?"
Die Geschichte von ihrer Urgroßmutter Fanny beginnt ungefähr ein Jahrhundert früher und erzählt von ihrem neuen Leben in München. Durch ihre Freundschaft mit Alina, die sie und ihre Familie im Zug getroffen hat, blüht Fanny immer mehr mit der Tätigkeit des Kochens auf und vieles in ihrem Leben konzentriert sich darauf. Auch die Thematik mit ihrer Zwillingsschwester Fritzi hat mir gut gefallen. Die beiden sind sehr gegensätzlich, Fanny eher ruhig und bedacht und Fritzi dagegen oft eifersüchtig launisch und wollte unbedingt gesellschaftliche Anerkennung.
Fannys Erzählungen sind als Tagebucheinträge verfasst, wo im Anschluss aber auch kleine normale Perspektiven aus der dritten Person geschrieben sind. Im Wechsel dazu erfährt der Leser in der Gegenwart von Katharinas Arbeit, ihre Begegnungen mit Alex Bluebird aus London und den Familiengeheimnissen aus den Tagebüchern, die von denen sie total gefesselt ist und ständig bei Tag und Nacht nur weiterlesen will.
Der Schreibstil der Autorin war eigentlich ganz gut, aber für mich war die Geschichte ingesamt recht träge. Es war interessant, aber die Geschichte konnte mich nicht vollends mitreißen. Natürlich ist das Genre von diesem Buch nicht Fantasy, wo häufig viel Action und Spannung herrscht, aber trotzdem hatte ich mir von diesem Buch erhofft, in seinen Bann gezogen zu werden.
Interessant war auch, dass der Handlungsort hauptsächlich München ist und man dabei als Leser die Stadt kennen lernt.
Zitat aus Fannys Tagebuch: "Das Glück durchströmt mich dabei wie ein breiter, heller Fluss, den ich sonst nur in den Armen meines Liebsten empfinde oder wenn ich mich über mein blaues Zauberbild beuge."
Die jeweiligen Liebesgeschichten (von jeder der zwei Frauen) haben auch schön in die Geschichte gepasst. Beim Lesen mochte ich beide Handlungsstränge, es war interessant Fannys eher einfaches Leben kennen zu lernen, dabei fand ich auch die Freundschaft von Alina und ihr gut dargestellt.
Wirklich toll fand ich, dass man beim Lesen sehr stark gemerkt hat, wie detailiert und umfangreich die Autorin recheriert hat. Nicht nur bezogen auf die Geschichte Deutschlands (in den Jahren 1918 bis 1936), sondern auch über die Arbeitsschritte beim Restaurieren von alten Möbeln.
Insgesamt mochte ich das Buch, aber ich hatte auch einen Kritikpunkt. Das Ende fand ich okay, es wirkte leicht unrealistisch, weil alle Probleme und Geheimnisse aufgedeckt sind und alles gut ist, dabei kam vieles davon auf den letzten Seiten. Als kleines cooles Extra sind hinten im Buch auch einige Rezepte von Fanny aufgeführt, wo die Gerichte auch teilweise öfters im Buch erwähnt werden.

Fazit :
Gutes Buch mit zwei unterschiedlichen Geschichten von Katharina und ihrer Urgroßmutter zu verschiedenen Zeiten, das mich beim Lesen leider nicht richtig in seinen Bann ziehen konnte.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Das unendliche Meer - Rick Yancey

Das unendliche Meer
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Die erste Welle vernichtete eine halbe Million Menschen, die zweite noch viel mehr. Die dritte Welle dauerte ganze zwölf Wochen an, danach waren vier Milliarden tot. Nach der vierten Welle kann man niemandem ...

Die erste Welle vernichtete eine halbe Million Menschen, die zweite noch viel mehr. Die dritte Welle dauerte ganze zwölf Wochen an, danach waren vier Milliarden tot. Nach der vierten Welle kann man niemandem mehr trauen. Cassie Sullivan hat überlebt, nur um sich jetzt in einer Welt wiederzufinden, die von Misstrauen, Verrat und Verzweiflung bestimmt wird. Und während die fünfte Welle ihren Verlauf nimmt, halten Cassie, Ben und Ringer ihre kleine Widerstandsgruppe zusammen, um gemeinsam gegen die Anderen zu kämpfen. Sie sind, was von der Menschheit übrig blieb, und sie werden sich so schnell nicht geschlagen geben. Und während Cassie immer noch hofft, dass ihr Retter Evan Walker lebt, wird der Kampf ums Überleben immer aussichtsloser. Bis eines Tages ein Fremder versucht, in ihr Versteck einzudringen...
(Klappentext)


Achtung, es können Spoiler in Bezug auf die vorherigen Teile enthalten sein, da es sich um einen Folgeband handelt und sich diese Rezension teilweise auf Handlung und Informationen aus anderen Teil bezieht.

Nachdem ich mir Januar den ersten Teil gelesen habe und mir dieser sehr gut gefallen hat, wollte ich natürlich auch sehr gerne den Folgeband lesen.
Die Handlung schließt nahtlos an das bereits Geschehene an und der Leser erlebt zunächst mit wie es für Cassie, Ben, Ringer, Sam und die anderen weiter geht.
Hier hat mir wieder gut gefallen, wie die Charaktere zueinander reagieren (z.B. haben Ringer und Ben oft kleinere Auseinandersetzungen) und auch Cassies sarkastische Art kam wieder gut zur Geltung.
Zitat: "Also hast du die Augen geschlossen und bist von den Klippen ins Leere gesprungen, und jetzt bist du geschockt, dass unten keine dicke, fette Matratze liegt ? Selber schuld. Was auch immer jetzt geschieht - du bist dafür verantwortlich."
Insgesamt mochte sie charakterlich erneut einfach gerne, sie ist schlagfertig, klug, denkt schnell und überlebenstaktisch. Auch die anderen Charaktere haben mir gut gefallen, vor allem, weil sie so unterschiedlich sind und damit die Geschichte auffrischen.
Grace fand ich sehr interessant als neuen Charakter. Kaltherzig, nur auf ihre Aufgabe konzentriert und herzlos.
Auch wenn es nur wenige Momente mit Cassie und Evan gab, fand diese total schön und süß.
Der Schreibstil von Rick Yancey war wie gewohnt mit mehreren Sichten beschrieben und auch sonst hat er mir wieder gut gefallen.
Was mir beim Lesen auch ein wenig aufgefallen ist, dass der Leser bei manchen Dingen mehr wusste als die Charaktere und man über die neuen Erkenntnisse, die sie erfahren haben, nicht mehr überrascht war. Das fand ich auch ein wenig schade, aber das liegt wahrscheinlich größtenteils an den verschiedenen Sichten.
Zitat: "Zwischen dem, was als Nächstes passiert, und unserer Schachpartie besteht nur wenig Unterschied. Er weiß, wie ich denke. Er kennt meine Stärken, meine Schwächen. Kennt jeden Zug, bevor ich ihn ausführe."
Größtenteils fand ich diesen zweiten Teil genauso gut wie den Auftakt der Reihe. Erst gegen Ende haben mich zwei kleinere Dinge gestört. Besonders den letzten Abschnitt mit Ringer, mir kam sie nicht mehr so intelligent rüber, wie ich sie eigentlich eingeschätzt hatte. Auch im Zusammenhang mit Razor fand ich die letzten Seiten irgendwie deutlich schwächer.
Und als ich im Gesamten nochmal über die Handlung des Buches nachgedacht haben, hatte ich insgesamt das Gefühl, dass gar nicht so viel passiert ist, was die Grundstory weiter gebracht hat. Zwar waren auch wieder spannende und interessante Szenen dabei, aber Teil 1 hatte einfach mehr davon und es ist mehr passiert.
Gut gefallen hat mir auch der Aspekt, dass in der zerstörten Welt in der Cassie und ihre Freunde versuchen zu überleben, Risiko, Ratten und Versprechen eine große und bedeutende Rolle spielen. Zudem bin ich gespannt, was im dritten und letzten Teil passieren wird und welche noch offenen Fragen beantwortet werden.

Fazit :
Vieles hat mir in diesem zweiten Teil gut gefallen, aber ich fand ihn dennoch nicht ganz so gut wie den Auftakt der Reihe.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Stepbrother Dearest - Penelope Ward

Stepbrother Dearest
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Greta freut sich auf das letzte Jahr an der Highschool, vor allem da ihr Stiefbruder Elec, dem sie noch nie begegnet ist, für das Abschlussjahr zu ihnen ziehen soll. Doch Elec stellt sich als rebellischer ...

Greta freut sich auf das letzte Jahr an der Highschool, vor allem da ihr Stiefbruder Elec, dem sie noch nie begegnet ist, für das Abschlussjahr zu ihnen ziehen soll. Doch Elec stellt sich als rebellischer Macho heraus, der jeden Abend ein anderes Mädchen mit nach Hause bringt – am meisten aber hasst Greta die Art, wie ihr Körper auf ihn reagiert. Und als eine gemeinsame Nacht alles verändert, ist es auch um ihr Herz geschehen. Doch so schnell wie Elec in Gretas Leben getreten ist, so schnell verschwindet er auch daraus. Jahre später begegnet sie ihm wieder und muss feststellen, dass aus dem Teenager ein Mann geworden ist, der immer noch die Macht besitzt, ihr Herz in tausend Teile zu zerbrechen ...
(Klappentext)


Ich hatte nochmal Lust eine New-Adult-Geschichte zu lesen und mich hatte dieses Buch von der Thematik her angesprochen.
Gleich zu Beginn fällt auf, dass der Schreibstil der Autorin sehr flüssig ist und man das Buch am liebsten sofort in einem Stück durchlesen würde.
Das Buch ist in zwei Teile unterteilt: im ersten Teil lernen Elec und Greta sich durch die neue Wohnsituation kennen und der zweite Teil spielt zu einem späteren Zeitpunkt, wo sie beide mittlerweile erwachsen sind.
Elec und Greta mochte ich als Charaktere gerne, obwohl sie schon in Bezug auf das Genre eher klischee-mäßig sind. Er ist der tätowierte und rauchende Bad Boy und ist auch verschlossen in Bezug auf seine Vergangenheit, wo mehr in familiär mehr dahinter steckt. Sie ist dagegen eher normal, ein wenig naiv und kennt noch nicht so viel von der Welt.
Zunächst können sich die beiden überhaupt nicht leiden und Elec proviziert seine Stiefschwester immer wieder mit verschiedenen Gesten oder Aktionen, worauf sie auch dementsprechend "wütend" reagiert.
Zitat: "Den Rest der Nacht verbrachte ich mit dem Versuch, aus ihm schlau zu werden. Am Ende befand ich, dass Stepbrother Dearest defintiv mehr zu bieten hatte, als mit den Augen zu erkennen war."
Es hat mir trotz der typsichen Art gut gefallen, wie Elec und Greta schließlich doch auf einen grünen Zweig kommen und wie sie sich als Teenager verhalten. Dabei waren auch oft humorvolle Szenen.
Einige Jahre später haben sich dann beide weiter entwickelt und auch da hat mir die Handlung gut gefallen. Tragisches Ereignisse, ein Ausflug, Familie und andere Lebensverhältnisse der Charaktere (z.B. Job, Partner etc.). Dabei fand ich den Aspekt mit Chelsea aber nicht so schön gelöst, irgendwie hatte ich das Gefühl, dass es abrupt war und ein wenig als Problem konstruiert war.
Der Aspekt in Bezug auf das Schreiben fand ich eine tolle Ergänzung, es hat schön zu der Geschichte gepasst und neue Einblicke gegeben, obwohl das an manchen Stellen auch ein wenig wiederholend war. Die familiäre Thematik war an einigen Stellen tiefgründiger, erschreckend und man hat sich für die Charaktere einfach gewünscht, dass sie trotz dessen ihr Glück finden und ihr Leben nicht nur davon bedrückt wird.
Zitat: "Aus den Augen, aus dem Sinn, nicht wahr ? Aber dieses Motto hilft nur für eine gewisse Zeit - bis man gezwungen ist, sich dem zu stellen, wovor man davongelaufen ist. Dann stürzen die mentalen Mauern, die man errichtet hat, um sich dahinter zu verstecken, auf einen Schlag ein."
Insgesamt hat mir die Geschichte gut gefallen und das Ende war auch süß.

Fazit :
Schöne New-Adult-Story voller Hindernisse für zwei Liebende, die mir charakterlich noch ein wenig besser gefallen hätten, wenn sie weniger klischee-mäßig gewesen wären.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Nur ein Tag - Gayle Forman

Nur ein Tag
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Wenn du einem Menschen begegnet bist,
der dein Herz geöffnet hat, wirst du alles dafür tun,
ihn wiederzufinden.
Allysons Leben ist genau wie ihr Koffer – überlegt, geplant und ordentlich gepackt. Doch ...

Wenn du einem Menschen begegnet bist,
der dein Herz geöffnet hat, wirst du alles dafür tun,
ihn wiederzufinden.
Allysons Leben ist genau wie ihr Koffer – überlegt, geplant und ordentlich gepackt. Doch am letzten Tag ihrer dreiwöchigen Europatour lernt sie Willem kennen. Als freier, ungebundener Schauspieler ist er all das, was die 18jährige Allyson nicht ist, und als er sie einlädt, mit ihm nach Paris zu kommen, trifft sie spontan eine für sie untypische Entscheidung. Sie ändert ihren Plan und geht mit ihm. Allyson erlebt einen Tag voller Abenteuer und Romantik, Freiheit und Nähe – bis Willem am nächsten Morgen nicht mehr da ist.
Ein überwältigendes Buch über Liebe, Identität und die Zufälle des Schicksals.
(Klappentext)


Bis zu diesem Buch, hatte ich noch nichts von Gayle Forman gelesen und war gespannt auf eine süße Liebesgeschichte, die zum Teil in Paris spielt.
Zunächst hat mir der Schreibstil der Autorin richtig gut gefallen. Er war angenehm zu lesen, poetisch angehaucht und mit vielen detailreichen Beschreibungen, was besonders in den Szenen in Paris toll war.
Zitat : "Winzige Kirchen, verborgene Winkel, kleine Gänge. Das ist ein ganz anderes, aber genauso bezauberndes Paris. [...] Wir biegen auf eine belebte Avenue ein, mit zahlreichen Kinos und Cafés mit Tischen vor der Tür, die alle voll sind, daneben eine Handvoll kleiner Hotels, die den Preisen auf den Tafeln nach nicht besonders teuer zu sein scheinen."
Das Buch ist in zwei Teile aufgeteilt: einmal den Tag, den Willem und Allyson gemeinsam in der Stadt der Liebe verbringen und das Jahr danach, wo Allyson auf dem College in Boston ist.
Allyson als Hauptprotagonistin ist ein wenig verklemmt, scheut sich vor Neuem und Unbekanntem und hat durch den starken Einfluss ihrer Eltern ein durchgeplantes Leben. Willem ist dagegen charakterlich ganz anders als sie. Er ist spontan, lebensfreudig, weltoffen und wirkt dadurch sehr sympathisch. Trotzdem scheint Willem auch ein wenig ruhelos zu sein und man vermutet, dass noch ein wenig mehr hinter seiner fröhlichen Art steckt.
Gut gefallen hat mir sein Einfluss auf Allyson, während sie in Paris sind. Er zeigt ihr neue Dinge und die verschiedensten Ecken von Paris ohne direkten Reiseplan, was schließlich auf Allyson ein wenig abfärbt.
Leider gab es auch einen Aspekt, der mich gestört hat. Als Allyson, nach Willems Verschwinden, am College in den USA in einen neuen Lebensabschnitt beginnt, ist sie sehr in sich zurück gezogen, schließt keine richtigen neuen Freundschaften, hat sehr viel Liebeskummer und lässt ihr Leben von sich hin laufen. Dabei ist sie sich auch bewusst, das es eigentlich nicht so weiter gehen kann und unternimmt bewusst nichts, sie gibt einfach auf und macht weiter so wie bisher. Während dieser Szenen hat sie mich leider schon ein wenig genervt und ich war froh, als durch den Einfluss von anderen Personen, sich das Ganze ein wenig ändert.
Zitat : "Und für einen kleinen Moment stelle ich mir die Person vor, mit der ich reden könnte, darüber, wie ich die Tür gefunden und wieder verloren habe. Er würde mich verstehen.
Aber das ist die Tür, die verschlossen bleiben muss."
Hier taucht auch als Nebencharakter Dee auf, der wirklich toll für die Geschichte war. Er hat frischen Wind durch seine leicht verrückte andere Art mit sich gebracht und das Buch hat eine postivere Stimmung. Die Eltern von Allyson waren mir dagegen total unsympathisch, sie bestimmen fast komplett das Leben ihrer Tochter und lassen sie kaum eigene Entscheidungen treffen.
Die restliche Handlung war auch wieder von der Autorin gut gemacht. Allyson entwickelt sich charakterlich und sie erlebt zudem auch viel Neues. Schön fand ich, dass man viele kleine Nebencharaktere für ein paar Momente kurz kennen lernt und man dann wieder etwas Neuem begegnet.
Insgesamt hat mir der erste ein bisschen besser gefallen als der zweite Abschnitt. Das, was die beiden Hauptprotagonisten dort erleben und die Momente zwischen den beiden waren einfach sehr schön, z. B. wenn sie über Zufälle oder Liebe reden, und hat Spaß gemacht zu lesen.
Zudem weckt er auch bei dem Leser eine Reiselust nach Paris. Der zweite Teil hat mir auch gut gefallen, nur Allyson hat mich zeitweise einfach zu sehr gestört.
Das Ende fand ich süß, aber es hat auch noch einige Fragen offen gelassen, die hoffentlich im zweiten Teil beantwortet werden.

Fazit :
Süße Liebesgeschichte, mit einem ersten Teil, der Reiselust weckt und einfach schön war. Im zweiten Teil hat mich Allyson leider zeitweise etwas genervt.