Cover-Bild Nevernight - Die Prüfung
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22,99
inkl. MwSt
  • Verlag: FISCHER Tor
  • Themenbereich: Belletristik - Fantasy
  • Genre: Fantasy & Science Fiction / Fantasy
  • Seitenzahl: 704
  • Ersterscheinung: 24.08.2017
  • ISBN: 9783596297573
Jay Kristoff

Nevernight - Die Prüfung

Roman
Kirsten Borchardt (Übersetzer)

Sie ist keine Heldin. Sie ist eine Frau, die Helden fürchten.

»Nevernight« ist der erste Roman einer neuen bildgewaltigen und epischen Fantasy-Serie von »New York Times«-Bestseller-Autor Jay Kristoff.

In einer Welt mit drei Sonnen,
in einer Stadt, gebaut auf dem Grab eines toten Gottes,
sinnt eine junge Frau, die mit den Schatten sprechen kann, auf Rache.

Mia Corvere kennt nur ein Ziel: Rache. Als sie noch ein kleines Mädchen war, haben einige mächtige Männer des Reiches – Francesco Duomo, Justicus Remus, Julius Scaeva – ihren Vater als Verräter an der Itreyanischen Republik hinrichten und ihre Mutter einkerkern lassen. Mia selbst entkam den Häschern nur knapp und wurde unter fremdem Namen vom alten Mercurio großgezogen, einem Antiquitätenhändler. Mercurio ist jedoch kein gewöhnlicher Bürger der Republik, er bildet Attentäter für einen Assassinenorden aus, die »Rote Kirche«. Und Mia ist auch kein gewöhnliches Kind, sie ist eine Dunkelinn: Seit der Nacht, in der ihre Familie zerstört wurde, wird sie von einer Katze begleitet, die in ihrem Schatten lebt und sich von ihren Ängsten nährt. Mercurio bringt Mia vieles bei, doch um ihre Ausbildung abzuschließen, muss sie sich auf den Weg zur geheimen Enklave der »Roten Kirche« machen, wo sie eine gefährliche Prüfung erwartet …
Nach dem zusammen mit Amie Kaufman verfassten Science-Fiction-Roman »Illuminae« ist »Nevernight« der neueste Geniestreich von Jay Kristoff: für die Leser von Anthony Ryan, Patrick Rothfuss und Sarah J. Maas.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.09.2017

Die Prüfung

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Jay Kristoff hat mit „Nevernight- Die Prüfung“ den Auftakt seiner neuen Fantasy- Serie geschrieben, welche die Geschichte der Assassinin namens Mia Corvere erzählt.

Inhaltsangabe (Quelle: Klappentext):
Sie ...

Jay Kristoff hat mit „Nevernight- Die Prüfung“ den Auftakt seiner neuen Fantasy- Serie geschrieben, welche die Geschichte der Assassinin namens Mia Corvere erzählt.

Inhaltsangabe (Quelle: Klappentext):
Sie ist keine Heldin. Sie ist eine Frau, die Helden fürchten.
In einer Welt mit drei Sonnen, in einer Stadt, errichtet auf dem Grab eines toten Gottes, sinnt eine junge Frau, die mit den Schatten sprechen kann, auf Rache. Mia Corvere ist sechzehn Jahre alt, und sie kennt nur ein Ziel: Rache. Als sie noch ein kleines Mädchen war, haben die mächtigsten Männer des Reiches – Francesco Duomo, Justicus Remus, Julius Scaeva – ihren Vater als Verräter an der Itreyanischen Republik hinrichten und ihre Mutter einkerkern lassen. Mia selbst entkam den Häschern nur knapp und wurde unter fremdem Namen vom alten Mercurio, einem Antiquitätenhändler, großgezogen. Mercurio ist jedoch kein gewöhnlicher Bürger der Republik, er bildet Attentäter für einen Assassinenorden aus, die 'Rote Kirche'. Und Mia ist auch kein gewöhnliches Kind, sie ist eine Dunkelinn: Seit dem Tag, an dem ihre Familie ausgelöscht wurde, wird sie von einer Katze begleitet, die in ihrem Schatten lebt und sich von ihren Ängsten nährt. Mercurio bringt Mia vieles bei, doch um ihre Ausbildung abzuschließen, muss sie sich auf den Weg zur geheimen Enklave der 'Roten Kirche' machen, wo sie eine gefährliche Prüfung erwartet …

Meine durchweg positive Meinung zu diesem Buch in Worte zu fassen, fällt mir schwerer als bei anderen Werken. Denn dieses Buch hat mich auf verschiedenste Weise überzeugen können - doch fangen wir von vorne an.
Allein die Gestaltung des Fantasybuches finde ich sehr gelungen. Der rote Buchschnitt und auch die Covergestaltung passen sehr gut zum Inhalt von „Nevernight“. Zusätzlich sind die beigefügten Karten sehr ansprechend und hilfreich, sodass man sich während des Lesens gut zurechtfinden kann.
Der Autor Jay Kristoff konnte mich vollkommen von seinem dichten, bildhaften und atmosphärischen Schreibstil überzeugen. Er schafft es, auf der einen Seite eine düstere Atmosphäre zu erschaffen und auf der anderen Seite beschreibt er diese grausame Welt mit einer Poesie, sodass diese Welt nicht mehr ganz so grauenvoll klingt. Dadurch erschafft er eine düster- romantische Welt, die mich zu faszinieren wusste. Diese erschaffene Welt ist sehr vielseitig und wird auf wirklich detailvolle Art und Weise vorgestellt, dass man in dieser komplett versinken kann. Auch merkt man, dass sich Kristoff sehr gut in seiner Welt auskennt. Er lässt viele liebevolle Details und historische Gegebenheiten oder auch Traditionen einfließen, dadurch wirkt diese so realistisch, dass man denken könnte, dass diese wirklich existieren könnte. Dieses Buch wird durch einen bisher unbekannten Erzähler widergegeben. Im Prolog als auch im Epilog kommt dieser Erzähler zum Ausdruck und spricht den Leser persönlich an. Dieser Aspekt bringt einen zusätzlichen Spannungspunkt in das Buch. Man fragt sich, wer der Erzähler ist und warum er die Geschichte von Mia Corvere erzählt. Gut gefallen hat mir auch der schwarze Humor des Autors, welcher genau meinen persönlichen Geschmack getroffen hat. Oftmals musste ich während des Lesens lachen, weil Kristoffs die Situation genau getroffen hat und mit einer humoristischen Bemerkung unterlegt hat. In „Nevernight“ setzt der Autor ein spezielles Mittel ein: er verwendet Fußnoten. Diese dienen zum einen, dass die Welt detailreich beschrieben wird. Zum anderen macht der Erzähler unter Zuhilfenahme dieser Fußnoten gerne humoristische Bemerkungen, welche dann meistens nicht so ausführlich ausfallen. An diese Fußnoten muss man sich zunächst gewöhnen. Besonders zu Beginn des Buches dienen sie dazu, dass die Welt näher beleuchtet wird, trotzdem unterbrechen sie in gewissem Maße den Lesefluss, sodass man sich doch konzentrieren muss, um der Geschichte weiter zu verfolgen. Wie bereits geschrieben, besonders zu Beginn ist dies etwas mühselig und teilweise sind diese Details etwas umfangreicher. Dennoch lohnen sich meiner Meinung nach diese Bemerkungen. Oftmals erfährt man wissenswerte Ereignisse aus dieser Welt, die diese noch plastischer erscheinen lassen. Es lohnt sich, dran zu bleiben und diese zu lesen. Der Autor gestaltet dieses Buch auf vielseitige Weise spannend. Auch schafft er es, dass der Spannungsbogen permanent aufrecht erhalten bleibt und baut unerwartete Wendungen ein, die fernab vom Mainstream sind.
Ein weiteres Merkmal des Schreibstils: es wird nichts beschönigt. Der Autor schreibt auf eine ehrliche Weise und scheut sich auch nicht, dabei ins Detail zu gehen. Er beschreibt diverse pikante Szenen auf seine natürlich heftige Weise, wobei auch die Brutalität nicht beschönigt wird. Der Autor nimmt kein Blatt vor den Mund und auch die enthaltenen Sexszenen werden in einer deutlichen und ehrlichen Weise erzählt.
Ebenfalls überzeugen konnten mich auch die vielseitigen Charaktere. In diesem Buch wird die Ausbildung zu einer Klinge thematisiert. Daher bekommt meinen einen guten Einblick sowohl in die Assassinen, welche sich ausbilden lassen, als auch in die Lehrer. Jeder ist auf seine eigene Art einzigartig und interessant gestaltet. Besonders der Beschwörer und auch seine Schwester, die Weberin, haben bei mir einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Aber auch die die Protagonistin Mia besticht durch ihre Art. Sie hat viel in ihrer Kindheit erlebt und sinnt nun auf Rache. Sie ist eher eine Antiheldin und trotzdem ist sie auf ihre Art sympathisch. Mia ist tiefgründig gezeichnet, man entdeckt immer wieder neue Facetten an ihr. Sie sticht aus der Masse heraus und ist mir dabei ans Herz gewachsen. Durch die eingebauten Rückblenden erfährt man einiges über die Vergangenheit von Mia und lernt diese besser kennen. Man kann ihre Entwicklung miterleben und somit auch ihr handeln besser verstehen. Das besondere an Mia ist auch, dass sie eine Dunkelinn ist. Sie hat eine gewisse Macht über die Schatten. An ihrer Seit ist Herr Freundlich, eine Schatten- Katze. Er hat immer einen tollen Spruch auf Lager und hilft Mia in schwierigen Situationen. Auch ernährt er sich von ihren Ängsten und ist dabei eine interessante Nicht- Katze. Aber auch ihr Mitschüler Tric hat mir sehr gut gefallen und hat sich ebenfalls in mein Leserherz geschlichen. Man fiebert mit den Schülern mit und liest voller Spannung, welche Abenteuer und Prüfungen diese bestehen muss. Dabei bangt man immer, ob diese überleben werden. Denn Kristoff geht nicht immer zimperlich mit ihnen um, diverse Charaktere müssen im Verlauf der Geschichte ihr Leben lassen. Sein schonungsloses Verhalten in Bezug auf die Personen hat mich oft nach Luft schnappen lassen, musste ich mich doch um diese sorgen. Nicht selten haben sie sich in gefährlichen Situationen befunden, sodass man als Leser einfach nur gebannt an den Seiten klebt.
Ich brauchte zwar ein paar Seiten, um mich in dieser Welt zurecht zu finden, aber es lohnt sich auf jeden Fall, dieses Buch weiterzulesen. Meine anfänglichen Schwierigkeiten lagen vor allem an den vielen Details, welche in das Buch einfließen. Doch schnell lernt man diese Welt besser kennen und findet sich auch in dieser zurecht. Ich lernte diese vielen tollen Details zu lieben und habe mich immer wohler in diesem Buch gefühlt.

All die genannten Wesenszüge führten dazu, dass ich dieses Buch inhaliert habe. „Nevernight – Die Prüfung“ von Jay Kristoff ist bisher eins meiner beiden absoluten Jahreshighlights. Ich möchte wohlverdiente 5 Sterne vergeben. Und auch möchte ich eine Leseempfehlung für Fantasy- Leser aussprechen, die einem schwarzhumoristischen und detailreichen Buch etwas abgewinnen können.

Veröffentlicht am 14.09.2017

Jahreshighlight

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Man soll ja ein Buch nicht nur wegen seines tollen Covers auswählen. Aber bei „Nevernight“ von Jay Kristoff wäre das tatsächlich schon ein Kaufgrund für mich gewesen. Und nach dem Genuss des Buches kann ...

Man soll ja ein Buch nicht nur wegen seines tollen Covers auswählen. Aber bei „Nevernight“ von Jay Kristoff wäre das tatsächlich schon ein Kaufgrund für mich gewesen. Und nach dem Genuss des Buches kann ich sagen, es passt auch noch wie die Faust aufs Auge.

Mia Corvere heißt die geheimnisvolle junge Frau und ihr schattenhafter Begleiter ist die Nicht-Katze, Herr Freundlich. Politische Gegner haben ihren Vater gestürzt und ermordet und die Mutter und den kleinen Bruder verschleppt. Ihr einziges Ziel ist es nun Rache zu üben und die Verantwortlichen zu töten. Da diese inzwischen im Land die Machthaber sind, möchte sie in der Roten Schule zur Assassine ausgebildet werden, um ihren mörderischen Plan in die Tat umsetzen zu können. Die Gemeinschaft der Göttin des Todes nimmt sie und gut zwei Dutzend andere Teenager tatsächlich auf aber es wird schnell klar, dass es hier keinen normalen Unterricht geben wird und ab jetzt keiner mehr seines Lebens sicher sein kann. Die Lehrer sind allesamt Meuchelmörder, die sich mit der großen Anzahl ihrer namenlosen Opfer brüsten. Und die Prüfungen und Aufgaben, die sie den neuen Schülern auferlegen, sind blutig, schmerzhaft und so gefährlich, dass reihenweise Novizen lebensgefährlich verletzt werden oder sogar das Zeitliche segnen, um alsdann ohne viel Federlesen und unbetrauert in namenlose Gräber zu verschwinden. Das Szenario ist also teilweise ziemlich harter Tobak und Gänsehaut und Schluckbeschwerden beim Lesen sind vorprogrammiert.

Aber Jay Kristoff schafft es mit traumwandlerischer Sicherheit seiner Geschichte neben den brutalen und mörderischen Elementen auch einen magischen und menschlichen Ton zu geben. Mia findet nach und nach so etwas wie Freundschaften unter den Mitschülern und immer wieder stellen sie sich auch die Frage, ob diese unbarmherzige Ausbildung alles Gute und Hoffnungsvolle in ihnen abtöten wird und ob sie diesen Weg wirklich bis zum bitteren Ende gehen wollen. Auch der Humor kommt nicht zu kurz, denn Herr Freundlich, das seltsame Nicht-Wesen, ist ein sarkastischer und ehrlicher Berater, der Mia auf höchst ungewöhnliche Art und Weise das Leben erleichtert und so manches Mal mit ihren Entscheidungen nicht ganz einverstanden ist. Das Finale ist furios und findet, neben einem aussichtsreichen Blick in die Zukunft auf die Gott sei Dank bald nahende Fortsetzung, zu einem homogenen Abschluss des ersten Bandes.

Mein Fazit: Ein Jahreshighlight für mich. Mit sarkastischem Unterton, ohne Furcht davor, die ganze Nomenklatur der Gefühle in all ihren Tonlagen zu spielen, baut Jay Kristoff ein facettenreiches, düsteres Setting auf mit einer charakterstarken Heldin und einem bis zur letzten Seite spannenden und überraschenden Plot. Ein besonderer Kniff hierbei sind auch die unterhaltsamen Fußnoten, die auf einer zweiten Ebene weitere Einblicke in die faszinierend vielfältige Fantasywelt geben, die der Autor mit viel Liebe zum Detail entwickelt hat.

Veröffentlicht am 24.08.2020

Spannend, mitreißend, brutal

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Inhalt
Als Mia noch ein kleines Mädchen war, wurde ihr Vater vor ihren Augen hingerichtet und ihre Mutter ins Gefängnis geworfen. Sie selbst sollte umgebracht werden, konnte sich aber noch rechtzeitig ...

Inhalt
Als Mia noch ein kleines Mädchen war, wurde ihr Vater vor ihren Augen hingerichtet und ihre Mutter ins Gefängnis geworfen. Sie selbst sollte umgebracht werden, konnte sich aber noch rechtzeitig befreien. Nun möchte sie Rache an den Männern nehmen, die ihrer Familie das angetan haben. Sie wird von Mercurio ausgebildet und anschließend zu der „Roten Kirche“ geschickt, um dem dortigen Assassinenorden beizutreten. Dort erwarten Mia viele Herausforderungen und gefährliche Prüfungen, die es zu meistern gilt, um eine Klinge der „Roten Kirche“ zu werden.
Doch Mia ist kein gewöhnlicher Mensch, sie ist eine Dunkelinn und erhofft sich bei der „Roten Kirche“ herauszufinden, was es damit auf sich hat.

Meine Meinung
Was soll ich sagen? Dieses Buch hat mich irgendwie ein bisschen verstört und fertig gemacht. Gleichzeitig konnte es mich komplett von sich überzeugen und begeistern. Ich bin gleichzeitig entsetzt und fasziniert von dieser Geschichte. Es ist definitiv nichts für schwache Nerven und manchmal musste ich Sätze sogar zweimal lesen, weil ich dachte, das kann doch gerade nicht wirklich so krass dargestellt worden und passiert sein.

Ich muss leider gestehen, dass ich anfangs Startschwierigkeiten hatte, mich in die Geschichte einzufinden. Man wird quasi direkt ins Geschehen hineingeworfen, es wurde mit zwei Zeitebenen gespielt und es war alles einfach sehr verwirrend anfangs. Auch der Schreibstil hat es mir nicht gerade leicht gemacht, in die Geschichte hineinzukommen (mehr dazu weiter unten). Daher habe ich mich anfangs so ein bisschen zwingen müssen, dran zu bleiben.
Doch nachdem ich mich in der Geschichte zurecht gefunden hatte und ich einmal richtig angekommen und drin war, flog ich nur so durch die Geschichte. Sie war unfassbar spannend und fesselnd, hatte richtig viele Facetten und es gab ständig Neues zu entdecken, sodass ich in Atem gehalten wurde und gar nicht mehr aufhören konnte zu lesen. Die Geschichte hat mich komplett mitgerissen.
Außerdem hält die Geschichte viele spannende Wendungen und Überraschungen für einen parat, die das Tempo und die Spannung stets Aufrecht erhalten und einen einfach an das Buch fesseln.

Mia ist eine sehr spannende Hauptfigur. Sie hat viele Facetten, ist vielseitig, unfassbar stark und auch ein stückweit undurchschaubar. Sie ist definitiv keine perfekte Protagonistin sondern eher eine Antiheldin, wenn man es so nennen möchte, was ich ebenfalls sehr interessant fand. Obwohl das Buch aus ihrer Perspektive geschrieben ist, wusste man als Leser selbst manchmal nicht, wie sie in einer Situation handeln wird. Besonders spannend ist natürlich die Tatsache gewesen, dass sie eine Dunkelinn ist und selbst nicht genau weiß, was das eigentlich bedeutet. Begleitet wird Mia von einer Katze aus Schatten, mit der sie sich auch unterhält. Ich konnte mich jedenfalls gut in Mia hineinversetzen und mit ihr mitfiebern.
Auch die Nebenfiguren fand ich sehr spannend, vor allem, weil ich niemanden so richtig gut einschätzen konnte. Alle wirkten sehr verschlossen und geheimnisvoll, was die Geschichte ebenfalls sehr spannend machte.

Wie schon angedeutet hatte ich anfangs ein paar Schwierigkeiten mit dem Schreibstil des Autors. Ich kann gar nicht genau beschreiben, woran das lag, aber er war sehr hochgestochen und hat viele Begriffe verwendet, die nicht so geläufig sind und auch die Namen der Gegenstände, Städte usw waren sehr gewöhnungsbedürftig, weswegen ich häufiger darüber gestolpert bin. Doch nachdem ich mich daran gewöhnt hatte, ließ sich das Buch auch flüssig weglesen und ich bin gut voran gekommen.
Der Schreibstil ist darüber hinaus auch sehr brutal und anschaulich. Der Autor nimmt da kein Blatt vor den Mund und schont den Leser hier nicht, sondern schreibt ziemlich krass und verstörend. Das war definitiv mal etwas anderes.
Das Buch hatte auch die Besonderheit, dass es Fußnoten gab. Auch das hat den Lesefluss manchmal etwas gestört. Doch nachdem ich für mich selbst herausgefunden hatte, welche Fußnoten (die teilweise eine halbe Seite lang waren) für mich persönlich relevant und einen Mehrwert hatten, bin ich auch damit gut zurechtgekommen. Die Fußnoten haben manchmal Dinge, Begriffe usw näher erläutert, einem Hintergrundinformationen geliefert und manchmal waren sie einfach nur witzige Kommentare des Autors.
Besonders toll ist natürlich einfach diese düstere und brutale Atmosphäre. Die zieht einen einfach in ihren Bann und vereinfacht es, in die Geschichte einzutauchen. Sie jagt einem einen Schauer nach dem anderen über den Rücken.

Insgesamt ein unfassbar spannender und überzeugender Auftakt einer Reihe, der mich komplett begeistern und überzeugen konnte.

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Veröffentlicht am 14.08.2020

Endlich mal wieder ein blutiger High Fantasy Roman

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Was für ein umwerfendes und geniales Fantasy Buch! Ich hätte niemals gedacht, dass diese grausame und blutige Geschichte mich derart fesseln würde. Dieses Buch hat mich mit einer fantastischen Welt und ...

Was für ein umwerfendes und geniales Fantasy Buch! Ich hätte niemals gedacht, dass diese grausame und blutige Geschichte mich derart fesseln würde. Dieses Buch hat mich mit einer fantastischen Welt und magischen Elementen fasziniert.
Ich würde dem Buch sehr gerne 5 Sterne geben, jedoch habe ich zwei Kritikpunkte, die mich noch an dem Buch gestört haben.

Der Autor hat es dem Leser zu beginn auf jeden Fall nicht leicht gemacht. Das erste Kapitel war so verwirrend, dass es mir fast den Spass und die Motivation für das Buch kaputt gemacht. Ich war kurz davor, abzubrechen, weil ich einfach gar nicht kapiert habe. Zum Glück konnte das zweite Kapitel Licht ins Dunkle bringen und mich so überzeugen, dass ich weitergelesen habe.

Der Erzählstil ist sehr speziell und gewöhnungsbedürftig. Am Anfang stellt sich ein dritter Erzähler vor, der dann die Ereignisse in der Geschichte begleitet. Dadurch bietet sich dem Leser eine allwissende Perspektive. Und dennoch ist es oft so geschrieben, dass der Erzähler etwas andeutet, sich aber Zeit lässt, dies zu erklären. Es ist aber so, dass der Leser die meisten Ereignisse schon vor den Protagonisten wahrnimmt und durch Phrasen wie "da ahnte sie noch nicht, was sich am nächsten Tag ereignen würde" eine riesige Spannung aufgebaut wird.
In jedem Kapitel ist wieder etwas neues und spannendes passiert, das am Kapitelanfang schon vage angedeutet wurde. So wollte ich immer weiterlesen, Kapitel und Kapitel.
Ich bin ein grosser Fan dieser Erzählweise, habe die Spannung geliebt und freue mich schon auf die weiteren Teile, auf diese Weise erzählt.

Relativ schnell lernt der Leser die Protagonistin Mia kennen. Sie ist 16 Jahre alt und hat eine traurige Vergangenheit, die man Stück für Stück erfährt. Diese Vergangenheit bringt sie dazu, die "Rote Kirche" aufzusuchen und dort eine Ausbildung zur Assassine zu beginnen. Ihr einziges Ziel dabei ist die Rache an den Personen, die ihr alles genommen haben.
Mia war als Protagonistin eine tolle Person. Ich mochte ihre Art wahnsinnig gerne. Sie ist schlau, durchtrieben und besitzt dennoch Herz. Gerade ihre Güte beweist sie am Ende der Geschichte und das fordert ihren Preis. Trotz der Dunkelheit in ihr, sieht sie das Licht und verliert sich nicht.
Was ich aber nicht so ganz mochte war, dass sie für ihre 16 Jahre sehr kindlich wirkt. Sie wurde auch vom Erzähler, wie übrigens auch die anderen Anwärter, als Mädchen und nicht als Frau bezeichnet. Ich habe auch schon von gleich alten Personen gelesen, die sich dann aber eher älter verhalten haben. Bei ihr war das nicht so, ich hatte eher die Vermutung, dass sie 14 ist. Mit diesem Verhalten kamen Charakterzüge wie Sturheit oder Trotz. Auch haben gewisse Entwicklungen in Sachen Liebe da einfach nicht dazu gepasst.

Die Welt, in der Mia lebt, ist grausam. Grausam und blutig. Mit Mias Vergangenheit habe ich realisiert, dass die Machthaber von Itreya eiskalt sind. Sie haben keinerlei Skrupel, für ihre Ziele ein zehnjähriges Mädchen zu ertränken. Und dennoch bleiben auch nach dem ersten Teil sehr viele Fragen über die Hintergründe der Königsmacher und dieser dunklen Stadt.
Als Mia dann bei den Assassinen eintrifft, beginnt der Wettstreit um die Positionen der Klingen. Es gibt nämlich nur 4, die sich hart verdient werden müssen. Dieser Wettkampf hat mich sehr gefesselt und durch immer weitere neue Probleme, wurde eine grosse Spannung dabei erzeugt. Etwas klassisch mit der Rollenverteilung (Freunde und Feinde) und dennoch fantastisch. Die Hierarchie innerhalb dieser Gemeinschaft ist strikt aufgebaut und spannend zu erleben.

Mein zweiter Kritikpunkt neben dem Alter der Protagonisten ist die Liebesgeschichte, die ich leider überhaupt nicht gefühlt habe. Ich mochte den Jungen zwar gerne, hatte aber immer das Gefühl, dass da gar nichts zwischen den beiden ist und es bei einer guten Freundschaft hätte bleiben sollen. Auch Mias Aussagen dieser Beziehung gegenüber haben mich verwirrt. Gerade am Ende hat sie selber angedeutet, dass das gar nicht wirklich Liebe zwischen den beiden war. Für mich hätte es das einfach nicht gebraucht. In einer solch fantastischen Welt, spannender Geschichte und dunkler Vergangenheit einer grausamen High Fantasy Erzählung muss nicht immer auch noch eine halbherzige Liebesgeschichte vorkommen. Dass mich die Ereignisse am Ende gar nicht berührt haben, zeugt davon, wie egal es mir im Endeffekt war. Die Protagonistn war auch einfach noch zu jung für sowas.

Das Ende war schockiert, verwirrend und lässt mich Band zwei kaum abwarten. Das Buch steht auf jeden Fall schon auf der Leseliste, denn ich habe keine Ahnung, was mich erwarten wird. Mich haben die Ereignisse wahnsinnig überrascht, das das ganze Buch über, nicht nur am Ende. Ich hätte das nicht vorhersehen können. Natürlich bleiben am Ende auch noch tausende Fragen, die geklärt werden wollen.

Dieses Buch hätte von der Spannung, Ereignissen und der Welt her definitiv ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️ Sterne verdient. Im Endeffekt muss ich aber ein bisschen abziehen, weil die Protagonisten nicht etwas Luft nach oben gelassen haben. Dennoch ein grandioses Buch, das mich neugierig auf den zweiten Teil zurück lässt.



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Veröffentlicht am 12.05.2020

Es hat mich zerstört...

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4,5 Sterne

Allgemein fand ich den ersten Band wirklich gut, obwohl mir der Weg bis zum Eingemachten etwas zu lang war.
Doch auch wenn ich das so empfunden habe, war es nie langweilig und ich hatte auch ...

4,5 Sterne

Allgemein fand ich den ersten Band wirklich gut, obwohl mir der Weg bis zum Eingemachten etwas zu lang war.
Doch auch wenn ich das so empfunden habe, war es nie langweilig und ich hatte auch nicht das Gefühl, dass etwas von der Geschichte unnötig war.
Jay Kristoff hat die Seiten auf dem Weg zum Höhepunkt nämlich mit tatsächlicher Handlung gefüllt und einen tollen Schreibstil zur Schau gestellt.
Doch nicht nur das!

Er erweist sich als Geschichtenerzähler und setzt eine Messlatte, an der ich jetzt einige Bücher messen werde. Vor allem wenn es zu Büchern kommt, die mehr als 400 Seiten haben.
Manche Geschichten brauchen viele Seiten, um erzählt zu werden und andere eben nicht.

Vor allem war der Autor sogar so nett, Details der Welt in Fußnoten zu setzen, die man entweder lesen kann oder nicht. Ich habe sie meistens weggelassen, weil sie meinen Lesefluss gestört haben.
Man verpasst nichts, wenn man die Fußnoten nicht liest. Aber für die, die World Building lieben, werden sich hier dran wahrscheinlich satt lesen.

Nun zum Ende des Buches...es hat mich zerstört und ich habe es geliebt und gehasst!
Es hat mich zur Verzweiflung getrieben und das war ein Beweis dafür, wie sehr mich die Handlung und die Charaktere eingenommen und begeistert haben.

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