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Veröffentlicht am 05.10.2017

Grandioser Start verläuft ein wenig im Sand

Irish Players - Keine Zeit für Spielchen
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Kurz bevor seine Rugbykarriere vor dem Aus steht, wagt Bryan einen Neuanfang. Schluss mit Alkohol, Schluss mit manipulativen Freundinnen, Schluss mit wilden Party und Schluss mit bedeutungslosen One Night ...

Kurz bevor seine Rugbykarriere vor dem Aus steht, wagt Bryan einen Neuanfang. Schluss mit Alkohol, Schluss mit manipulativen Freundinnen, Schluss mit wilden Party und Schluss mit bedeutungslosen One Night Stands. Für Eilish kommen diese Beschlüsse zu spät. Vor 5 Jahren verbrachte sie mit Bryan, in den sie total verknallt war, ihr erstes Mal. Sie konnte nicht ahnen, dass dieser sich am Morgen danach in ein riesiges Arschloch verwandeln würde, das sich nach all den Jahren auch nicht an sie erinnern würde, dabei müsste die Irin ihm endlich mal vom Ergebnis dieser Nacht berichten...

Der Einstieg in die Geschichte ist genial! Es geht direkt zur Sache und ich klebte wie gebannt an den Seiten, als die Ereignisse ihren Lauf nahmen. Eilishs Schicksal ist nicht gerade einfach. Sie verschenkt ihre Jungfräulichkeit an den Falschen und muss ganz allein die Konsequenzen tragen, da ihre Familienverhältnisse sehr schwierig sind. Jahre später tritt sie eine Stelle als Physiotherapeutin bei der irischen Rugby Nationalmannschaft an, der Bryan auch angehört. Doch dieser hat keine Erinnerung an die rothaarige Irin, stattdessen ist er total fasziniert von ihr, möchte allerdings nichts mit ihr anfangen, weil er gerade erst wieder sein Leben auf die Reihe bekommen hat.

Der Schreibstil ist witzig, rasant und gefühlvoll. Jedem Kapitel steht ein kurzer Nachrichtenverlauf bevor, was sehr komisch zu verfolgen war.

Die Charaktere haben mir auch sehr gut gefallen. Ich habe mit Eilish gelitten und die 24-Jährige für ihre Stärke bewundert. Bryan machte auch eine positive Entwicklung durch. Vom dauertrunkenen Ekel zum geläuterten, spießigen Rugbyprofi, der lieber ein Buch liest und Tee trinkt als abends auf die Piste zu gehen. Auch die Nebencharaktere wie Sean, der Protagonist des vorherigen Bandes trug seinen amüsanten Teil zum Buch bei.

Leider nahm die Geschichte in der Mitte eine Wendung, die ein paar negative Aspekte bereithielt. Nach dem rastanten Beginn stagnierte die Handlung stark und war nicht mehr so unterhaltsam. Außerdem taten die Figuren Dinge, die ich nicht unbedingt nachvollziehen konnte. Die Autorin streuten Begebenheiten ein (Will oder Josey) die vorher nicht angedeutet wurden und unüberzeugend aus heiterem Himmel fielen.

Ich fand auch, dass das "Produkt" des One Night Stands gerade zu Beginn überhaupt keine Rolle spielte, da die Handlung allein beim Rugby stattfand. Ich hätte mir da ein intensiveres Verhältnis gewünscht, was sehr spät schließlich doch noch kam.

Ein weiterer sehr ärgerlicher Kritikpunkt sind die unzähligen Rechtschreibfehler im Ebook. Da fehlen Buchstaben oder Worte wurden vertauscht, was beim Lesen schon sehr störte. Außerdem gibt es auch noch den riesigen Schnitzer, dass als Überschrift auf jeder Ebook Seite ein falscher Buchtitel steht, nämlich "Stadt der Finsternis - Kalte Magie" und nicht Irish Players... Die Fehler sind so offensichtlich, dass ich mich frage, wie soetwas passieren kann. Ich weiß nicht, ob diese Schnitzer nur in der Vorablesenversion zu finden sind oder ob sie sich nicht auch in die finalen Ebooks einschleichen werden.

"Irish Players. Keine Zeit für Spielchen" begann sehr stark, um dann ein wenig belanglos zu werden. Ärgerliche Schnitzer zerstören ein wenig den positiven Eindruck. Dennoch sind die Figuren toll und ihr Weg zueinander einzigartig schön.

Veröffentlicht am 07.08.2017

Ein willkommener Neuanfang

Auf ewig dein
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Anna und Sebastiano, mittlerweile versierte Zeitreisende, stehen vor einem neuen, großen Projekt. Sie eröffnen in Venedig ihre eigene Akademie - die Timeschool. In ihr lernen ihre Novizen das Einmaleins ...

Anna und Sebastiano, mittlerweile versierte Zeitreisende, stehen vor einem neuen, großen Projekt. Sie eröffnen in Venedig ihre eigene Akademie - die Timeschool. In ihr lernen ihre Novizen das Einmaleins der Zeitsprünge und ihrer Hindernisse. Frisch rekrutiert bereichern Wikinger Ole und Haremsdame Fatima das Team als es zum englischen Königshof Heinrich des VIII. ins Mittelalter geht. Der Auftrag läuft allerdings alles andere als glatt und Anna sieht sich zusammen mit Sebastiano einer ganz neuen Bedrohung konfrontiert.

Zuerst muss ich einfach erwähnen, wie wunderschön gestaltet das Hardcover doch ist. Das Cover ist ein Hingucker und der Schutzumschlag besitzt einen beeindruckenden Glanzeffekt. Ziemlich erstaunlich, dass die Ausgabe da nicht teuerer als 15 Euro ist. Großes Lob an den One-Verlag!

Doch nun zum wichtigesten Teil: Wie gefiel mir der Start der Spin-Off-Reihe?
Auf den ersten Seiten schaffte es Eva Völler mich wieder mit ihrem angenehm leichten Schreibstil in ihre Welt zu entführen. Ich hatte Anna und Sebastiano sowie die Idee der Zeitreisenden vermisst. Bei mir war es drei Jahre her als ich den letzten Teil las, daher konnte ich mich nicht mehr an alle Begebenheiten erinnern. Zum Glück bekam ich in den ersten Kapiteln direkt eine kleine Auffrischung.

Mir gefällt die Idee mit der Zeitreiseschule ausgesprochen gut. Besonders spannend ist, dass die Schüler aus verschiedensten Zeiten und Kulturen abgeholt werden. Wikinger Ole lernte ich bereits in der Kurzgeschichte zum Beginn der Reihe kennen. Ole ist ein Kerl, wie ein Baum. Nur das Bäume sicher bessere Manieren haben als er. Ole hadert nämlich mit der Emanzipation der Frau und so entstanden ein paar unterhaltsame Dialoge.
Interessant fand ich auch Fatima, die nicht mit ihren Reizen geizt, um mit ihren Aufträgen erfolgreich zu sein. Zu ihrer Vorgeschichte ist eine weitere Kurzgeschichte geplant.
Ich muss gestehen, dass ich zu beiden Charaktären und dem Schulalltag viel mehr Input erwartet hätte. Ich hätte mir mehr Zwischenmenschliches bei den neuen Charaktären gewünscht, aber auch mehr Informationen zu ihrer Ausbildung und dem Schulalltag.

Eva Völler konzentrierte sich im Auftakt der Reihe viel mehr auf Anna und Sebastiano und ihre Probleme. Beide sind älter geworden und wollen heiraten. Also findet die Geschichte auf einer körperlichen Ebene statt und ist nicht immer nur ein unschuldiges Jugendbuch. Das hat mir gut gefallen. Auch die angeschnittene Problematik zwischen ihnen finde ich sehr spannend und freue mich darauf mehr zu erfahren.

Das Setting mit dem Hof Heinrich des VIII. war sehr spannend. Mir gefiel die Umsetzung richtig gut, da der König mit seinen 6 Ehefrauen ein interessanter und streitbarer Mann war. Außerdem sehen wir im Mittelalter alte Bekannte wieder und die Misere beginnt ihren Lauf zu nehmen.

Damit einhergehend folgt nun ein spoilerbehafteter Abschnitt zu dem Punkt des Buches, der mich am meisten störte. Achtung!
Ich habe den Handlungsstrang mit den Dämonen und ihrer eigenen Daseinsebene nicht kommen sehen. Woher auch? Wer die Zeitenzauber-Reihe kennt, weiß, dass Dämonen in ihr keine Rolle spielen und eigentlich auch nicht in das komplexe Zeitreiseuniversum hineinpassen. So fand ich die Umsetzung auch etwas unglücklich und wenig plausibel. Warum tauchen die Dämonen ausgerechnet jetzt auf? Wieso hat niemand zuvor etwas geahnt? Und was sollten sie tatsächlich zur Geschichte beitragen?
Die Zeitreisewelt ist so komplex, ich brauche zu ihrer Ergänzung definitiv keine Dämonen! Wenn Anna und Sebastiano von Zeitwächtern zu Schattenjägern werden, fände ich das sehr unglücklich! Dieser Handlungsstrang verdrängte einfach die wichtigen Themen, wie die Akademie und die Probleme und Entwicklungen der Protagonisten.

Für Fans der Zeitenzauber-Trilogie ist "Auf ewig dein" natürlich ein Muss. Ich würde auch empfehlen die Reihe zu kennen, um sich direkt im komplexen Universum von Anna und Sebastiano zurecht zu finden. Eva Völler schaffte es, mich direkt wieder mit ihrer Geschichte abzuholen, doch leider verlor sie für mich im Laufe der Handlung den Fokus für die wichtigen Dinge und erschuf ein Handlungselement, auf das ich lieber verzichtet hätte!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Atmosphäre
  • Charaktere
  • Gefühl
  • Handlung
Veröffentlicht am 01.06.2017

Zuckersüße Lovestory

Love Emergency - Zufällig verliebt
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Madison hat ein riesiges Problem. Sie liegt in den Wehen ihres ersten Kindes. Eigentlich eine gute Sache, weniger gut ist, dass sie dies auf der Rückbank ihres Wagens durchstehen muss, der gerade in einen ...

Madison hat ein riesiges Problem. Sie liegt in den Wehen ihres ersten Kindes. Eigentlich eine gute Sache, weniger gut ist, dass sie dies auf der Rückbank ihres Wagens durchstehen muss, der gerade in einen Unfall verwickelt war. Zum Glück kommt ihr Sanitäter Hunter zur Hilfe, der das kleine Mädchen gesund auf die Welt bringt. Ein turbulenter Start ins Leben, der nicht ruhiger wird, denn Mutter und Kind haben gerade kein Dach über dem Kopf und so bietet Hunter seine Hilfe an.

Der Klappentext hat mich so neugierig auf das Buch gemacht, da das Kennenlernen der beiden so extrem ist und die Voraussetzungen für ihre Beziehung einmal ganz anders als alles bisher dagewesene.

Das dies der zweite Teil einer Reihe ist, ist mir nicht negativ aufgefallen. Ich kenne den ersten Band nämlich nicht, er handelt auch von anderen Protagonisten, daher kann man das Ebook auch getrost als Einzelband lesen.

Der Einstieg in die Geschichte ist toll gewählt. Die Geburtsszene ist sehr intensiv und gefühlvoll. Bei mir ist direkt das Kopfkino angesprungen und ich konnte sehr gut mit Hunter und Madison mitfühlen. Die Handlung nimmt dann ihren Lauf und Hunter nimmt die beiden Mädchen in sein Leben auf. Hunter ist ein erstaunlicher Protagonist. Er nimmt sich direkt dem Baby an und erledigt viele Pflichten und das obwohl die kleine Joy natürlich nicht von ihm ist. Die Bindung der beiden hat mir richtig gut gefallen. Die Autorin hat dies auch sehr gut erzählen können.

Madison ist eine sympathische Protagonistin, die alles für ihre Tochter tun würde, allerdings mit der Situation zu deren Vater zu kämpfen hat. Eigentlich will sie Hunter nicht auf der Tasche liegen und sein Haus schnellstmöglich verlassen, doch gleichzeitig weiß sie auch um die Gefühle für ihn. Alles fühlt sich schon fast zu perfekt an.

Die Handlung der Geschichte dreht sich um diesen Konflikt. Mir war dies liebestechnisch zu wenig. Hunter und Madison haben nicht so viele Momente in denen sie sich verlieben konnten, daher war der Augenblick, als die Gefühle da waren für mich nicht überzeugend.
Auf zwischenmenschlicher Ebene haben die Protagonisten absolut überzeugen, aber ihre Liebesgeschichte konnte mich nicht komplett mitreißen.

Dafür gefiel mir der Epilog, welcher ein paar Jahre später spielt richtig gut, da er ihre Geschichte perfekt abrunden konnte.

"Love Emergency-zufällig verliebt" ist eine zuckersüße und außergewöhnliche Geschichte. Eine leichte und bezaubernde Lektüre für Zwischendurch.

Veröffentlicht am 27.03.2017

Tolle Geschichte mit unnötigen Fehlern

Forever 21
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Ava hat einen Fehler begangen für den sie verflucht wurde. Die Strafe ist hart, denn Avas Schicksal ist es für immer 21 Jahre alt zu bleiben und in der Zeit herumzureisen um unglücklich Verliebte zusammen ...

Ava hat einen Fehler begangen für den sie verflucht wurde. Die Strafe ist hart, denn Avas Schicksal ist es für immer 21 Jahre alt zu bleiben und in der Zeit herumzureisen um unglücklich Verliebte zusammen zu bringen. Schafft Ava dies nicht, ist dies ihr Untergang. Während einer ihrer Zeitsprünge lernt Ava Kyran kennen. Bei ihm fühlt sie sich geborgen, doch kann sie nicht mit ihm zusammen sein, denn Ava ist in keiner Zeit zuhause.

Ich habe eine Schwäche für Zeitreisegeschichten und greife da sehr gerne zu. Lilly Crow hat mit ihrer Geschichte eine ziemlich kreative Variante von Zeitreisen erfunden. Ava springt nämlich mit ihrer Seele in die Körper von anderen Menschen aus der Vergangenheit und nutzt diese als Wirt, um Verliebte zusammen zu bringen. Dabei sieht sie natürlich immer anders aus und muss sich in ihrem neuen Umfeld ersteinmal zurecht finden und so viele Informationen wie möglich zu ihrem Auftrag sammeln. Dabei spielt ihr sehr oft der Zufall in die Karten, Ava stellt sich dabei aber auch sehr clever an.
Einzig Kyran erkennt Avas wahre Gestalt als sie sich in den Jahren 2015 und 2016 begegnen. Er ist ein richtiger Nerd, interessiert sich für Zahlen und das Raum-Zeit-Kontinuum. Dabei flüchtet Kyran vorallem vor seinem traurigen Schicksal. Seit seine Zwillingsschwester verstarb, fristet er ein einsames Dasein. So ist es verständlich, dass er sich an Ava klammert, zu der er eine Verbindung spürt, welche durch die Zeit aber keine Chance hat zu bestehen.
Mir ging seine Geschichte sehr ans Herz und ich bin wohl eine der wenigen, die die Verbindung von Ava und Kyran zwischen den Zeilen fühlen konnte.

Der Auftakt einer Reihe ist mit 280 Seiten sehr kurz. Der Schreibstil der Autorin war wirklich angenehm und flüssig zu verfolgen. Das Lesen hat mir viel Freude bereitet. Das spannende an der Geschichte sind die stetig wechselnden Settings. Ava springt von der Gegenwart ins Jahr 1907, zurück in die Gegenwart um schließlich auch noch am Hofe Ludwig XVI zu landen. Das macht das Buch sehr abwechslungsreich und spannend.

Ich muss aber auch sagen, dass dem Buch ein genaueres Lektorat sehr gutgetan hätte. Mir sind einige inhaltliche Fehler aufgefallen, die mir eher unnötig erscheinen. So soll sinngemäß das Internet im Jahre 2007 noch nicht existiert haben und man hätte 1907 noch keine Fingerabdrücke "erfunden". Um nur zwei zu nennen.
Ich werde auch das Gefühl nicht los, dass der Auftakt und dessen Fortsetzung, die im Herbst erscheinen soll, eigentlich als ein Buch hätten erscheinen können. Wie gesagt, ist das Buch sehr dünn und endet mitten in der Handlung, was ich nicht so mag. Für mich fühlt es sich einfach nicht wie ein runder Abschluss an, sondern wie das Ende eines Kapitels, nach dem ich sofort weiterlesen möchte, da es gerade spannend wird. So werde ich bis zum Herbst aus der Geschichte gerissen, was ich ärgerlich finde.

Ansonsten habe ich Forever 21 sehr genoßen. Die Geschichte von Seelenspringerin Ava hat viel Abwechselung und romantische Momente. Ich bin gespannt darauf zu erfahren, ob sie den Fluch bricht und Kyran von seinem Schicksal erlöst. Das Buch ist eine Empfehlung an alle, die Zeitreisegeschichten genießen wollen und nicht darauf aus sind die Nadel/Fehler im Heuhaufen zu suchen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Charaktere
  • Lebendigkeit
  • Lesespass
  • Spannung
Veröffentlicht am 27.02.2017

Eine wahrhaftige Bromance

Chasing Home – Mit dir allein
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Lincoln ist ein erfolgreicher Thrillerautor in New York, als er eines Tages einen Anruf erhält, muss er sich in das ländliche Iowa aufmachen, denn sein Vater ist verstorben. Dieser verließ Linc und seine ...

Lincoln ist ein erfolgreicher Thrillerautor in New York, als er eines Tages einen Anruf erhält, muss er sich in das ländliche Iowa aufmachen, denn sein Vater ist verstorben. Dieser verließ Linc und seine Mutter vor vielen Jahren. Als er schließlich am Haus seines Vaters ankommt, staunt Lincoln nicht schlecht, als ihm sein unbekannter Stiefbruder die Tür öffnet. Zwischen Chase und ihm fliegen sofort die Fetzen, auf die ein oder andere Art...

Nach dem Black Dagger Teil um Quinn und Blay, war dies erst das zweite Buch für mich mit rein männlichen Protagonisten. Ich empfand es als angenehme Abwechslung zu all den großen Dramen, die die Damenwelt im Contemporary Romance Genre gerne mal produzieren. Ganz ohne Drama und Zickerein kamen aber auch Lincoln und Chase nicht aus. Beide sind sehr leidenschaftliche Charaktere und so geht es zwischen ihnen sehr schnell heiß her. Die Autorin hat dabei ein Händchen bewiesen und ihre erotischen Szenen niveauvoll gestaltet. Was danach folgt sind einige Missverständnisse und Zickerein der beiden, wie ich es nicht unbedingt von ihnen erwartet hätte.

Der mögliche Konflikt bezüglich ihrer Stiefbrüderschaft steht nicht im Vordergrund. Es ist schließlich auch nicht verboten sondern ebnet die Fläche für einen wichtigen Punkt der Handlung. Die Beziehung der beiden zu ihrem Vater. Während Lincoln nicht so wirklich um seinen Vater trauern kann, da dieser nie für ihn da war, sieht er an Chase Beispiel wie gut der Verstorbene doch in dieser Rolle war.
Die damit verbundenen Gefühle hat die Autorin sehr gut transportieren können. Mir gefiel ihr flüßiger Schreibstil sehr und auch die kleinen schönen, zärtlichen Momente, die immer wieder zwischen den "Brüdern" passierten.

Was mir schließlich bei "Chasing Home" fehlte, war der ganz große Aha-Moment oder die richtige Überzeugende Emotion zwischen Chase und Lincoln. Beide machen sich unnötigerweise das Leben schwer und ihre Streitigkeiten dominieren die Handlung. Ich hätte mir da lieber den Fokus auf die Familienverhältnisse gewünscht, da auch unter den Müttern einiges an Klärungsbedarf besteht. So wurde ein paar wichtige Punkte nicht weiter erwähnt, was ich schade fand und Chasing Home etwas abrupt enden lässt.

"Chasing Home" ist eine kurzweilige und interessante Lovestory der gleichgeschlechtlichen Art. Mir gefiel der Roman wirklich gut, allerdings lag es an den genannten Punkten, dass es nicht ein phänomenale Leseerlebnis wurde.

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