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Veröffentlicht am 22.02.2018

Abnehmen durch bewußtere Ernährung

Nie wieder dick - Abnehmen ab 40
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Wer hat ihn nicht - gerade am Jahresanfang - den Vorsatz mehr aufs Gewicht zu achten, bzw. abzunehmen ? Gerade wenn man das Alter von 40 Jahren überschritten hat, gelingt es oft immer weniger sein Gewicht ...

Wer hat ihn nicht - gerade am Jahresanfang - den Vorsatz mehr aufs Gewicht zu achten, bzw. abzunehmen ? Gerade wenn man das Alter von 40 Jahren überschritten hat, gelingt es oft immer weniger sein Gewicht zu halten. Die Kilos sind schneller drauf als wieder runter.
Auch ich will eine Reißleine ziehen und die Pfunde wieder zum Schmelzen bringen. Daher war ich neugierig auf das Buch : Abnehmen ab 40. Vor allem, weil die Autorin es anpreißt mit den Worten der Alltagstauglichkeit.

In den ersten ca. 80 Seiten beschreibt die Autorin allgemeines, den sich veränderten Stoffwechsel, ihre eigenen Erfahrungen, Motivationstipps, Ernährung allgemein und Bewegegungstipps. Sie stellt den Chaostag (einmal pro Woche essen was man will) und die 30g-Fett-Methode vor. Dabei soll man die Nahrungsmittel näher kennenlernen, wieviel Fett beinhalten sie überhaupt (Packungsangaben genauer studieren bzw. eine Tabelle ist angehängt). Aber auch die Zubereitung des Essens ist dabei wichtig. Heutzutage nehmen die meisten viel zu viel Fett täglich zu sich und damit mehr Kalorien als verbraucht werden.
Der erste Teil ist sehr motivierend geschrieben, er packt einem am inneren Schweinehund. Flüssig, abwechslungsreich und verständlich beschreibt die Autorin was man verändern sollte.

Im weitaus größten Teil gibt es Rezepte und Rezeptideen. Von Smoothies bis Aufstriche, Dips, Saucen, Rohkost, Gemüse, Suppen, Bowls, Fleisch und Fisch, aber auch süßes wie Quark, Joghurt, Muffins, Kuchen und Torten. Die Rezepte sind nicht aufwändig und schnell zuzubereiten. Angegeben sind jeweils die "Fettpunkte". Genauso gibt es auch Tages- und Wochenpläne, die für den Einstieg ein Hilfsmittel sein sollen.

Ich habe daraufhin auf meine Ernährung mehr geachtet. Ich zähle nicht unbedingt die Fettpunkte, achte aber darauf fettiges kritisch zu betrachten. Wenn dann esse ich morgens eher den griechischen Joghurt, der mehr Fett beinhaltet als eine light-Sorte. Dafür abends eher die fettärmeren Aufstriche aufs Brot. Im allgemeinen Tagesablauf habe ich für mich jetzt mehr integriert den Fettkonsum zu reduzieren. Und die ersten Kilos sind schon gepurzelt.


Fazit:
Ein motivierendes Buch, das Anreize bietet, gut erklärt und für ein Umdenken im Essverhalten sorgt - wenn man sich darauf einlässt. Auch wenn ich keine "Punktezählerin" bin, merkt man schnell Erfolge, wenn man versucht die Tipps zu beherzigen.

Veröffentlicht am 14.02.2018

Eintauchen in eine andere Zeit - faszinierende Geschichte

Belgravia. Zeit des Schicksals
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Die Geschichte beginnt am Vorabend der Schlacht von Waterloo, die Ereignisse von 1815 haben auch Auswirkungen auf die Geschichte, die dann 1841 in London spielt.

Julian Fellowes, der Autor von Downton ...

Die Geschichte beginnt am Vorabend der Schlacht von Waterloo, die Ereignisse von 1815 haben auch Auswirkungen auf die Geschichte, die dann 1841 in London spielt.

Julian Fellowes, der Autor von Downton Abbey, hat mit "Belgravia" ein ähnliches Setting gewählt. Im Vordergrund stehen die Unternehmensfamilie Trenchard und die Adelsfamilie Brockenhurst. 1815 hat sich Sophia Trenchard in den zukünftigen Earl verliebt. Doch der junge Edward stirbt auf dem Schlachtfeld und lässt eine verzweifelte und enttäuschte Sophia zurück. Denn am Vorabend hat sie mit Entsetzen festgestellt, dass die heimliche Hochzeit zwischen ihnen eine Finte war. Zurück in London stellt sie eine Schwangerschaft fest. Mit ihrer Mutter Anne fährt sie unerkannt aufs Land und bringt einen Jungen zur Welt, Charles. Sie selbst stirbt bei der Geburt. Charles wird zur Adoption an ein kinderloses Pfarrerehepaar gegeben.
25 Jahre später taucht Charles in London auf. Unterstützt von James Trenchard, seinem Großvater. Doch weder Charles weiß über seine wahren Eltern Bescheid, noch die Familie Brockenhurst. Als Anne Lady Brockenhurst die Wahrheit erzählt, stößt sie damit eine ganze Reihe von Ereignissen an: Zwietracht, Eifersuch, Neid, Bespitzelung, Affären, große Gefühle und eine große Liebe, die nicht sein darf.
Der KLappentext hinten auf der Rückseite ist leider nicht ganz passend.

Es braucht ein bisschen um in diesen Roman hinein zu kommen. Die Geschichte ist wie eine Dampflok: sie kommt langsam in Fahrt, nimmt aber stetig immer mehr an Geschwindigkeit auf um dann fulminant ans Ziel zu kommen.
So ging es jedenfalls mir. Aber nachdem ich warm mit der Geschichte geworden war, konnte ich irgendwann auch das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Der Autor hat diese fast 200 Jahre alte Zeit, die Menschen, ihre Gefühle, ihre Beweggründe, den Zeitgeist sehr gekonnt aufleben lassen. Ich habe mich zurückversetzt gefühlt. Abwechslungsreich erzählt er aus verschiedenen Perspektiven, erläutert gekonnt Beweggründe und Gefühle. Die Figuren agieren authentisch, menschlich, der Zeit entsprechend - und man hat als Leser das Gefühl, mitten dabei zu sein.

Die Spannung steigt immer mehr - Julian Fellowes hat dramaturgisch eine Lunte gelegt, die einmal angezündet, dann immer schneller ans Ziel kommt. Am Ende kommt es zu einem dramatischen Showdown - und mit Wehmut habe ich dann das Buch geschlossen.
Eine tolle Geschichte, aufwändig, impossant, spannend, abwechslungsreich und gekonnt erzählt.

Veröffentlicht am 06.01.2018

Abgründe des Bösen

Dunbar und seine Töchter
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Eines vorweg - das "Original" - Shakespeares König Lear habe ich nie gelesen. "Dunbar und seine Töchter" ist eine moderne Neuinterpretation. Henry Dunbar ist ein alternder Medienzar, ihm gehört ein großer ...

Eines vorweg - das "Original" - Shakespeares König Lear habe ich nie gelesen. "Dunbar und seine Töchter" ist eine moderne Neuinterpretation. Henry Dunbar ist ein alternder Medienzar, ihm gehört ein großer Konzern, er ist Milliadär. Zwei seiner Töchter haben ihn in ein abgelegenes Altersheim abgeschoben mittels Pharmaka ruhig gestellt und versuchen nun auch die Firmenleitung an sich zu reißen. Doch sie haben nicht damit gerechnet, dass ihr Vater und ihre jüngere Halbschwester ihre Pläne durchkreuzen wollen. Denn Dunbar flieht aus dem Heim - die Suche der unterschiedlichen Schwestern nach ihm aus den unterschiedlichsten Gründen gerät zu einem Wettlauf mit Dunbars Leben.
Der Roman führt psychologisch die ganze Bandbreite an Abgründen auf. Der alternde Egomane Dunbar, der sich am Ende seines Lebens wandelt, die Boshaftigkeit der älteren Schwestern, deren Grausaumkeiten keine (Schmerz-)Grenzen kennen, die "gute", jüngere Schwester, die den Vater nicht des Geldes wegen sucht, sondern der Familienbande wegen.

Der Roman wurde gut geschrieben, die Sichtweisen wechseln, die Gefühle und Gedanken, die Abgründe des (modernen) Menschen werden detailliert ausgeführt. Macht und Mammon, Gier und Ehrgeiz, gepaart mit einer unterirdischen Hemmschwelle erschrecken. Dabei liegt der Schwerpunkt eindeutig auf der "bösen" Seite, die "gute" Seite wird Nebenschauplatz.
St. Aubyn weiß sich auszudrücken, die Situationen zu beschreiben, bildhaft, die krankhaften Züge seiner Protagonisten ausleben zu lassen, und dennoch ab und an mal auch Humor durchblitzen zu lassen.
Im Laufe des Romanes flacht die Spannung ziemlich ab und manche der Ausführungen waren mir etwas zu ausgebreitet oder auch zu blaß, so dass ich lange schwankte, ob ich drei oder vier Sterne vergeben kann, dennoch, am Ende hat mich das Drama wieder gefangen genommen, so dass ich die 3,5 Sterne, die ich gerne verteilt hätte, gerne aufrunde. Denn eines ist sicher, das Erschrecken über die Abgründe hallt noch lange nach.

Fazit:
Moderne Neuinterpretation von Shakespeares König Lear. Interessant, psychologisch, durchdacht, detailliert,abgründig - aber gerade dadurch auch anstrengend zu lesen.

Veröffentlicht am 08.12.2017

Kann man die Uhr zurückdrehen ?

Unsere Tage am Ende des Sees
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Hannas Mann ist bei einem Verkehsunfall vor einigen Monaten ums Leben gekommen, die einzige Tochter ist als Austauschschülerin in die USA geflogen. Sie ist immer noch tief in ihrer Trauerphase, als sie ...

Hannas Mann ist bei einem Verkehsunfall vor einigen Monaten ums Leben gekommen, die einzige Tochter ist als Austauschschülerin in die USA geflogen. Sie ist immer noch tief in ihrer Trauerphase, als sie das erste Mal nach 25 Jahren wieder was von ihrer Mutter Gaby hört. Ein Telefonanruf der alles verändert, der wieder einen Kontakt herstellt, eine Aussprache, aber auch die Vergangenheit wieder zurückholt. An die Zeiten, die Hanna einerseits als die schlimmsten ihres Lebens betrachtet, in der sie sich aber auch das erste Mal verliebt hatte. In Alex. Was wäre gewesen, wenn damals alles anders gewesen wäre ? Hat sie damals alles richtig gemacht ? Gab es einen anderen Ausweg, als den, den sie gewählt hat ?

Von Linda Winterberg habe ich schon "Das Haus der verlorenen Kinder" gelesen, dass während des 2. Weltkriegs und in der Jetzt-Zeit spielt, gelesen. Eine Geschichte, die mich beim Lesen sehr bewegt hatte. Auch diesmal wählt die Autorin zwei Zeitschienen, Gegenwart und Vergangenheit. Abwechselnd erleben wir Hanna heute und als 16jährige im Jahr 1990. Anfangs habe ich diesmal etwas gebraucht um richtig in die Geschichte hinein zu finden, vielleicht lag es an den vielen Informationen und Begebenheiten, die nötig waren um das Szenario in beiden Zeiten aufzubauen. Erst hinterher, als die Geschichte in "ruhigeres" und emotionaleres Fahrwasser kommt, war ich mitgerissener. Die Geschichte dreht sich um eine verlorene Liebe, aber auch um eine verlorene Kindheit. Um einerseits die Aufarbeitung all dessen und um einen Neuanfang. Um Gefühle und Bindungen, um Träume und Alpträume.

Durch die wechslenden Erzählstränge kommt auch etwas Spannung auf, denn was damals passierte, warum und wieso der Kontakt abbrach ahnt man zwar, aber immer bleibt lange im Ungewissen darüber, was sich genau damals abgespielt hat. Und während die Handlung in der Vergangenheit immer weiter eskaliert, werden die Emotionen in der Gegenwart immer mehr gesteigert, bis....ja, hier will ich nicht zuviel verraten, lasst euch einfach auf viel Gefühl ein.

Eine Geschichte, die einen nachdenklich macht und berührt und die nicht überreizt wurde mit Aktionen, sondern gerade durch diese ruhige Erzählweise mitten ins Herz trifft.

Veröffentlicht am 07.10.2017

Eintauchen in eine vergangene Zeit

Das blaue Medaillon
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1676. Alessa lebt bei ihrem Großvater in Venedig. Von ihm hat sie gelernt an Wänden hoch zu klettern und über Dächer zu laufen - im Geheimen, im Dunkeln....eine Meisterdiebin zu sein. Doch als ihre Tante ...

1676. Alessa lebt bei ihrem Großvater in Venedig. Von ihm hat sie gelernt an Wänden hoch zu klettern und über Dächer zu laufen - im Geheimen, im Dunkeln....eine Meisterdiebin zu sein. Doch als ihre Tante Zenobia stirbt und ihr ein blaues Medaillon hinterlässt, taucht ein gefährlicher Gegenspieler auf, der weiß, dass mit dem Medaillon gefährliche Geheimnisse ans Tageslicht gelangen können. Es ist Mezzanotte, ein gefährlicher Gegner, der skrupellos jeden meuchelt. Auch Alessas Großvater fällt ihm zum Opfer, Alessa selbst kann mit Müh und Not fliehen. Sie schließt sich einer Schauspieltruppe an, die zufällig nach Celle aufbricht. Am dortigen Hof von Georg Wilhelm, Herzog von Braunschweig-Lüneburg lebt passenderweise auch ihr Cousin, ein illegitimer Sohn des Herzogs mit Zenobia.

Martha Sophia Marcus kann gut erzählen. Bei ihr ist man beim Lesen mitten im Geschehen, man kann sich alles sehr bildhaft vorstellen. Am Ende des Romanes (hier fehlt ein Hinweis vorne) gibt es ein Glossar und eine Übersetzungsliste für die eingestreuten italienischen Ausdrücke.
Besonders gut gefallen hat mir, dass sie historische Personen mit in diese Geschichte hinein gearbeitet hat und man dadurch viele von der Autorin recherchierte Einzelheiten in einer guten Geschichte verpackt präsentiert bekommt.
Auch das Leben einer Schauspieltruppe, ihr Alltag, ihr Üben, ihr Agieren untereinander wird m.E. sehr realistisch dargestellt.
Der Spannungsbogen bei dieser Geschichte ist am Anfang sehr hoch, auch gegen Ende passiert noch so einiges - auch überraschendes. Doch manche Ausschmückung fällt zu Lasten der Spannung - daher bleibt der Spannungsbogen nicht konstant hoch.
Da es sich hier um einen historischen Roman und nicht um einen Krimi oder Thriller handelt, stelle ich dies aber nicht in den Vordergrund. Muss es auch nicht.
Wie in den meisten historischen Büchern, gehört zu einem guten Roman auch ein gehöriger Schuß Liebe und Romantik, auch hier knistert es, auch wenn es nicht im Vordergrund steht. Und das bekommt dem Roman auch gut - denn mir haben vor allem die Spannungselemente und die historischen Fakten interessiert, das so toll beschriebene Leben am Hof und der Schauspielkunst in der damaligen Zeit. Die vielen eingestreuten "Bonbons" der Unterrichtung der damaligen Lebensweise. Das Los als Dienerschaft, der Intrigen am Hof, die Licht und Schattenseiten, aber auch Kleinigkeiten, wie das Aufkommen von "Chocolate" oder "Marzapane". Die romantischen Szenen waren mir manchmal etwas zu "aufgedrückt", kamen nicht ganz so natürlich rüber, wie die vielen anderen sehr gut beschriebenen Szenen.

Fazit:
Ein historischer Roman, der sehr gut unterhält und dabei auch informiert. Mit Spannungs- und Überraschungsmomenten, einem Schuß Liebe und Humor.

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