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Veröffentlicht am 03.12.2017

Ein runder Reihenabschluss mit wenigen Macken

Tagwind. Der Bewahrer der Jahreszeiten (Buch 4)
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Endlich war es so weit und der Erscheinungstag für das letzte Buch dieser liebgewonnen Reihe war gekommen. Ich war schon sehr gespannt, wie es mit dem letzten Pärchen der Jahreszeiten seinen Lauf nehmen ...

Endlich war es so weit und der Erscheinungstag für das letzte Buch dieser liebgewonnen Reihe war gekommen. Ich war schon sehr gespannt, wie es mit dem letzten Pärchen der Jahreszeiten seinen Lauf nehmen würde.



Wie auch schon bei dem dritten Band gibt es schon lange keine Wahlen für die Jahreszeiten mehr und nur noch Sol ist alleine. Bei dem dritten Band war ich zwar anfangs etwas enttäuscht, dass die reizvollen Wahlen nicht mehr praktiziert wurden, aber ich fand schnell heraus, dass es diese gar nicht nötig hat, um für das perfekte Leseerlebnis zu führen.

Besonders an diesem Buch ist nun, dass man den Hauptcharakter Yannis schon aus dem dritten Band als Nebencharakter kennt, was bisher nie der Fall war. Zunächst hatte ich zwar Angst, dass ich die bisherigen Ereignisse nicht mehr alle zusammenkratzen könnte, doch da man als Leser von einem altbekannten Charakter geführt wurde, war der Wiedereinstieg in die Reihe überraschend leicht. Außerdem ist nicht so viel Zeit vergangen wie jeweils zwischen den anderen beiden Bände und der vierte Band knüpft nahezu nahtlos an den Vorgänger an. Zudem ist durch das Ende des dritten Bandes schon eine Richtung vorgegeben worden. Wirklich ein wunderbares Gefühl!

Anzumerken ist auch noch, dass mittlerweile die Welt dieser Reihe sein volles Potential erreicht hat und wirklich ausgereift ist - Die Buchwelt hat über die Reihe hin immer mehr an Details, Fülle und Liebe gewonnen, oder sie war schon immer so und als nun alter Bekannter kann man dies nun wirklich erkennen. Zu dem Schreibstil kann ich nur sagen, dass er immer noch so grandios locker und luftig ist wie in den vorherigen Bänden.



Trotz allem muss ich eingestehen, dass es für mich der schwächste Band der Reihe ist. Für gewöhnlich ist der erste Band in einer Reihe nie toppen und die Folgebände sind auf einem Niveau, dennoch hat mir an diesem Buch irgendetwas gefehlt, was ich an den vorherigen bewundert habe. Ich denke nicht, dass es allein die Tatsache ist, dass man es nun mit einem männlichen Protagonisten zu tun hat, welcher homosexuell ist, das ist für mich nie ein Problem. Ich vermute, es liegt vielmehr an der Umsetzung. Für meinen Geschmack gab es zu viele Klischees, zu viele unnötige Missverständnisse bei der Beziehung der beiden, generelle Kommunikationsschwierigkeiten und "Unsere-Liebe-Ist-Verboten". Im Herema ist es nämlich nicht besonders angesehen, ein gleichgeschlechtliches Paar zu sein, nicht der Akzeptanz wegen, sondern wegen der Unfruchtbarkeit der Beziehung. Und da Sol als Sommergott sehr begehrenswert ist, sind die Menschen nicht sehr begeistert von seiner Liebe zu Yannis. Ich fand es zunächst unlogisch, dass die Menschen in Hemera so denken, musste aber schnell einsehen, wieso. Trotzdem ändert es nichts an dem Prinzip der verbotenen Liebe, mit dem ich mich bisher noch nie so richtig anfreunden konnte.



Um noch einmal in die geliebte Welt der Jahreszeiten einzutauchen, war dieser vierte Band perfekt. Mittlerweile habe ich die Buchwelt immer mehr liebgewonnen und sie hat ihr volles Maß an Fülle erreicht. Wirklich nostalgisch fand ich auch, dass man einen direkten Anschluss an den Vorgänger hatte und den Protagonisten schon kannte, was den Einstieg erleichtert hat. Dennoch muss ich sagen, dass die Beziehen zu Sol mir etwas überspitzt und klischeehaft vorkam. Für meinen Geschmack gab es ein wenig zu viele Missverständnisse.

Das macht dieses Buch zwar zu dem schwächsten Band der Reihe, aber dennoch zu einem geeigneten und runden Abschluss der geliebten Hauptreihe.

Veröffentlicht am 25.11.2017

Ein fast perfektes Buch

Constellation - Gegen alle Sterne
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Die Autorin war mir bereits bekannt durch die Spellcaster-Trilogie, welche ich damals wirklich unterhaltend fand, und so war klar für mich, dass ich schon vor dem Lesen viel von dem Buch erwarten würde. ...

Die Autorin war mir bereits bekannt durch die Spellcaster-Trilogie, welche ich damals wirklich unterhaltend fand, und so war klar für mich, dass ich schon vor dem Lesen viel von dem Buch erwarten würde. Doch im Gegensatz zu der bereits bekannten Reihe geht das Buch in eine ganz andere Themenrichtung - Ist das Buch also nicht mit der fantastischen Spellcaster-Reihe zu vergleichen?



Constellation spielt weit in unserer Zukunft, etwa 300 Jahre. In dieser Zeit hat sich viel getan und das Setting beschränkt sich längst nicht mehr auf die Erde, denn mittlerweile haben die Menschen das Weltall erobert und andere Planeten kolonisiert. Doch es gibt einen Planeten namens Genesis, der sich gegen die Erde auflehnt und die verschwenderischen Prinzipien ablehnt. Als Soldatin dieses Planeten geht die Protagonistin Noemi gegen die Erde vor und trifft dabei bald auf die andere Konstante des Buches, Abel, einem Mech, was so etwas wie ein hochentwickelter, aber menschenähnlicher Roboter ist.



Beide Hauptfiguren haben mich direkt angesprochen, trotz der grundsätzlichen Verschiedenheit. Und da immer abwechselnd aus der Sicht der beiden geschrieben wurde, konnte ich beide gleich lieb gewinnen. Es war sogar sehr erfrischend, beide Denkweisen kennenzulernen, da sie wirklich grundsätzlich verschieden ist. Abel als Roboter denkt und handelt anders als die typischen Romanfiguren, was wunderbar abwechslungsreich ist und zugleich erstaunlich gut umgesetzt wurde. In den Kapiteln, die aus Abels Sicht sind, ist alles viel objektiver und technischer beschrieben als wenn Noemi dem Leser die Geschichte erzählt. Mit der Zeit jedoch durchläuft Abel eine Veränderung und erhält immer mehr freien Willen und andere menschentypische Eigenschaften. Insgeheim wird dabei die Frage gestellt, was Abel, oder allgemein künstliche Intelligenzen, von uns Menschen unterscheidet und was uns eigentlich zu Menschen macht. Diese ethische Ebene des Buches hat mich zum Nachdenken angeregt und ist für den Leser ein schöner Nebengedanke zum Buch.



Zusammen erleben die beiden ein wahrhaftig überirdisches Abenteuer, denn sie halten sich nie lange an einem Fleck auf und befinden sich nahezu immer auf der Flucht. So lernt man als Leser die Komplexität und Weite der Buchwelt kennen. Gleichzeitig hat es zur Folge, dass immer eine gewisse Grundspannung da war und es sehr abwechslungsreich bzw. interessant war, die fremden Planeten zu erkunden. Und dabei all möglichen Gefahren zu trotzen, die das Universum auf Lager hat.



Mit der Zeit entwickelt sich auch eine Liebesgeschichte, die aber nicht unbedingt im Vordergrund steht. Vielmehr ist entscheidend im Fokus, dass Abel sich immer mehr von seinem Erschaffer Mansfield loslöst und eigenständig wird. Abels Veränderung hat mich glaube ich am meisten bei dem Buch fasziniert.



Hin und wieder gibt es in dem Buch immer wieder Bezug zu der griechischen Mythologie. Sie spielt zwar keine zentrale Rolle in der Geschichte, aber dennoch ist es meiner Meinung nach erwähnenswert, da es ein nettes Detail von der Autorin ist.



Obwohl der Schreibstil der Autorin bei mir eine Lesesucht und einen angenehmen Lesefluss erzeugte, muss ich gestehen, dass ich zum Ende hin immer mehr das Interesse verloren habe. Die Spannung nahm zwar kontinuierlich zu, aber dennoch konnte sie mich aus unerklärlichen Gründen nicht erreichen. Ich kann es mir wirklich nicht erklären, aber es kann durchaus sein, dass es nicht direkt am Buch gelegen hat, sondern an anderen Ablenkungen beim Lesen - Darüber bin ich mir nicht ganz sicher.



Zusammenfassend betrachtend war das Buch für mich ein wahres Vergnügen, einfach alles, von den grundsätzlichen Kontrast der beiden Protagonisten, der Geschichte selber und dem Schreibstil bis hin zu der Charakterentwicklung. Dennoch habe ich Richtung Höhepunkt irgendwie den Faden verloren und den Bezug zur Geschichte verloren, sodass ich statt einer Vollpunktzahl vier von fünf Sternen vergebe.

Veröffentlicht am 24.11.2017

Einmalig malerisch

Tochter des dunklen Waldes
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Schon mit Die silberne Königin hat mich Katharina Seck mich damals von sich überzeugt. Ihr neuer Fantasyroman Tochter des dunklen Waldes ließ mich ebenfalls neugierig werden, doch waren meine Erwartungen ...

Schon mit Die silberne Königin hat mich Katharina Seck mich damals von sich überzeugt. Ihr neuer Fantasyroman Tochter des dunklen Waldes ließ mich ebenfalls neugierig werden, doch waren meine Erwartungen nach ihrem ersten Buch sehr hoch. Vorwegnehmen kann ich dennoch, dass ich trotz allem nicht enttäuscht, sondern gar positiv überrascht wurde!



Im Grunde ist die Ausgangssituation der Handlung genauso simpel wie genial. Unsere Protagonistin Lilah lebt in einem Dorf, das am Morgenwald grenzt. Im Munde der Menschen ist der Wald regelrecht verflucht, gefährlich, unheimlich und bietet Stoff für angsteinflößende Legenden. Als jedoch ihr Freund Dorean aus unerklärlichen Gründen in den Wald geht, folgt Lilah ihm.



Gleich zu Beginn ist von einer Legende die Rede, die im Verlauf immer wieder aufgegriffen wird - manches bewahrheitet sich davon und manches ist einfach nur erfunden. Es hat unheimlich Spaß gemacht, Parallelen zu finden und dem Geheimnis des Waldes immer näher zu kommen. Doch der anfänglich so düster erscheinende Wald entpuppt sich auf eine besondere Art und Weise ganz anders, als man gedacht hätte. Ich war diesbezüglich anfangs verwirrt und hatte immer die Frage im Hintergrund, ob es nicht vielleicht doch anders ist. Dieser und viele andere Plottwists machten das Lesen für mich zu einem unberechenbaren Abenteuer. Dennoch gab es im Gegenzug auch vieles, das ich von Anfang an schon vermutet hatte. Es gibt also beide Extreme - Manches ist transparent und anderes wiederum überraschend.



Der Morgenwald dient als zentrales Setting für diesen Einzelband und ist durchweg magisch. Wie ich schon in Katharina Secks ersten Fantasybuch bemerkt habe, ist ihr markantes Kennzeichen, dass sie allein mit Worten unfassbar tiefe Welten erschaffen kann, die so realistisch und doch verführerisch magisch sind, dass diese beiden Extrema wunderbar vereint werden. Es ist regelrecht malerisch, detailreich, wortgewandt und bildlich, wie sie schreibt. Genau das ist wohl der entscheidende Punkt, der mich dazu verleitete, in die Welt des Morgenwaldes einzutauchen und das Buch ins Herz zu schließen.



Neben dem Erkunden des Morgenwaldes ist auch die Romanze zwischen Dorean und Lilah ein Bestandteil des Buches. Dass sie Dorean in den gefährlichen Wald gefolgt ist, hat mir anfänglich den Eindruck vermittelt, dass die Romanze eine zentrale Rolle spielen würde. Ein wenig enttäuscht wurde ich diesbezüglich, da andere Handlungen in den Vordergrund gerückt wurden und dieser Handlungsstrahl fast vernachlässigt wurde, nur zum Ende hin wurde dieser Faden wieder aufgegriffen. Was die Liebesgeschichte angeht, war ich also etwas enttäuscht, wurde aber mit einer ganz anderen, unerwarteten Entwicklung überrascht.



Das Finale des Einzelbandes war traumhaft spannend und süchtig machend. Zwischendurch hatte es mir etwas an Spannung gefehlt wegen manchen vorhersehbaren Entwicklungen, doch das Ende war genau richtig. Einige Fragen bleiben offen und lassen mich nun spekulieren, wie es bezüglich dessen wohl weitergehen mag. Die Geschichte lebt in mir förmlich weiter und lässt mir viel Fantasie.

FAZIT:

Meiner Meinung nach ist Katharina Secks Schreibstil einmalig. Mit ihrem Talent, bildlich zu schreiben, hat sie mich völlig in die Welt ihrer Figuren abtauchen lassen. Trotzdem waren manche Handlungen für meinen Geschmack etwas zu vorhersehbar, dass mir die Spannung im Mittelteil fehlte, was zum Ende hin wett gemacht wurde. Auch die erhoffte Liebesgeschichte ist meiner Meinung nach etwas vernachlässigt worden und wurde stattdessen von einem wiederum unerwarteten anderen Handlungsstrang ersetzt.

Für alle, die gerne in Fantasybüchern schmökern, die einen in sich aufsaugen und einen mit malerischer Sprache betören, ist es das perfekte Buch, um der Realität zu entfliehen und dem Morgenwald sein Geheimnis zu entlocken!

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  • Cover
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  • Charaktere
  • Gefühl
  • Spannung
Veröffentlicht am 17.10.2017

Ein nicht zu unterschätzendes Kinderbuch

FAYRA - Das Herz der Phönixtochter
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Uns erwartet ein neues Buch von Nina Blazon und diesmal ist es ein Kinderfantasybuch für junge Leser ab 10 Jahre. Dies ließ mich jedoch nicht davon abhalten, Feuer und Flamme bei Nina Blazons neuen Titel ...


Uns erwartet ein neues Buch von Nina Blazon und diesmal ist es ein Kinderfantasybuch für junge Leser ab 10 Jahre. Dies ließ mich jedoch nicht davon abhalten, Feuer und Flamme bei Nina Blazons neuen Titel zu sein und voller Vorfreude darauf zu warten.



Im Zentrum steht die Protagonistin Fee, eine relativ normales Mädchen. Sie ist etwas unzufrieden, weil sie auf Wunsch ihrer Mutter in ein geheimnisvolles altes Haus ziehen mussten. Doch dieses Haus und auch die Vergangenheit ihrer Mutter ist ein Geheimnis, welche mit dem unerwarteten Auftauchen der mysteriösen Fayra aufgewirbelt werden.

Ich selber fand den Namen "Fee" am Anfang zunächst etwas verwirrend und ich habe ihn bei jedem Lesen erst mit den Fabelwesen in Verbindung gebracht und nicht mit einer Figur, obwohl ich mir dessen natürlich bewusst war. Viel aufregender und lustiger fand ich sogar ihre beste Freundin, Nelly. Sie war unfassbar charmant, aber auch mutig und kindisch. Die Freundschaft der beiden steht deutlich im Vordergrund es war einfach nur herzerwärmend, die beiden miteinander rumwitzeln zu sehen oder wie sehr sie aufeinander zählen können.



Besonders an der Art und Weise, wie die Figuren miteinander reden, wurde deutlich, dass dieses Buch insbesondere für jüngere Leser geschrieben wurde. Es ließ sich vom Schreibstil her luftig leicht lesen, nahezu malerisch und man konnte der Handlung spielend leicht folgen. Ich, als Kinderbuch-Entwachsene, fühlte mich dennoch teilweise unterfordert, was selbstverständlich ist, da es immerhin ab 10 Jahren ist. Dennoch fand ich die Geschichte und der kindliche Schreibstil nicht schlecht, sondern sogar sehr gut und teilweise empfehlenswert für Leser, die oberhalb dieser Altersgruppe sind. Von dem Inhalt, der das Buch hergibt, würde ich sogar sagen, dass man daraus aus super ein Jugendfantasybuch hätte machen können.



Trotz dem leichten Folgen der Handlung und dem Schreibstil ließ mich die Autorin dennoch so manches Mal im Dunkeln stehen. Vieles war mysteriös und verschleiert und wartete nur darauf, entdeckt zu werden. Und neugierig wie Fee und Nelly sind, nehmen sie uns auf ihr Abenteuer mit, das von Fayra, dem geheimnisvollen Mädchen ausgeht. Sie machte die ganze Geschichte erst aus und man könnte sie als eigentliche Protagonistin bezeichnen, wenn nicht der Einblick in Fees Gedanken oder die Mysteriösität gewesen wäre. Es hat mir ungemein Spaß gemacht, Stückchen für Stückchen mehr über sie und die Parallelwelt zu erfahren und schließlich doch in die Irre geführt zu werden. Dennoch waren manche Passagen künstlich in die Länge gezogen und bremsten gelegentlich den Lesefluss.



Dafür, dass dieses Buch für jüngere Leser angesetzt ist, muss ich eingestehen, dass es mir überraschend gut gefallen hat. Es war zwar nicht zu übersehen, für welche Altersgruppe dieses Buch angesetzt ist und trotzdem fand ich es äußerst kurzweilig. Vom Inhalt her entspricht es so machen Jugendbuch und könnte, wenn man den kindlichen Erzählstil außer Acht lässt, auch dazu zählen. Der Lesefluss war sehr angenehm und ich konnte allem leicht folgen, nur an machen Stellen gestaltete sich die Geschichte etwas zäh, da die Spannung etwas nachgelassen hat.

Veröffentlicht am 16.10.2017

Wieder wunderbar, obwohl ich bei dem Titel etwas anderes erwartet hatte

Die Gabe der Auserwählten
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Nach einiger Warterei gib es mit Lias Geschichte nun weiter! Nachdem sie aus Venda mit Rafe und seinen Anhängern fliehen konnte - jedoch angeschossen wurde - führt sie ihr Weg nach Dalbrack, dem Königreich ...

Nach einiger Warterei gib es mit Lias Geschichte nun weiter! Nachdem sie aus Venda mit Rafe und seinen Anhängern fliehen konnte - jedoch angeschossen wurde - führt sie ihr Weg nach Dalbrack, dem Königreich von Rafe. Und vorab kann ich schon mal sagen, dass uns wieder ein Haufen von Geheimnissen, Spannung und liebevollen Charakteren erwartet - auch viele schon bekannte.



Wie ich schon vermutet hatte, führt uns Lia in diesem Buch nach Dalbreck, dem letzten der drei Königreiche. Insgesamt konnte man zwar nur einen eingeschränkten Blick auf dieses Volk werfen, dafür war es jedoch umso interessanter. Viele militärische Aspekte werden beleuchtet und ergänzen die Geschichte ungemein. Dabei kommt Lia Rafe umso näher und ihre Zukunft schon völlig festzulegen, denn sie soll an Rafes Seite die neue Königin werden. Andererseits muss sie auch ihre Bestimmung erfüllen und ihr unabhängiger, rebellischer und starker Charakter lässt sich dies nicht gefallen und es sind Unstimmigkeiten zwischen den beiden vorprogrammiert.

Ich selber habe mich nie wirklich für eine Seite entscheiden können - Rafe oder Kaden. Und bis zu einem gewissen Punkt war ich auch immer noch zwischen den beiden hin und her gerissen, genauso wie die Protagonistin. Als sie sich jedoch schließlich für einen entscheidet, fällt mein Urteil genauso aus. Die Autorin ist sehr begabt darin, die Empfindungen der Protagonistin auf die des Lesers zu übertragen und die Wirkung der Nebenfiguren erfolgreich umzusetzen; dies wurde mir in diesem Band verstärkt bewusst.



Besonders Rafe, aber auch die anderen beiden Hauptfiguren, müssen sich immer wieder der Situation anpassen und werde dadurch verändert. Insbesondere bei Rafe ist es mir aufgefallen, da er immer mehr Verantwortung bekommt und nun unter großem Druck steht. In diesem Band ist zwar vergleichsweise wenig Spannendes passiert, dennoch war es nicht uninteressant - Im Gegenteil! Ich habe genauso viel, wenn nicht sogar mehr als bei den Vorgängern mit gefiebert.



Dennoch bin ich etwas enttäuscht, dass man nicht mehr zu der Gabe von Lia erfahren hat. Als ich damals den Titel des dritten Bandes gelesen habe, war ich sehr gespannt darauf, mehr dazu erfahren, da der Titel es vermuten ließ. Dass man jedoch kaum mehr über die Gabe erfahren hat, machte meine Hoffnung zur Nichte. So vieles gilt es noch zu klären, zumal man sich die Auflösungen von vielen Geheimnissen nur wage erschließen kann. So vieles muss noch geschehen, bevor die Reihe zu Ende geht. Und es bleibt nur noch ein Band, der auch etwa 350 Seiten haben wird... Es muss so viel darin passieren.



Da der dritte und letzte Band im Englischen bei der deutschen Übersetzung in der Hälfte in zwei einzelne Bände geteilt wurde, hatte ich schon erwartet, dass das Ende keinen allzu großen Chliffhanger aufweisen würde wie bei den bisherigen zwei Bänden. Genau das war der Fall, jedoch habe ich später erfahren, dass die Autorin ein extra Ende für den Übergang geschrieben hat, um die Spannung anzuheben. Da ich genau das Gegenteil empfunden habe, war ich etwas überrascht und auch sogar etwas traurig darüber. Generell war der Lesefluss unangenehm gestört worden von der Aufteilung in zwei Bände. Ich hätte wirklich lieber etwas länger gewartet und dafür ein abgeschlossenes und etwas dickeres Buch in den Händen halten zu können.

FAZIT

Ich bin ein riesen Fan dieser Buchreihe und bin noch ein viel größerer geworden nach diesem Band. Dennoch dachte ich aufgrund des Titels, dass der Inhalt bzw. Schwerpunkt des Buches in eine andere Richtung geht und war diesbezüglich ein wenig enttäuscht. Auch das Ende war trotz des extra geschriebenen Übergangs unerwartet lau. Es war zwar spannend und weckte meine Neugierde auf den letzten Band, dennoch war er nicht mit den bisherigen zu vergleichen.

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