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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.01.2018

Grandioser Serienauftakt

Die Chroniken von Azuhr - Der Verfluchte
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Mit diesem Band hat Bernhard Hennen den Auftakt einer neuen Buchreihe aus dem Bereich Fantasy vorgelegt. Auf 570 Seiten schickt der Autor seine Leser gemeinsam mit verschiedenen Akteuren auf eine Reise ...

Mit diesem Band hat Bernhard Hennen den Auftakt einer neuen Buchreihe aus dem Bereich Fantasy vorgelegt. Auf 570 Seiten schickt der Autor seine Leser gemeinsam mit verschiedenen Akteuren auf eine Reise durch Cilia, eine Insel, die im Mittelpunkt der Ereignisse steht.
Die Charaktere sind dabei alle mit sehr viel Liebe zum Detail entworfen und mir sind einige sehr ans Herz gewachsen. Am Ende des ersten Bandes kann ich eindeutig sagen: Meine Lieblingscharaktere sind Milan und Rainulf. Dass ich letzteren so ins Herz schließen würde, habe ich dabei zu Beginn des Romans nicht wirklich kommen sehen. Die Welt, in der wir uns in „Die Chroniken von Azuhr“ bewegen, erinnert ein bisschen an das mittelalterliche Italien – vor diesem Hintergrund erwacht allerdings plötzlich die Magie zu neuem Leben und das, während sich Cilia und die umliegenden Länder bereits in kriegerischen Auseinandersetzungen befinden oder sich auf diese vorzubereiten scheinen.
Die 570 Seiten haben sich unglaublich schnell gelesen – und ich kann es kaum erwarten zu erfahren wie es weitergehen wird. Welche Abenteuer stehen noch an? Welchen Charakteren wird man wieder begegnen? Die Geschichte hat mich voll und ganz in ihren Bann gezogen, sodass ich einige wirklich schöne Lesestunden mit Abenteuern und dramatischen Ereignissen verbracht habe.
Neben der tollen Handlung möchte ich auch noch die absolut wunderschöne Gestaltung der Klappbroschur-Ausgabe dieses Buches erwähnen. Die Schriftzüge und Abbildungen auf dem Cover sind hervorgehoben, sodass das Buch alleine schon beim ersten In-die-Hand-nehmen etwas ganz Besonderes ist. Der Buchschnitt ist blau eingefärbt. In dieser Kombination ist die Ausgabe meiner Meinung nach definitiv ein Blickfang in der Buchhandlung.
Insgesamt vergebe ich daher für den ersten Band der Chroniken von Azuhr volle fünf von fünf Sternen und kann den Roman jedem Fantasyfan wärmstens empfehlen!

Veröffentlicht am 14.01.2018

Drama um zwei Familien in Mississippi

Mudbound – Die Tränen von Mississippi
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Hillary Jordans Familiendrama „Mudbound – Die Tränen von Mississippi“ spielen zwei Familien, die Familie McAllan und die Familie Jackson, die Hauptrolle.
Die verschiedenen Familienmitglieder berichten ...

Hillary Jordans Familiendrama „Mudbound – Die Tränen von Mississippi“ spielen zwei Familien, die Familie McAllan und die Familie Jackson, die Hauptrolle.
Die verschiedenen Familienmitglieder berichten dabei, jeweils aus der Ich-Perspektive, einzelne Abschnitte der Handlung aus ihrer ganz persönlichen Sichtweise. In einem Amerika, in dem die afroamerikanische Bevölkerung zwar endlich nicht mehr versklavt wird, in der diese aber noch immer nicht den gleichen Status und die gleichen Privilegien und Rechte genießt wie die weiße Bevölkerung, führt das Schicksal in Hillary Jordans Roman die beiden Familien zusammen.
Neben den Widrigkeiten des Landlebens setzt sich Laura McAllan mit ihrer Zuneigung zu ihrem Schwager Jamie und ihrer Antipathie für ihren Schwiegervater, der gemeinsam mit ihrer Familie aus der Stadt aufs Land gezogen ist, auseinander.
Jamie McAllan und Ronsel Jackson, die beide als Soldaten in der Armee im zweiten Weltkrieg gekämpft haben, kämpfen mit ihren traumatischen Kriegserinnerungen. Und Ronsel fällt es nach seiner Zeit beim Militär schwer, sich weiter mit der ungerechten Behandlung der afroamerikanischen Bevölkerung in seiner Heimat Mississippi abzufinden.
Aus heutiger Sicht ist es erschreckend über die Ungerechtigkeit zu lesen, mit der Afroamerikaner selbst um die Zeit noch zu kämpfen hatten, in der diese Geschichte spielt. Insbesondere mit Ronsel, der zwar für sein Land in den Krieg ziehen durfte, aber der sich dennoch mit den Vorurteilen und den Schikanen seiner weißen Mitbürger abfinden muss, fühlt man als Leser sehr mit. Die MacAllans sind, bis auf Jamie, der sich auf Basis der vergleichbaren Kriegserfahrungen mit Ronsel anfreundet, keine Ausnahme von diesen Vorurteilen. Für Henry McAllan ist es beispielsweise ein Unding, dass Ronsel von seinem kleinen Bruder Jamie im Auto mitgenommen wird und in dem Pickup vorne in der Fahrerkabine mitfahren darf anstatt auf der Ladefläche.
„Mudbound – die Tränen von Mississippi“ ist eine bewegende Geschichte zweier Familien, die von mir volle fünf Sterne erhält.

Veröffentlicht am 14.01.2018

Junggesellinnenabschied wird zum Horrortrip

Im dunklen, dunklen Wald
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Wie der Klappentext bereits verrät, steht im Mittelpunkt der Handlung Clares Junggesellinnenabschied, der in einem Haus in einem abgelegenen Waldstück gefeiert wird. Was eigentlich ein harmloses Event, ...

Wie der Klappentext bereits verrät, steht im Mittelpunkt der Handlung Clares Junggesellinnenabschied, der in einem Haus in einem abgelegenen Waldstück gefeiert wird. Was eigentlich ein harmloses Event, wenn auch ein für Nora, die Protagonistin der Handlung, ein mit gemischten Gefühlen verbundenes Treffen sein sollte, entwickelt sich langsam aber sicher zu einem wahren Horrortrip.
Für mich persönlich hat sich das erste Drittel des Thrillers ein wenig gezogen – die Einführung in das Gefühlsleben von Nora, die Andeutungen, die zum Teil (wenigstens zu diesem Zeitpunkt der Handlung) noch nicht ganz aufschlussreich sind, haben sich ein wenig gezogen. Allerdings beginnt die Handlung spätestens ab dem zweiten Drittel an Fahrt aufzunehmen.
Geschickt schafft es Ruth Ware, das eine Grundspannung aufgebaut wird, die für den Rest der Handlung gehalten bzw. noch weiter gesteigert wird. In Rückblenden beleuchtet Nora auch immer wieder Ereignisse aus ihrer Vergangenheit – man gewinnt so einen Eindruck von der Freundschaft, die Clare und Nora einst verbunden hat.
Die Autorin lässt Nora aus der Ich-Perspektive ihre Erlebnisse (sowohl in Gegenwart als auch Vergangenheit) berichten. Dabei gelingt es ihr unglaublich gut, dass man ihre Anspannung und ab einem gewissen Punkt auch ihre Angst hautnah miterlebt. Der Schreibstil ist angenehm, flüssig und trägt zur grundsätzlich spannenden und düsteren Atmosphäre der Geschichte bei.
Auch wenn man ab einem gewissen Punkt der Handlung eine Ahnung von dem etwaigen Ausgang der ganzen Geschichte haben kann, hat dies meiner Meinung nach der Spannung der Erzählung keinen Abbruch getan. Ich jedenfalls habe mit „Im dunklen, dunklen Wald“ ein paar spannende und aufreibende Lesestunden verbracht und kann diesen Thriller jedem empfehlen, dem psychologische Spannungsbögen gefallen. Daher bewerte ich den Thriller auch mit fünf von fünf möglichen Sternen.

Veröffentlicht am 13.11.2017

Spannender Auftakt einer neuen Candice-Fox-Serie

Crimson Lake
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Ted Conkaffey, ein Ex-Cop, ist nach Crimson Lake gezogen, um sich vor der Welt zu verstecken. Nachdem man ihn eines fürchterlichen Verbrechens beschuldigt hat, wurde die Anklage zwar fallengelassen – aber ...

Ted Conkaffey, ein Ex-Cop, ist nach Crimson Lake gezogen, um sich vor der Welt zu verstecken. Nachdem man ihn eines fürchterlichen Verbrechens beschuldigt hat, wurde die Anklage zwar fallengelassen – aber das hält den Rest der Welt nicht davon ab, von seiner Schuld überzeugt zu sein. Auch in Crimson Lake ist sein Frieden nur von kurzer Dauer.

Und dann ist es ausgerechnet die andere Ausgestoßene von Crimson Lake, Amanda Pharell, die vor Jahren eine Mitschülerin brutal ermordet haben soll, die ihm eine Rettungsleine zuwirft. Amanda, inzwischen ihres Zeichens Privatdetektivin, bietet Ted einen Job an. Gemeinsam ermittelt das ungleiche Duo in einem Vermisstenfall.

Meine Meinung

Mir hat „Crimson Lake“ von Candice Fox sehr gut gefallen. Da sind zum einen die Charaktere, die ich unglaublich interessant fand. Mit Ted hatte ich eigentlich von Anfang an unglaubliches Mitleid. Stück für Stück wird neben der eigentlichen Handlung in der Gegenwart Teds Leidensweg bis zu seiner Ankunft in Crimson Lake. Besonders gerührt hat mich dabei irgendwie seine Verbundenheit zu der Gänsefamilie. Aber auch Amanda ist, auf ihre verschrobene, verrückte Art, sympathisch.
Und dann begeisterte mich die Art und Weise, wie Candice Fox es geschafft hat, eigentlich drei Ermittlungsstränge in eine Geschichte zu packen, ohne dass es überfrachtet, hektisch, oder so wirkt, als würde man wichtige Teile der Geschichte verpassen. Während Amanda und Ted gemeinsam in ihrem Vermisstenfall ermitteln, beschäftigt sich Ted mit der Vergangenheit seiner neuen Partnerin. Umgekehrt hat sich auch Amanda in Teds Fall verbissen – und wenn die Frau eines kann, dann ist es das Suchen und Finden von Informationen und Hinweisen.

Dabei hat die Autorin einen wunderbaren Schreibstil, der den Leser so richtig in die Geschichte eintauchen lässt.

Daher kann ich diesen Thriller jedem Thriller-Fan sehr empfehlen und vergebe fünf von fünf Sternen für diesen ersten Band der neuen Reihe von Candice Fox.
Zum Ende des Buches hin gibt es einen Hinweis, dass ein weiterer Band der Conkaffey & Pharell Reihe in Arbeit ist, auf den ich mich schon sehr freue. Ich bin gespannt darauf, wie es mit Ted und Amanda weitergeht und welcher Fall als nächstes auf sie wartet.

Veröffentlicht am 10.11.2017

Absolut lesenswert!

Scythe – Die Hüter des Todes
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Mit „Scythe – Die Hüter des Todes“ hat Neal Shusterman einen weiteren Roman über ein Zukunftsszenario vorgelegt. Die früheren Werke des Autors („Vollendet“-Reihe), beschäftigten sich bereits mit einem ...

Mit „Scythe – Die Hüter des Todes“ hat Neal Shusterman einen weiteren Roman über ein Zukunftsszenario vorgelegt. Die früheren Werke des Autors („Vollendet“-Reihe), beschäftigten sich bereits mit einem düsteren Zukunftsszenario, dennoch ist „Scythe – Die Hüter des Todes“ meiner Meinung nach etwas vollkommen anderes. Und Neal Shusterman schafft es wieder, dass man eintaucht in dieses Zukunftsszenario, in diese oberflächlich schöne, heile Welt, in der niemand mehr an Krankheiten sterben muss und das Leben nicht mehr durch die Grenzen von Alterungsprozessen eingeschränkt wird.
Und hier kommen die Scythe ins Spiel. Sie sorgen dafür, dass die Bevölkerungszahlen die Versorgungskapazitäten des Thunderhead nicht übersteigen. Der Thunderhead ist eine große, künstliche Intelligenz, der anstelle von Regierungen eigenständig das Leben auf der Welt organisiert. Einzig die Scythe und ihre Aufgabe, das „Nachlesen“ stehen abseits der Regulierung und Überwachung durch den Thunderhead. Was bereits im Titel angekündigt wird – die „Hüter des Todes“ – beschreibt sehr treffend die Aufgabe der Scythe. Ihnen obliegt es, Menschen für einen dauerhaften Tod auszuwählen und diesen auch zu vollstrecken.
Mit Citra und Rowen, die beide ihre Lehre bei einem angesehen Scythe antreten, taucht man ein in diese Zukunft. Was bedeutet es, ein Scythe zu sein? Man trifft auf sehr unterschiedliche Scythe – und obwohl sie ihm Endeffekt alle dasselbe Urteil fällen und Menschen das Leben nehmen, gibt es doch gravierende Unterschiede darin, wie sie dies tun und wie sie ihre Aufgabe selbst wahrnehmen.
Es ist ein faszinierendes und erschreckendes Zukunftsbild, das Neal Shusterman seinen Lesern vor Augen führt. Die Geschichte begleitet einen definitiv noch, nachdem man die letzte Seite gelesen hat – und das nicht nur, weil für das kommende Jahr ein weiterer Band der Reihe angekündigt ist.
Von mir erhält der erste Band dieser Reihe jedenfalls 5 von 5 Sternen!