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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.12.2017

Riskanter Nervenkitzel

Roofer
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Der Autorin Jutta Wilke ist es mit „Roofer“ gelungen ein aktuelles Thema der heutigen Jugendlichen aufzugreifen und zu beschreiben.
Grade heutzutage wollen Jugendliche sich gegenseitig ständig übertrumpfen ...

Der Autorin Jutta Wilke ist es mit „Roofer“ gelungen ein aktuelles Thema der heutigen Jugendlichen aufzugreifen und zu beschreiben.
Grade heutzutage wollen Jugendliche sich gegenseitig ständig übertrumpfen und übertreffen. Keiner macht sich Gedanken über Konsequenzen oder ähnliches. Hauptsache der nächste Post oder Tweed wird noch spektakulärer als der vorherige. Ebenso müssen die Aufrufe und Likes vom letzten Mal übertroffen werden. Was könnte man noch anstellen um im Mittelpunkt zu stehen? Sein Leben riskieren und noch leichtsinniger werden, als alle anderen. Aber ist es das wert?

Das Buch wird zum größten Teil aus der Sicht von Alice erzählt. Die 15 Jährige hat familiäre und schulische Probleme. Ihr ganzes Leben dreht sich um ihre beste Freundin Nasti, diese lernt eine Gruppe Jugendlicher kennen und verliebt sich in den „Anführer“. Es handelt sich um so genannte Roofer. Die Truppe klettert bei Baustellen auf Dächer, Kräne und Stahlträger. Hauptsache höher und riskanter als beim letzten Mal. Alice ist das Ganze nicht geheuer, aber Nasti zu liebe geht sie mit.
Dies kann nicht gut ausgehen oder?
Nebengeschichte und Nebencharakter der Geschichte ist Nik. Auch aus seiner Perspektive wird erzählt und zeigt das Leben eines 16 Jährigen, welcher obdachlos ist und versucht zu überleben. Ohne Ziel, ohne Plan, ohne Besitz…
Im Laufe des Buches werden die Geschichten zusammen geführt. Nik´s Situation fällt für mich dadurch eher in den Hintergrund. Hier wird im weiteren Verlauf zu wenig auf ihn eingegangen. Im Mittelpunkt stehen absolut die Roofer und die Gefahr, sowie deren Konsequenzen.
Grade die Konsequenzen sind wichtig in diesem Buch, damit die Zielgruppe gewarnt ist und vielleicht vorher einmal nachdenkt.

Der Schreibstil ist passend und nach einer kleinen Anlaufschwierigkeit kam ich gut in die Geschichte und sie ließ sich zügig Lesen.
Cover sowie Titel finde ich sehr stimmig zur Geschichte.
Gefehlt hat mir ein Einblick in die Gedanken der Roofer, so ein oder zwei Kapitel aus deren Sicht wären klasse gewesen.

Aber Alles in Allem ist es ein sehr gelungenes Jugendbuch, welches ich nur weiterempfehlen kann.

Veröffentlicht am 13.11.2017

Zweiter Fall für Schwarz und Kessler

Nachtspiel: Thriller
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Durch den ersten Teil kannte ich die Rechtsmedizinerin Julia Schwarz und den Polizeikommissar Florian Kessler schon und freute mich auf den zweiten Fall der Beiden.
Dieser hat es in sich. Eine ermordete ...

Durch den ersten Teil kannte ich die Rechtsmedizinerin Julia Schwarz und den Polizeikommissar Florian Kessler schon und freute mich auf den zweiten Fall der Beiden.
Dieser hat es in sich. Eine ermordete Polizistin, ein verschrobener und gewalttätiger Nachbar, ein Drogenboss und noch ein Opfer mit welchem niemand gerechnet hat. Schlag auf Schlag sterben die Menschen in der Geschichte und die Ermittlungen kommen gar nicht hinterher. Außerdem hat Julia grade private Probleme. In letzter Zeit mehren sich die verstörenden Träume um ihren getöteten Bruder. Was kann sie nur dagegen tun? Warum hört sie Michael ständig?

Catherine Shepherd ist es wieder gelungen einen spannenden Thriller zu schreiben. Zu Beginn gab es für mich mehrmals den Moment, dass ich mir gar nicht sicher war, worauf es überhaupt hinausläuft. Aber nach und nach wurde hier Licht ins Dunkel gebracht. Obwohl ich grade an Hand des Buchrückentextes eine komplett andere Geschichte erwartet habe. Aber der Abschluss und die endgültige Aufklärung haben ein stimmiges Gesamtwerk ergeben.

Das Cover passt gut in die Reihe und wirkt für einen Thriller sehr ansprechend und düster. Der Titel erscheint mir nach dem Lesen nicht besonders passend. Für mich hatte es einfach nichts mit einem Spiel zu tun. Es war alles Berechnung und Absicht.

Alles in allem eine gelungene Fortsetzung mit einer starken weiblichen Hauptperson. Für jeden Fan der Autorin ein Muss.

Veröffentlicht am 01.11.2017

Palais du Papillon

Palast der Finsternis
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Fünf Auserwählte dürfen sich gemeinsam auf die Spur einer jahrhundertalten Sensation machen. Es handelt sich nicht um erfahrene Wissenschaftler oder hochstudierte Historiker, es trifft 5 Jugendliche im ...

Fünf Auserwählte dürfen sich gemeinsam auf die Spur einer jahrhundertalten Sensation machen. Es handelt sich nicht um erfahrene Wissenschaftler oder hochstudierte Historiker, es trifft 5 Jugendliche im Alter zwischen 16 und 17. Anouk, Will, Jules, Lilly und Hayden kennen sich nicht, aber sie werden gemeinsam das Abenteuer ihres Lebens erleben.
Angekommen in Frankreich am Château du Bessancourt dürfen die Ausgewählten den unterirdischen Palast erforschen. Dieser wurde während der Französischen Revolution erbaut und beherbergt viele unterschiedliche Räume sowie Gegenstände und noch etwas anderes.
Jeder Raum für sich ist eine Herausforderung und was hat es mit dem Schmetterlingswappen auf sich?

Stefan Bachmann nimmt den Leser über 30 Meter unter die Erde mit und schafft eine Atmosphäre, welche spannungsvoll, actiongeladen, geheimnisvoll sowie gruselig ist.
Erzählt wird die Geschichte zum größten Teil aus der Ich-Perspektive von Anouk aus der heutigen Zeit. Einige Kapitel sind zu dem aus dem Jahre des Baues des Palais 1789 und werden aus der Sicht der ältesten Tochter des Hausherren Aurélie du Bessancourt erzählt. Durch die eingestreuten Vergangenheitskapitel wird die Geschichte klarer und so versteht man die Story besser.
Unterschiedlichste Themen werden in dem Buch angesprochen. Von Wissenschaft über Macht, Größenwahn bis hin zum Verlust, Einsamkeit und Familientragödien.

Das Cover sowie den Titel finde ich passend zur Geschichte. Der Diogenes Verlag hält seine Bücher in weis und nur das Cover ist farbig. Hier blickt man in den Palast und sieht Schmetterlinge fliegen, welche hervorstechen und eine wichtige Rolle in der Geschichte einnehmen.
„Palast der Finsternis“ ist perfekt für dieses Buch. Er lässt genug Interpretationsspielraum und ist dennoch aussagekräftig.

Mein Fazit zu diesem Roman fällt positiv aus. Einziger wirklich negativer Punkt ist für mich der Hauptcharakter. Anouk wirkt auf mich sehr künstlich und unnahbar. Dies ändert sich auch nicht, wenn man mehr über sie erfährt. Sie bleibt ein Sonderling Aber alles in allem war ich von der Idee der Geschichte angetan und fand es spannend in die Welt des Palastes einzutauchen.

Veröffentlicht am 23.10.2017

Verständigungsprobleme zwischen den Generationen

Sonntags fehlst du am meisten
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Mit Anfang vierzig ist Caro endlich angekommen und steht auf eigenen Beinen. Nur eine Versöhnung mit ihrem Vater Karl fehlt noch. Die Beiden haben sich seit einem Jahr nicht mehr gesehen und auch nicht ...

Mit Anfang vierzig ist Caro endlich angekommen und steht auf eigenen Beinen. Nur eine Versöhnung mit ihrem Vater Karl fehlt noch. Die Beiden haben sich seit einem Jahr nicht mehr gesehen und auch nicht mehr miteinander gesprochen.
Jetzt steht die Goldene Hochzeit von Caro´s Eltern vor der Tür und dieser Tag wäre doch perfekt für eine Versöhnung.

Erzählt wird die Geschichte in verschiedenen Zeitepochen mit Sprüngen bis zurück in den 2. Weltkrieg. Mal erfährt man mehr über Karl und an anderer Stelle wird über Caro berichtet. Nach und nach fängt man an langsam zu verstehen, warum Karl so gehandelt und warum Caro wohl so reagiert hat. Es setzt sich eine Geschichte zusammen, welche mit jeder Seite wächst und einem die Charaktere näher bringt. Grade Caro hat bis zum jetzigen Zeitpunkt eine große Entwicklung durchgemacht.
Neben den doch recht häufigen traurigen und besorgniserregenden Abschnitten kommt es vorwiegend in der Gegenwart zu sehr lustigen Ereignissen und neuen Bekanntschaften.

Der Schreibstil ist sehr flüssig und die knapp 300 Seiten lassen sich zügig lesen.
Das Cover finde ich schön und sehr passend. Man kann die Freude und die Liebe zwischen dem Vater und der Tochter förmlich spüren.
Der Titel wirkt vielleicht erst, wenn man länger drüber nachdenkt. „Sonntags fehlst du am meisten“ heißt doch eigentlich, dass du immer fehlst, aber an diesem Tag nochmal besonders. Somit war der Vater wohl nicht viel anwesend und das passt sehr gut zur Geschichte.

Mein Fazit fällt fast komplett positiv aus. Einzig das Ende hätte ich mir ein wenig anders vorgestellt, einige offene Fragen bleiben zurück. Aber auch so ist es ein rundum gelungener Roman, welchen ich gern weiterempfehle.

Veröffentlicht am 29.08.2017

Gelungener 6ter Teil

Du sollst nicht leben (Ein Marina-Esposito-Thriller 6)
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Was passiert, wenn ein Verrückter dich vor die Wahl stellt und du musst entscheiden wer leben soll? Grausame Vorstellung aber genau das passiert dem ersten Opfer des Mannes, welcher „nur“ Gerechtigkeit ...

Was passiert, wenn ein Verrückter dich vor die Wahl stellt und du musst entscheiden wer leben soll? Grausame Vorstellung aber genau das passiert dem ersten Opfer des Mannes, welcher „nur“ Gerechtigkeit will. Und weil ja keiner mitbekommt, was für eine „gute“ Tat man grade vollbracht hat, muss man sich an die Polizei wenden. So wird Detektive Phil Brennan in den Fall hin eingezogen. Er wurde ausgewählt und so beginnt er mit seinem Team zu ermitteln.
Zeitgleich ist seine Frau, die Profilerin Marina Esposito zurück in ihrer alten Heimat und soll einfach nur ein Gutachten über eine psychisch kranke Frau abgeben. Dieser Fall ist leicht, wenn nicht in der gleichen Klink jemand eingeliefert worden wäre, der unbedingt ein Treffen mit Marina will und vorgibt sie zu kennen. Wer ist diese Frau und kann man ihr glauben?

Die zwei Handlungsstränge laufen parallel ab und verbinden sich nur an einigen Stellen. Sonst sind beide auf sich gestellt. Durch diese Einteilung der Geschichte kommt keine Langeweile auf und die Spannung wird gehalten. Die Erzählperspektiven springen ebenso zu dem Täter und offenbaren schon relativ früh sein Motiv. Dies wirkt erst einmal hemmend auf die Spannung, aber zum Ende gibt es nach wie vor ein paar Wendungen und Erzählungen mit denen ich nicht gerechnet habe.

Es handelt sich um den 6ten Band der Reihe um das ermittelnde Ehepaar. Nach wie vor sind mir beide sympathisch und ich freue mich, sie wieder einmal begleiten zu dürfen.
Grade wenn Phil und Marina mit einander sprechen, merkt man immer die Liebe zwischen den beiden. Die Liebe muss in einem Thriller nicht fehlen solange sie sich im Rahmen hält.
Tania Carver gelingt das sehr gut. Auch wenn es sich bei dem 6ten Teil nicht um den besten der Reihe handelt, ist er aber eine gelungene Fortsetzung und für jeden Fan ein Muss.