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Veröffentlicht am 01.06.2023

Für die Liebe gibt es keinen Plan

Verliebt auf Fehmarn
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Zurück auf die heimatliche Insel, den Partner fürs Leben finden und eine Familie gründen. So stellt sich die 39-jährige Rike ihren Neuanfang auf Fehmarn vor. Dummerweise hat sie genau das ihrer Mutter ...

Zurück auf die heimatliche Insel, den Partner fürs Leben finden und eine Familie gründen. So stellt sich die 39-jährige Rike ihren Neuanfang auf Fehmarn vor. Dummerweise hat sie genau das ihrer Mutter gebeichtet. Schon sind die ersten Dates arrangiert. Doch einerseits trägt die Buchhändlerin immer noch ihre erste große Liebe Jasper im Herzen, andererseits spürt sie eine seltsame Vertrautheit ihrem Nachbarn Thiess gegenüber. Rike fühlt sich wie ein Boot auf unruhiger See das einen sicheren Hafen sucht.
Die lebendige Schreibweise lässt mich schmunzeln, herzhaft lachen und die Augen verdrehen. Manchmal möchte ich Rike schütteln. Die Handlung birgt spannende und ruhige Episoden, ein Happy End ist absehbar. Wir erleben eine Protagonistin die zwischen ihren Gefühlen taumelt, sich mal unbeholfen und dann wieder zielstrebig gibt. Die beste Freundin Neele trägt das Herz auf der Zunge und gibt Ratschläge die jedoch nicht immer auf fruchtbaren Boden fallen. Deren Mitbewohner Gerrit ist ebenso Single und feiert gern ausgelassen mit den Powerfrauen. So manche Begegnung mit der Vergangenheit ruft vergessen geglaubte Erinnerungen hervor. Und im neu gegründeten Buchclub geht es plötzlich nicht nur um literarische Werke. War dies doch keine gute Idee von Rike?
Leidenschaftlich beschreibt die Autorin ihre Insel Fehmarn, lässt mich in einen wunderbaren Kurzurlaub eintauchen. Rauschende Wellen, kreischende Möwen und salzige Meeresluft umgeben mich. Charaktere entblättern im Laufe der Handlung verborgene Werte, zeigen mancher Schein trügt. Schlagfertige Dialoge und überschwappendes Inselflair lassen mich die Erzählung genießen. Ich freue mich bereits auf den nächsten Teil der Fehmarn-Reihe. Neugierig geworden? Dann lies selbst.

Eine frisch-fröhliche Unterhaltung mit Happy End. Macht Lust die Insel und ihre Bewohner zu besuchen. Von mir gibt es 4,5 Sterne und eine Leseempfehlung.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 08.03.2019

Spannend und fesselnd zugleich

Das Geheimnis des Glasbläsers
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Eine unbedachte Handlung bringt den Glasbläser Simon auf eine gefährliche Reise ins ferne Venedig. Einzig ein Esel und der ungebildete Scherbensammler Ulf begleiten ihn. Viele Gefahren und Erlebnisse später ...

Eine unbedachte Handlung bringt den Glasbläser Simon auf eine gefährliche Reise ins ferne Venedig. Einzig ein Esel und der ungebildete Scherbensammler Ulf begleiten ihn. Viele Gefahren und Erlebnisse später entwickelt sich aus der ungleichen Zweckgemeinschaft mehr.
Ihre Ankunft in Venedig ist erst der Anfang einer aufwändigen Suche nach dem Geheimnis des Kristallglases. Zur gleichen Zeit treibt ein Mörder sein Unwesen. Als Simon sich am Ziel glaubt entgleitet ihm die Rezeptur zusammen mit seiner Herzensdame. Im hart umkämpften Konstantinopel lauern weitere Gefahren. Werden die Gefährten auch diese meistern?

Das Cover zeigt die Verbindung der einzelnen Themen. Die Bilder werden in der Geschichte aufgegriffen.

Die detaillierten Beschreibungen der Glasbläserei und emotionalen Schilderungen gefährlicher Reisen lassen mich in die Erzählung eintauchen. Faszinierend erläutert der Autor die durchwanderten Landschaften und Lebensbedingungen der Zeit um 1452. Simon und Ulf nehmen mich mit zu Gauklern und eisigen Alpen Überquerungen. Bei Serena in Venedig hingegen duftet es köstlich aus der Küche. Alles ist sehr lebendig. Lesen mit allen Sinnen.

Die Integration historisch belegter Fakten und Personen ist sehr gut gelungen. Interessant und unterhaltsam zugleich. Zum besseren Verständnis ist am Ende des Buches ein Personenregister aufgeführt. Die Innenseiten des Buchrückens schmückt eine hilfreiche Karte.

Verschiedene Handlungsstränge verweben sich zu einem spannenden Abenteuer. Durch Orts- und Zeitangaben jedes Kapitels kann ich mich gut zurechtfinden.
Geschickte Wendungen überraschen den Leser, manchmal häufen sich die Zufälle. Dennoch ist es eine fesselnde Erzählung über Macht und Reichtum. Die Kirche und der Glaube, ein wichtiges Machtinstrument jener Zeit, spielen eine nicht zu unterschätzende Rolle.

Mordfälle und Geheimnisse, unerlaubte Liebe und Freundschaft. Hilfsbereitschaft und Pflichtgehorsam sowie Mut und die Bereitschaft zu vergeben sind einige aufgegriffene Themen.
Die Protagonisten zeigen tiefgründige Charaktere, Fehler und Entwicklungen. Ein Auf und Ab der Gefühle begleitet mich auf der Reise von Hauenstein bis Böhmen.
Der Spannungsbogen steigt stetig, und immer wieder.
Viele Erfahrungen lassen die handelnden Personen reifen. Glück und Trauer begleiten den Weg. Nicht jedes Geheimnis lässt sich lüften, nicht alle Wünsche erfüllen.

Dieses mit Herzblut geschriebene Buch hat mich überzeugt. Ich werde mehr lesen von Ralf H. Dorweiler und empfehle es sehr gerne mit 4, 5 Sternen.

Veröffentlicht am 23.02.2025

Eine Erzählung zum Kraft tanken

Das kleine Hotel, wo Wünsche wahr werden
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Zufälle gibt es nicht im Leben. Bereits die aufmerksame Aufnahme im kleinen Hotel am See gibt der Erzählerin das Gefühl einer liebevollen Umarmung. Diese Flucht vor dem eigenen Leben wird für die Erzählerin ...

Zufälle gibt es nicht im Leben. Bereits die aufmerksame Aufnahme im kleinen Hotel am See gibt der Erzählerin das Gefühl einer liebevollen Umarmung. Diese Flucht vor dem eigenen Leben wird für die Erzählerin zu einer besonderen Reise.
Mit der Hotelbesitzerin Sita verbringt sie unglaublich inspirierende Stunden. Nach und nach teilt die aus dem Himalaya stammende Sita in aufmunternden Gesprächen ihr Wissen über Manifestation und Wunscherfüllung mit. Je länger sich die Erzählerin mit der Thematik auseinandersetzt, desto mehr entdeckt sie die Macht der positiven Gedanken.
Zitat:“ Das Geheimnis hinter der Erfüllung ist immer die gute Schwingung! Nur eine gute positive Schwingung zieht etwas Positives an.“
Eindrückliche Schilderungen und lebendiger Schreibstil geben mir das Gefühl, ebenfalls im kleinen Hotel eine Auszeit zu erleben. Die Erläuterung der sieben Stufen der Wunscherfüllung ist in verschiedenen Situationen unterhaltsam dargestellt. Immer wieder unterstützt Sita mit Nachfragen eigene Überlegungen. Handschriftliche Notizen fassen am Ende jedes Kapitels wichtige Informationen zusammen. Mit Fragen wie: „ Kennst du das auch?“ bin ich ins Geschehen aktiv eingebunden.
Wünsche bewusst erforschen und hinterfragen wird unter anderem angesprochen. Die Aufmerksamkeit auf positive Energie lenken. Zitat:“ Unsere größten Feinde wohnen immer in unserem Inneren“. Wie groß ist dein Vertrauen in deine Fähigkeiten? Die eingeflochtenen Tests ermöglichen dem Leser aufschlussreiche Reflektionen bei sich selbst.
Mit einem Augenzwinkern erzählter Ratgeber, der unterhaltsam wie ein Roman und zugleich informativ ist. Sich Gedanken und Gefühle bewusst machen und lenken, um positive Veränderungen im Leben zu erzielen. Sich als Teil des Universums sehen, die Aufmerksamkeit steigern und dem Herzen zuhören. Dem Universum Zeit und Ideenreichtum zugestehen, auf irgendeine Art und Weise erfüllen sich laut Sita alle Wünsche.
Im Ganzen sehe ich die Geschichte als kraftspendend. Ich bewerte Versprechungen im Buch als Chancen und Möglichkeiten eingefahrene Verhaltensmuster zu durchbrechen. Neben neuen Ansätzen finden sich mir bereits bekannte Gedanken. Doch wie so oft im Leben, ein erneuter Anstoß, ein Aufmerksam machen, sich auf Bauchgefühl und Herzenswünsche besinnen, kann neue Energie freisetzen. Viel Spaß beim Entdecken deiner Möglichkeiten.

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Veröffentlicht am 16.09.2024

Schwierige Zeiten

Das Haus Kölln. Wahres Glück
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Der dritte Teil der Kölln-Saga beginnt im Jahre 1937. Die allgegenwärtige Partei bestimmt das öffentliche Leben zunehmend. Der politische Druck bedingt einschneidende Entscheidungen innerhalb der Familie. ...

Der dritte Teil der Kölln-Saga beginnt im Jahre 1937. Die allgegenwärtige Partei bestimmt das öffentliche Leben zunehmend. Der politische Druck bedingt einschneidende Entscheidungen innerhalb der Familie. Während einige Angehörige zur Flucht gezwungen werden, versuchen Claus und Else das Werk möglichst unbeschadet durch die unruhige Zeit zu führen. Sich unterstützend kämpfen die Familienmitglieder ums Überleben.
Die aufwühlenden Geschehnisse in den Jahren 1937 bis 1945 sind authentisch dargestellt. Mutige Entschlossenheit, sich einerseits anzupassen und andererseits die eigenen Werte zu leben, nehme ich den Figuren ab. Manchmal bleibt Freiraum, um angesprochene Ereignisse selbst zu vollenden. Die Mischung der Charaktere vermittelt ein nachvollziehbares Bild des Zeitgeschehens. Bildstarke Schilderungen lassen mich eintauchen, die Schrecken des Krieges, die Gräueltaten, Entbehrungen stehen Hoffnungen und Sehnsüchten gegenüber.
Die Erzählung bewegt und regt zum Nachdenken an. Ich habe während des Lesens einige Pausen eingelegt. Es gibt immer wieder Lichtblicke, wodurch die erschütternden Geschehnisse etwas aufgelockert werden. Der ausdrucksstarke Schreibstil verbindet historisch belegte Fakten mit fiktiven Geschehen. Im Anschluss erläutert die Autorin genaueres dazu. Etliche Details waren mir bis dahin unbekannt.
In diesem Abschlussband der Trilogie Das Haus Kölln geht es vorwiegend um das Zeitgeschehen an sich. Insgesamt konnte mich der dritte Teil leider nicht ganz so überzeugen wie die vorangegangenen Bände.

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Veröffentlicht am 23.07.2024

Urlaubskrimi, Ermittlungen in bezaubernder Umgebung

Mord im Dorf der Esel. Stella Honeycut ermittelt
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Unerwartet steht Stella vor einem malerischen Ausblick und die Erkenntnis in Hillbrush, dem Dorf der steilen Gassen, sind Esel unerlässlich. Kaum angekommen, beschleicht Stella ein mulmiges Gefühl, als ...

Unerwartet steht Stella vor einem malerischen Ausblick und die Erkenntnis in Hillbrush, dem Dorf der steilen Gassen, sind Esel unerlässlich. Kaum angekommen, beschleicht Stella ein mulmiges Gefühl, als sie entdeckt, mit welchen, teils toxischen Pflanzen ihre Tante ihre Kräutermixturen zubereitet. Als kurz darauf ein Mord das Dorf erschüttert nimmt die Agatha-Christie-Verehrerin die Herausforderung an, die Unschuld ihrer Tante zu beweisen.
Rätselhafte Anspielungen werfen immer neue Fragen auf. Auf ihrer Spurensuche ermittelt Stella mehrere Verdächtige. Hilfsbereitschaft und Sturheit der Bewohner sowie absolutes Vertrauen in Stellas Fähigkeiten verflechten sich mit kuriosen Ereignissen vor bezaubernder Kulisse. Unerschütterlich ans Gute glaubend, mixt die Heilerin weiterhin ihre Tränke, welche von Stella neben ihren Ermittlungen verteilt werden.
In der Geschichte erweisen die Dorfbewohner ihrer Heilerin eine besondere Ehre, indem sie Stellas Tante Jane nach einer Giftschlange benennen. Dies findet Jane im Gegensatz zu ihrer Nichte amüsant. Äußerst gewieft, anmutig und blitzschnell, mit diesen Merkmalen beschreibt Jane die Königin der Nattern und ist stolz auf ihren Titel. Jedoch kursieren auch die Begriffe Giftmischerin und Biest im Dorf.
Liebevoll gezeichnete Charaktere zeigen im Laufe der Handlung ihre Stärken und Schwächen, einige schätze ich von Anfang an richtig ein. Hinweise auf Agatha Christie und ihre kriminalistischen Werke durchziehen die Story wie ein roter Faden. Bald erkennt die Hobby-Ermittlerin Stella, ohne die Esel geht in dem kleinen Fleckchen gar nichts. Ob sie jedoch Hilfe bei der Aufklärung sind?

Mit bildhaften Schilderungen und einer großen Portion Humor unterhält mich die vielfältige Erzählung sehr gut. Die Ideen der Autorin blühen bunt wie eine Sommerwiese, zumeist kann ich mich darauf einlassen und genießen.
Ich freue mich auf den nächsten Teil der Reihe “Stella Honeycut ermittelt”.

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