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Veröffentlicht am 18.12.2017

Perfekt, um sich auf Weihnachten einzustimmen! Ein Wohlfühlbuch. ♥

Weihnachten in Briar Creek
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Worum geht es?

Kara Hastings ist bekannt dafür, jeden Job irgendwann hinzuschmeißen. Als sie ihre eigene Bäckerei eröffnet, um ihr geliebtes Hobby zum Beruf zu machen, sind die Einwohner Briar Creeks ...

Worum geht es?

Kara Hastings ist bekannt dafür, jeden Job irgendwann hinzuschmeißen. Als sie ihre eigene Bäckerei eröffnet, um ihr geliebtes Hobby zum Beruf zu machen, sind die Einwohner Briar Creeks inklusive ihrer eigenen Mutter skeptisch, ob die junge Frau durchhalten wird. Vor allem zur Weihnachtszeit ist das Führen der Bäckerei mit viel Stress und Arbeit verbunden, aber Kara hängt sich rein und steckt ihr ganzes Herzblut in ihre weihnachtlichen Cookies. Auch in die Schneeflockencookies, die sie dem Bed & Breakfast von Maggie Griffin für den Adventstee liefern soll. Deren Neffe Nate Griffin und Kara haben nicht den besten Start, als Nate bei ihrer ersten Begegnung geradewegs in sie hineinläuft und dabei die Cookies zerbröselt. Trotz des negativen Eindrucks, den die beiden zu Anfang voneinander haben, ist das Interesse aneinander unverkennbar und ehe sich Nate versieht, hat er Kara eine Wette vorgeschlagen: Wenn sie mit einem ihrer genialen Lebkuchenhäusern den alljährlichen Weihnachtshauswettbewerb gewinnt, gibt er ihr ein Abendessen aus. Gewinnt er mit seiner Tante, muss sie das Essen spendieren. Eigentlich eine Win-Win-Situation, wäre da nicht das Preisgeld, das die Zukunft von Karas Bäckerei etwas absichern könnte und die Tatsache, dass Nate nach den Feiertagen wieder nach Boston zurückkehrt…


Meine Meinung


„Weihnachten in Briar Creek“ war mein erstes Buch aus der Briar Creek-Reihe, obwohl es offiziell der fünfte und letzte Band ist. Wurden meine Erwartungen durch die mittelmäßigen Bewertungen etwas gedämpft, so war ich wirklich positiv überrascht, als sich dieses Buch als ein wahres Weihnachtshighlight entpuppt hat, das ich definitiv nicht zum letzten Mal gelesen haben werde.


Aufgrund der Aufteilung in 24 Kapitel eignet sich das Buch gut als „Adventskalender“, worauf ich nach dem Lesen aufmerksam gemacht wurde. Und als ein solcher Adventskalender erfüllt es definitiv auch seinen Zweck: Es stimmt wunderbar auf Weihnachten ein! Selten habe ich ein Weihnachtsbuch gelesen, das so kuschelig, gemütlich und weihnachtlich war.


Es wird durchgehend ein winterliches Weihnachtsfeeling vermittelt, sodass sich selbst unser Weihnachtsmuffel Nate nicht lange dem Zauber entziehen kann. Es gibt Cookies, Schneemänner, Tee und Kakao, Schlittschuhfahren, Winterfeste, jede Menge schöne Weihnachtsdekoration und und und… Wenn man dabei nicht in Weihnachtsstimmung kommt, weiß ich auch nicht.


Durch das ständige Einfließen von Weihnachtselementen bekommt die Handlung etwas Besonderes, obwohl sie wenig Dynamik und Spannung aufweist, sondern ruhig und entspannend vor sich hinplätschert. Zurücklehnen und Wohlfühlen ist angesagt. Es gibt auch kein unnötiges, künstlich herbeigeführtes Drama, über das man sich ärgern müsste, obwohl ich zu Anfang anderes erwartet (und ich gebe es zu: sogar erhofft) hatte. Konflikte werden auf reife Art gelöst und es häufen sich keine zigtausend Missverständnisse, die bloß konstruiert wirken. Sowohl Handlung als auch Figuren sind authentisch dargestellt.


Mit den Protagonisten konnte ich mich sehr schnell anfreunden, obwohl Nate es einem am Anfang manchmal etwas schwermacht. Er ist ein überzeugter Weihnachtsmuffel, der seine Tante aus Pflicht- und Schuldgefühlen einen Besuch zu den Feiertagen abstattet und ihr schließlich bei der Dekoration des Bed & Breakfasts hilft. Seine Abneigung gegen Weihnachten ist nicht dem Nichts entsprungen, sondern liegt in seiner Vergangenheit begründet, was ihn zu einer authentischen, interessanten Figur macht, die man näher kennenlernen möchte. Zu Anfang wirkt er oftmals etwas arrogant und abweisend gegenüber Kara, wofür er aber seine Gründe hat. Die meiste Zeit ist er jedoch ein lieber, sympathischer Kerl mit einem großen Herzen, den man einfach nur mögen kann.


Kara ist eine sehr angenehme und sympathische Protagonistin – schlagfertig und doch irgendwie schüchtern, eine Mischung, die ich so noch nicht kennengelernt habe. Sie ist nicht auf den Mund gefallen und ergreift in Bezug auf Nate hin und wieder auch die Initiative, andererseits wird sie sehr oft rot und senkt verlegen den Blick, wodurch sie irgendwie nur noch liebenswerter wurde. Durch die geringen Erwartungen der Stadtbewohner und vor allem ihrer Mutter steht sie gehörig unter Druck, da sie ihnen beweisen möchte, dass sie am Ball bleiben kann und ein ehrgeiziger Mensch ist. Ich habe durchgehend mit ihr mitgefühlt, gelitten und gehofft, dass sie diesen Wettbewerb gewinnt.


Nate und Kara sind wirklich ein süßes Duo, das man gerne auf seinem Weg zum verdienten Happy-End begleitet. Dies war definitiv nicht mein letzter Ausflug nach Briar Creek.


Fazit


Hach! „Weihnachten in Briar Creek“ ist ein richtig schöner, süßer, kuscheliger Liebesroman, der die Vorfreude auf Weihnachten steigert und wunderbare Lesestunden garantiert. Absolute Leseempfehlung und 4,5 Weihnachtssterne von mir!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Setting
  • Figuren
  • Gefühl
  • Erzählstil
Veröffentlicht am 17.11.2017

Hält Lacher, aber auch Tränen bereit! Ein schönes Buch ♥

Love Emergency – Aus Versehen verlobt
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Laute Musik und ein Farbdosenunfall führen die Nachbarn Savannah und Beau zusammen. Über ein gelegentliches Grüßen im Treppenhaus und eine Musterung aus der Entfernung ging ihr Kontakt nicht hinaus. Die ...

Laute Musik und ein Farbdosenunfall führen die Nachbarn Savannah und Beau zusammen. Über ein gelegentliches Grüßen im Treppenhaus und eine Musterung aus der Entfernung ging ihr Kontakt nicht hinaus. Die lebenslustige, spontane Savannah mit ihrem Anwalts-Freund und der kecke, aber emotional distanzierte Sanitäter Beau, der nach dem Tod seiner Frau und Tochter keine Beziehung mehr eingehen möchte, könnten unterschiedlicher nicht sein. Zu laute Schluss-Mach-Musik und ein kleiner Farbdosenunfall sorgen jedoch dafür, dass die beiden zum ersten Mal richtig miteinander ins Gespräch kommen, Beau mit einer Platzwunde am Kopf in die Notaufnahme gebracht werden muss und die Eltern der beiden, die zum Thanksgiving-Essen eingeladen wurden, aufgrund einiger Missverständnisse annehmen, dass Beau und Savannah sich verlobt haben. Während Savannah dieses Missverständnis sofort aufklären möchte, bittet Beau sie, mit der Wahrheit noch bis nach den Feiertagen hinter dem Berg zu halten, da seine Eltern nach drei Jahren zum ersten Mal wieder glücklich und unbeschwert wirken. Und obwohl Savannah ihre Eltern nicht belügen und verletzen möchte, stimmt sie zu…

Wieder einmal haben wir es mit einer wunderbaren Fakebeziehungsgeschichte zu tun. Und „Love Emergency – Aus Versehen verlobt“ gehört meiner Meinung nach auch zu den besseren dieser Geschichten, obwohl gar nicht mal so sehr das „Faken“ der Beziehung im Vordergrund steht. Viel mehr haben wir es hier zu Anfang mit starker sexueller Anziehungskraft zu tun, der die beiden schließlich erliegen, und während sie diese „Freundschaft mit Bonusleistungen“ ausleben, ist das „Faken“ einer Verlobung gar keine so große Herausforderung mehr.


Die Herausforderung besteht eher in der Gefühlsentwicklung. Sowohl in den Momenten, wenn Beau und Savannah das glücklich verlobte Paar spielen, als auch in denen, in denen sie miteinander allein und ganz sie selbst sein können, entwickeln sich diese Gefühle mehr und mehr und der Leser kann gar nicht anders, als sich ebenfalls in die Figuren zu verlieben, denn sowohl Beau als auch Savannah sind wunderbare, sympathische Protagonisten.


Schon gleich zu Anfang merkt man, dass Savannah ein ehrlicher, lieber Mensch ist. Es behagt ihr nicht, ihren Eltern eine Verlobung vorzuspielen und sie dadurch womöglich zu verletzen und zu enttäuschen. Das ganze Buch über begleiten sie Schuldgefühle, gleichzeitig möchte sie Beau einen Gefallen tun, da sie seine Beweggründe verstehen kann. Sie versucht ihm Halt zu geben, bietet ihm Trost und Unterstützung und merkt langsam aber sicher, dass sie sich emotional mehr in die Sache eingelassen hat, als sie wollte. Zu keinem Zeitpunkt hat sie Sympathiepunkte bei mir eingebüßt, ihr Handeln war stets nachvollziehbar und authentisch und ich habe sie sehr schnell ins Herz geschlossen.


Mit Beau geht es mir ganz genauso, obwohl er mich an einer Stelle des Buches fürchterlich aufgeregt hat (das war dann das große Drama, aber das musste ja kommen). Dennoch ist er ein wahnsinnig toller Kerl, der der Liebe zwar abgeschworen hat, mit Savannah aber dennoch flirtet, herumwitzelt und sich ihr langsam aber sicher immer mehr anvertraut. Seine Vergangenheit hat mich sehr berührt, ich habe mit ihm ständig deswegen mitgelitten. Mehr als einmal hatte ich Tränen in den Augen.


Zu Anfang des Buches schrieb die Autorin, wie sich ihr Respekt und ihre Bewunderung Sanitätern gegenüber entwickelt hat, und dass sie hofft, dass sich dies bei Beau wiederfindet – ich kann definitiv sagen: Ja! Beau ist ein wundervoll entworfener Charakter, für den meine Sympathie vor allem in den Momenten, in denen er seinen Job als Sanitäter ausgeführt hat und mit seinen Patienten so verständnisvoll, gelassen und empathisch umgegangen ist, in die Höhe geschossen ist.


Ebenfalls muss ich noch den schönen Schreibstil der Autorin hervorheben, der lockerleicht und angenehm zu lesen ist. Ich kam sehr schnell durch die Seiten und hatte viel Freude am Lesen. Die Funken, die zwischen Beau und Savannah fliegen, waren auch beim Leser spürbar und das so deutlich, wie ich das bisher selten bei Büchern hatte. Ich werde definitiv auch noch den nächsten Band lesen, in dem es um Hunter und die Patientin Madison geht, die wir beide auch schon kennenlernen durften. Hunter ist ja mindestens genauso toll wie Beau – das kann nur gut werden.


Fazit


Dieses Buch kann ich guten Gewissens weiterempfehlen. Eine unterhaltsame, humorvolle Liebesgeschichte, die auch in die Tiefe geht und wunderbare Charaktere aufbietet. Bitte mehr von den Rettungssanitätern von Atlanta! Ich vergebe 4,5 Sterne.

Veröffentlicht am 12.11.2017

Ein gelungener Abschluss für diese spannende Geschichte! Bitte lesen!

Die Dreizehnte Fee
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Achtung, dies ist der letzte Band einer Trilogie! Spoiler zu den Vorgängerbänden könnten enthalten sein.

Dieser Band war anders als seine Vorgänger – jedenfalls für mich. Er begann unglaublich spannend, ...

Achtung, dies ist der letzte Band einer Trilogie! Spoiler zu den Vorgängerbänden könnten enthalten sein.

Dieser Band war anders als seine Vorgänger – jedenfalls für mich. Er begann unglaublich spannend, weil mich die Welt und ihre Figuren von Anfang an begeistert und fasziniert haben und es Spaß machte, Liliths Spuren zu folgen. Lilith und ihre Schwestern waren außergewöhnliche Charaktere, die man nicht bloß auf ihre „Schandtaten“ reduzieren konnte, da sie immer eine (berührende) Hintergrundgeschichte begleitete, die sie nochmal in ein anderes Licht rückte. Sie berührten mich, mochten sie Rand- oder Schlüsselfiguren sein. Ich bin immer noch geplättet davon, welche Märchen hier auf welche Art eingeflossen sind. Die Autorin hat in meinen Augen etwas wundervoll Märchenhaftes erschaffen, gleichzeitig aber auch eine Welt voller Abgründe gezeichnet.


Mit Lilith habe ich in diesem Band wirklich gerungen. War ich anfangs Feuer und Flamme für sie – sowohl für Lilith als auch für die Königin – so hat meine Sympathie für sie in diesem Band etwas geschwächelt. Dies lag daran, dass sie ihre Meinung oft noch auf derselben Seite immer wieder geändert hat. Sie wirkte unruhig, wechselhaft – und vermutlich war das beabsichtigt, aber mich nervte es manchmal, da es unnötig chaotisch wurde.


Dies gilt auch für manche Handlungsstränge. Ich wusste manchmal nicht, was jetzt das eigentliche Ziel ist, das Lilith verfolgt, da es so viele offene Angelegenheiten gab und Lilith in ihren Entscheidungen so impulsiv und wechselhaft war. Respekt jedoch an die Autorin, dass alle – manchmal in Vergessenheit geratenen – Aspekte früher oder später wieder aufgegriffen wurden und eine Rolle für die Handlung gespielt haben. Wie in die Vorgänger sind hier so viele Ideen eingeflossen, dass ich wohlwollend über gewisse „nervende“ Passagen hinwegsehen kann.


Die Entwicklung, die die Geschichte nahm, stieß bei mir anfangs auch erstmal auf Unzufriedenheit. Den großen Plot Twist sah ich schon mehrere Seiten zuvor kommen, da ich über rätselhafte Sätze grübelte und mit meiner Vermutung zufällig richtiglag. Statt freudiger Überraschung empfand ich jedoch Skepsis. Mir gefiel die Wendung nicht, mit Fortschreiten der Handlung konnte mich die Entwicklung der Geschichte aber doch noch abholen. Ich freundete mich mit ihr an, wie sich auch Lilith immer mehr mit ihr abfand.


Und dann kam eine weitere Wendung, mit der ich nicht mal in tausend Jahren gerechnet hätte und die mich schockiert, wütend und traurig gemacht hat. Tränen sind geflossen, ein unbehagliches Gefühl hat sich in meiner Brust festgesetzt und ich habe so sehr gehofft, dass die Geschichte doch noch ein gutes Ende nimmt. Ein Happy End.


Ob dies eingetreten ist, müsst ihr selbst erfahren. Die letzten Seiten haben mich aufgewühlt und ein weiteres Mal zum Weinen gebracht. Ich weiß selbst nicht, wie genau ich über dieses Ende denke, aber ich bin so froh, dass es Spin-off-Reihen zu dieser Trilogie geben wird, die einen wieder in diese liebevoll, fantastisch ausgearbeitete Welt entführen werden. Ich freue mich drauf!


Fazit


Für mich ein klitzekleines Bisschen schwächer als die Vorgängerbände, aber ich liebe die Welt, die Figuren und die Geschichte trotzdem. Eine düstere Märchenwelt, in die jeder mal abtauchen sollte. Dieses Mal vergebe ich 4,5 Sterne.

Veröffentlicht am 31.10.2017

Ich konnte das Buch nicht aus der Hand legen!

Was auch immer geschieht
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»Wir könnten auch einen auf Romeo und Julia machen«, warf ich schmunzelnd ein.
»Selbstmord, damit die Leute begreifen, was sie angerichtet haben?«
Ich lachte leise auf. »Okay, streichen wir das.«
(S. 406)

Dies ...

»Wir könnten auch einen auf Romeo und Julia machen«, warf ich schmunzelnd ein.
»Selbstmord, damit die Leute begreifen, was sie angerichtet haben?«
Ich lachte leise auf. »Okay, streichen wir das.«
(S. 406)

Dies war mein erstes Buch von Bianca Iosivoni und mit Sicherheit nicht mein letztes. Um genau zu sein wartet die Firsts-Reihe schon ungeduldig auf meinem SuB. Jetzt noch ein kleines bisschen ungeduldiger, da ich weiß, wie angenehm, lustig und berührend die Autorin schreibt.

In „Was auch immer geschieht“ geht es um die 21-jährige Callie, die für den Sommer in ihr Elternhaus zurückkehrt, um noch einmal Zeit mit ihrer Familie – ihrer Stiefmutter Stella und ihrer Schwester Holly – zu verbringen, bevor auch das Nesthäkchen Holly das Nest verlässt. Nicht gerechnet hat sie jedoch mit der Tatsache, dass auch ihr Stiefbruder Keith nach sieben Jahren wieder überraschend auf der Matte steht, obwohl Callie ihn doch am liebsten nie wiedergesehen hätte. Nicht nur war er vor sieben Jahren der Junge, für den sie unpassenderweise schwärmte, er trägt auch die Schuld am Tod ihres Vaters…

Was für eine schwierige Ausgangssituation. Schon durch den Klappentext war mir klar, dass dies kein Buch werden würde, das ich einfach zwischenschieben und weglesen könnte, sondern ich rechnete mit jeder Menge hitzigen Schlagabtäuschen, berührenden und nervenaufreibenden Momenten und der ein oder anderen Träne. Und das bekam ich auch.

Dieses Buch ist so spannend, dass ich es nur widerwillig zur Seite legen konnte – weil ich es musste, nicht weil ich es wollte. Ein bisschen Schlaf wäre nämlich ganz gut. Das Buch hat mich trotzdem bis in die frühen Morgenstunden wachgehalten, weil ich so gefesselt von Callie und Keiths Geschichte war. Jeden ihrer Schlagabtäusche habe ich in mich aufgesogen, mit ihnen gelitten und gelacht habe ich.

Ich weiß nicht, wie die Autorin es geschafft hat, dass sowohl Callie als auch Keith zu keinem Zeitpunkt meine Sympathie verloren haben, obwohl ihr Verhalten das zur Folge hätte haben müssen. Vor allem Callie ist wirklich ein absolutes Ekel zu Keith – zu Recht oder zu Unrecht, das kann jeder selbst für sich beurteilen. In diesen Momenten, in denen Callie ihm in ihrer Trauer und ihrer Wut Schlimmes an den Kopf wirft, habe ich mit Keith ständig mitgelitten. Gleichzeitig konnte ich nachvollziehen, wie sich Callie fühlen musste. Es war eine einzige Zwickmühle, da ich nie wusste, auf welcher Seite ich stehen sollte.

Keith war eine ganz besondere Überraschung, da er Callie – egal, was für verletzende Worte diese für ihn fand – stets auf spielerische Art und Weise neckte und zur Weißglut trieb. Nie war er bösartig oder verletzend. In wiederum anderen Situationen kam seine Unsicherheit und seine Zuneigung für Callie zur Geltung, seine Sorge um sie, die es Callie und auch dem Leser so schwer machte, Keith in einem negativen Licht zu sehen. Ich hatte ihn schon nach wenigen Seiten ins Herz geschlossen und das hat sich bis zum Ende nicht geändert.

Und dennoch. Ich muss als weiteren Pluspunkt anführen, dass ich es klasse fand, dass Callies Abneigung gegen Keith nicht auf wenigen Seiten vom Tisch war. So weh es mir auch tat, dadurch wurde Spannung und Authentizität aufgebaut. Callie und ihre Gefühle machen eine glaubwürdige Entwicklung durch und die Etappen sind unterhaltsam mitzuverfolgen. Sie sind nicht nur geprägt von bedrückenden Wortgefechten und Hassbekundungen, sondern auch von prickelnden Annäherungen, amüsanten Unterhaltungen und Herzklopf-Momenten.

Das Ende lässt einen völlig zufrieden zurück, da sind jedoch so viele Nebenfiguren, deren Geschichte man ebenfalls gerne verfolgen würde: Callies Schwester Holly, die – zu Callies großem Entsetzen (und auch zu meinem) – Team Logan in Bezug auf Rory Gilmores Glück angehört, der charmante Polizist Braden, in dem Callie einen guten Freund gewinnt, ihr bester Freund Parker, von dem wir leider so so wenig hatten und der Callies Musikgeschmack in neuere Dimensionen führt, ihre beste Freundin Faye, die leidenschaftlich gerne Videospiele zockt, sowie ihr Verlobten Thomas, den ich immer noch nicht wirklich einschätzen kann. Kommt da noch etwas auf uns zu? Begegnen werden wir Callie und Keith aber wohl noch in der Firsts-Reihe. ;)

Fazit

Ich kann das Buch guten Gewissens weiterempfehlen, denn ich hatte spaßige, spannende und berührende Lesestunden. Sogar ein paar Tränchen sind geflossen. Bitte mehr davon! Von mir gibt es 4,5 Sternchen.

Veröffentlicht am 16.10.2017

Prickelnde Erotik, Herzklopfen und Schmetterlinge im Bauch.

Big Rock - Sieben Tage gehörst du mir!
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Ich bin von „Big Rock“ hellauf begeistert, lediglich ein paar Seiten mehr hätte es haben können. Dieses Buch erfüllt alle meine Ansprüche an das New Adult-Genre: Es gibt sowohl prickelnde Erotik als auch ...

Ich bin von „Big Rock“ hellauf begeistert, lediglich ein paar Seiten mehr hätte es haben können. Dieses Buch erfüllt alle meine Ansprüche an das New Adult-Genre: Es gibt sowohl prickelnde Erotik als auch romantische Szenen, die sogar beim Leser Herzklopfen verursachen. Lauren Blakelys Humor ist absolut klasse und Spencer und Charlotte sind zwei wunderbare Charaktere, deren Geschichte man gerne mitverfolgt.

Aber worum geht es überhaupt? Spencer Holiday ist bekannt als New Yorker Playboy und beruflich sehr erfolgreich. Mit dem Verkauf seiner Dating-App „Boyfriend Material“ hat er ein kleines Vermögen gemacht und sich dann gemeinsam mit seiner besten Freundin Charlotte den Traum einer eigenen Bar erfüllt. Als sein Vater sein erfolgreiches Juwelen-Franchise-Unternehmen verkaufen und sich zur Ruhe setzen möchte, damit er mit seiner Frau die Welt bereisen kann, steht ihnen Spencers fragwürdiger Ruf im Weg, der bei dem Käufer auf Missfallen stößt. Durch ein Missverständnis ändert sich dessen Einstellung, da er annimmt, dass die erwähnte Freundin Charlotte die Frau an Spencers Seite ist und den „Playboy“ in ihm gezähmt hat. Spencer fasst schnell einen Entschluss und gibt auch gegenüber seiner Familie vor, dass er seit kurzem mit seiner langjährigen Freundin Charlotte zusammen und sogar bereits mit ihr verlobt ist. Was als Spiel begonnen hat, wird jedoch bald bitterer Ernst.

Die Ausgangsstory ist nichts Neues in dem Genre. Das Vortäuschen einer Beziehung, bei dem sich die Protagonisten langsam aber sicher wirklich ineinander verlieben. Lauren Blakely schafft es jedoch auch mit dieser weniger originellen Idee den Leser zu begeistern, was unter anderem auch der Erzählperspektive zu verschulden ist: Denn das Buch ist ausschließlich aus Spencers Sicht geschrieben. Ich mag die männliche Sichtweise in Büchern stets lieber – einfach, weil sie interessanter und aufregender ist, egal, ob diese Sicht oft kein Blatt vor den Mund nimmt und von vielen vulgären Ausdrücken Gebrauch macht. Lauren Blakely schreibt die Liebesszenen dennoch sehr niveauvoll und prickelnd, man spürt die sexuelle Spannung und das Knistern. Es war mir nie zu viel, da sich die expliziten Szenen immer wieder mit Szenen abwechselten, die die Handlung weiter vorantrieben. Die emotionale Schiene kommt beim Aufbauen der Liebesgeschichte nicht zu kurz, sondern wird gleichermaßen in den Erzählfaden eingeflochten und hat bei mir nicht selten für Herzklopfen gesorgt. Spencers Gefühle werden realistisch und nachvollziehbar aufgebaut, man versteht, wieso sich die beiden ineinander verlieben, man sieht die Anzeichen und fiebert mit Charlotte und Spencer mit.

Ein großer Pluspunkt sind die Charaktere und ihr Humor. Sowohl Spencer als auch Charlotte waren mir durchgehend sympathisch, da ich ihr Handeln stets nachvollziehen konnte. Spencer wird im Klappentext zwar als arrogantes Arschloch betitelt, bezeichnet sich selbst jedoch schon zu Anfang des Buches als Gentleman, der er definitiv auch ist. Er verhält sich Charlotte gegenüber stets liebevoll und charmant und auch gegenüber seiner Schwester oder seinem Vater zeigt er immer wieder, was für ein lieber Kerl er ist. Seine Freundschaft zu Charlotte ist sehr eng, die beiden teilen den gleichen Humor, blödeln gemeinsam herum, sind stets füreinander da und stehen füreinander ein. Wie man die beiden nicht shippen kann, ist mir ein absolutes Rätsel. Charlotte ist ein sehr angenehmer Gegenpart, denn sie ist nicht auf den Mund gefallen, gibt Spencer immer wieder Kontra und auch sie lässt den ein oder anderen sehr witzigen Kommentar fallen. Gleichzeitig hat auch sie eine sehr fürsorgliche, hilfsbereite Seite, denn sie stärkt Spencer immer wieder den Rücken und springt für ihn in die Presche.

Zwei weitere interessante Charaktere waren Nick Hammer und Spencers Schwester Harper, die im Folgeband eine Rolle spielen werden und auf die ich auch bereits sehr neugierig geworden bin.

Fazit

Insgesamt kann ich das Buch absolut weiterempfehlen. Es hat sehr viel Spaß gemacht, Spencer und Charlottes Happyend entgegenzufiebern. Prickelnde Erotik, Romantik, guter Humor und sympathische Charaktere – was will man bei einer Liebesgeschichte mehr? Ich freue mich schon auf den zweiten Band und vergebe 4,5 Sterne. Ich liebe es!