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Tine_1980

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.12.2017

Schwieriges Thema gut verpackt

Was uns ganz macht
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Morgan ist anders und das ist ihr großes Geheimnis. Mit ihren siebzehn Jahren hat sie keine Lust mehr, es weiter zu hüten und sich so zu verstecken und outet sich. Unfreiwillig wird sie zum Internetstar ...

Morgan ist anders und das ist ihr großes Geheimnis. Mit ihren siebzehn Jahren hat sie keine Lust mehr, es weiter zu hüten und sich so zu verstecken und outet sich. Unfreiwillig wird sie zum Internetstar und die Medien reißen sich um das unperfekte Mädchen. Als sie im Krankenhaus auf ihr perfektes Gegenstück trifft und Howie immer besser kennenlernt, merken sie, wie gut sie harmonieren. Vielleicht könnten sie sich gegenseitig heilen, aber können sie sich auch gegenseitig ganz machen?

Das Cover hat mir in seiner Einfachheit schon sehr gut gefallen und zusammen mit dem Klappentext hat es mich neugierig gemacht.
Der Einstieg fiel mir etwas schwerer bis ich im Geschehen drin war, nach dem ersten Drittel war dies aber kein Problem mehr und das Interesse kam mit jeder Seite etwas mehr. Der Schreibstil ist flüssig und man kann der Erzählung gut folgen.
Es ist eine Geschichte rund um Morgan, die „anders“ ist und mit ihrem Loch bisher das Rampenlicht gemieden hat. Doch so langsam hat sie keine Lust mehr auf ihr verstecktes Dasein und zeigt es in aller Öffentlichkeit. Doch wie es so oft im Leben ist, wenn man nicht der Norm entspricht, wird man angestarrt oder ausgegrenzt.
Als sie wieder ins Krankenhaus muss, begegnet sie Howie, der auf seine ganz eigene Art perfekt zu Morgan passt. Sie lernen sich im Laufe der Behandlung näher kennen und auf einmal spielen ihre Gefühle verrückt.
Man kann sich in Morgan gut hineinversetzen, da die Autorin die Gefühlswelt sehr authentisch beschreibt. Sie muss sich mit ihrer Mutter herumschlagen, die immer im Rampenlicht steht und bei dem Morgan einfach nicht dazu passt. Dies bekommt sie immer wieder zu spüren und ihr fehlt sehr oft eine Mutter, die sie einfach so nimmt, wie sie ist.
Zu Beginn fängt das Buch damit an, dass Morgan ausbricht und sich endlich frei fühlen möchte und sich endlich auch in ihrer Andersartigkeit in aller Öffentlichkeit zeigen möchte. Ganz schnell zeichnet sich ab, wie die normalen Menschen darauf reagieren und wie schnell man im World Wide Web landet. Natürlich gibt es nicht nur positive Rückmeldungen.
Die Begegnung mit Howie und das Näherkommen mit den ganzen Begebenheiten wie das Kennenlernen seiner Familie sind wundervoll beschrieben und auch Howie kann man mit seinem Verhalten im Laufe des Buches sehr gut verstehen.
Letztendlich zeigt dieses Buch, dass man jemanden nur wegen seines Äußeren nicht verurteilen sollte, dies aber leider viel zu oft geschieht. Vielleicht ist es wichtig, dass man lernt, andere Menschen nicht auf Äußerlichkeiten zu reduzieren und die Person dahinter sieht. Jeder Mensch hat ein Loch, auch dies wird in dieser Story gut aufgezeigt und jeder trägt sein Päckchen mit sich. Der Eine hat seine Probleme im Äußeren, der Andere im Inneren, doch gibt es glaube ich niemanden, der voll und ganz mit sich zufrieden ist und nicht irgendwelche Schwierigkeiten hat. Dieses Thema wird hier gefühlvoll aufgearbeitet.

Dieses Buch wird nicht nur für Jugendliche, sondern auch für Erwachsene toll zu lesen sein. Die Thematik, dass man jemanden nur an Äußerlichkeiten fest macht, wird hier wundervoll verpackt und auch wenn der Start in die Geschichte für mich etwas schwieriger war, findet man hier eine schöne Geschichte, die zum Nachdenken anregt.

Veröffentlicht am 18.12.2017

Die neuen Abenteuer von William

William Wenton 2: William Wenton und das geheimnisvolle Portal
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William ist zu Hause, doch leicht hat er es nicht. Während sein Großvater in geheimer Mission in den Himalaja reist, häufen sich bei William mysteriöse Ohnmachtsanfälle. Jedes Mal, wenn er das Bewusstsein ...

William ist zu Hause, doch leicht hat er es nicht. Während sein Großvater in geheimer Mission in den Himalaja reist, häufen sich bei William mysteriöse Ohnmachtsanfälle. Jedes Mal, wenn er das Bewusstsein verliert, glaubt er das Himalajagebirge zu sehen. Doch was für Gründe hat das? Was bedeutet es für ihn und steckt vielleicht der Fiesling Abraham Talley dahinter? Doch von ihm dürfte keine Gefahr ausgehen, denn der liegt doch tiefgefroren im Institut für posthumane Forschung. Oder etwa doch nicht?

Im zweiten Abenteuer rund um William geht es wieder spannend zu. William hat in der Schule so seine Probleme und kriegt des Öfteren sein Fett ab. Dazu kommen noch die Ohnmachtsanfälle, die er sich nicht erklären kann. Als dann auf einmal sein Großvater vor ihm steht und ihn wieder ins Institut bringt scheint sich alles zum Besseren zu wenden. Doch wieso hat er diese Anfälle?
Als dann noch ein Portal zum Vorschein tritt und Talley irgendwas damit zu tun zu haben scheint, wird es immer dringender, die Probleme zu lösen.
Das Hörbuch gliedert sich in 3 CDs und hat eine Gesamtspielzeit von fast 4 Stunden. Es ist eine gekürzte Lesung, doch vermisst man bei der Handlung nichts Wesentliches.
Die Altersangabe von 10 – 12 Jahren finde ich als passend, denn für jüngere Kinder könnte die Handlung etwas zu komplex sein, für Ältere etwas zu langweilig. Zu Beginn begleitet man William wieder ins Institut und der Aufenthalt ist dieses Mal etwas anders. Die Spannung steigt stetig an und gerade auf der letzten CD passiert einiges an Handlung und auch die Aufklärung von vielen Geschehnissen ist auf dieser CD zu finden.
Was mich hier, wie auch bei der vorherigen Hörbuch-CD stört, dass es keine kleine Aufklärung über bestimmte Begriffe gibt. Dies ist bei der Aufmachung der CD Hülle schwer möglich, würde aber gerade für die jüngere Hörerschaft eine gewisse Erleichterung bringen.
Dafür finde ich die Hülle wieder sehr schön gestaltet und der Wiedererkennungswert zum ersten Band und auch zum Buch ist sehr groß.
Rainer Strecker kann auch auf diesem Hörbuch überzeugen und liest es wirklich gut. Manchmal fiel es mir etwas schwerer, die einzelnen Personen zu unterscheiden, dies gibt sich aber mit der Zeit.

Alles in allem kann man hier von einem würdigen Nachfolgeband sprechen. Spannend, fesselnd und mit vielen tollen Details. Wer den ersten Band mochte, wird auch diesen mögen.

Veröffentlicht am 04.12.2017

Nicht nur für Pferdefans

Ostwind - Aris Ankunft
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Mika wollte eigentlich ihren Freund Milan in Amerika besuchen, doch dann kommt alles anders. In Ostwinds Unterstand bricht ein Feuer aus und Ostwind ist nicht mehr derselbe. Abgemagert, verschreckt und ...

Mika wollte eigentlich ihren Freund Milan in Amerika besuchen, doch dann kommt alles anders. In Ostwinds Unterstand bricht ein Feuer aus und Ostwind ist nicht mehr derselbe. Abgemagert, verschreckt und ängstlich lebt er weiter und Mika versucht alles zu tun, um ihm zu helfen. Doch irgendwie wird es immer schlimmer. Doch dann taucht Ari auf und Mika gibt ihr die Zügel in die Hand und verlässt Kaltenbach. Wird Ostwind wieder zum strahlenden und selbstbewussten Rappen, der er vorher war?

Auch im 5. Band der Reihe erlebt man wieder eine schöne Geschichte, die einerseits ein paar Parallelen zu den Vorgängerbänden aufweisen, andererseits aber durch eine neue Figur einen frischen Wind in die Geschichte bringt.
Mit einer Laufzeit von 6 Stunden und 47 Minuten ist es eine angenehme Länge, um dem Hörbuch zu lauschen.
Wer hier wieder eine Geschichte rund um Mika erwartet, wird das nicht bekommen, denn Mika ist nur zu Beginn und am Ende der Geschichte mit an Bord. Man erlebt die Gefühlswelt von ihr hautnah mit, die innere Zerrissenheit, die Ängste und Sorgen. Für sie ist Ostwind mehr als nur ein Pferd. Doch hätte ich ihr ab und an gerne gesagt, dass sie mit ihrer Negativität Ostwind nicht zum Positiven verändert, sondern eher weiter runterzieht. Aber das werden die jungen Hörer bestimmt nicht als Problem sehen.
Ari ist, wie Mika früher, ein Mädchen, welches mit ihrer Art aneckt, innerlich nicht immer mit sich selbst zufrieden ist und sich im Leben schwer tut. Auch sie hat ein ganz besonderes Verhältnis zu Pferden, wie es am Anfang zuerst nicht den Anschein macht. Ihre Art kann man auch irgendwie verstehen, denn wenn man bei Problemen immer von einer zur nächsten Pflegefamilie weitergereicht wird, kann sich dies nicht positiv auf Einen auswirken.
Fanny war wieder einfach spitze, mit ihrer unbedarften Art und den lockeren Sprüchen lockert sie die Geschichte immer wieder auf. Doch auch ihr merkt man an, dass sie Ari helfen möchte und ihr Schicksal sie nicht kalt lässt.
Die Nebencharakteren waren wieder gut in die Geschichte verpackt, von Sam, der sich durch schöne Augen verzaubern lässt oder aber auch Herr Kaan, der Ari auf seine ganz eigene Art hilft und sie am meisten verändert.
Zu Beginn ist die Erzählung etwas langsamer, ab der Hälfte kann man die Temposteigerung erahnen und zum Ende hin gibt es ein spannendes Ende.
Die Hörbuchsprecherin Anja Stadlober hat dem Hörbuch wieder Leben eingehaucht und mit ihrer angenehmen Stimmfarbe macht es wirklich Spaß, ihr zu lauschen. Die Charaktere sind gut zu unterscheiden und auch die Stimmungen werden super eingefangen.
Ich finde trotz allem, dass die Geschichte langsam fertig erzählt ist, eigentlich hätte ich schon ein Ende nach Band 3 als geeignet empfunden, denn es sind schöne Pferdegeschichten, doch ich wüsste nicht, was man noch erzählen könnte.

Auch das 5. Abenteuer rund um Ostwind ist wieder schön erzählt, durch eine neue Hauptfigur gibt es eine neue Dynamik, doch auch kleinere Parallelen zu Mika sind vorhanden. Das Hörbuch ist nicht nur für Pferdefans geeignet, auch mich können die Geschichten immer wieder begeistern.

Veröffentlicht am 22.11.2017

Jetzt wird gespukt

5 Sterne Spuk - Rettung für das Burghotel
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Melinda soll das spuken lernen, damit sie die ganzen Bewohner des Burghotels so richtig schön erschrecken kann. Doch die Zwillinge Jost und Kurt lassen sich von ihren Spukereien nicht einschüchtern. Dazu ...

Melinda soll das spuken lernen, damit sie die ganzen Bewohner des Burghotels so richtig schön erschrecken kann. Doch die Zwillinge Jost und Kurt lassen sich von ihren Spukereien nicht einschüchtern. Dazu kommt, dass immer seltsamere Dinge geschehen und das Hotel kurz vor dem Aus steht. So kämpfen die Drei mit all ihren menschlichen und gespenstischen Kräfte zusammen, um das Hotel zu retten.

Zu Beginn lernt man Melinda kennen, die unbedingt das spuken lernen soll. Deswegen geht sie mit ihrer Tanta ins Burghotel in der Schweiz, um es dort zu lernen. Die Zwillinge Jost und Kurt lernt man hier auch kennen und bis die Geschichte etwas in die Gänge kommt, dauert es etwas. Doch dies ist in ersten Bänden meist so.
Mit dem Lauf der Handlung nimmt die Spannung zu, wobei es für die Altersgruppe ab 7 Jahren perfekt ist, denn auch wenn es um Gespenster geht, ist es nicht gruselig.
Wenn man dann die Eigenarten der einzelnen Personen kennenlernt, erwartet einen hier eine schöne Geschichte über Freundschaft und Zusammenhalt.
Durch die Hörbuchsprecherin Sabine Bohlmann, die einigen als Stimme von Lisa Simpson bekannt sein dürfte, wird das Hörbuch toll in Szene gesetzt. Sie versteht es, die unterschiedlichen Stimmen mit verschiedenen Stimmnuancen zu gestalten und bringt auch die Emotionen wunderbar herüber. So sind die 149 Minuten ganz schnell vorbei und den Kindern gefällt es.

Uns hat die Rettung vom Burghotel gut gefallen und trotz spannender Stellen, ist es auch schon für Hörer ab 7 Jahren geeignet. Der Gruselfaktor hält sich in Grenzen. Auch ein zweiter Band ist schon veröffentlicht. Witzige und spukige Hörempfehlung!

Veröffentlicht am 17.11.2017

Ein ganz besonderer Geselle

Snöfrid aus dem Wiesental [1]
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Snöfrid ist einzigartig. Man spricht von einem Snöfrid oder der Snöfrid, da es noch nie vorkam, dass ein Snöfrid einem anderen begegnet ist und so lebt Snöfrid zufrieden im Wiesental. Jeden Tag gibt es ...

Snöfrid ist einzigartig. Man spricht von einem Snöfrid oder der Snöfrid, da es noch nie vorkam, dass ein Snöfrid einem anderen begegnet ist und so lebt Snöfrid zufrieden im Wiesental. Jeden Tag gibt es Haferbrei und er lebst alleine, bis auf einmal drei kleine Feen-Männlein vor seiner Tür stehen. Prinzessin Gunilla wurde vom grauenvollen Troll Asgrimur entführt und Snöfrid wäre genau der Richtige, um sie zu retten. So macht er sich auf die Reise voller Gefahren und lernt neue Freunde kennen. Doch nicht alles ist so, wie es scheint.

Diese Geschichte wird für Kinder zwischen 4 und 6 empfohlen, auch mein 11 jähriger Sohn hat ihr noch gerne zugehört und ich denke, da ist er garantiert nicht der Einzige. Zumindest im Grundschulalter ist dieses Hörbuch auf alle Fälle geeignet.
Snöfrid ist ein einmaliges Tierchen, ähnlich einem Erdmännchen oder Murmeltier, welcher doch etwas brummelig und eigenbrötlerisch daherkommt. Reden tut so ein Snöfrid auch nicht sehr viel, aber „Hm“ ist eines seiner Lieblingsworte und man lernt in diesem Hörbuch viele Bedeutungen kennen, was Snöfrid alles damit meinen könnte.
Gerade zu Beginn erinnerte mich die Geschichte schon stark an den Hobbit, was zwar nicht schlimm ist, aber die Eigenständigkeit doch etwas einschränkt. Ein Einzelgänger, der im Wiesental wohnt, kaum jemanden an sich heranlässt und seinen Alltag meist nach Schema F ablaufen lässt. Genau dieser soll der Retter sein und zieht mit den neuen Freunden los, um die Prinzessin zu retten.
Die Geschichte ist trotzdem etwas Besonderes und hat uns auch gut gefallen. Mein Sohn ging da auch völlig unvoreingenommen heran, da er den Hobbit noch nicht kennt, doch für mich war dies nicht immer möglich.
Der Hörer wird immer wieder mit ins Geschehen einbezogen und es gibt Hinweise, was vorher schon erzählt wurde oder wer lieber nicht weiterlesen sollte (weil man vielleicht Höhenangst hat). So wird die Geschichte sehr lebendig und den Kindern gefällt dies sehr gut.
Snöfrid verändert sich im Laufe des Buches und die Entwicklung gefällt mir als Mutter sehr gut, denn aus ihm wird ein mutigerer Snöfrid und er gewinnt Freunde, womit er bestimmt am wenigsten gerechnet hätte. Die Abenteuer meistert er zusammen mit seinen Freunden auf seine ganz eigene Art.
Der Schreibstil ist etwas ausufernder, die Erklärungen sind toll, aber vielleicht nicht für jedes Kind geeignet. Ein Kind, welches nicht so lange zuhören kann, kann sich hier auch mal in der Geschichte verlieren und muss den Faden dann erst wieder finden.
Ein ganz großes Lob geht hier auch an den Hörbuchsprecher Bernd Stephan, der mit seiner Stimme Snöfrid so perfekt zum Leben erweckt hat. Er verleiht ihm einen ganz besonderen Charme und ich hätte mir keinen besseren Sprecher vorstellen können.

Wer ein Hörbuch für Kinder ab 6 Jahren sucht, welches ein bisschen an „Hobbit“ erinnert, aber eben für Grundschulkinder perfekt geeignet ist, wird hier fündig. Es ist spannend, aber nicht mit Spannung überladen und eher für Kinder, die auch mit einer ausschweifenderen Erzählung, die einen aber direkt mit in die Geschichte nimmt, gut zurechtkommen. Für genau diese Kinder gibt es eine volle Leseempfehlung!