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Veröffentlicht am 23.12.2017

Wunderbar fantastisch

Die Blutkönigin
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Vielleicht ist dem ein oder anderen aufgefallen, dass es in der letzten Zeit auf meinem Blog ein wenig ruhiger geworden ist. Das ist natürlich der Weihnachtszeit „geschuldet“ – ich habe sie einfach genossen. ...

Vielleicht ist dem ein oder anderen aufgefallen, dass es in der letzten Zeit auf meinem Blog ein wenig ruhiger geworden ist. Das ist natürlich der Weihnachtszeit „geschuldet“ – ich habe sie einfach genossen. Heute möchte ich euch aber dennoch ein Buch vorstellen, das mich begeistern konnte.


Allgemeines:

Die Blutkönigin ist als erster Band in der Reihe um Die Königinnen von Renthia am 30.10.2017 als Klappenbroschur bei Penhaligon erschienen. Das Taschenbuch hat 544 Seiten.

Autorin Sarah Beth Durst war mir bisher nur durch ein Kinderbuch bekannt. Vor einiger Zeit habe ich von ihr ein wundervolles Buch über die Macht der Träume gelesen. Meine Rezension dazu findet ihr hier. Ganz anders als das Kinderbuch der Autorin ist Die Blutkönigin gestaltet. Bereits der erste Blick auf das Buch machte mich neugierig und mir wurde klar, dass ich es lesen musste. Ist das Cover nicht wirklich ein Hingucker?

Inhalt:

„Sie ist die größte Königin aller Zeiten – doch zu welchem Preis?

Daleina gehört zu den wenigen Frauen, die über die Gabe verfügen, die Elementargeister zu kontrollieren, die das Königreich Renthia terrorisieren. Diese Frauen werden Königin – oder sterben bei dem Versuch, zerfetzt von den Klauen und Zähnen der Elementare. Daleina ist bei weitem nicht die mächtigste der potentiellen Erbinnen der Königin. Doch dann wird ausgerechnet jener Mann ihr Mentor, der die amtierende Königin liebt – und von ihr verraten wurde …“ (Quelle: Verlagsgruppe Random House)

Meine Meinung:

Wie ich bereits erwähnt habe, hat mich das Cover des Buches sehr neugierig gemacht. Zum Erscheinungstermin des Buches hatte ich eigentlich noch gar nichts über den Inhalt gehört. Das passiert mir äußerst selten. Also habe ich mich schnellstens informiert und herausgefunden, dass Sarah Beth Durst nicht länger nur Kinderbücher, sondern auch Bücher für junge Erwachsene bzw. erwachsene Leser schreibt.

Die Blutkönigin ist der Auftaktband zu einer neuen Trilogie, die die Geschichte der Königinnen von Rhentia erzählt. Und diese Königinnen sind düster. Blutig. Stark. Geheimnisvoll. Skrupellos und rücksichtslos. Aber vor allem mutig. Denn sie stellen sich Tag für Tag, Nacht für Nacht und Morgen für Morgen den Elementargeistern, die nicht nur nach ihren Leben trachten. Sie trachten ebenfalls nach den Leben aller anderen Menschen. Die Königinnen haben die Aufgabe, ihre Bevölkerung und ihr Land zu beschützen. Doch tun sie das wirklich?

Das war die grundlegende Frage, die mich nach dem Lesen des Klappentextes beschäftigt hat. Und auch nach den ersten Seiten wusste ich noch nicht, ob diese Frage im Buch für mich beantwortet werden würde. Doch das wurde sie. Und wie.

Sarah Beth Durst hat einen Weltenentwurf gestaltet, der mich begeistern konnte. Die Blutkönigin ist so ganz und gar nicht wie die anderen Bücher, die die Begriffe „König“ oder „Königin“ im Titel tragen und zur Zeit so „en vogue“ sind. Die Blutkönigin ist genau das, was der Titel dem Leser suggeriert. Sie ist blutig. Realistisch und wahrhaftig. Sie zeigt auf, was es bedeutet, für sein Volk einzustehen und auch, was es bedeutet, zu scheitern. Sie erzählt die Geschichte von Daleina, aber auch die Geschichte so vieler anderer Frauen und Männer. Ich kann es kaum erwarten, den zweiten Teil der Reihe in Händen zu halten. Ich möchte unbedingt wissen, wie es den Königinnen von Rhentia weiterhin ergehen wird. Der Reihentitel lässt Hoffnung darauf zu, dass im zweiten und auch im dritten Band eventuell verschiedene Protagonistinnen in den Mittelpunkt der Erzählung gerückt werden. So etwas finde ich immer schön und abwechslungsreich.

Fazit:

Ein High-Fantasy Reihenauftakt, der viel mehr in sich trägt als man denken könnte. Meiner Meinung nach hat dieses Buch bisher viel zu wenig Aufmerksamkeit erhalten. Schnappt es euch und lasst euch in die fantastische Welt von Sarah Beth Durst entführen.

Veröffentlicht am 20.12.2017

EInfach nur großartig

Das Päckchen
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Allgemeines:

Autor Franz Hohler ist ein Multitalent: Er arbeitet als Kabarettist, Humorist, Liedermacher und Schriftsteller. Er gestaltet Kinderstunden und Satiresendungen in Fernsehen und Hörfunk, schreibt ...

Allgemeines:

Autor Franz Hohler ist ein Multitalent: Er arbeitet als Kabarettist, Humorist, Liedermacher und Schriftsteller. Er gestaltet Kinderstunden und Satiresendungen in Fernsehen und Hörfunk, schreibt Drehbücher für Filme, Theaterstücke für Kinder und Erwachsene, Hörbücher, Kurzgeschichten und Romane. Er gilt als einer der bedeutendsten Schriftsteller der Schweiz. Seine Werke wurden mehrfach ausgezeichnet. Das Päckchen ist im September 2017 als gebundenes Buch im Luchterhand Literaturverlag erschienen.

Inhalt:

„Als er gerade dienstlich in Bern ist, erreicht den Zürcher Bibliothekar Ernst ein offensichtlich irregeleiteter Anruf. Am anderen Ende der Leitung ist eine ihm unbekannte Frau, die ihn anfleht, umgehend zu ihr zu kommen. Aus einer Augenblickslaune heraus begibt sich Ernst zu der nahe gelegenen Adresse. Dort erwartet ihn eine alte Frau und drückt ihm ein Päckchen in die Hand mit der Bitte, es zu verwahren, damit es nicht in falsche Hände gerate. Zu seiner eigenen Verblüffung kommt Ernst der Bitte nach. Als er das Päckchen bei sich zu Hause öffnet, entdeckt er eine alte Handschrift, die er als ein Exemplar des „Abrogans“ erkennt, eines lateinisch-althochdeutschen Wörterbuchs, das als ältestes deutschsprachiges Buch überhaupt gilt. Sollte es sogar das bisher verschollene Original sein? Was, fragt sich Ernst, hat es mit diesem Fund auf sich? Und was soll er jetzt am besten tun …“ (Quelle: Verlagsgruppe Random House)

Meine Meinung:

Franz Hohler ist mir bisher als Verfasser von kurz- und Kürzestgeschichten bekannt. Eigentlich lese ich solche Art von Texten nicht gerne, aber er hat mich mit seiner Art des Erzählens gefesselt. Ganz zufällig bin ich auf seine Texte gestoßen und bereue es nicht, sie gelesen zu haben. Ganz im Gegenteil! Er hat einen genauen Blick für Details, seziert Handlung und Menschen geradezu und legt so das Innerste offen, dabei gelingt es ihm immer wieder durch unerwartete Wendungen zu verblüffen. Und kein Wort, das er schreibt, ist eins zu viel!

Als ich die Ankündigung zu Das Päckchen las, wusste ich sofort, dass ich dieses Buch lesen will. Und das war eine gute Entscheidung.

Zum Inhalt: Der Protagonist Ernst und seine Frau Jaqueline gehen beide anspruchsvollen Berufen nach, sind beide etwas schräge Charaktere und sich selbst genug. Zufrieden sind sie mit ihrem Leben! Aber diese Zufriedenheit wird empfindlich gestört, gestört durch ein eher beiläufiges Ereignis. Ernst wird mit einem anderen Ernst verwechselt und deckt diese Situation auch seiner Frau gegenüber nicht auf. Er, der grundehrliche Bibliothekar verstrickt sich ohne Not in ein Gespinst aus Lügen und weiß selbst nicht, wie ihm geschieht.

„Offenbar war er da in eine Gesetzmäßigkeit geraten, die ihm bisher nicht bewusst gewesen war, nämlich dass jede Lüge zwangsläufig eine nächste Lüge nach sich zieht. Die Zeit war eingab zu knapp, versuchte er sich zu beruhigen, um die Geschichte zu erzählen. Er nahm sich vor, seiner Frau am Abend alles zu berichten.“ (S. 25f.)

Neben der Geschichte um Ernst und Jacqueline macht Hohler noch einen anderen Erzählstrang auf. Es bleibt spannend und unvorhersehbar, was noch geschehen wird.

Bei diesem Buch lohnt es sich auch das Cover genauer anzuschauen: Ein Mann und sein Schatten auf dem Weg in die Dunkelheit. Es wäre auch merkwürdig, wenn Hohler nicht auch da ein Wörtchen mitzureden gehabt hätte.

Fazit:

Einfach nur großartig.

Veröffentlicht am 10.12.2017

Ein fantastischer Reihenauftakt, der seinesgleichen sucht

Das Lied der Krähen
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#rezensionsexemplar

Mitte November habe ich euch auf Zeilenliebes_Bilderzeilen ein Bild von einem meiner Neuzugänge gezeigt: Das Lied der Krähen. Heute möchte ich euch gerne meine Gedanken dazu vorstellen. ...

#rezensionsexemplar

Mitte November habe ich euch auf Zeilenliebes_Bilderzeilen ein Bild von einem meiner Neuzugänge gezeigt: Das Lied der Krähen. Heute möchte ich euch gerne meine Gedanken dazu vorstellen.

Allgemeines:

Das Lied der Krähen ist der erste Band einer neuen Fantasyreihe der bekannten Autorin Leigh Bardugo. Der 592 Seiten umfassende Roman ist Anfang Oktober als Klappenbroschur mit schwarzem Buchschnitt und weiteren attraktiven Gestaltungsdetails in der Verlagsgruppe Droemer Knaur erschienen. Leigh Bardugo war für mich im Vorfeld ein unbeschriebenes Blatt – viele Leser kennen sie aber mit Sicherheit durch ihre Grisha-Trilogie, die im Carlsen Verlag veröffentlicht worden ist. Für Das Lied der Krähen würde ich eher eine Leseempfehlung für ein höheres Lesealter aussprechen.

Inhalt:

„Ketterdam – pulsierende Hafenstadt, Handelsmetropole, Tummelplatz zwielichtiger Gestalten: Hier hat sich Kaz Brekker zur gerissenen und skrupellosen rechten Hand eines Bandenchefs hochgearbeitet. Als er eines Tages ein Jobangebot erhält, das ihm unermesslichen Reichtum bescheren würde, weiß Kaz zwei Dinge: Erstens wird dieses Geld den Tod seines Bruders rächen. Zweitens kann er den Job unmöglich allein erledigen …
Mit fünf Gefährten, die höchst unterschiedliche Motive antreiben, macht Kaz sich auf in den Norden, um einen gefährlichen Magier aus dem bestgesicherten Gefängnis der Welt zu befreien. Die sechs Krähen sind professionell, clever, und Kaz fühlt sich jeder Herausforderung gewachsen – außer in Gegenwart der schönen Inej …“ (Quelle: Verlagsgruppe Droemer Knaur)

Meine Meinung:

Wie fängt man nur eine Rezension zu einem Buch an, das schlicht und ergreifend faszinierend und großartig ist? Genau diese Attribute reichen doch eigentlich aus, um alles auszudrücken, was ich während und nach der Lektüre gefühlt habe. Aber gleichzeitig werden sie dem Buch nicht gerecht. Also werde ich versuchen, euch genauer zu beschreiben, was Das Lied der Krähen für mich zu einem so fabelhaften Leseerlebnis gemacht hat.

Das Lied der Krähen hatte bereits eine lange Reise hinter sich, als es endlich bei mir eintraf. Durch unergründliche und verschlungene Wege der Deutschen Post hat es mich leider erst nach längerer Zeit erreicht. Umso größer war natürlich die Vorfreude und infolgedessen waren auch die Erwartungen an das Buch gestiegen. Und diese Erwartungen konnte Leigh Bardugo mehr als erfüllen.

Bereits beim ersten Anschauen des Buches habe ich etwas Besonderes gespürt. Auf eine gewisse Art und Weise wirkt Das Lied der Krähen stimmig. Sowohl die Gestaltung als auch der Inhalt sprachen mich an – ich habe sofort mit dem Lesen begonnen und das Buch anschließend kaum aus der Hand legen können. Bardugos Schreibstil hat mich bereits nach wenigen Seiten in seinen Bann gezogen. Obwohl die Perspektive der Protagonisten häufig wechselt, hatte ich keine Schwierigkeiten, dem Inhalt zu folgen. Es entstand auch nicht das Gefühl der Unvollständigkeit – nein, die Perspektiven haben sich gut ergänzt und ich war nach jedem Kapitel neugierig, welcher dieser außergewöhnlichen Protagonisten das nächste erzählen würde. Alle Charaktere waren mir sympathisch, jeder von ihnen wirkte auf seine ganz eigene Art und Weise authentisch. Sie alle haben sich ebenfalls auf charakterlicher Ebene ergänzt, zum Glück aber auch nicht ohne ausreichendes Konfliktpotential. Meine Lieblinge waren jedoch Inej und Kaz. Beide sind grundverschieden, überzeugten mich aber in ihrer Gesamtheit. Von Kaz hatte ich bereits vor dem Beginn des Buches durch den Klappentext und den in der Innenseite des Buches abgedruckten Text ein recht detailliertes Bild vor Augen.

„Was ist der einfachste Weg, einem Mann die Brieftasche zu rauben?“ „Messer durch die Kehle?“, fragte Inej. „Pistole im Rücken?“, mutmaßte Jesper. „Gift im Becher?“, schlug Nina vor. „Ihr seid alle abscheulich“, sagte Matthias. Kaz verdrehte die Augen, „Der einfachste Weg, einem Mann die Brieftasche zu rauben, ist, ihm zu sagen, dass man seine Uhr klauen wird. (S. 168)

Ich empfand es allerdings als unpassend, dass Inej im Klappentext auf das Merkmal „Schönheit“ reduziert worden ist. Genau das verkörpert sie für Kaz vielleicht zu einem Teil. Aber dieser Aspekt steht mitnichten im Vordergrund der Handlung. Weder für Kaz noch für Inej. Keiner schmachtet dem anderen willenlos hinterher, keiner von beiden ist schwach und Inej ist schon gar kein hilfloses Mädchen, kein Anhängsel von Kaz, das ohne ihn nicht überleben würde. Vielleicht hätte dieser letzte Satz des Klappentextes einfach weggelassen werden können – dann wäre auch der Klappentext perfekt.

Das Lied der Krähen ist nicht nur äußerlich schön gestaltet, nein auch der inhaltliche Aufbau kann sich sehen lassen. Bardugo baut die eher düstere Geschichte der sechs Protagonisten passenderweise in sechs großen Abschnitten auf. Durch die gesamte Handlung hinweg gelingt es ihr, die Spannung zu halten. Ich wusste an keiner Stelle, wie die Geschichte ausgehen wird und war immer wieder überrascht. Ob in Ketterdam oder woanders, Bargudo ist es gelungen, mich zu fesseln. Das gelingt in diesem Ausmaß nur wenigen Autoren – ich war begeistert! Obwohl ich das von Bardugo entworfene Grisha-Universum nicht aus ihren anderen Büchern kannte, hatte ich keine Schwierigkeiten, zurecht zu kommen. Mit Sicherheit werde ich aber auch bald einen Blick in die bisher von ihr verfassten Bücher werfen.

Fazit:

Ein fantastischer Reihenauftakt, der seinesgleichen sucht. Ich kann das Erscheinen des zweiten Bandes kaum erwarten!

Veröffentlicht am 27.11.2017

Noch besser als der erste Band!

Der Schwarze Thron 2 - Die Königin
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Auf Instagram habe ich euch schon vor einiger Zeit den zweiten Band der Reihe um den schwarzen Thron gezeigt. Heute möchte ich euch endlich meine Gedanken dazu mitteilen. Da es sich um die Rezension eines ...

Auf Instagram habe ich euch schon vor einiger Zeit den zweiten Band der Reihe um den schwarzen Thron gezeigt. Heute möchte ich euch endlich meine Gedanken dazu mitteilen. Da es sich um die Rezension eines zweiten Bandes handelt, setze ich voraus, dass ihr den ersten Band entweder kennt oder im Falle der Unkenntnis diese Rezension nicht so ausführlich lest…

Allgemeines:

Der zweite Band der ursprünglich zweiteilig angelegten Reihe um den schwarzen Thron ist am 25.09.2017 als Taschenbuch bei Penhaligon erschienen. Der Titel des zweiten Bandes lautet Der schwarze Thron – Die Königin. Ich erwähne absichtlich, dass die Reihe ursprünglich zweiteilig angelegt war. So schade es auch gewesen wäre, wenn die Reihe mit dem zweiten Band abgeschlossen hätte, hätten wir es doch akzeptieren müssen. Doch die Autorin hat nun verlauten lassen, dass den ersten beiden noch zwei weitere Bände folgen werden.

In meiner Rezension zum ersten Teil dieser Reihe habe ich euch bereits gesagt, dass eine Verfilmung des schwarzen Thrones ebenfalls gesichert scheint: 20th Century Fox hat sich bereits die Filmrechte gesichert.

Zum Cover des ersten Teils passend, ist auf dem zweiten Teil die andere Hälfte einer Krone abgebildet. Sowohl, wenn man beide Bücher nebeneinander legt als auch, wenn man sie nebeneinander ins Regal stellt, bilden die abgebildeten Kronen eine ganze Krone. Ich bin gespannt, wie die folgenden Bände gestaltet sein werden.

Inhalt:
„Drei Schwestern. Drei magische Talente. Nur eine Krone.

Mirabella, Katharine und Arsinoe sind Drillinge, jede eine Anwärterin auf den Thron der Insel Fennbirn. Ihr Reich verlangt nach einer neuen Königin – doch damit eine von ihnen die Herrschaft erlangen kann, muss sie ihre beiden Schwestern eigenhändig töten. Der Kampf um den Thron ist längst entbrannt, und jede Königin muss sich entscheiden, ob sie leben oder sterben will. Doch während zwei von ihnen noch gegen ihre Bestimmung rebellieren, schreckt die Dritte auf dem Weg zur Krone vor nichts zurück.“ (Quelle: Verlagsgruppe Random House)

Meine Meinung:

Der heiß ersehnte düstere zweite Band um die drei Protagonistinnen Mirabella, Katharine und Arsinoe, die potentiellen Anwärterinnen auf den Thron der Insel Fennbirn, hat mich begeistert. Und er hat mich nicht nur begeistert, nein, er hat mich umgehauen. Konnte der erste Teil dieser Reihe mich bereits einfangen, so gelang es dem zweiten Teil, mich vollends einzunehmen. Hatte ich das Erscheinen des ersten Teils eigentlich gar nicht so recht mitbekommen und das Buch erst recht spät entdeckt, so habe ich auf das Erscheinen des zweiten Teils gewartet, ja, konnte es kaum erwarten. Aber nun mal genug geschwärmt und hin zum Inhaltlichen.

Da die Welt, die Autorin Kendare Blake kreiert hat, eine sehr komplexe ist, ist das Personenverzeichnis auf den ersten Seiten des zweiten Teils sehr hilfreich für jeden Leser. Alle wichtigen Protagonisten (und indirekt auch die Handlungsorte) werden aufgegriffen und genannt. Nachstehend befindet sich eine Karte, die dem Leser erneut Orientierung auf der Insel bietet. Man kommt langsam wieder auf Fennbirn, auf dieser magischen und mysteriösen Insel, an.

Bereits zu Beginn der Handlung bestand für mich eine unglaubliche Spannung. Als Leser weiß man bereits durch den Klappentext worauf dieser Band hinauslaufen wird: Wer wird Königin? Wer schreckt vor nichts zurück? Wer wird seine Schwestern töten? Aber wie genau das alles geschehen wird, das weiß man nicht. Und obwohl der Weg vorgezeichnet scheint, ist dieses Buch nicht vorhersehbar. Es geschehen Dinge, die ich nicht so erwartet hätte und die mich überrascht haben. Und dabei werden alle Protagonistinnen und auch alle Charaktere, die eigentlich eine nebengeordnete Rolle spielen, miteinbezogen. Nebencharaktere finden eine feste Stellung innerhalb der Handlung und ihnen wird ausreichend Raum gegeben. Die Handlungen der Protagonistinnen werfen Fragen auf. Fragen, die den Leser während der Handlung begleiten. Diese Fragen ließen mich das Buch kaum aus der Hand legen. Blake versteht es – durch ihren mitreißenden Schreibstil – die Spannung bis zum Höchsten zu treiben. Vor allem das Ende lässt den Leser zum Teil unbefriedigt, aber in meinem Fall vor allem neugierig zurück. Ich bin gespannt, wie Blake die noch offenen Fragen im nächsten Band aufgreifen und beantworten wird.

Fazit:

Dieser zweite Band ist sogar noch besser als der erste. Ich kann es kaum erwarten, wieder in das magische Fennbirn zu reisen. Ich hoffe, dass es bald soweit sein wird. Kendare Blake hat eine High Fantasy-Welt erschaffen, die mich zutiefst fasziniert.

Veröffentlicht am 26.11.2017

Unbedingt lesen!!!

13 Stufen
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Allgemeines:

13 Stufen ist auf Deutsch im Penguin Verlag erschienen und hat 392 Seiten. Kazuaki Takano ist dem deutschen Leser durch seinen überaus erfolgreichen Roman Extinction bekannt, mit dem er monatelang ...

Allgemeines:

13 Stufen ist auf Deutsch im Penguin Verlag erschienen und hat 392 Seiten. Kazuaki Takano ist dem deutschen Leser durch seinen überaus erfolgreichen Roman Extinction bekannt, mit dem er monatelang auf den Bestsellerlisten stand. Kazuaki schreibt zudem Drehbücher und lebt in Amerika und Japan. 13 Stufen ist bereits 2001 in Japan erschienen und wurde 2017 ins Deutsche übersetzt. In Japan wurde dieser Roman preisgekrönt.

Inhalt:

„Ein unschuldig wegen Mordes zum Tod Verurteilter soll hingerichtet werden. Der ehemalige Gefängnisaufseher Kihara und der auf Bewährung entlassene Jun’ichi erhalten den Auftrag, den wahren Täter zu finden. Für das ungleiche Ermittlerduo beginnt damit nicht nur ein dramatischer Wettlauf gegen die Zeit, sondern beide müssen sich auch ihrer eigenen Vergangenheit stellen.

Bestsellerautor Kazuaki Takano erzählt eine fesselnde Geschichte voller unerwarteter Wendungen und falscher Fährten bis hin zum furiosen Showdown. Am Beispiel der in Japan noch angewandten Todesstrafe stellt er die Frage nach Schuld und Reue, nach dem Recht auf Vergeltung. Dabei erzeugt seine vielschichtige Erzählweise eine außergewöhnliche Spannung, die den Leser bis zur letzten Seite nicht loslässt.“ (Quelle: Verlagsgruppe Random House)

Meine Meinung:

13 Stufen kommt mit einem sehr ähnlichen Cover wie Extinction daher, was sicherlich den Wiedererkennungswert beeinflussen und den Leser, dem Extinction gefallen hat, auch zu diesem Buch greifen lassen soll. Keine schlechte Wahl, wie ich finde.

Der Beginn des Buches ist bedrückend:

„Die Todesboten erschienen um neun Uhr morgens. (…) Zuerst hörte er den dumpfen Knall der Eisentür. Die Luft vibrierte wie bei einem Erdbeben, die Atmosphäre in der Zelle änderte sich schlagartig. Das Tor zur Hölle hatte sich aufgetan, und nackte Angst, die zur absoluten Regungslosigkeit verdammte, brach sich Bahn.“ (S.7)

Wer nun glaubt, er habe einen blutrünstigen Thriller vor sich, wird enttäuscht sein. Aber nicht für lange. Dieses Buch ist sehr viel besser: ein literarischer Krimi. Sabine Mangold hat hervorragend übersetzt, die Sprache hebt sich wohltuend ab von der gängigen Krimiliteratur. Warum 13 Stufen als Roman und nicht als Krimi oder Thriller eingestuft wird, kann ich nicht sagen. Vielleicht, weil von allem etwas zu finden ist in diesem tollen Buch.

Der Plot ist ebenso ungewöhnlich wie genial: Ein Ermittlerteam, bestehend aus einem auf Bewährung entlassenen Sträfling und dessen Gefängniswärter, soll eine Straftat verfolgen und ermitteln. Da fragt man sich als Leser natürlich, ob das gut gehen kann. (An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, dass der Gefängnisaufseher nicht Kihara heißt, wie es auf der Verlagsseite und im Klappentext steht. Das hat mich zunächst sehr verwirrt!) An die japanischen Namen muss man sich gewöhnen, aber da die Anzahl der Personen übersichtlich bleibt, ist das schnell gelungen.

Die Protagonisten:

Ryõ Kihara: Kandidat in der Todeszelle, ist sich nicht sicher, ob er schuldig oder unschuldig ist; glaubt letzteres
Jun’ichi Mikami: auf Bewährung entlassen, trägt ein dunkles Geheimnis mit sich herum
Nangõ: Gefängnisaufseher und Gefangenenversteher

Das Schicksal dieser drei Personen ist aufs Engste miteinander verwoben, sehr klug gemacht, sehr spannend.

Der Titel des Buches lässt sich aus dem japanischen System der Justiz herleiten. Es braucht 13 Schritte bis zum Vollzug der Todesstrafe, 13 Beamte müssen nach gründlicher Prüfung entscheiden, ob ein Todesurteil vollstreckt werden wird (vgl. S. 38).

Fazit:

Unbedingt lesen!!!