Cover-Bild Glück schmeckt nach Popcorn
9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Blanvalet
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 320
  • Ersterscheinung: 20.11.2017
  • ISBN: 9783734104947
Marie Adams

Glück schmeckt nach Popcorn

Roman
Vorhang auf für einen wunderbaren Roman über Glück, zweite Chancen und ganz viel Kino!

Martha führt ein kleines, aber renommiertes Programmkino – in dem sich allerlei Intellektuelle, Filmkritiker und Cineasten tummeln. Wie die meisten ihrer Gäste glaubt sie nicht an Happy Ends. Die gibt es im echten Leben schließlich auch nicht. Als ihre Mitarbeiterin und beste Freundin Susanna schwanger wird und der Liebe wegen wegzieht, gibt sie dem jungen Filmstudenten Erik eine Chance. Doch schon bald treibt er sie mit seinem Optimismus in den Wahnsinn. Er arbeitet nicht nur hinter den Kulissen an seinem Gute-Laune-Debüt, sondern möchte Martha auch noch davon überzeugen, dass das große Glück auch jenseits der Leinwand möglich ist …



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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.01.2018

Leider nicht so ganz mein Fall

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Martha lebt eigentlich nur für ihr Kino. Als Besitzerin eines kleinen, feinen Programmkinos verfolgt sie ein ganz anderes Konzept als die großen Multiplex-Anlagen und der Erfolg scheint ihr recht zu geben, ...

Martha lebt eigentlich nur für ihr Kino. Als Besitzerin eines kleinen, feinen Programmkinos verfolgt sie ein ganz anderes Konzept als die großen Multiplex-Anlagen und der Erfolg scheint ihr recht zu geben, ihr Kino ist zwar selten überfüllt, aber die meisten Vorstellungen doch ganz gut besucht.
In ihrem Privatleben sieht es allerdings anders aus. Seit der Trennung von ihrem damaligen Freund, der sie betrogen hat und einer Fehlgeburt hat Martha der Liebe abgeschworen. Romantik kann ihr gestohlen bleiben! Die große Liebe gibt es doch ohnehin nicht!

Außer ihrer Freundin und Mitarbeiterin Susanna gibt es eigentlich niemand in Marthas Leben. Als Susanna ihr dann eines Tages mitteilt, dass sie wegzieht und daher kündigt, ist das natürlich ein ziemlicher Schlag für Martha. Aus einem spontanen Impuls heraus hängt sie ein Stellengesuch in dem Imbiss aus, in dem sie gerade sitzen. Kurz danach überlegt sie es sich wieder anders und reißt den Zettel ab, doch da hat Erik ihn schon gesehen und bewirbt. Der Filmstudent steht kurz vor dem Abschluss der Dreharbeiten seines ersten richtigen Films und die Arbeit in einem Kino hält er übergangsweise für genau passend.

Doch kann das mit ihm und Martha funktionieren? Die beiden sind so unterschiedlich, wie zwei Menschen nur sein können. Martha, die sich einigelt und eine schrecklich pessimistische Sicht auf das Leben entwickelt hat und Erik, der ein unverbesserlicher Optimist ist und immer das Gute im Menschen sieht. Anscheinend entdeckt er auch etwas in Martha, denn er gibt sich große Mühe, ihre Haltung zum Leben allgemein und zu ihm im Besonderen zu ändern. Doch wird ihm das gelingen?

Das Setting dieser Geschichte ist wirklich schön. So ein kleines gemütliches Kino, in dem man ausgewählte Filme jenseits der üblichen Blockbuster sehen kann, fehlt mir an meinem jetzigen Wohnort! Wenn es um das Kino geht, wurde mir auch Martha sympathisch, hier steckt ihr Herzblut drin und das merkt man. Ansonsten könnte man nämlich fast den Eindruck haben, Martha habe gar kein Herz – zumindest gibt sie selbst sich große Mühe, sich und ihrer Umwelt ebendies einzureden. Wenn man kein Herz hat, kann es einem auch nicht mehr gebrochen werden, so scheint ihre Devise. Dass sie damit mehr als einmal Menschen vor den Kopf stößt und sich vor allem selbst am meisten im Weg steht, ein neues Glück zu finden, das kann oder will sie nicht sehen. Was Erik in ihr sieht, konnte ich nicht so recht nachvollziehen.

Ich muss Buchfiguren nicht mögen, damit mir ein Roman gefällt. Aber sie müssen glaubwürdig und nachvollziehbar sein und da hatte ich mit Martha so meine Probleme, denn während ich meiner oben geschilderten Analyse ihrer Figur noch halbwegs folgen konnte, verhält sie sich im Verlauf der Geschichte öfter ziemlich sprunghaft und für mich unpassend zu der Art, wie sie sonst geschildert wird. Andererseits ist ja auch das wieder menschlich, denn wer ist schon immer in einer Art und Weise geradlinig und gleich? Dennoch blieb mir Martha so relativ unverständlich und fremd und ich konnte daher die Emotionen des Buches einfach nicht mitfühlen.

Letztendlich daher leider nicht so ganz mein Buch, was ich sehr schade finde, denn die Grundidee hatte mich neugierig gemacht und das Setting ist einfach wunderhübsch.

Veröffentlicht am 20.12.2017

Mir fehlten die großen Gefühle.

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»Jemanden zu lieben heißt, ihn so zu sehen, wie Gott ihn gemeint hat.«
- Dostojewski

Dies war mein erstes Buch der Autorin. Angesprochen hatten mich Cover und Klappentext auf Anhieb, da der Bezug zu Kino ...

»Jemanden zu lieben heißt, ihn so zu sehen, wie Gott ihn gemeint hat.«
- Dostojewski

Dies war mein erstes Buch der Autorin. Angesprochen hatten mich Cover und Klappentext auf Anhieb, da der Bezug zu Kino und Film unverkennbar war und ich als Filmeliebhaber sehr gerne solche (Liebes-)Geschichten lese. Leider hat mich das Buch nicht vollends überzeugen können.

Wir lesen hauptsächlich aus der Sicht von Martha, die nach einer Trennung den Glauben an die große Liebe und Happy Ends aufgegeben hat. In ihrem kleinen Programmkino zeigt sie Filme, die ihre Stimmung und ihre (momentane) Sicht auf die Welt widerspiegeln. Als ihre Freundin und Mitarbeiterin Susanna aufgrund ihrer Schwangerschaft wegzieht, muss dringend ein Ersatz für sie her, den sie kurzerhand in dem jungen Filmstudenten Erik findet, der gerade an seinem Debüt arbeitet. Sie ahnt nicht, dass sie sich damit einen Optimisten und hoffnungslosen Romantiker ins Haus holt, der ihre nüchterne Sicht auf die Liebe und Happy Ends auf den Kopf zu stellen droht…

Wie ich finde, haben wir es hier mit einer vielversprechenden Ausgangssituation zu tun. Einer in Bezug auf die Liebe vermeintlich desillusionierten Frau wird der Glaube an die Liebe zurückgegeben – das klingt filmreif, romantisch und nach ganz großen Gefühlen. Leider wurden meine Erwartungen hinsichtlich dessen ein wenig enttäuscht.

Der Einstieg in das Buch fiel mir eher schwer, da ich mich zunächst an das Fehlen einer Kapiteleinteilung und den übergangslosen Perspektivenwechsel gewöhnen musste. Anders, als man es gewohnt ist, liest man nicht nur aus der Sicht von Martha oder Erik, sondern jede Person darf gedanklich mal zu Wort kommen – und sei es nur in einem kurzen Nebensatz. Ein allwissender Erzähler, der in jeden Kopf hineinschauen kann.

Vor allem aber erschwerten es mir die wenig zugänglichen Protagonisten, mich in die Geschichte fallen zu lassen. Mit Martha haben wir eine gewöhnungsbedürftige Protagonistin, mit der ich erst gegen Ende warm werden konnte. Wie es der Klappentext andeutet hält sie sich in Bezug auf die Liebe für desillusioniert und glaubt weder an die große Liebe noch an Happy Ends. Das klang anfangs noch interessant, stellte es doch eine interessante Herausforderung für den männlichen Gegenpart dar. Marthas Art verhinderte es jedoch, dass ich eine Bindung zu ihr aufbauen konnte, da sie oft verbittert wirkte und sich selbst bemitleidete. Dadurch wirkte sie viel älter, als sie eigentlich ist (29 bzw. 30).

Bei Erik war es genau umgekehrt, denn er wirkte viel jünger, als er eigentlich ist (24/25?). Zweifelslos ist er ein sympathisches Kerlchen, aber leider ein furchtbar naives mit einem wirklich sehr gesunden Selbstbewusstsein (nicht im arroganten, sondern im sehr optimistischen Sinne). Dadurch hatte ich auch meine Schwierigkeiten, zu ihm durchzudringen.

Die Liebesgeschichte zwischen den beiden hätte viel Potential gehabt. Leider wurde dieses in meinen Augen verschenkt, da den Gefühlen der beiden kein Raum gegeben wurde, um sich zu entwickeln. Die Gefühle waren auf einmal da, was ich als Leser nicht nachvollziehen konnte. Es gab wenige gemeinsame Szenen, in denen sich diese hätten aufbauen können. Weder Funken noch tiefergehende Gefühle kamen bei mir an, weshalb ich nicht richtig bei den beiden mitfiebern konnte.

Dennoch hat mich das Buch für zwischendurch gut unterhalten. Es lässt sich flüssig und angenehm lesen, ist mit schönen Weisheiten gespickt, die einen berühren, zum Nachdenken oder zum Schmunzeln bringen, und wartet mit einem kitschigen, filmreifen und schönen Happy End auf, das einem ein schönes Gefühl beschert. Zudem hat es mir als Filmeliebhaber gefallen, dass immer wieder Filme Erwähnung finden, über die einige kurze interessante Informationen einfließen. Manche davon kannte ich, andere wiederum nicht, auf die ich nun aber neugierig geworden bin.

Fazit

Alles in allem ist „Glück schmeckt nach Popcorn“ ein Roman, der mich unterhalten und gegen Ende auch zum Lächeln bringen konnte, bei dem mir aber leider die Gefühle auf der Strecke blieben. Ich vergebe 3 Sterne.

Veröffentlicht am 15.12.2017

Glück schmeckt nach Popcorn

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Handlung:
Seit drei Jahren ist Martha die Inhaberin eines kleinen, exklusiven Programmkinos. In diesem zeigt sie nur ausgewählte Filme aus verschiedenen Epochen und die neuesten Hollywood-Filme findet ...

Handlung:
Seit drei Jahren ist Martha die Inhaberin eines kleinen, exklusiven Programmkinos. In diesem zeigt sie nur ausgewählte Filme aus verschiedenen Epochen und die neuesten Hollywood-Filme findet man bei ihr nicht. In der Ausübung dieses Berufes geht sie vollkommen auf und hat ihre Leidenschaft eindeutig zum Beruf gemacht.
Martha glaubt nicht mehr an Happy-Ends. Als Martha eine Fehlgeburt hatte, war ihrem Freund dies vollkommen egal, er betrog sie und kurze Zeit später trennte sich Martha. Dadurch hat sie nicht nur die Hoffnung auf ein glückliches Ende verloren, sondern auch das Vertrauen in Männer.
Plötztlich bekommt Martha auch noch die Neuigkeit, dass ihre beste Freundin und Mitarbeiterin schwanger ist und zu dem Kindsvater zieht. Nun muss eine neue Aushilfe her und auf diese Stellenanzeige meldet sich der angehende Regisseur Erik Sommer, welcher davon träumt, ein wunderbares Filmdebüt hinzulegen.
Erik glaubt noch an Happy-Ends in der Realität und macht es sich zur Aufgabe, auch Martha davon zu überzeugen.

Meinung:
Nachdem Lesen der Leseprobe war ich sehr gespannt auf den Roman. Es klang nicht nur spannend und toll, sondern erschien mir als eine Geschichte, die man am Ende viel zu schnell ausgelesen hat. Jedoch musste ich diese Meinung sehr schnell ändern, gerade auf den ersten hundert Seiten ist es mir schwer gefallen, in die Geschichte zu finden und sie überhaupt zu lesen. Das Buch ist nicht schlecht geschrieben, die Schreibweise hat mir richtig gut gefallen, sie war einfach und leicht verständlich und es gab einige Anspielungen auf verschiedene Filme oder Schauspieler. Es hat mich einfach nicht gefesselt. Beschreibungen waren mir teilweise zu lasch oder undeutlich und irgendwann hat die Geschichte begonnen, sich im Kreis zu drehen und nichts wirklich passiert, was die Protagonisten weiterbringt. Ab der Mitte des Buches ließ sich für mich das Buch zum Glück viel besser und schneller lesen, ich musste mich nicht mehr dazu zwingen, weiterzulesen.

Als Schauplatz dient fast durchgehend ein wunderschönes, altes Programmkino. Die Beschreibungen dessen haben mir richtig gut gefallen, es wirkte nostalgisch, aber auch gleichzeitig modern. Im Zusammenhang dazu haben die Erwähnungen der Schauspieler, Filmposter und Filmtitel wunderbar gepasst und das Setting hat ein sehr rundes Bild ergeben. Ich fand es zudem sehr interessant, darüber etwas zu lesen, da ich noch nie in Berührung mit einem Programmkino gekommen bin.

Als Hauptprotagonist steht Martha durchweg im Mittelpunkt. Sie taucht in fast jedem Abschnitt auf und ist zum einen eine bewundernswerte Frau, die ihr ganzes Herzblut in ihr Kino steckt, andererseits (und dies überwiegt für mich leider), fand ich sehr schwierig als Charakter und fand einfach keinen Zugang zu ihr. Sie blieb für mich ein Charakter, den ich einfach nicht sympathisch finden konnte, dafür war sie mir zu schleierhaft und wankelmütig. Noch dazu fand ich es irgendwann nervend, dass sie immer wieder die Entschuldigung gesucht hat, dass sie eine schwere Zeit hinter sich hat und darüber hinwegkommen muss. Auch Erik und Stefan, zwei Herren, welche irgendwann um die Gunst von Martha buhlen, konnte ich nie richtig einschätzen. Besonders Erik war sehr naiv und zu selbstsicher, eine Person, bei der ich mir sehr sicher bin, dass ich sie auch in der Realität nicht mögen würde.
Insgesamt finde ich die Charaktere sehr unlebendig und leider auch unsympathisch. Sie hatten für mich nichts, was sie auszeichnet oder besonders macht. Auch ihre Verhaltensweisen sind immer gleich geblieben und keiner hat wirklich eine Wendung vollbracht.

Die Handlung verlief für mich ziemlich schleppend, sie ging nur langsam voran und teilweise gab es sehr viel Dramatik, während manche Szenen sich hingezogen haben. Diese Mischung hat nicht wirklich funktioniert, es war mir zu wahlhaft, es gab viele Szenen, in denen nichts passiert ist und in einem Abschnitt gab es dann wieder eine Bombe nach der anderen.

Fazit:
Es gab einige Seiten an dem Roman, die mir sehr gut gefallen haben (hierbei möchte ich noch einmal die wunderbaren Beschreibungen des Kinos loben, sie waren ein Traum), jedoch habe ich auch einige Kritikpunkte, die mir das Lesen letztendlich ziemlich erschwert haben. Es ist eine sehr leichte Unterhaltung, leider mir einigen Unstimmigkeiten.

Veröffentlicht am 11.12.2017

Ein durchwachsener Roman mit toller Atmosphäre, dem aber die Spannung fehlt

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Nachdem Martha in ihrer letzten Beziehung eine Enttäuschung erlebt hat, glaubt sie nicht mehr an das große Glück. Deshalb sucht sie für ihr kleines Lichtspielhaus nur noch Filme aus, die frei von romantischen ...

Nachdem Martha in ihrer letzten Beziehung eine Enttäuschung erlebt hat, glaubt sie nicht mehr an das große Glück. Deshalb sucht sie für ihr kleines Lichtspielhaus nur noch Filme aus, die frei von romantischen Plänkeleien sind. Doch wie so oft hat das Leben Überraschungen im Gepäck und schon bald geschieht es, dass ihre Mitarbeiterin Susanne schwanger wird und sich Martha nach einem Ersatz für sie umsehen muss. Den findet sie zwar recht schnell und schon bald fängt der Filmstudent Erik in dem kleinen Lichtspielhaus an. Aber seine ständige gute Laune und seine Bemühungen, das Programm zu verändern, führen dazu, dass Martha bald die Reißleine zieht. Denn nicht nur seine Unbeschwertheit setzt ihr ordentlich zu, auch das Gefühl, dass er mehr als nur ein guter Freund sein will, ist ihr einfach zu viel.

"Glück schmeckt nach Popcorn" ist nach "Das Café der guten Wünsche" der zweite Roman von Maria Adams, in dem sie ihre Hauptfigur nach dem ganz persönlichen Glück suchen lässt. Dass es dabei zu einigen Verwicklungen und Missverständnissen kommt, bleibt nicht aus. Doch ganz zum Schluss reicht es immer für ein kleines Happy End und für die Erkenntnis, dass man der Liebe eine Chance geben muss. Das allerdings fällt der Lichtspielbetreiberin Martha unheimlich schwer. Immer ein wenig pessimistisch eingestellt und sich selbst im Wege stehend, pendelt sie zwischen zwei Männern hin und her und merkt nicht, wie schwer sie es sich selber macht. Eine Figur, die man als Leser gerne einmal schütteln würde, damit sie merkt, wie zerstörerisch ihr Selbstmitleid nicht nur für sie, sondern auch für ihre Mitmenschen ist.

Marie Adams versteht es wunderbar eine heimelige Atmosphäre in die Geschichte zu zaubern, indem sie den Hauptteil der Handlung in einem kleinen, altmodischen Lichtspielhaus angesiedelt hat. Hier fühlen sich die Besucher richtig wohl und auch der Leser verweilt gerne dort. Doch trotz der gelungenen Kulisse kommt das Geschehen nur langsam in Schwung. So passiert in der ersten Hälfte einfach zu wenig, was daran liegt, dass vor allem die Gedanken von Martha überhand nehmen, während spannende Dialoge viel zu knapp gesät sind. Auch gibt es weder einen ordentlichen Knall, noch sorgt eine überraschende Wendung dafür, dass der Leser regelrecht mitgerissen wird und um das Glück der Figuren bangen muss. Erst in der zweiten Hälfte lebt die Handlung merklich auf und bahnt sich ihren Weg für ein Happy End.

Fazit:
Ein durchwachsener Roman, dessen tolle Atmosphäre einfach nicht ausgereicht hat, um die fehlende Spannung zu kompensieren. Schade, denn die Idee, eine verzwickte Liebesgeschichte rund um ein Kino und dessen Besitzerin anzusiedeln, ist wirklich gut.

Veröffentlicht am 08.12.2017

Zu vorhersehbare Liebesgeschichte, die mich nicht berührte

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Martha ist seit drei Jahren Inhaberin eines kleinen Programmkinos in Köln. Sie zeigt dort nur ausgesuchte Filme und keine aktuellen Hollywood-Blockbuster. Sie selbst glaubt nicht mehr an Happy Ends, nachdem ...


Martha ist seit drei Jahren Inhaberin eines kleinen Programmkinos in Köln. Sie zeigt dort nur ausgesuchte Filme und keine aktuellen Hollywood-Blockbuster. Sie selbst glaubt nicht mehr an Happy Ends, nachdem ihr Freund sie betrogen hat und seine neue Freundin von ihm schwanger ist. Martha hatte vor dem Beziehungsende eine Fehlgeburt.

Trennung und Verlust des Babys hat Martha immer noch nicht richtig verarbeitet und wird bereits mit der nächsten Hiobsbotschaft konfrontiert: Ihre beste Freundin und Mitarbeiterin im "Lichtspielhaus", Susanna, ist schwanger und zieht zu ihrem Freund nach Hamburg.

Auf der Suche nach einer neuen Mitarbeiterin meldet sich Erik Sommer bei ihr, der einen Nebenjob braucht. Er träumt als angehender Regisseur davon, einen erfolgreichen Film zu produzieren. Nachdem Martha kurz zuvor spät abends im Kino überfallen worden war, stellt sie den großgewachsenen, muskulösen Erik gerne ein. Der immer fröhliche Romantiker sorgt mit seinen Cocktails in der Bar des Kinos für Umsatzsteigerungen und auch Martha fühlt sich von seiner unbeschwerten Art angezogen, wehrt sich allerdings gegen ihre Gefühle.
Erik tritt in Konkurrenz zu dem Filmkritiker Stefan, der ganz offensichtlich mit Martha flirtet.

"Glück schmeckt nach Popcorn" spielt überwiegend in dem kleinen nostalgischen Kino, was mir als Schauplatz gut gefallen hat. Dei heimelige Atmosphäre dort sowie die Sorge Marthas, dass sie neben den großen Kinoketten nicht bestehen kann, sind spürbar.

Die Liebesgeschichte um die einsame und weinerliche Martha und die beiden Männer, die um sie buhlen, ist jedoch vorhersehbar. Schon früh ahnt man als Leser, dass der arrogant anmutende Stefan im Gegensatz zu dem gefühlsbetonten, etwas unkonventionellen Erik nicht das Rennen um Marthas Gunst machen wird.

Ich konnte allerdings zwischen keinem der Protagonisten eine emotionale Verbindung ausmachen. Diese so schnell aufkeimenden Gefühle zwischen Erik und Martha, gegen die sie ankämpft, weil sie sich aus Angst vor Enttäuschung auf keine neue Beziehung einlassen möchte, kamen bei mir nicht an. Die beiden teilten zwar die Leidenschaft zum Film und das kleine Kino, aber die Gefühle zueinander waren für den Verlauf des Romans einfach zu gewollt. Gerade das glückliche Ende kam dann völlig überraschend für mich. Die Entscheidung beider Personen für einander war für mich so nicht nachvollziehbar.
Auch rätselte ich, warum Stefan bei ihren Begegnungen mit Martha flirtet, aber darüber hinaus wenig hartnäckig ist. Mir war nicht klar, ob er tatsächlich etwas für sie empfindet oder nur körperlich angezogen ist.

Im Verlauf der Geschichte wurden mir die Charaktere nicht sympathischer, weshalb ich nicht wirklich auf das zu erwartenden Happy End à la Popcornkino für Martha hin fiebern konnte. In Bezug auf so manche Episode hätte ich mir mehr Kreativität gewünscht. So empfand ich die Begegnung von Martha mit ihrem Exfreund Tom samt schwangere Freundin im Supermarkt, als abgedroschen. Man wusste gleich, auf was das hinausläuft...

"Glück schmeckt nach Popcorn" ist ein leicht zu lesender Roman über Trennungsschmerz, Vertrauensverlust und die zaghafte Hinwendung an eine neue Liebe, bei der sich die Protagonistin mit ihrer pessimistischen Art am meisten selbst im Weg steht.
Eine turbulente Geschichte, tiefe Gefühle oder überraschende Wendungen darf man allerdings nicht erwarten.