Roman | »So berührend, so lustig, so absurd, und so gut geschrieben. Die Geschichte von Klapper und Bär ist ein Schatz.« Caroline Wahl
Ausgezeichnet mit dem Debütpreis der lit.COLOGNE
»Ein absolut überwältigendes Debüt.«
Clemens Setz, FAS
»Ein feiner Roman, ein lustiger Roman, der, gerade wenn man glaubt, alles daran verstanden zu haben, noch mal komplett die Richtung wechselt.«
Süddeutsche Zeitung
Sommer 2011. Klapper ist sechzehn und hat die Sommerferien alleine vor seinem Computer verbracht. Am ersten Schultag kommt plötzlich Bär in seine Klasse - und setzt sich neben ihn. Groß, stark und absolut unbeeindruckt von sozialen Normen, ist sie die Einzige, die Klapper, den blassen Nerd mit langen Haaren und knackenden Gelenken, nicht wie einen Außenseiter behandelt. Und genau wie er liebt sie das Zocken. Klapper merkt immer mehr, dass er sich in Bärs Gegenwart unverwundbar fühlt. Doch während seine Gefühle genau wie ihre Freundschaft wachsen, steuern sie gemeinsam auf den Tag zu, der alles ändert.
Zitroneneistee, Counter-Strike, Kollegah-Punchlines - KLAPPER erzählt von Freundschaft, Verlust, toxischer Männlichkeit und davon, wie anstrengend das Erwachsenwerden zwischen Online- und Offline-Realitäten ist. Eine eindringliche, fesselnde und liebevolle Geschichte über eine lebensverändernde Begegnung.
»Kurt Prödels hinreißender Debüt-Roman erzählt von dieser so besonderen Zeit, in der wir uns selbst suchen, um stattdessen dann die Welt zu finden. Und plötzlich ist jemand tot und die Kindheit vorbei – und dass man trotzdem auf jeder Buchseite lachen muss, ist natürlich auch ganz geil.«
Benjamin von Stuckrad-Barre
„BÄR, offline seit 4198 Tagen“ - diese Zeile springt Klapper ins Auge, als er im April 2025 in seiner Einzimmerwohnung am Laptop sitzt. Und sie lässt ihn nicht mehr los…
Wir blicken zurück ins Jahr 2011. ...
„BÄR, offline seit 4198 Tagen“ - diese Zeile springt Klapper ins Auge, als er im April 2025 in seiner Einzimmerwohnung am Laptop sitzt. Und sie lässt ihn nicht mehr los…
Wir blicken zurück ins Jahr 2011. Es ist August, die Sommerferien sind zu Ende.
Thomas, dessen Gelenke nach einem Wachstumsschub knackende Geräusche von sich geben, und der daher von allen Klapper genannt wird, kommt in die elfte Klasse. Er ist ein Außenseiter, ein Gamer, der seine Freizeit in seinem Zimmer am PC verbringt und sich gerne verkriecht.
In diesem Schuljahr kommt Vivi, genannt Bär, neu in die Klasse. Auch sie fällt auf, ist anders als die anderen. Und sie sucht sich im Klassenzimmer ausgerechnet den Platz neben Klapper aus.
So verschieden die beiden doch sind, so perfekt passen sie zueinander. Und es entwickelt sich eine ganz besondere Freundschaft.
Kurt Prödels Debüt-Roman hat mich ab der ersten Seite erreicht. Die Lektüre ist herrlich schräg und amüsant geschrieben, gleichzeitig aber auch so anrührend und traurig. Für mich kommt „Klapper“ ganz klar auf meine Highlight-Liste.
Ein sehr empfehlenswerter Coming-Of-Age-Roman. Gerne mehr davon!
Ach, Klapper und Bär…schon als ich die letzte Seite umblätterte, hatte ich die beiden schmerzlich vermisst. Denn die Geschichte hier hat richtig ins Herz getroffen. Wir begleiten den Computernerd Klapper ...
Ach, Klapper und Bär…schon als ich die letzte Seite umblätterte, hatte ich die beiden schmerzlich vermisst. Denn die Geschichte hier hat richtig ins Herz getroffen. Wir begleiten den Computernerd Klapper beim Erwachsenwerden; tauchen durch kurze Kapitel aber auch in seine Gegenwart viele Jahre später ein. Kurt Prödels Schreibstil ist für mich eine Hommage an die deutsche Sprache. Denn auf diesen wenigen Seiten schafft er es ohne viel Rumgeplänkel, das Gefühl, die Stimmung und Gedanken von mehreren Generationen rüberzubringen. Wer um 2010 rum aufgewachsen ist, hat bestimmt mindestens einen Klapper gekannt oder sich mit Zitroneneistee, Counter Strike, Oli Kahn oder alten Rockbands befasst. Dadurch beinhaltet die Geschichte eine riesen Packung Nostalgie, die teilweise sehr tiefgehend war – aber immer mit einer Prise Humor. Am Schluss hat mich die unerwartete Wendung emotional wirklich sehr gepackt.
Klapper und Bär – eine außergewöhnliche Kombination mit einer humorvollen und gleichzeitig traurigen Geschichte, die einfach wunderbar geschrieben ist. Ganz große Empfehlung!
Klapper ist sechzehn und seine Knochen klappern. Damit hat man nicht viele Freunde in dem Alter. Besser gesagt: keine. Doch dann kommt dieses Mädchen. Um einiges größer als ...
Bären machten Winterschlaf
Klapper ist sechzehn und seine Knochen klappern. Damit hat man nicht viele Freunde in dem Alter. Besser gesagt: keine. Doch dann kommt dieses Mädchen. Um einiges größer als er und mutiger. Bär. Doch auch wenn sie nicht unterschiedlicher sein könnten, entsteht eine Freundschaft. Doch nichts ist für immer.
Obwohl es schon etwas länger her ist, dass ich selbst ein Teenager war, fühlte ich mich direkt zurückversetzt. Wenn man auch nur ein bisschen anders in den Augen von seinen Mitschülern ist, ist man außen vor. Klapper verkriecht sich deswegen auch lieber den ganzen Sommer in seinem Zimmer, um zu zocken. Ich hätte es wohl auch so gemacht. Mobbing kann vieles mit der Seele anrichten. Daher kann ich den Rückzug sehr gut verstehen. Umso schöner war es zu lesen, wie sich die beiden Jugendlichen nach und nach angefreundet haben. Und das Ende… Nun ja. Das Leben läuft leider nie nur geradeaus. Es nimmt Umwege und wir müssen damit umgehen lernen.
Kurt Prödel hat es mit seinem Buch geschafft, einen Lebensabschnitt zu beschreiben, den wir alle irgendwann und irgendwie erlebt haben. Und doch verdrängen die meisten von uns ihn. Denn es ist der Prozess der Selbstfindung. Man macht Fehler, man weiß manchmal nicht wohin mit sich selbst. Die Hormone spielen verrückt und dementsprechend auch wir. Seine Sprache ist geradeaus und doch sehr feinfühlig. Es sind Kleinigkeiten, die mich als Leser in den Bann gezogen haben.
Ich hoffe sehr, dass von ihm noch einige Bücher folgen werden. Ich werde sie lesen!
ISBN: 978-3988160249
Umfang: 256 Seiten
Autor: Kurt Prödel
Verlag: Park x Ullstein
Erscheinungsdatum: 30.01.2025
Für mich klappt dieses Buch und klappert nicht - im Sinne davon, dass es stilistisch oder inhaltlich irgendwie holpert und mich nicht mit "Klapper" hätte anfreunden können. Ganz im Gegenteil: ...
Für mich klappt dieses Buch und klappert nicht - im Sinne davon, dass es stilistisch oder inhaltlich irgendwie holpert und mich nicht mit "Klapper" hätte anfreunden können. Ganz im Gegenteil: Obwohl es erst Januar ist, wird "Klapper" sicher einer meiner Lieblingsromanfiguren in diesem Lesejahr werden. Kurt Pröbel schafft es, seinen Erzähler authentisch darzustellen, sodass man sich selbst dann sehr gut in den nerdigen Anti-Helden hineinversetzen kann, wenn man mit seiner leicht verschrobenen Welt ansonsten wenig anfangen kann. Sprachlich wird das klasse in einem jugendlichen, aber nicht anbiedernden Ton umgesetzt, der zu einem 16-jährigen passt und der zum Schmunzeln aber auch zum Nachdenken einlädt. Das klappt!
Klapper ist ein typischer Gamer, der die Sommerferien 2011 lieber sechs Wochen vor dem PC verbringt, um Counter Strike Maps zu basteln, als mit Gleichaltrigen etwas zu unternehmen. Deswegen hat er in der Schule auch den Außenseiterstatus, mit dem er sich aber ganz gut arrangiert hat. Seinen Spitznamen "Klapper" hat er wegen seiner knackenden Gelenke erhalten, doch auch im sozialen und familiären Bereich klappert und knarzt es bei dem Jungen. Er tut sich schwer, Freunde zu finden und die Beziehung zu seinen Eltern ist auch angespannt. Doch dann kommt nach den Sommerferien "Bär" in seine Klasse - ein riesengroßes, burschikoses Mädchen, das sich prompt neben Klapper setzt und ihn unter ihre Fittiche nimmt. Sie freunden sich nach und nach an, was sich in Klapper Fall natürlich etwas holprig und umständlich gestaltet, und Bär verteidigt ihn gegen die teilweise fiesen Mitschüler. Doch natürlich holpert es auch bei dieser Freundschaftsgeschichte und es geht nicht so gut aus für Klapper, wie es scheinen könnte. Dass er sein Leben weiter als einsamer Nerd verbringen wird, erfährt der Leser in einigen vorgreifenden Kapiteln, die 2025 spielen. Doch was genau geschehen ist, dass Klapper weiter in seiner Isolation geblieben ist und nicht von Bär "sozialisiert" werden konnte, wird erst gegen Ende aufgelöst.
Obwohl ich selbst wenig mit der Gaming-Welt und Typen wie Klapper zu tun habe, konnte ich mich sehr gut in den Jungen reinversetzen und fand seine Gedankenwelt authentisch und nahbar dargestellt. Um einige Gamer-Klischees kommt man als Autor bei der Beschreibung solch eines Charakters sicher nicht herum, aber dennoch wirkt Klapper nicht wie ein Stereotyp. Kurt Pröbel schafft etwas Verständnis für seinen Anti-Helden zu entwickeln, indem er zeigt, dass auch solche "Nerds" sehr vernünftige Jungs mit Gefühlen sein können und keineswegs immer die aggressiven, asozialen Amokläufer werden. Ich habe Klappers Spieleentwicklungstalent sogar bewundert und ihn als reifer und rationaler als seine 16-Jährigen Mitschüler empfunden. Das zeigt sich auch am Ende des Romans, wenn Klapper über sich hinauswächst und sich viel erwachsener zeigt als alle anderen. Auch wenn er körperlich leicht verkrüppelt sein mag, ist er das emotional sicher nicht, auch wenn es manchmal bei ihm holpert und klappert.
Auch die anderen Charaktere sind vom Autor gut entwickelt worden, sodass sie nicht wie austauschbare Randfiguren wirken. Keine Figur in dem ganzen Beziehungsgeflecht scheint überflüssig und alle sind individuell mit ihren Maken und Vorzügen skurril ausgearbeitet.
Ebenso gelungen ist für mich die Sprache. In kurzen klaren Sätzen oder auch mal nur Halbsätzen wird der Ton eines 16-Jährigen authentisch getroffen. Pröbel benutzt ab und zu ein jugendsprachliches Vokabular, setzt es aber immer treffend ein, sodass es nicht künstlich wirkt und man gar nicht merkt, dass ein über 30-jähriger Autor aus der Perspektive eines Teenagers schreibt. Wahrscheinlich hat Pröbel sich hier in seine eigene Jugendzeit im Jahr 2011 erinnert, denn es werden zahlreiche popkulturelle Anleihen gemacht, die mir besonders gut gefallen haben, weil ich zu der Zeit etwa im selben Alter wie die Protagonisten war und mich somit in meine Jugendzeit zurückversetzen konnte. Soweit ich es beurteilen kann, passen die Details alle diese Zeit und es tauchen keine Anachronismen auf.
Eine kleine Warnung aber noch zuletzt: Das größte Manko und ein wirklicher Fehler meiner Meinung nach ist der Klappentext! Wer wirklich vom Buch überrascht werden will, sollte diesen (vor allem das Zitat von Stuckrad-Barre...) nicht vorher lesen, denn dort wird leider ein entscheidender Twist verraten.
Alles im allem ist Klapper für mich also ein gelungener Start in dieses Lesejahr. Wer jungendlich-frische Literatur sucht, die einem zum Schmunzeln aber auch zum Nachdenken bringt, für den sollte "Klapper" klappen!
Sein schriftstellerisches Debüt gibt Kurt Prödel mit diesem Coming-of-age-Roman, der es vermag, einen zu überraschen und tief zu berühren.
2025 öffnet der IT-Fachmann Thomas an seinem PC mit dem ewig ...
Sein schriftstellerisches Debüt gibt Kurt Prödel mit diesem Coming-of-age-Roman, der es vermag, einen zu überraschen und tief zu berühren.
2025 öffnet der IT-Fachmann Thomas an seinem PC mit dem ewig nicht benutzen Game förmlich die Büchse der Pandora. Herausgekrochen kommen die Erinnerungen an eine wichtige Phase in seiner Pubertät, die ihn und uns ins Jahr 2011 zurückkatapultiert. Was geschah vor 14 Jahren, das ihn heute noch ins Schlingern zu bringen vermag?
„Eine Dekade ist vergangen, in der so viel passiert ist – Weltkriege in der Warteschleife, künstliche Intelligenz, diese gottverdammten E-Scooter, und Döner kostet bald zweistellig. Doch das alles ändert nichts.“ S.43
Kaum einer in der Klasse nennt Thomas bei seinem Rufnamen. Der blasse, dürre 15jährige wird wegen seiner knackenden Knochen nur „Klapper“ gerufen. Die Blässe hat er sich als Computer-Nerd selbst in den Ferien stundenlang hart am PC erarbeitet. Seine Leidenschaft gehört dort Games wie Counter-Strike, wo er sogar eigene Maps entwirft. In der Schule hingegen ist er absoluter Außenseiter, hat keine Freunde, kaum bekommt er überhaupt ein paar Worte heraus. Mitten in der Pubertät versucht er einfach nur unterzutauchen und zu überleben. Dabei hat er auch seine ganz besonderen Spezialitäten wie seine speziellen Musik-T-Shirts.
Er fügt sich in die verstaubten Regeln des geordneten bürgerlichen Elternhauses mit einer depressiven Mutter und eines Vaters, der den Sohn nicht zu greifen weiß.
Doch plötzlich wird alles anders, als die neue Mitschülerin Vivi das Klassenzimmer betritt und den Stapel mit den Atlanten auf Klappers freien Nachbartisch zur Seite schiebt. Hochgeschossen, selbstbewusst und freimütig will sie „Bär“ genannt werden.
Zwischen Klapper und Bär entwickelt sich sehr langsam und behutsam eine ganz besondere, sehr intensive Freundschaft. Die 17 jährige Bär wirkt so stark und unabhängig. Doch in ihrer betuchten, sehr großen und chaotischen Familie hat sie mehr zu tragen, als Klapper ahnt.
Bär und Klapper schenken sich gegenseitig so viel, doch alles bewegt sich auf einen Punkt zu, der Klapper auch noch nach 14 Jahren aus der Fassung zu bringen vermag…
Fazit
Der Autor versteht es wirklich mit einem gewissen Augenzwinkern das Jahr 2011 lebendig werden zu lassen. Vor dieser Kulisse zeichnet er zwei Charaktere, die absolut authentisch gelingen und die man sofort ins Herz schließen muss.
Meist erleben wir das Geschehen aus der Sicht von Klapper, aber immer führt uns auch Bär in ihr Leben daheim. Interessant ist dabei, dass Klapper weder 2011 noch in der Rahmenhandlung 2025 vollumfänglich von Bärs Erlebnissen erfahren wird.
Klappers Sicht auf seine Eltern ist absolut typisch für einen Jungen in der Pubertät. Zwar seziert er relativ distanziert deren Beziehung und Persönlichkeit, aber eine aktive Auseinandersetzung oder gar eine Rebellion dagegen findet nicht statt. Anfangs hat man das Gefühl, dass er leicht autistische Züge haben könnte. Man fragt sich, ob er jemals die Tradition in seiner Familie hinterfragen wird, sich Problemen körperlich zu entziehen, sich dann suchen und nach seinen Bedürfnissen befragen zu lassen. Da passt es wunderbar, dass wir auch beim erwachsenen Thomas noch Entwicklungen verfolgen können.
Auch Bär ist in gewisser Hinsicht eine Außenseiterin, aber die Erwartungen der anderen perlen von ihr ab. Man erlebt in ihr eine große innere Stärke, Empathie und Energie ins Tun zu kommen. Ihre Solidarität zu ihrer Familie ist bewundernswert. Doch sie lässt selbst Klapper nicht zu nahe an sich heran.
Die Freundschaft zwischen den beiden vollkommen unterschiedlichen Außenseitern mit komplett anderen familiären Background wird mit sehr viel Einfühlungsvermögen, Melancholie, aber auch Humor geschildert.
Die Erzählung wechselt immer mal wieder zwischen dem der Jetztzeit 2025 und dem Jahr 2011. Zunächst hat mich gerade die Situation Klappers als Erwachsener 2025 in der Rahmenhandlung sehr bewegt. Hier hatte ich gar keine Entwicklung erwartet. Da ist dem Autor die Überraschung absolut gelungen. Denn nicht nur die Pubertät und Freundschaft sind große Themen des Buches. Sondern auch der Umgang mit überwältigenden Erinnerungen und Schocks, wo der reinen Wahrnehmung das Verstehen und das Wiedererlangen des Gleichgewichts folgen. Vorgänge, die Jahre dauern können.
Der lockere Schreibstil hat mir sehr gefallen, da man sich total in die Zeit und die Situation des Jugendlichen hineinversetzen konnte. Die Kapitel sind angenehm kurz und die Perspektivwechsel sehr klar. Begleitet hat mich die Frage, was die orangenähnliche Sonne auf dem kraftvollen Cover zu bedeuten haben könnte. Die Lösung ließ mich schmunzeln. Eigentlich war es eine „aufgeschnittene saftige Zitrone, die den Himmel dominierte“ S. 118, die Klapper so fasziniert hat.
Von mir gibt es die volle Punktzahl: Die beiden Charaktere, ihre Geschichte und Entwicklung lassen einen nicht so schnell los. Ein richtig tolles Buch!