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Veröffentlicht am 04.06.2025

Potential nicht ausgeschöpft

Whispers of Shadow and Silk (Band 2) – Die Erfüllung
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Achtung, es handelt sich um einen zweiten Band. Das Wissen um die Inhalte des ersten Bandes wird in dieser Rezension vorausgesetzt.

Meine Meinung:

Nach dem Lesen dieses zweiten Bandes musste ich erst ...

Achtung, es handelt sich um einen zweiten Band. Das Wissen um die Inhalte des ersten Bandes wird in dieser Rezension vorausgesetzt.

Meine Meinung:

Nach dem Lesen dieses zweiten Bandes musste ich erst einmal ein wenig Zeit verstreichen lassen, um für mich herauszufinden, wie ich ihn nun wirklich fand. Deshalb erscheint diese Rezension etwas später als gewohnt. Vom ersten Band war ich absolut überzeugt. Er hat mich gefesselt, ich wollte unbedingt wissen, wie es weitergehen würde mit Noréy, Torik, den Schatten und dieser so magisch innovativen Welt.
Nachdem ich den ersten Leseabschnitt beendet hatte, war ich noch richtig begeistert, dass die Geschichte direkt nach dem ersten Band einsetzt und mich sofort wieder abgeholt hat. Da ich den ersten Band erst vor kurzem gelesen habe, war mir ein nahtloser Übergang möglich und ich musste mich nicht erst wieder in die Welt eindenken.
Dank des Cliffhangers von Band 1 hat man ganz schön mitgefiebert, was wohl mit Torik geschehen wird.

In diesem Buch gibt es noch mehr Erzählperspektiven als im ersten Teil. Insgesamt habe ich alle Erzählperspektiven gerne verfolgt, wobei es mir fast zu viele unterschiedliche kurz hintereinander sind. Gorda hätte ich zum Beispiel nicht gebraucht, aber ich bin allgemein auch ein Fan von maximal drei Perspektiven, die dann aber mehr Raum einnehmen.

Die Handlung schreitet rasant voran, gleichzeitig passiert jedoch eigentlich gar nicht so viel. Ich habe mich an die teilweise extrem kurzen Kapitel und vielen Wechsel der Erzählperspektive nach und nach gewöhnt, sie bringen einen jedoch immer wieder ein kleines bisschen aus der Geschichte heraus.

Wie bei so vielen Büchern hätte ich die vorkommenden Tropes so gerne nicht im Vorfeld gekannt. Denn natürlich ist Noréy gerade nach dem ersten Band sauer und will nichts von Jahor wissen. Zurecht. Aber da wird den Trope #secondchances haben, spoilert das Buch sich in diesem Kontext einfach selbst.

Die Beziehungen untereinander verflechten sich, beinahe wie ein eigener Schatten. Kleine Verzweigungen zwischen den vier Auserwählten sorgen für den Zusammenhalt der am Ende notwendig ist, um den Riss zu schließen. Leider läuft es an einer Stelle wieder auf etwas hinaus, was in letzter Zeit in jedem zweiten Fantsybuch passiert…
Natürlich ist es eine nette Idee, es wird auch etwas abgewandelt, aber es wäre noch netter gewesen, wenn da mal was ganz anderes passiert wäre.

Ich wünschte mir, mehr von Noréys Fähigkeiten zu sehen, wurde in diesem Entwicklungsstrang jedoch eher enttäuscht. Und da komme ich auch zu einem weiteren Kritikpunkt: Der Autorin ist es nicht gelungen, die losen Fäden des ersten Bandes so miteinander zu verflechten, dass das Niveau gehalten wird. Es entstehen Löcher im Schattengewebe, Logikfragen werden nicht geklärt und Themenbereiche gar nicht mehr erwähnt. Sehr schade!

Fazit: Ein zweiter Band mit viel Potential, das leider nicht ausgeschöpft wird.

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Veröffentlicht am 20.02.2025

Leider überzeug Hawkins dieses Mal nicht

Die blaue Stunde
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Allgemeines:
„Die blaue Stunde“ ist als gebundenes Buch mit 368 Seiten bei dtv erschienen. Es handelt sich um einen Roman mit Spannungselementen. Autorin Paula Hawkins dürfte vielen von euch durch ihre ...

Allgemeines:
„Die blaue Stunde“ ist als gebundenes Buch mit 368 Seiten bei dtv erschienen. Es handelt sich um einen Roman mit Spannungselementen. Autorin Paula Hawkins dürfte vielen von euch durch ihre anderen Werke wie zum Beispiel „Girl on the train“ ein Begriff sein.

Meine Meinung:
Bereits der Beginn des Buches hat mich sehr neugierig gemacht. So stoßen wir nach dem Epilog direkt auf eine E-Mail, deren Inhalt es in sich hat. Auch im Anschluss bin
ich nur so durch dieses Buch geflogen. Mir war es insgesamt schon beinahe zu wenig Text, wobei das Zusammenspiel der verschiedenen Textsorten, mit denen das Buch gestaltet worden ist (z. B. Tagebucheinträge), gut harmoniert. 

Protagonistin Vanessa ist oder war Künstlerin. Und um dieses Buch zu mögen, muss man sich ein wenig für Kunst interessieren. Teilweise fand ich die Passagen, in denen es um Vanessas Kunst ging, ehrlich gesagt langweilig. Vielleicht muss man dafür auch ein wirklicher Kunstliebhaber sein? Auf jeden Fall grenzt die Faszination des männlichen Protagonisten Becker für ihre Kunst an Besessenheit und scheint mir nicht sehr gesund zu sein. Er hat sein gesamtes Leben nach dieser Künstlerin ausgerichtet. Zusammenfassend kann ich sagen, dass die Protagonisten dieses Buch nicht gut wegkommen. So auch Grace, die wir Stück für Stück besser kennen lernen.
Man entwickelt während der Lektüre eigenartigerweise sogar negative Gefühle für die Personen darin, da die Charaktere nach und nach an Sympathie verlieren.
Mir ging es hier zum Beispiel extrem mit Grace so. Ihr Charakter wird immer düsterer.

Ich muss sagen, dass ich alles in allem irgendwie viel mehr erwartet habe, da die Autorin normalerweise wirklich überraschend und durchdacht schreibt. Stets hat sie eine Überraschung oder etwas völlig Unerwartetes parat. Aber was hier passiert, war fast alles ziemlich vorhersehbar. Vieles wirkt dabei auch am Ende noch ungelöst.

Fazit:
Leider bin ich von diesem Hawkins nicht überzeugt. Vielleicht schafft sie es beim nächsten Mal wieder?

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Veröffentlicht am 18.09.2024

Überraschend wenig überzeugend

One of the Girls
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In ihrem Roman hat Lucy Clarke wieder eine spannende Thematik verpackt. Die Gestaltung des Covers zog mich direkt in ihren Bann. Außerdem wirkte die Kombination von Titel und Inhalt sehr spannend auf mich. ...

In ihrem Roman hat Lucy Clarke wieder eine spannende Thematik verpackt. Die Gestaltung des Covers zog mich direkt in ihren Bann. Außerdem wirkte die Kombination von Titel und Inhalt sehr spannend auf mich. Clarke gelang es in ihren bisherigen Büchern immer, mich völlig zu überraschen und Plottwists einzubauen, die auch erfahrene Krimileserinnen nicht ahnen konnten. So begann auch diese Lektüre sehr vielversprechend und zog mich in eine Welt junger Frauen, die alle auf ihre ganz eigene Art und Weise individuell waren. Vielleicht auch ein bisschen zu sehr, denn unterschiedlicher können sie eigentlich nicht sein. Nur eine einzige Sache verbindet sie: Sie kennen die Braut. Nach und nach dröselt die Autorin persönliche Beziehungen auf und eröffnet Abgründe, die man so nicht erahnen konnte. Das mach sie auf ihre gewohnt gute Art. Auch das Ende überraschte mich und ich kann spoilerfrei sagen, dass ich damit nun wirklich nicht gerechnet hatte. Clarke legt den Fokus so, dass man nicht aufs eigentliche Geschehen blickt und quasi abgelenkt ist. Dennoch fehlt mir hier das gewisse Etwas aus ihren anderen Büchern. Mir fehlt vielleicht die Prise Leidenschaft oder etwas, was ich gar nicht benennen kann. In all ihren anderen Büchern gab es eben genau das. Nichtsdestotrotz ist dieses Buch lesenswert.

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Veröffentlicht am 18.09.2024

Leider nicht so überzeugend

A Psalm of Storms and Silence. Die Magie von Solstasia
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Wie gefällt dir das Cover und die Gestaltung?

Optisch hat mir das Buch leider nicht so gut gefallen. Es ist passend zu Band 1 gestaltet, wirkt durch die realistischen Fotos aber eher für eine jüngere ...

Wie gefällt dir das Cover und die Gestaltung?

Optisch hat mir das Buch leider nicht so gut gefallen. Es ist passend zu Band 1 gestaltet, wirkt durch die realistischen Fotos aber eher für eine jüngere Zielgruppe geeignet. Zudem hätte ich mich gefreut, wenn es bei dem Grün geblieben wäre. Die Kombination wirkte bei Band 1 ein wenig verwunschener.

Wie ist das Thema und die Geschichte umgesetzt?

Mich hat der erste Band rastlos und unzufrieden zurückgelassen. Aber ich sah zugleich auch das Potential der Reihe. Deshalb hoffte ich auf eine Weiterentwicklung, einen tollen zweiten Band. Zum Teil habe ich diesen guten zweiten Band auch gelesen. Aber eben nur zum Teil. Längen durchziehen dieses Buch. Immer wieder habe ich es weggelegt, weil es mich einfach nicht fesseln konnte. Letzten Endes habe ich es nur beendet, weil ich es mit einer Freundin gelesen habe. Da ich hier auf keinen Fall Spoilern möchte, möchte ich euch nur sagen, dass ich in diesem Band eine so entscheidende Sache, die das Ende betrifft, überhaupt nicht nachvollziehen kann. Dadurch verliert das Buch an Glaubwürdigkeit für mich. Vielleicht seht ihr das ganz anders, aber für mich ist es leider kein Buch zum Behalten. Wer weiß, vielleicht findet jemand anders Gefallen daran, wenn ich es in einen öffentlichen Bücherschrank stelle.

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Veröffentlicht am 18.09.2024

Geschichte mit Hindernissen

Die Meerjungfrau von Black Conch
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Ein Phänomen, was uns als Menschen seit langer Zeit begleitet und immer wieder fasziniert, ist der Gedanke, dass es in den Meeren noch mehr geht. Das ist kein Wunder: Schließlich haben wir nur einen Bruchteil ...

Ein Phänomen, was uns als Menschen seit langer Zeit begleitet und immer wieder fasziniert, ist der Gedanke, dass es in den Meeren noch mehr geht. Das ist kein Wunder: Schließlich haben wir nur einen Bruchteil erforscht. Immer, wenn der Mensch etwas nicht genau kennt, lädt das zum Träumen und zum Erfinden ein. Und nicht nur deshalb sind Meerjungfrauen so faszinierend. Verschiedenste Autoren und Autorinnen haben uns von ihnen erzählt und auch Roffey tut dies nun. Sie tut das auf eine Art und Weise, die für mich nicht ganz leicht zugänglich war und ist. Ich empfinde es stets als störend, wenn mit Sprache so viel gespielt wird, dass kein Lesefluss entsteht oder nur ein sehr holpriger. Das wirkt für mich nicht authentisch dem Sprachhandeln der Menschen nachempfunden, sondern störend. Da wir ja nicht Gespräche/Erlebnisse miterleben, sondern nur davon lesen und das gerne in einem Fluss tun wollen, hätte ich das Buch deshalb beinahe abgebrochen. Ihr müsst also wissen, ob euch ein solcher Schreibstil zusagt oder eben nicht. Ich kann mir vorstellen, dass einige Leserinnen deshalb aufgeben. Wenn man jedoch nicht aufgibt, wird man mit einer Geschichte belohnt, die die alten Mythen, die in den Köpfen der Menschen nach wie vor existieren in Einklang bringt mit der Geschichte rund um den Fluch einer angespülten Meerjungfrau namens Aycayia. An manchen Stellen spielt der Roman sehr mit feministischen Aussagen und gibt dennoch sehr stereotypisch wieder, warum Frauen z. B. immer neidisch sein werden auf Frauen und dass Frauen eben immer mit ihrer Schönheit die Männer verführen. Da hätte ich doch etwas mehr erwartet.

Alles in allem eigentlich keine Geschichte für zwischendurch, da man als Leser
in für den Schreibstil bereit sein muss. Man kann diese Geschichte also lesen und sich ein bisschen wegträumen - wenn man will.

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