Profilbild von leseratte1310

leseratte1310

Lesejury Star
offline

leseratte1310 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit leseratte1310 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.12.2017

Mord an Bord

Der Drink des Mörders
0

Paddy Lore muss die Beerdigung seiner Mutter organisieren und bittet seinen Freund Colin, ihn an Bord des Kreuzfahrtschiffes „Mermaid“ als Tanzlehrer zu vertreten. Lucy ist von diesem angeblichen Urlaub ...

Paddy Lore muss die Beerdigung seiner Mutter organisieren und bittet seinen Freund Colin, ihn an Bord des Kreuzfahrtschiffes „Mermaid“ als Tanzlehrer zu vertreten. Lucy ist von diesem angeblichen Urlaub nicht begeistert und sie wäre nicht Lucy, wenn sie Colin einfach alleine ließe. Kaum hat das Schiff abgelegt, gibt es einen Toten. Es handelt sich um den schottischen Lakritzfabrikanten Ted Toole. Schiffsarzt Spencer ist überzeugt, dass Toole vergiftet wurde. Also muss Colin wieder einmal in einem Mordfall ermitteln. Pfarrer Jasper und Krankenschwester Norma wollen nicht außen vor bleiben und machen sich auf den Weg nach Schottland, um dort zu ermitteln.
Dies ist nach „Der Tanz des Mörders“ und „Die Farben des Mörders“ der dritte Band für den Tanzlehrer Colin, den Pfarrer Jasper und die kleinwüchsige Krankenschwester Norma. Das Buch ist gewohnt locker leicht zu lesen.
Ich mag die Protagonisten. Colin ist mit der jüngeren Lucy zusammen und die hat ihn ziemlich im Griff. Dass sie auf dem Schiff auftaucht, hätte Colin eigentlich wissen müssen, auch dass es Probleme gibt, falls Lucy erfahren sollte, mit wem er da eine Kabine teilt. Schlitzohr Jasper kann auch dieses Mal wieder seine Fähigkeiten beim Dart nutzen und die quirlige Norma ist wieder nicht zu bremsen.
Aber auch die Personen auf dem Schiff sind ziemlich skurril, allen voran Schiffsarzt Spencer, der alle Naselang ein neues Gift vermutet. Er ermittelt gern, ist aber als Detektiv nicht gerade fähig. Aber auch Madame Ubu hat mir gut gefallen.
Ein Mörder auf einem Schiff – da ist Eile geboten bei den Ermittlungen, denn sonst ist der Täter am Zielort auf und davon. Ted Toole war ein unangenehmer Mensch, davon konnte seine Mitpassagiere ein Lied singen, aber auch seine Kinder in Schottland haben es nicht einfach unter seiner Fuchtel. Verdächtige gibt es also genug, doch wer hatte ein Motiv und die Gelegenheit?
Auch wenn ich meinen Verdächtigen schon ziemlich früh ausgemacht hatte, so gab es am Ende doch noch Überraschungen. Es ist spannend und gleichzeitig sehr humorvoll.
Ein spannender und unterhaltsamer Krimi.

Veröffentlicht am 21.12.2017

Ein Dorf schweigt

Galgenhügel
2

Zelten im Herbst im Münsterland kann ungemütlich sein, wie eine Familie feststellen muss. Aber es kommt noch schlimmer, denn ihr Sohn Timo findet am Galgen auf dem Galgenhügel eine Leiche. Es handelt sich ...

Zelten im Herbst im Münsterland kann ungemütlich sein, wie eine Familie feststellen muss. Aber es kommt noch schlimmer, denn ihr Sohn Timo findet am Galgen auf dem Galgenhügel eine Leiche. Es handelt sich um die bekannte Schauspielerin Ellen Gerwing, die zuletzt in den Schlagzeilen war, weil sie einen Flugzeugabsturz überlebt hat. Alles sieht nach einem Selbstmord aus, aber Kommissar Heinrich Tenbrink hat seine Zweifel, ganz besonders, als er erfährt, dass Ellens Zwillingsschwester vor sechzehn Jahren nach einer Silvester-Party bei einem Unfall auf dem Hügel ums Leben kam. Er ist überzeugt, dass Ellens Tod mit der Vergangenheit zu tun hat. Oberstaatsanwältin Derksen würde den Fall am liebsten als Selbstmord zu den Akten legen, doch Tenbrink und sein Kollege Maik Bertram haben ein paar Tage, um der Sache nachzugehen. Aber den Bewohnern von Ahlbeck gefällt es nicht, dass die Polizei in der Vergangenheit herumwühlt.
Dieser Krimi aus dem Münsterland lässt sich sehr gut und flüssig lesen. Ich konnte mir auch die Gegend mit ihrem Wald und den Mooren gut vorstellen. Nimmt man die trüben Wetterbedingungen dazu, so spürt man eine ganz besondere Atmosphäre. Die Grenze zu den Niederlanden ist nah und der Kollege Bonnema jenseits der Grenze ist sehr hilfsbereit. So lernen wir nicht nur den Münsterländer Dialekt kennen, sondern auch gleich noch einige Brocken Niederländisch.
Es gibt eine Reihe von Vorurteilen über die Westfalen und Tenbrink ist mit seinem Dickschädel ein Paradebeispiel. Er weiß aber auch, wie er seine Mitmenschen zu nehmen hat. Wenn ein Bibelzitat oder ein bisschen Jagdwissen die Leute zum Reden bringt, dann nutzt er das gerne aus. Aber seine Erinnerungslücken, die er mit umfangreicher Zettelwirtschaft kaschiert, geben Anlass zur Sorge. Zum Glück hat er in Bertram einen Kollegen, der ihn unterstützt und deckt. Doch auch Bertram hat seine Geheimnisse, über die Tenbrink hinwegsieht. Kurz gesagt: Sie profitieren voneinander.
Nach Ellens Tod ist von der Familie Gerwing nur noch Anne übrig, die erfolgreich ein Wellness-Hotel im Schulzenhof bewirtschaftet. Über die alleinstehende taffe Frau hört man im Dorf nur Gutes. Tenbrink ist auf Stöbereinsatz und lässt sich auch nicht bremsen, als die Ermittlungen eingestellt werden. Auch wenn mehr verschwiegen als ausgesagt wird, erfährt er doch einiges oder kann es sich zumindest zusammenreimen. Aber wie passt alles zusammen?
Die Personen sind alle sehr gut und individuell ausgearbeitet. Ich konnte ihre Gedanken und Handlungsweisen nachvollziehen.
Es ist eine komplexe Geschichte, die dazu verführt mit zu ermitteln und der Polizei hoffentlich voraus zu sein. Aber immer wieder gibt es Wendungen, die meine Überzeugungen wieder in Frage stellten, und so blieb es spannend. Das dramatisch Ende bringt dann noch einige Überraschungen und es bleibt eine entscheidende Frage offen. Daher bin ich schon gespannt auf den Folgeband.
Ein toller Regionalkrimi. Lesen!

Veröffentlicht am 18.12.2017

Ein sehr spannender Thriller

Die perfekte Gefährtin
1

Luc Callanach ist gerade erst nach Schottland gekommen, um hier als Detective Inspector zu arbeiten, als er zu einem Leichenfund außerhalb von Edinburgh gerufen wird. Eine Hütte ist abgebrannt und ein ...

Luc Callanach ist gerade erst nach Schottland gekommen, um hier als Detective Inspector zu arbeiten, als er zu einem Leichenfund außerhalb von Edinburgh gerufen wird. Eine Hütte ist abgebrannt und ein Stofffetzen lässt darauf schließen, dass es sich bei der verkohlten Leiche um die seit Tagen verschwundene Anwältin Elaine Buxton handelt.
Aber der Täter hat akribisch alles geplant, um die Ermittlungen in die falsche Richtung zu lenken. In Wirklichkeit hält er Elaine gefangen, um sie zu einer perfekten Gefährtin zu machen. Er verfährt ein wenig nach dem Motto „Zuckerbrot und Peitsche“, trotzdem leistet Elaine immer noch Widerstand. Das veranlasst den Täter, sich weiter nach einer Frau umzusehen, die seinen Ansprüchen besser genügt.
Das Buch vermag von Anfang an zu fesseln. Obwohl der Täter sehr früh bekannt ist, bleibt es auch weiterhin spannend, denn es gibt eine ganze Reihe überraschender Wendungen. Erzählt wird die Geschichte aus unterschiedlichen Perspektiven, aber meistens aus der Sicht von Luc Callanach und dem Täter.
Luc Callanach tritt seinen Dienst an und seine Antrittsansprache machte ihn mir nicht gerade sympathisch. Zuvor war er bei Interpol und es ist etwas geschehen, das ihn aus Frankreich nach Schottland gebracht hat. Je mehr ich über ihn erfuhr, umso besser konnte ich ihn verstehen und seine andere Seite kennenlernen, so dass ich ihn dann doch mochte. Seine sympathische Kollegin Ava macht es ihm leicht, in seinem neuen Job anzukommen. Sie ist mit einem Fall beschäftigt, bei der Babys irgendwo abgelegt werden. Ihr Fall ist beinahe genauso erschreckend wie Lucs Fall. Ich konnte nicht begreifen, wie man so mit Kindern umgehen kann.
Die Gedankengänge des Täters sind grauenhaft und krank, aber sie sind leider auch glaubwürdig. Er ist absolut von seiner Intelligenz überzeugt und plant alles sehr pedantisch. Aber manchmal steckt der Teufel im Detail.
Der Fall verlangt Luc einiges ab und auch die Kollegen, bis auf Ava, machen es ihm nicht leicht. Ein Profiler wird hinzugezogen, der aber auch nicht die erwartete Unterstützung ist. Der Täter scheint einfach immer ein Schritt schneller zu sein.
Ich kann diesen sehr spannenden Thriller nur empfehlen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Spannung
  • Charaktere
  • Atmosphäre
  • Originalität
Veröffentlicht am 11.12.2017

Ein schönes Ende

Bourbon Lies
0

Nie hätte Lane Baldwine gedacht, dass er sich einmal für das Familienunternehmen verantwortlich fühlen würde. Doch nach dem Tod seines Vaters blieb ihm wohl nichts anderes übrig, als sich um die Bradford ...

Nie hätte Lane Baldwine gedacht, dass er sich einmal für das Familienunternehmen verantwortlich fühlen würde. Doch nach dem Tod seines Vaters blieb ihm wohl nichts anderes übrig, als sich um die Bradford Bourbon Company zu kümmern. Eigentlich wäre das die Aufgabe seines älteren Bruder Edward gewesen, aber der sitzt im Gefängnis nachdem er den Mord an seinem Vater gestanden hat. Doch Lane kann das nicht glauben und macht sich mit Unterstützung seiner Freundin Lizzie auf die Suche nach dem wahren Täter.
Ich mochte diese Reihe von Anfang an, obwohl das eigentlich so gar nicht mein Genre ist. Aber der Schreibstil ist mitreißend und die Charaktere sind interessant und vielschichtig.
Dieser dritte Teil bietet wirklich ein furioses Ende der Bourbon-King-Reihe. Lane hat es wirklich nicht einfach. Er muss das Unternehmen wieder auf Vordermann bringen und die Banken machen Druck. Aber er will ja auch den wahren Täter finden, denn dass Edward etwas mit dem Mord zu tun hat, ist trotz Geständnis sehr unwahrscheinlich, da er doch ziemlich gehandikapt ist. Aber wen deckt er? Auch Sutton hat ihre Zweifel an seinem Geständnis. Lane macht sich außerdem Sorgen um die totkranke Momma. Da ist es gut, dass er Lizzie an seiner Seite hat. Gin zeigt sich endlich auch von einer anderen Seite und endlich taucht auch der dritte Sohn Max wieder auf.
Ich habe schon die ganze Zeit überlegt, wer ein Interesse daran hatte, den unsympathischen William Baldwine umzubringen. Es gab genügend Verdächtige und in meinem Hinterkopf hatte sich eine Idee festgesetzt. Trotzdem war ich am Ende überrascht, dass es wirklich so war. Ein gutes und schlüssiges Ende ist es geworden.
Es hat sehr viel Spaß gemacht, diese Reihe zu lesen.

Veröffentlicht am 10.12.2017

Auch kleine Indianer müssen lernen

Minitou: Der große Indianer
0

Minitou ist ein kleiner Indianerjunge und lernt alles das, was ein Indianer können muss. Er lernt, wie man Pfeile schnitzt und wie man sich lautlos anschleicht. Auch das Lasso zu werfen und Spuren zu lesen ...

Minitou ist ein kleiner Indianerjunge und lernt alles das, was ein Indianer können muss. Er lernt, wie man Pfeile schnitzt und wie man sich lautlos anschleicht. Auch das Lasso zu werfen und Spuren zu lesen muss er lernen. Aber er hat einen großen Wunsch, er möchte ein wildes Pferd einfangen und zähmen, welches dann ihm gehört. Nachts träumt er davon. Ob sich sein Wunsch erfüllt? Immer wieder ist er unterwegs in der Hoffnung, dass sein Traum wahr wird. Dabei findet er eine Freundin und dann benötigt auch noch ein wildes Pferd seine Hilfe.
Die Geschichte ist sehr schön und kindgerecht. Die Illustrationen sind einfach toll und unterstreichen die Geschichte gut. Es geht um Freundschaft und Mut und man lernt einiges über die Lebensweise der Indianer.
Das Buch gefällt den Kindern sehr.