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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Jeder muss seine Erfahrungen machen und damit umgehen

Etwas bleibt immer
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In der Geschichte geht es um zwei sehr unterschiedliche Brüder, die auch die Jugendfreunde von Vera sind. Jeder von ihnen hat seine Probleme und Sehnsüchte und muss sich mit den Erwartungen der Eltern ...

In der Geschichte geht es um zwei sehr unterschiedliche Brüder, die auch die Jugendfreunde von Vera sind. Jeder von ihnen hat seine Probleme und Sehnsüchte und muss sich mit den Erwartungen der Eltern und dem Sinn ihres Lebens auseinander setzen. Kommissar Manuel Svensson hat mit ihnen nicht direkt etwas zu tun. Aber er muss sich mit dem Geschehnissen um Johannes befassen und der wiederum hat genau wie er furchtbare Erlebnisse im Mexiko hinter sich.
Mir hat der Schreibstil von Horst Moser nicht so zugesagt, weil die Handlungsabschnitte, in denen Episoden der einzelnen Protagonisten vorkommen mir zu abgehackt sind. Wenn ich dachte, jetzt geht die Geschichte in eine bestimmte Richtung, dann kam ein neuer Handlungsstang. War für mich sehr gewöhnungsbedürftig.
Es hat auch volle Konzentration beim Lesen erfordert, da die Sätze zum Teil ellenlang sind. Beispielsweise ist auf der Seite 98 ein Satz, der aus 89 Wörtern besteht und 16 Kommata beinhaltet. Das geht in meinen Augen gar nicht. Den Satz musste ich 2x lesen, um ihn zu verinnerlichen.
Auf der anderen Seite sind dann aber wieder Sätze zu finden, die mich schon berührt haben. Ein Beispiel hierfür ist, als Veras Vater seine schwächliche Lage selbst beschreibt: „ Jeder braucht Mauern, an die er sich lehnen kann, Ziegel oder Steine, die er sein Eigen nennt und die ihn beschützen, ein Heim geben.“
Auf das Buch muss man sich einlassen. Denn es behandelt die Krisen der Menschen, Krisenherde in der Welt und ist somit ganz aktuell.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Narben brechen auf

Fuchskind
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Gesine Cordes ist als Friedhofsgärtnerin wieder einmal die Erste auf dem Ostfriedhof. Doch heute ist etwas anders. Abgesehen von der Kälte ist niemand im Pförtnerhäuschen und dann hört sie auch noch das ...

Gesine Cordes ist als Friedhofsgärtnerin wieder einmal die Erste auf dem Ostfriedhof. Doch heute ist etwas anders. Abgesehen von der Kälte ist niemand im Pförtnerhäuschen und dann hört sie auch noch das Greinen eines Babys. Wer hat ein Baby im kalten, nassen November ausgesetzt und dann noch auf einem Friedhof? Wer das erfahren will, sollte selbst dieses Buch lesen.
Auch in diesem Krimi hat Annette Wieners wieder sehr gefühlvoll beschrieben welche Gedanken und Widersprüche in Gesines Kopf miteinander ringen. Gesine kann eben ihren alten Beruf als Kriminalkommissarin nicht ganz ablegen. Dies hat sie mir bereits im ersten Roman „Kaninchenherz“ sympathisch gemacht . Emotional wird sie ja in diesem Teil voll auf die Probe gestellt. Auch in diesem Buch werden wieder giftige Garten- und Wiesenpflanzen an einigen Stellen beschrieben. Aber in diesem Krimi haben sie nicht wirklich einen direkten Bezug zur Handlung gefunden. Außerdem empfinde ich die Zusammenhänge zwischen Aussetzen des Säuglings und den Verbrechen etwas zu global angelegt.
Für alle, die emotionale Krimis mögen, ist dieser hier durchaus eine Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Vom Kind zur Frau in den Wirren des Krieges

Wiedersehen in Dorset
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Polly Brown wird zu Kriegsbeginn gemeinsam mit anderen Londoner Kindern aufs Land verschickt, um so vor den drohenden deutschen Bombenangriffen sicher zu sein. Dreizehn Jahre, fast noch ein Kind, aber ...

Polly Brown wird zu Kriegsbeginn gemeinsam mit anderen Londoner Kindern aufs Land verschickt, um so vor den drohenden deutschen Bombenangriffen sicher zu sein. Dreizehn Jahre, fast noch ein Kind, aber mit Sicherheit noch keine Frau, steht sie am Zielort und bangt um ihre Zukunft. Wird sie freundliche Aufnahme in ihrer neuen Heimat finden? Wird sie bald ihre Eltern wiedersehen und zurückkehren können?

Wer die Antworten wissen will, sollte dieses Buch unbedingt lesen.

Ich habe mich jedenfalls beim Lesen gut unterhalten gefühlt. Der Autorin ist es gut gelungen die Ängste und Zweifel die Polly während dieser Kriegsjahre durch litten hat zu schildern. Schließlich war sie nicht nur von ihrer Familie getrennt, sie kam auch in eine neue, für sie äußerst vornehme Familie und musste auch noch mit den pubertären Gefühlen klar kommen. Kein leichtes Unterfangen. Ich hätte mir dabei aber Theatralik gewünscht. Das hätte der Geschichte mehr Tiefe gegeben. Polly wird in meinen Augen als ausgesprochen gutmütig, die Fehler und Intrigen der anderen ihr gegenüber immer wieder verzeihend und absolut selbstlos beschrieben. Nicht immer konnte ich mich mit ihren Entscheidungen anfreunden, sie kamen mir unrealistisch vor. Berechnend wie manche Menschen sind (so auch in Pollys Familie) erschien mir dies mehr wie ein Märchen.

Wer eine Geschichte über Jugendliebe in den Wirren des 2. Weltkriegs lesen möchte, dem kann ich dieses Buch durchaus empfehlen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Wenn Liebe umschlägt

Wald der Toten
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Nachdem die 21 jährige Franny nach deinem Kneipenbesuch nicht nach Hause kommt, denkt die Polizei erst einmal, sie ist aus ihrem bisherigen Leben ausgebrochen und macht sich eine schöne Zeit. Einzig die ...

Nachdem die 21 jährige Franny nach deinem Kneipenbesuch nicht nach Hause kommt, denkt die Polizei erst einmal, sie ist aus ihrem bisherigen Leben ausgebrochen und macht sich eine schöne Zeit. Einzig die Kripobeamtin Miriam glaubt dem besorgten Exfreund und den Eltern….
Der Titel des Buchs hat mich dazu bewogen es zu lesen. Aber so richtig nachempfinden konnte ich die im Buch genannte Begründung nicht.
Das Lesen des Buchs war sehr kurzweilig. Miriam als Hauptakteur in dem Krimi war mir gleich von Anfang an sympathisch, ihr Einfühlungsvermögen, ihre Fähigkeit sich auf neue Dinge einzulassen. Der etwas neugierige Nachbar ihrer Mutter wurde auf sehr schöne Weise mit seinen kautzigen Eigenheiten beschrieben – sehr gut gemacht. Hier fand ich auch die Beschreibung, wie er mittels seines Lehrwissens >ehemaliger Mathematiklehrer< die Funkdaten analysiert und dadurch den Ort des Verstecks ermittelt hat, bemerkenswert. Das fand ich glaubhaft und verständlich dargestellt.
Weniger gefallen hat mir, als auf Seite 79 der Täter ohne Ankündigung/Vorwarnung dem Leser der Täter bekanntgegeben wurde. Das fand ich etwas abrupt, wie ein Bruch beim Lesen und außerdem war da ab diesem Zeitpunkt bei mir die Spannung weg. Bis zum Ende war das dann nur noch die Beschreibung der polizeilichen Ermittlung und ich >der Leser< war außen vor. Schade.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Mord oder Unfall?

Brennender Midi
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Strafversetzt in ein kleines Kaff in der Provence muss Capitaine Blanc den Absturz eines Militärflugschülers mitten in einen Olivenhain klären. War es ein Unfall? War es Mord?
Als kurz darauf auch noch ...

Strafversetzt in ein kleines Kaff in der Provence muss Capitaine Blanc den Absturz eines Militärflugschülers mitten in einen Olivenhain klären. War es ein Unfall? War es Mord?
Als kurz darauf auch noch ein Arbeiter im gleichen Olivenhain erstochen aufgefunden wird, glaubt Blanc nicht mehr an einen Unfall. Aber wie hängen diese beiden Toten zusammen? Gibt es überhaupt einen Zusammenhang? Wer das wissen möchte, sollte diesen Krimi unbedingt lesen.
Dem Autor merkt man beim Lesen an, dass er verliebt ist in diese französische Landschaft. In meinen Augen ist eer dabei aber etwas zu detailliert auf die Beschreibungen der Landschaft und der darin eingebetteten Ruinen eingegangen. Wenn ich ehrlich bin, habe ich diese Textpassagen überflogen, denn ich wollte ja wissen, wie die polizeilichen Ermittlungen vorangehen. Denn auf der anderen Seite ist es Cay Rademacher in meinen Augen sehr gut gelungen Spannung bei der Beschreibung der Ermittlungen und darin enthaltene Unklarheiten sowie Widersprüche aufzubauen. Capitain Blanc, auf’s berufliche Abstellgleis geschoben, handelt dabei nicht immer nach Dienstvorschrift. Geschickt manipuliert er Vorgesetzte, Verdächtige und Kollegen. Ich habe beim Lesen sein Tun bewundert und genossen, der Typ ist mir ans Herz gewachsen. Womit ich mich allerdings schwer getan habe, sind die französischen Namen wie auch die oftmals in Kursivschrift eingefügten französischen Vokabeln. Für die Namen gab es im Anhang ja eine Auflistung, für die Vokabeln hätte ich mir das auch gewünscht, denn oftmals hat sich mir deren Bedeutung beim Lesen nicht erschlossen. Gut gefallen hat mir die Komik in einigen Wortgefechten.
Insgesamt finde ich das Buch recht unterhaltsam und gebe 3 Sterne.