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Veröffentlicht am 10.06.2025

Spannender Auftakt

Blood of Hercules
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Was mich an diesem Buch ansprach, war die Mischung aus Mythologie und Fantasy, aber eins vorweg: Die Mythologie kam etwas kurz, fand ich persönlich aber nicht tragisch, weil das Gesamtpaket stimmte.
Das ...

Was mich an diesem Buch ansprach, war die Mischung aus Mythologie und Fantasy, aber eins vorweg: Die Mythologie kam etwas kurz, fand ich persönlich aber nicht tragisch, weil das Gesamtpaket stimmte.
Das erschaffene Setting beinhaltet diverse Szenen, die manchmal nicht leicht zu verdauen sind. Die Welt ist geprägt von Düsternis, Brutalität, Gewalt, Verrat und anderen Abscheulichkeiten, mal ganz abgesehen von der allgegenwärtigen Misogynie.
Trotzdem übte dieser Roman eine immense Sogwirkung auf mich aus.
Alexis' Geschichte ist schockierend, bewegend und spannend zugleich. Sie wird in einem patriachalen System bei Pflegeeltern groß und ist im Verlauf der Geschichte nahezu die einzige Frau unter vielen Männern. Dies betrifft vor allem die Zeit auf der Academy, die den Hauptteil der Geschichte ausmacht. Sie muss sich behaupten und meistert das trotz ihrer Einschränkungen weitgehend sehr gut.
Ihr zur Seite steht die Schlange Nyx, deren teilweise zynischen Humor ich sehr erfrischend fand.
Daneben gibt es Figuren die ihr beistehen und natürlich auch Gegenspieler.... sonst wäre es ja langweilig.
Was ich etwas schade fand war, dass manche Charaktere etwas blass blieben und häufig wenig Entwicklung zu erkennen war. Wünschenswert wäre, dass dazu im Folgeband noch mehr passiert.
Nichtsdestotrotz hat mich dieser Fantasy-Roman, gepaart mit (etwas) griechischer Mythologie sehr gefesselt. Nun bin ich gespannt auf den zweiten Teil, denn ich will unbedingt wissen wie es weiter geht!
Ich empfehle es LeseInnen, die auf einen guten Teil Dark-Romance stehen und auf Tropes wie

moralygrey

reverseharem

darkacademia

touchheranddie

villaingetsthegirl

whodidthistoyou

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Veröffentlicht am 28.04.2025

Spannend

ENEMY – Stunde der Wahrheit
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Der Autor greift in diesem Thriller mit dem Klimawandel auf ein daueraktuelles Thema zurück. Dieses bildet allerdings nur den Rahmen, denn ich würde die Geschichte als sehr fesselnd und spannend beschreiben, ...

Der Autor greift in diesem Thriller mit dem Klimawandel auf ein daueraktuelles Thema zurück. Dieses bildet allerdings nur den Rahmen, denn ich würde die Geschichte als sehr fesselnd und spannend beschreiben, aber nicht als Politthriller sehen.
Im Naturschutzgebiet „Schwarzes Moor“ ist der Abbau eines Kohlevorkommens geplant und hier treffen die beiden Hauptcharaktere mit ihren unterschiedlichen Interessen aufeinander.
Anouk Grunwaldt ist Umweltaktivistin. Sie ist jung, durchsetzungsstark und kämpft mit Leidenschaft gegen die Interessen eines Stromkonzerns. Ihr Gegenpart ist Utz Mildenberger, der Chef dieses Energiekonzernz. Was ich von ihm halten sollte, wusste ich offen gestanden bis zum Schluss nicht so richtig. Für mich war er eine Art gespaltener Persönlichkeit, was das ganze aber nicht uninteressant machte.
Auf einen der beiden ist ein Auftragskiller angesetzt und hier kommt dann auch die Polizei in Form von Ermittlerin Karla Beneventi (BKA) ins Spiel. Sie muss innerhalb kürzester Zeit herausfinden wer es ist und wann/wo die Tat stattfinden soll.

Ich fand den Plot sehr abwechslungsreich, spannend und fesselnd, teils mit überraschenden Wendungen.
Die Erzählstränge wechseln zwischen den einzelnen Akteuren (Anouk, Utz, Karla, Auftragskiller) hin und her und die unterschiedlichen, teils brisanten Themen, wie z.B. Umweltaktivismus, Politik, Macht, organisiertes Verbrechen und Moral bringen zusätzlichen drive in die Geschichte.
Auch die Charaktere konnten begeistern. Gut gezeichnet, mit Ecken und Kanten, nicht immer geradeaus, sondern auch mal überraschend und in einer Vielfalt die seinesgleichen sucht, wenn man Haupt- und Nebencharaktere zusammen nimmt.

Mir hat dieser Thriller gut gefallen und daher empfehle ich ihn gerne weiter!

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Veröffentlicht am 28.04.2025

Authentisch

Das Herz kennt keine Demenz
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Ich kenne den Autor schon von Tiktok und mag seine slapstickartigen Beiträge sehr gerne.
In diesem Buch erzählt er von seinem Werdegang, bei dem er erst orientierungslos ist, dann als Alltagsbetreuer ...

Ich kenne den Autor schon von Tiktok und mag seine slapstickartigen Beiträge sehr gerne.
In diesem Buch erzählt er von seinem Werdegang, bei dem er erst orientierungslos ist, dann als Alltagsbetreuer anfängt, um letztendlich Pflegekraft zu werden. Er beschreibt viele Alltagssituationen aus seinem Berufsleben und alles klingt ehrlich und nachvollziehbar. "Frau Tippelkamp", die ich auch schon von Tiktok kannte, ist dabei die Hauptperson in den Geschichten, wobei er ganz klar herausstellt dass hiermit niemand bestimmtes gemeint ist. Es ist einfach ein Name für viele Personen. Sie gibt ebenfalls einiges aus ihrem inneren Erleben Preis und auch hier muss ich sagen, dass ich es gut dargestellt fand.
Die auch vorkommenden, negativen Seiten der Demenz bzw. Pflegeproblemen im allgemeinen blendet Jim Ayag dabei vielfach aus und auch viel Hintergrundwissen zu diesen Themen gibt es in dem Buch nicht. Ich glaube aber, dass dies auch nicht Sinn und Zweck des Buches ist.
Es ist eher eine Lektüre für Laien, pflegende Angehörige oder Berufsanfänger und auf jeden Fall ein Plädoyer für mehr Menschlichkeit im Umgang mit Senioren. Schon beim lesen des Buchttikels dachte ich mir:
"Ein wenig mehr Humor und Respekt täte uns allen mal wieder gut, nicht nur beim Thema Demenz."

Abschließend bietet das Buch noch einen Ausblick auf das Thema Pflege in der Zukunft. In der Coronapandemie gefeiert, danach mehr oder weniger vergessen... so fühlen sich viele, das kenne ich auch. Aber es wird sich etwas ändern müssen, um ein würdevolles Altern für alle zu ermöglichen. Darauf hofft Jim und nicht zuletzt auch ich. Doch trotz allen Widrigkeiten behalten wir unseren Humor, den Respekt und das Durchhaltevermögen.

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Veröffentlicht am 15.02.2025

Furioses Ende

Deep Fake
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Seit die ersten Programme mit künstlicher Intelligenz auf den Markt kamen war mir schon klar, dass das irgendwann Fluch und Segen zugleich sein kann.
Für Mira, eine der Hauptfiguren des Buches, ist es ...

Seit die ersten Programme mit künstlicher Intelligenz auf den Markt kamen war mir schon klar, dass das irgendwann Fluch und Segen zugleich sein kann.
Für Mira, eine der Hauptfiguren des Buches, ist es definitiv das erstere. Von ihr macht plötzlich ein DeepFake-Video die Runde, dass sie privat und beruflich alles kosten kann. Wie man später feststellt ist sie auch nicht die einzige Betroffene. Die große Frage ist: wer steckt dahinter und warum tut man ihnen das an?
Schnell wird klar, dass es mit der Vergangenheit zu tun hat....

Der Schreibstil gefiel mir von Anfang an gut. Er ist flüssig zu lesen, die Figuren und Umgebung werden sehr bildhaft beschrieben und auch Emotionen werden gut herausgearbeitet.
Sehr gut hat mir gefallen, dass der Thriller in zwei Zeitebenen erzählt wird. Man erfährt durch zwischengeschaltete Tagebucheinträge viel über die frühere Beziehung der Protas untereinander. Es dauert aber etwas, bis man wirklich eine Beziehung der beiden Erzählungen herstellen kann, was einen Teil der Spannung ausmacht.
Im Mittelteil flachte diese Spannung leider etwas ab. Es war nicht uninteressant und weiterhin gut zu lesen, aber leider nicht mehr so spannend, wie ich es erwartet habe und glich hier eher einem Schicksalsroman.
Dies war aber nur vorübergehend so, denn gegen Ende nahm die Spannung wieder stark zu und es passierte sogar so viel, dass ich mich zwischendurch fast überfahren fühlte. Die ganzen Gefühle und Gedanken, die mir durch den Kopf schossen, musste ich erstmal sortieren. Ich kam gar nicht mehr aus dem Nachdenken heraus, wer mit wem und warum irgendwelche Bande geschmiedet hat, wer gut, wer böse, unschuldig oder sonst was ist. Ständig produzierte mein Kopf neue Thesen, die kurze Zeit später wieder verworfen werden mussten. Dafür konnte ich gar nicht so schnell lesen, wie man Verstand wissen wollte wie es ausgeht.

Fazit: lesenswert, mit kleinen Längen in der Mitte und einem furiosen, (von mir) völlig unerwartetem Ende.

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Veröffentlicht am 11.12.2024

Lesenswert

Morgen war ein schöner Tag.
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In diesem Thriller geht um die letzten Tage der DDR, um einen Bürgerrechtler, der zwischen die Fronten gerät und um einen nicht unkomplizierten Neuanfang.
Der Autor betont in seinem Vorwort, es sei alles ...

In diesem Thriller geht um die letzten Tage der DDR, um einen Bürgerrechtler, der zwischen die Fronten gerät und um einen nicht unkomplizierten Neuanfang.
Der Autor betont in seinem Vorwort, es sei alles fiktiv. Interesant sind trotzdem die gewählten Namen der Protagonisten, denn einige davon kennt man, wenn man nicht gerade politisch komplett uninteressiert ist. Bei anderen sind es wiederrum die Gesten, Beschreibungen oder Spitznamen, die einen aufhorchen lassen. Natürlich alles rein zufällig gewählt....

Mich hat das sehr angesprochen, weil dadurch alles einen Hauch von Realismus bekam und ich mich immer wieder selber daran erinnern musste, dass es ein fiktionaler Thriller ist.
Die Geschichte ist in drei Abschnitte unterteilt. Der erste Teil behandelt die letzten Tage der DDR und die Zeit des Umbruchs, danach erlebt man das Schicksal des DDR-Bürgerrechtlers Berthold Grün, der erst unschuldig inhaftiert und später in eine völlig "fremde" Welt (Westdeutschland) entlassen wird.
Der Schreibstil hat mir sehr gefallen. Er ist sehr gut und flüssig zu lesen, gespickt mit gut aufgebauten Spannungsbögen. Hinzu kommt besonders im ersten Teil eine sehr schöne humoristische Note, Die manchmal sogar etwas satirisches hatte. Das lockerte die spannungsgeladene, dramatische Geschichte hin und wieder auf. Im letzten Teil ließen mich Bertholts Betrachtungsweisen des Lebens im Westen schmunzeln. Er zieht zielssichere Parallelen, die ich sehr amüsant fand und er kommt mit dem "neuen" Leben nicht immer direkt zurecht. Es war interessant, ihn auf diesem Weg zu begleiten.
Bis zum Schluss fehlte es auch nicht an Spannung, aber mehr möchte ich nicht dazu verraten.
Insgesamt war es ein spannender Verschwörungs-Polit-Thriller, der das lesen lohnt.

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