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Veröffentlicht am 17.06.2025

Toller Kriminalroman mit Wien 1906 als Kulisse

Gold aus der Wiener Werkstätte
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"Gold aus der Wiener Werkstätte" ist der zweite Band einer historischen Krimi-Serie rund um Kommissar Max von Krause und die künstlerisch begabte für die Wiener Werkstätte tätige Putzfrau Lili Feigl. Der ...

"Gold aus der Wiener Werkstätte" ist der zweite Band einer historischen Krimi-Serie rund um Kommissar Max von Krause und die künstlerisch begabte für die Wiener Werkstätte tätige Putzfrau Lili Feigl. Der Roman lässt sich auch gut lesen, wenn man den ersten Teil nicht gelesen hat.

Mir hat "Gold aus der Wiener Werkstätte" sehr gut gefallen. Beate Maly gelingt es hervorragend, das Wien des Jahres 1906 in ihre Kriminalgeschichte einzubinden und für uns LeserInnen zum Leben zu erwecken. Das gilt auch für ihre Haupt- und Nebenfiguren. Die Lebenswirklichkeit der WienerInnen wird so erlebbar, ohne jedoch den zugrunde liegenden Kriminalfall zu überlagern. Genau das macht einen großen Teil des Charmes dieser Krimi-Reihe aus.

Im Vorgängerband spielte mir persönlich der Zufall bei der Lösung des Falls eine zu starke Rolle. Diesmal fand ich die Geschichte bis zur Auflösung gelungener: Die Ermittlungen und damit die Auflösung ergeben Sinn - und tatsächlich hat es die Autorin außerdem geschafft, mich zumindest kurz auf die falsche Fährte zu locken, was den potentiellen Täter angeht. Sehr schön!

Der Roman ist nicht dick: Gerade einmal etwas mehr als 250 Seiten fasst das Buch. Dadurch - und weil Beate Maly ihre Geschichte ohne Längen erzählt - lässt sich der Roman schnell lesen.

Fazit: Beaty Maly lässt das Wien des Jahres 1906 auferstehen und liefert zudem eine Hommage an die Frauen der Wiener Werkstätte sowie einen gelungenen Kriminalroman ab. Die Melange funktioniert hervorragend und hat mir viel Spaß beim Lesen bereitet. Ich bin gespannt auf Band 3 der Reihe!

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Veröffentlicht am 12.06.2025

Herrlicher Cosy Krimi mit toller Heldin!

Miss Vergnügen
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Martina Parkers "Miss Vergnügen" hat mich von Anfang bis Ende super unterhalten. Der Kriminalroman hält durchweg, was Cover und Inhaltsbeschreibung versprechen: eine liebenswerte Britin (deren Vorname ...

Martina Parkers "Miss Vergnügen" hat mich von Anfang bis Ende super unterhalten. Der Kriminalroman hält durchweg, was Cover und Inhaltsbeschreibung versprechen: eine liebenswerte Britin (deren Vorname so furchtbar ist, dass sie von aller Welt Miss Brooks genannt werden möchte), eine Katze mit Sprachfehler (!), einen Kriminalfall und viele Gelegenheiten für die LeserInnen, wahlweise zu schmunzeln, zu kichern oder zu lachen.

Mir hat vor allem der Erzählstil gefallen, der immer wieder mit leichter Ironie durchsetzt ist. Das Setting (Wien!), die Charaktere (inklusive Wiener Schmäh!), der immer wieder durchscheinende Humor (mal mehr, mal weniger subtil), die Beauty-Branche und natürlich der Kriminalfall ergeben eine tolle und vor allem funktionierende Mischung.

Ich habe die Geschichte als in sich stimmig empfunden. Da es sich um einen Kriminalroman handelt, war ich außerdem erfreut, dass tatsächlich ermittelt wurde und nicht der Zufall überhand genommen hat. Außerdem wichtig: Die Auflösung hat Sinn ergeben, bot aber trotzdem eine kleine Überraschung.

Auch wenn manches ein bisschen überzogen wirkt - das gilt vor allem für das Ende -, so ist doch alles letztlich in der Realität verankert und wirkte in der Summe glaubwürdig.

"Miss Vergnügen" ist ein großes Vergnügen!

P. S.: Ich freue mich schon auf Band 2!

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Veröffentlicht am 29.05.2025

Witzig, spannend und vor allem sehr unterhaltsam

Ein Cookie für den Dämon
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Ich gebe es zu: Mich hat der Titel des Romans angelacht, weshalb ich mir die Inhaltsbeschreibung durchgelesen habe und mir dachte: "Das könnte was für mich sein!" Und was soll ich sagen? Ich lag richtig!

"Ein ...

Ich gebe es zu: Mich hat der Titel des Romans angelacht, weshalb ich mir die Inhaltsbeschreibung durchgelesen habe und mir dachte: "Das könnte was für mich sein!" Und was soll ich sagen? Ich lag richtig!

"Ein Cookie für den Dämon" ist ein Spinoff zu der "Spellbound"-Reihe. Der bin ich durch begeisterte Rezensionen bereits begegnet, habe bisher aber keinen der Romane gelesen. Der "Second Chances Verlag" behauptet, dass man "Ein Cookie für den Dämon" problemlos auch dann lesen kann, wenn man die Spellbound-Reihe noch nicht kennt. Dieser Einschätzung schließe ich mich nun, da ich den Roman ohne Vorkenntnisse gelesen habe, an.

"Ein Cookie für den Dämon" bietet genau das, was ich mir aufgrund des Titels und der Inhaltsbeschreibung erhofft hatte - eine Prise Humor, eine zur Selbstironie neigende Ich-Erzählerin, den im Titel erwähnten Dämon, bösartige Widersacher sowie viel Fantasy, Spannung, dazu etwas Action und vor allem allerlei Andeutungen und Geheimnisse, die in den folgenden drei Bänden - die "Cookie"-Reihe ist auf vier Teile ausgelegt - sicherlich nach und nach aufgelöst werden.

Die Autorin Annette Marie hat es geschafft, eine tolle Balance zu halten: Einerseits nimmt sie sich die Zeit, die Charaktere und das Setting ordentlich herauszuarbeiten. Andererseits legt sie aber auch ein sehr angenehmes Tempo vor. So hat sie es geschafft, eine richtig gute Geschichte auf verhältnismäßig wenig Seiten (der Roman hat gerade einmal um die 250 Seiten) zu präsentieren.

Dass es nicht für die volle Punktzahl gereicht hat, liegt am Cliffhanger am Ende des Romans. Er ist zwar nicht so unverschämt wie ich es in den letzten Jahren verstärkt bei anderen Buchserien beobachtet habe, aber es bleiben am Ende so viele Fragen offen und es wurden im Verlauf des Romans und insbesondere zu dessen Ende so viele Fährten gelegt, dass man nicht davon reden kann, dass Band 1 in sich abgeschlossen ist.

Letztendlich ist es aber so, dass die Autorin Annette Marie eine tolle Mischung abliefert. Ich wurde super unterhalten. Tatsächlich freue ich mich schon jetzt auf den zweiten Teil der Reihe. Bis der erscheint, werde ich mir definitiv noch die Hauptreihe gönnen!

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Veröffentlicht am 26.05.2025

Herrlich!

Wer die Kohlmeise stört
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"Wer die Kohlmeise stört" von Martina Pahr ist der zweite Teil einer Schrebergarten-Krimi-Reihe.

Ich kenne den ersten Teil (noch) nicht, konnte aber dem Geschehen gut folgen. Es gibt zwar einige Andeutungen ...

"Wer die Kohlmeise stört" von Martina Pahr ist der zweite Teil einer Schrebergarten-Krimi-Reihe.

Ich kenne den ersten Teil (noch) nicht, konnte aber dem Geschehen gut folgen. Es gibt zwar einige Andeutungen zum ersten Teil, die allerdings nicht zu viel verraten. Insofern wurde vor allem meine Neugier geweckt, so dass ich wohl auch den Vorgänger "Nur die Wühlmaus war Zeuge" lesen werde.

Filmfreunde und Leseratten werden gemerkt haben, dass sich die Titel an bekannten Film- bzw. Büchertiteln orientieren. Tatsächlich war das mit ein Grund, weshalb ich unbedingt "Wer die Kohlmeise stört" lesen wollte. Das und die Hoffnung, dass dem Schmunzler, den der Titel bei mir auslöste, noch viele weitere Schmunzler bei der Lektüre des Cosy Krimis führen würde. Und das war tatsächlich der Fall!

Martina Pahr erweckt nicht nur die (Münchener) Schrebergarten-Welt und die darin vorkommenden Charaktere zum Leben, sondern entwickelt einen Kriminalroman mit ganz eigenen Charme. Ich wurde super unterhalten!

Dabei vergisst die Autorin aber nicht, die drei Ermittlerinnen Valentina, Friedl und "die Lerche" tatsächlich ermitteln zu lassen. Das Ganze wird mit einem humorvollen Augenzwinkern präsentiert, obwohl der Mord an sich natürlich eine ernste Sache ist.

"Wer die Kohlmeise stört" ist ein klassischer Cosy Krimi mit Anleihen bei Agatha Christie - insbesondere das Finale erinnert stark an Hercule Poirots Herangehensweise, alle Verdächtigen zusammenkommen zu lassen, um dann den Mörder bzw. die Mörderin zu überführen.

Wem diese Mischung zusagt, der sollte diesem kurzweiligen, sehr unterhaltsamen Kriminalroman unbedingt eine Chance geben. Die Mischung ist grandios, sehr gelungen und Martina Pahr ist eine tolle Erzählerin!

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Veröffentlicht am 09.05.2025

Ein tolles Buch, sehr informativ und lesenswert!

Als Pippi Langstrumpf nach Deutschland kam
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Micke Bayarts "Als Pippi nach Deutschland kam" richtet sich zwar vor allem an (erwachsene) Pippi-Fans, ist aber auch gut für Menschen geeignet, die wie ich nur die Fernsehserie kennen, Pippi also durchaus ...

Micke Bayarts "Als Pippi nach Deutschland kam" richtet sich zwar vor allem an (erwachsene) Pippi-Fans, ist aber auch gut für Menschen geeignet, die wie ich nur die Fernsehserie kennen, Pippi also durchaus wahrgenommen haben, aber ansonsten eher wenig Berührungspunkte mit ihr hatten.

"Als Pippi nach Deutschland" kam behandelt unglaublich viele Aspekte, die ich so nicht erwartet hatte. Natürlich erfahren wir einiges über Astrid Lindgren und die Entstehungsgeschichte von Pippi. Wir erfahren ein bisschen über die Geschichte des Oetinger-Verlages und - natürlich - wie es der Oetinger-Verlag schaffte, sich die Rechte an Pippi zu sichern. Das allein ist schon spannend und sehr interessant.

Micke Bayart erzählt aber nicht nur, wie die "Pippi"-Bücher ihren Weg nach Deutschland fanden, sondern auch, was daraufhin folgte. Es wird auf die Serie, die Filme und den Einfluss von Pippi Langstrumpf eingegangen - und damit auch darauf, wie revolutionär dieses Mädchen sowohl im Nachkriegs-Schweden als auch im Nachkriegs-Deutschland war.

Micke Bayart hat offenbar sehr gut recherchiert und lässt auch einige der damals beteiligten Personen bzw. ihre Nachkommen zu Wort kommen. Das war für mich besonders interessant.

Mir hat zudem gefallen, dass auch Menschen, die sonst nicht oder kaum erwähnt werden - die Übersetzerin zum Beispiel, die IllustratorInnen, eben viele Menschen, die im Hintergrund agierten und agieren - im Buch nicht nur nebenbei erwähnt werden, sondern gebührend vorgestellt werden.

"Als Pippi nach Deutschland kam" bietet neben allerlei bekannten Fakten auch viel Neues und dürfte damit auch für LeserInnen eine Bereicherung sein, die schon alles über Pippilotta Viktualia Rollgardina Pfefferminz Efraimstochter Langstrumpf zu wissen meinen.

Einziger Kritikpunkt meinerseits ist, dass das Buch auffallend viel Lobhudelei enthält. Es muss nicht gleich ins Kritische abgleiten, aber für mich war es teilweise zu viel des Guten, so dass es manchmal wie eine Werbemaßnahme für "Pippi Langstrumpf" und den Oetinger Verlag wirkte.

Aber das ist Jammerei auf hohem Niveau. Letztlich überwiegt der Informationsgehalt, und ich bin dankbar für die vielen Einsichten, die die Veröffentlichung uns bietet.

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