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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.05.2025

Eindrucksvoll

Evil Eye
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„Evil Eye“ von Etaf Rum ist ein eindrucksvoller Roman, der tief berührt und lange nachhallt. Die Geschichte von Yara – einer Frau, die sich in einem Geflecht aus kulturellen Erwartungen, familiären Verpflichtungen ...

„Evil Eye“ von Etaf Rum ist ein eindrucksvoller Roman, der tief berührt und lange nachhallt. Die Geschichte von Yara – einer Frau, die sich in einem Geflecht aus kulturellen Erwartungen, familiären Verpflichtungen und persönlichen Traumata wiederfindet – ist schmerzhaft ehrlich und zugleich voller Hoffnung. Ihr innerer Kampf, ihr leiser Widerstand gegen patriarchale Strukturen und ihr Ringen um Selbstbestimmung und Heilung sind intensiv und bewegend erzählt. Besonders beeindruckend ist, wie greifbar Etaf Rum Yaras Gefühlswelt schildert – man fühlt mit ihr, leidet mit ihr, hofft mit ihr. Auch Nebenfiguren wie Familie, Ehemann oder Kolleg:innen sind vielschichtig dargestellt und tragen zur Tiefe der Geschichte bei. Der ruhige, klare Schreibstil, die gelungenen Tagebucheinträge und die feinfühlige Erzählweise machen das Buch zu einem besonderen Leseerlebnis. Trotz gelegentlich langsamen Tempos bleibt der Roman eindringlich und wichtig – ein starkes Plädoyer für mehr Empathie, kulturelles Verständnis und Gleichberechtigung. Eine klare Empfehlung für alle, die Literatur mit gesellschaftlicher Relevanz und emotionaler Tiefe schätzen.

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Veröffentlicht am 25.02.2022

Ein berührendes Buch

Die geraubten Mädchen
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Ein wirklich berührendes Buch. Ich wusste zwar schon einiges über Boko Haram, die Einzelfälle haben das Ganze dann aber noch privater gemacht. Ich fand gut, dass es verschiedene Perspektiven gab und die ...

Ein wirklich berührendes Buch. Ich wusste zwar schon einiges über Boko Haram, die Einzelfälle haben das Ganze dann aber noch privater gemacht. Ich fand gut, dass es verschiedene Perspektiven gab und die Informationstexte zwischendurch noch Hintergrundinformationen gegeben haben. Ich hätte gerne noch mehr über die Chibok-Mädchen gelesen, aber auch die angeführten Schicksale haben mich interessiert.

Ein informatives Buch mit vielen Informationen über die Entführungen von Mädchen durchgeführt von Boko Haram, über die zwar zu dem Zeitpunkt der Chibok-Entführung viel berichtet wurde, danach aber eher unterging.

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Veröffentlicht am 25.02.2022

Sehr interessant

Willkommen im Erdgeschoss
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Amelie ist 17 Jahre alt und eine begeisterte Sportlerin: Sie reitet, tanzt und spielt Fußball. Während eines Ski-Ausflugs mit Freunden verunglückt sie schwer. Als sie im Schnee liegt, weiß sie schon, dass ...

Amelie ist 17 Jahre alt und eine begeisterte Sportlerin: Sie reitet, tanzt und spielt Fußball. Während eines Ski-Ausflugs mit Freunden verunglückt sie schwer. Als sie im Schnee liegt, weiß sie schon, dass sie nie wieder gehen wird. Querschnittslähmung ab dem sechsten Halswirbel. In acht Monaten Krankenhaus und Reha-Zentrum muss Amelie feststellen, dass der Ski-Unfall Veränderungen in ihrem Leben mit sich bringt, die weit über das Sitzen im Rollstuhl hinausgehen. Nicht nur ihr Körper verhält sich anders als sie gewohnt ist. Als sie endlich nach Hause kommt, wird ihr zusätzlich klar, dass alle ihre Freunde weg sind. Obwohl Amelie der Alltag im Rollstuhl schwer fällt, kämpft sie sich ins Leben zurück, kämpft sich in der Schule bis zum Abi und ins Studium. (Klappentext)

Ein sehr starkes Buch über das Leben mit einer physischen Behinderung. Amelie ist eine unfassbar starke Person. Obwohl sie nach ihrem Unfall viele Dinge nicht mehr machen kann, verliert sie nie ihren Optimismus und konzentriert sich auf die Dinge, die ihr möglich sind. Es ist eine sehr inspirierende Geschichte, die aber auch zeigt, wo Deutschland an seinen Inklusionsstrategien arbeiten muss. Besonders die Szene als ihr Lehrer ihr vorschlägt, auf eine Schule für Inklusion zu gehen, hat mich hart getroffen. Ich denke, dies ist ein gutes Buch, um besonders junge Menschen über Behinderungen aufzuklären. Es war sehr interessant zu lesen, dass eine Querschnittslähmung mehr als nur die Beine lähmt.

Eine sehr interessante Geschichte, die ich gut empfehlen kann.

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Veröffentlicht am 21.02.2022

Herzergreifend

"Mama sagt, dass selbst die Vögel nicht mehr singen"
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Myriam ist knapp sieben Jahre, lebt mit ihren Eltern in Aleppo, liebt das Gewimmel auf dem Basar und die Gerüche des Jabel-Saydé-Viertels, wo sie und andere armenische Christen wohnen. Als im September ...

Myriam ist knapp sieben Jahre, lebt mit ihren Eltern in Aleppo, liebt das Gewimmel auf dem Basar und die Gerüche des Jabel-Saydé-Viertels, wo sie und andere armenische Christen wohnen. Als im September 2011 die Unruhen ausbrechen, rät die Mutter ihr, ein Tagebuch zu führen, um den Schrecken zu bannen. Erschüttert hält Myriam fest, wie ihre Welt in Terror und Angst zusammenbricht, sie von einem Viertel ins nächste ziehen müssen, Cousins sterben oder entführt werden. Nur selten kann sie dem Terror ringsum ein kurzes kindliches Glück abtrotzen. Doch sie und ihre Familie halten unverbrüchlich zusammen und überleben mit Glück und Geschick das unfassbare Leid. (Klappentext)

Dieses Buch hat mich beinahe zum Weinen gebracht. In den letzten Monaten ist Syrien größtenteils aus der Presse verschwunden, aber davor war es sehr präsent und ich hatte durch Yusra Mardinis Autobiographie schon einiges über den Bürgerkrieg dort gelernt, aber das ganze aus den Augen eines kleinen Mädchens, das einfach nur zur Schule gehen und draußen spielen möchte, zu lesen, war dann doch noch eine Stufe emotionaler. Und obwohl Myriam zu den Anfängen des Tagebuchs erst sieben Jahre alt ist, ist der Schreibstil der einzelnen Einträge herausragend. Zwischen all die Alltagssorgen, die so ein Kind hat, überall auf der Welt, mischen sich Kriegserlebnisse, die kein Kind erleben sollte und die im Laufe der Jahre mehr werden.

Dieses Tagebuch ist wirklich unfassbar lesenswert. Myriam schreibt über den Krieg und was der ihr alles nimmt, aber auch wie er Nachbarn und Familien dazu bringt, zusammenzuhalten und was Syrien außer den Kriegsberichten, die wir sonst immer mitbekommen, zu bieten hat.

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