Cover-Bild So reich wie der König
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11,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Insel Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Ersterscheinung: 14.02.2022
  • ISBN: 9783458773184
Abigail Assor

So reich wie der König

Roman | Eine Coming-of-Age-Geschichte über eine erste Liebe in Casablanca
Nicola Denis (Übersetzer)

Sarah, die sechzehnjährige, bildschöne Französin, hat nichts. Driss, der Sohn einer der wohlhabendsten muslimischen Familien hingegen hat alles, ist reich wie der König. Sarah beschließt, ihn zu verführen, ihn zu heiraten. Ihr Weg dahin führt sie durch die Stadt Casablanca, in all ihren Facetten: von den Armenbaracken mit den Prostituierten und Abgeschlagenen, wo Sarah mit ihrer Mutter lebt, bis in die Villenviertel auf den Hügeln, zu den reichen Jugendlichen, die jointsrauchend in üppigen Gärten an Pools sitzen und nachts durch die Clubs der Stadt ziehen – während sich unten, in den Baracken, alle nach einem Ort weit weg sehnen, einem unerreichbaren Ort. Sarah ist entschlossen, diesen Ort zu erreichen, ganz gleich, was sie dafür opfern muss.

So reich wie der König erzählt vom Aufstieg und Fall einer jungen Frau im Casablanca der 1990er Jahre. Von einer pulsierenden Stadt voller Widersprüche und zwei jungen Menschen, für die die Liebe notgedrungen zur Verhandlungsmasse wird. Ein Roman von sinnlicher und poetischer Sprachgewalt, der zwischen Schönheit und Härte changiert.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.03.2023

Highlight

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Es sind die 90er Jahre in Casablanca. Sarah, eine sechszehnjährige Französin, wächst am Rande der Stadt und an der Grenze zum Barackenviertel auf. Vor ihren Freunden verheimlicht sie ihr schäbiges Zuhause ...

Es sind die 90er Jahre in Casablanca. Sarah, eine sechszehnjährige Französin, wächst am Rande der Stadt und an der Grenze zum Barackenviertel auf. Vor ihren Freunden verheimlicht sie ihr schäbiges Zuhause und findet Zugang zur reichen Elite der Stadt. Von den Jungs, mit denen sie ausgeht, lässt sie sich Kleidung und Essen kaufen, aber ihr eigentlicher Traum ist es, eines Tages genug Geld zu haben, um sich eine Villa, einen Gärtner und Rubine leisten zu können. Sie will Königin sein.
Als sie von einem Freund erfährt, dass Driss „der Reichste der Reichen [ist]. Reicher als wir alle zusammen. Vielleicht so reich wie der König“, weiß Sarah, wie sie dem für sie vorbestimmten Leben entfliehen und ihren Traum Wirklichkeit werden lassen kann. Doch Driss ist zurückhaltend, feinfühlig und unansehnlich. Er scheint sich nicht für Sarah zu interessieren und erst allmählich nähern sich die beiden einander an.

Abigail Assor hat einen kraftvollen und bildgewaltigen Roman geschrieben, der sich einer Gesellschaft widmet, die aufgeteilt ist in arm und reich, westlich und östlich, französisch und arabisch, modern und archaisch. Überschneidungen gibt es nicht, denn die gesellschaftlichen Hierarchien sind undurchlässig. Träume von einem besseren Leben zerschellen an der Realität.
Letzteres ist für Frauen doppelt wahr. Ihre Hoffnungen haben keinen Platz in einer Welt, in der alle Männer ihre Frauen schlagen. Die Gewalt ist klassenunabhängig und allgemeingültig. Sie drückt sich auch darin aus, dass Frauen ein Verfallsdatum haben, wenn sie nicht (mehr) fruchtbar sind und dass Mädchen auf offener Straße vergewaltigt werden, deshalb ins Gefängnis müssen oder mit dem Täter verheiratet werden.

Assor beschreibt eine dichotome Gesellschaft mit Sittenpolizei und Anstandsregeln auf der einen, westlichem Lebensstil auf der anderen Seite, aber vor allem eine Gesellschaft ohne einen Raum für Überschneidungen. In dieser Welt finden zwei Jugendliche zueinander, die für sich selbst solch einen Raum zu erfinden versuchen, die träumen und hoffen, den Mut haben, dagegenzuhalten.

Assors Debütroman lässt den Leser vergessen, dass er liest. Hinter den Buchdeckeln erstreckt sich eine ganze Welt, die mit dem ersten Satz zum Leben erwacht, die Zeit- und Kulturreise zugleich ist.
Dass dieser Eindruck entstehen kann, liegt auch an Assors Sprache, die konzentriert ist und gleichzeitig mühelos, fließend. Alles ist stimmig an dieser Geschichte, die an keiner Stelle ausartet, sich nie verliert, trotz der Komplexität der porträtierten Gesellschaft. Sie geht tief ohne sich Schwere aufzubürden.

„So reich wie der König“ ist eine der großen Neuerscheinungen dieses Frühjahrs.

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Veröffentlicht am 08.04.2022

Verstörende Eindrücke aus einer unbekannten Welt

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Sarah ist bitterarm und möchte unbedingt reich werden. Also hat sie es sich in den Kopf gesetzt, Driss zu heiraten, der so reich wie der König ist.

Casablanca ist eine andere Welt. Arm und reich treffen ...

Sarah ist bitterarm und möchte unbedingt reich werden. Also hat sie es sich in den Kopf gesetzt, Driss zu heiraten, der so reich wie der König ist.

Casablanca ist eine andere Welt. Arm und reich treffen hart aufeinander und es ist alles andere als machbar, seinen Stand durch eigene Kraft zu verbessern. Sarah ist ein schwieriger Charakter, ebenso wie die anderen Protagonisten. Da die Geschehnisse nicht unbedingt in der zeitlich korrekten Abfolge dargestellt werden und relativ viele Figuren vorkommen, ist es nicht immer einfach, alle einzelnen Handlungen und Beteiligten zu erfassen.

Das Buch ist durchaus unterhaltsam, allerdings auch etwas verstörend und wirkt an vielen Stellen kaum greifbar.

Veröffentlicht am 04.03.2022

Liebe als Mittel zum Zweck

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„So reich wie der König“ von Abigail Assor
Wir befinden uns in Casablanca der 1990er Jahre. Die Stadt ist eine pulsierende Metropole im Wandel der Zeit. Sarah ist 16 Jahre alt, Französin und lebt mit ihrer ...

„So reich wie der König“ von Abigail Assor
Wir befinden uns in Casablanca der 1990er Jahre. Die Stadt ist eine pulsierende Metropole im Wandel der Zeit. Sarah ist 16 Jahre alt, Französin und lebt mit ihrer Mutter im Armenviertel. Ihr Kapital ist ihre Schönheit. Die setzt sie ein um sich von den reichen Jungs Panini und Fanta ausgeben oder sich nach Hause fahren zu lassen. Als sie endlich in Kreise gerät, in denen die Superreichen verkehren, wird ihr Ehrgeiz geweckt. Sie will es schaffen, sie will sich mit einem Reichen verheiraten und auch das Leben einer Königin führen.
Mich konnte dieses Buch leider nicht so richtig überzeugen. Ich konnte mich nur schwer in die Gedankenwelt der Jugendlichen aus Casa einfühlen. Die Thematik arm versus reich, fand ich interessant und auch die Einblicke in das marokkanische Leben. Jedoch bliebt letzteres für mich zu stark an der Oberfläche und hat eher noch mehr Fragen aufgeworfen. Die Geschichte ist wie eine Momentaufnahme, es fehlten mir Hintergrundinformationen um die Gräben zu verstehen die die Gesellschaftsschichten durchziehen.

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