Cover-Bild Der Ball spielende Hund
Band 16 der Reihe "Hercule Poirot"
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14,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Atlantik Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Krimi: Cosy Mystery
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 320
  • Ersterscheinung: 04.09.2015
  • ISBN: 9783455650549
Agatha Christie

Der Ball spielende Hund

Ein Fall für Poirot
Christa Schuenke (Übersetzer)

Als die wohlhabende Emily Arundell in ihrem Landhaus die Treppe hinunterstürzt, glauben alle, sie sei auf dem Ball ihres Terriers ausgerutscht. Emily aber hat ihre Verwandten unter Verdacht. Hat einer von ihnen versucht, sie zu ermorden? Noch im Krankenhaus schreibt sie einen Brief an Hercule Poirot. Als dieser bei ihm eintrifft, ist es für die alte Dame jedoch bereits zu spät. Doch auch Poirot glaubt nicht an einen Unfall ...

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.07.2023

Ein Hund als Mörder???

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Ein neuer Fall für Hercule Poirot. Doch dieses Mal ist die Auftragsstellerin schon längst Tod als Poirot anfängt zu ermitteln.
Wie immer wird aus der Perspektive Hastings erzählt, und der Roman war unterhaltsam ...

Ein neuer Fall für Hercule Poirot. Doch dieses Mal ist die Auftragsstellerin schon längst Tod als Poirot anfängt zu ermitteln.
Wie immer wird aus der Perspektive Hastings erzählt, und der Roman war unterhaltsam zu lesen. Hastings spiegelt gerade hier öfters die Ratlosigkeit wieder, die sich auch beim Leser finden lässt. Bob, der Foxterrier der Toten, spielt im Laufe des Buches eine wichtige Rolle, und jede Szene mit dem kleinen Helfer war unterhaltsam und spannend. Das Buch hat den Leser an vielen Stellen zum mitraten und rätseln ermuntert, gerade da Poirot selbst mal öfters erwähnt, das man nicht allen Aussagen trauen kann. Diese Aussagen, führen neue ungeahnte Geheimnisse ans Licht, widersprechen sich oder sie führen einen in eine komplett andere Richtung.
Jedoch muss ich sagen, dass nach so vielen Christies man nach ca. 3/4 des Buches ahnen konnte wer der Täter ist

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Veröffentlicht am 29.01.2019

Wie man den Leser vorführt

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"Der Ball spielende Hund" ist sicherlich nicht das bekannteste Werk von Agatha Christie, aber für mich gehört es zu den Besten!

Hercule Poirot ermittelt zusammen mit Captain Hastings in einem Fall, der ...

"Der Ball spielende Hund" ist sicherlich nicht das bekannteste Werk von Agatha Christie, aber für mich gehört es zu den Besten!

Hercule Poirot ermittelt zusammen mit Captain Hastings in einem Fall, der zunächst gar nicht wie ein Fall aussieht. Der vermeintlich natürliche Tod erweist sich, wie nicht anders zu erwarten als raffinierter Mord, und Lady Agatha lässt ihre Leser einmal mehr fassungslos zurück. Fassungslos darüber, daß die Autorin wieder mal mit ihren Lesern gespielt hat. Für mich ist Hercule Poirot das Alter Ego der Autorin, während Captain Hastings stellvertretend für den Leser steht. Poirot spielt mit Hastings, wie die Autorin mit dem Leser, mit der ganz klaren Botschaft: Strengt Euch nur an, ihr werdet doch eh nie dahinter kommen, wie alles zusammenhängt. Ich bin euch doch immer einen Schritt voraus. Wie in fast allen Krimis von Agatha Christie kann man mit etwas Glück vielleicht den Täter richtig raten, wie der Mord in allen Details zustande kam, bleibt aber unmöglich zu recherchieren. Dabei hat die Autorin die Kunst perfektioniert, daß bis zum Ende alle verdächtig sind.

Hier liegt einer der humorvollsten Krimis von Agatha Christie vor, die Figuren sind teils herrlich verschroben, teils ziemlich einfältig und teils ihrer Zeit weit voraus. Man darf halt auch nie vergessen, wie alt die Krimis schon sind. "Der Ball spielende Hund" erschien erstmals 1937, entfaltet seinen Charme aber vielleicht heute mehr denn je. Ich habe mich erneut sehr gut unterhalten gefühlt, mehr noch, ich habe manches Mal laut gelacht.

Veröffentlicht am 10.06.2019

Hercule Poirot kriecht in den Kaninchenbau

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O: Numb Witness, 1937, Juli; in den USA im selben Jahr als "Poirot Loses a Client". Der 21. Kriminalroman von Agatha Christie ist der 14. mit Poirot. Er wird ab dem 5. Kapitel erkennbar von Hastings erzählt, ...

O: Numb Witness, 1937, Juli; in den USA im selben Jahr als "Poirot Loses a Client". Der 21. Kriminalroman von Agatha Christie ist der 14. mit Poirot. Er wird ab dem 5. Kapitel erkennbar von Hastings erzählt, was nach diesem Buch nur noch ein Mal passiert, in "Vorhang" / "Curtain", dem letzten Poirot.
In deutscher Erstübersetzung durch Anna Schober erschien das Buch 1938 im Talverlag, vergleiche Wikipedia; mein Exemplar ist von Scherz 1983 - ohne Angabe zum Übersetzer, wohl weiterhin von der ursprünglichen Übersetzerin. Seit 2015 existiert eine Neuübersetzung durch Christa Schuenke mit einem durch neue Rechtschreibung nach meiner Meinung verhunztem Titel "Der Ball spielende Hund" bei Atlantik (es besteht meiner Meinung nach zu Recht ein Unterschied in der Schreibweise beispielsweise bei "schönreden" - etwas schönreden, was es nicht ist - und "schön reden" - er kann schön reden).

Ich bin sonst kein großer Freund erster Sätze, hier muss es sein: "Emily Arundell starb am 1. Mai." S. 5, und weiter: "Sie war in jeder Hinsicht ein Kind ihres Zeitalter, dessen Vorzüge und Fehler sie teilte. Sie war selbstherrlich und oft anmaßend, aber auch ungemein warmherzig; sie hatte eine scharfe Zunge, aber ihr Wirken war voll Güte; hinter ihrer äußerlichen Sentimentalität verbarg sich großer Scharfsinn. Sie wechselte ziemlich häufig ihre Gesellschafterinnen und behandelte sie schroff, aber nicht knickerig. Und sie besaß einen lebhaft entwickelten Familiensinn."

Als ebendiese Miss Arundell einen seltsamen Unfall hat, kommen der älteren Dame Zweifel. Und so schrieb sie aus ihrem Heim "Haus Immergrün" in Basing, Berkshire, einen Brief an ihren Anwalt, um ihr Testament zu ändern - und einen an Hercule Poirot. Doch als Poirot den Brief erhält, ist seine Auftraggeberin bereits tot. Ihr Arzt bescheinigt einen natürlichen Tod aufgrund eines langjährigen Leberleidens.

Wieder einmal schreibt Agatha Christie hier ein Kammerspiel, bietet sich für den Mordversuch doch nur ein Mitglied oder Gast des Hauses an. Und überhaupt, sollte man ermitteln bei einem reinen Mord versuch? Doch Poirot hat natürlich eine andere Meinung als Hastings.

Mich hat dieser eher kurze Roman blendend unterhalten - ich hatte das Buch vor über zwanzig Jahren zuletzt gelesen und tatsächlich die Auflösung vergessen. Mein Mitraten hatte mich völlig auf die falsche Spur geführt, auch wenn ich einen Hinweis korrekt interpretiert hatte. Herrlich! Auch gefällt mir, dass Poirot hier nicht so abstoßend herablassend gegenüber Hastings ist. Die weiter unten erwähnte Plotlücke war mir nicht selbst aufgefallen.

Zur Übersicht:

Hercule Poirot, der belgische Detektiv
Emily Arundell, das Opfer
Theresa Arundell, eine Nichte des Opfers - heute würde man sie als "Society Lady" oder gar "It-Girl" bezeichnen
Dr. Rex Donaldson, Theresas Verlobter, Arzt
Charles Arundell, ein Neffe des Opfers, Theresas Bruder
Bella Tanios, eine Nichte des Opfers - Cousine von Charles und Theresa
Dr. Jacob (in der deutschen Übersetzung Basil) Tanios, Bellas griechischer Ehemann und Arzt
Wilhelmina "Minnie" Lawson, die Gesellschafterin des Opfers
Captain Hastings, Poirots Gefährte
Geschwister Tripp (in einer deutschen Übersetzung auch Kipp), zwei Amateurspiritistinnen
Caroline Peabody, eine zweite alte Dame
Dr. Grainger


Referenzen:
S. 68/Kapitel 11: Poirot's Reisen in Syrien und Irak - das referenziert zu "Mord in Mesopotamien" und "Mord im Orientexpress"/"Der rote Kimono"

Die Geschichte basiert auf einer Kurzgeschichte, die als verschollen galt (siehe englischsprachige Wikipedia): "The Incident of the Dog's Ball" wurde 2004, also nach Christie's Tod, von deren Tochter auf dem Dachboden gefunden und veröffentlicht in John Curran : Agatha Christie's Secret Notebooks: Fifty Years Of Mysteries

Zeitgeist:
S. 9 "Denn Bella hatte einen Ausländer geheiratet, mehr noch - einen Griechen! Nach Miss Arundells voreingenommenenen Anschauungen war ein Grieche fast so unmöglich wie ein Neger oder Eskimo."

hm. Wikipedia kann ich entnehmen, dass "Basil Tanios" aus der deutschen Fassung im Original ein "Jacob Tanios" ist?! Antisemitismus oder der Versuch genau des Gegenteils bei der ersten Übersetzung?

Hm. Die Originalversion hat laut englischsprachiger Wikipedia wohl Kapitelüberschriften - dabei wurde Kapitel 18 von "A Nigger in the Woodpile" später geändert in "A Cuckoo in the Nest"

Übrigens war so mit zwölf, dreizehn es für mich nicht wenig verlockend, später so eine "alte Jungfer" zu werden wie Miss Arundell oder Miss Marple, auf jeden Fall mit Gesellschafterin, Hund und Putzfrau. Dieses Buch hier stellt das wirklich verlockend dar (okay, abgesehen davon, ermordet zu werden)

Trivia:
was in keiner Wikipedia erwähnt wird: ich sehe hier Referenzen zu Arthur Conan Doyle, durchaus nicht untypisch für Christie, schon in der Person des Hastings (Watson). Auch in "Der Hund von Baskerville" ist ein Hund, der nicht bellt, ausschlaggebend für die Aufnahme von Ermittlungen, richtig?

Wikipedia: "Christie widmete diesen Roman ihrem Foxterrier Peter, der auch auf dem Cover der englischen Originalausgabe abgebildet ist. Der Hund starb ein Jahr nach Veröffentlichung des Romans mit 14 Jahren. Auch der Roman "Der blaue Express" enthält eine Widmung an ihn. " Wer bitte erdreistet sich, bei den deutschen Übersetzungen diese Widmungen praktisch komplett zu unterschlagen?

Die englischsprachige Wikipedia verrät, dass es Ausgaben gibt, bei denen der Sohn der Tanios nicht durchgängig Edward heißt (Kapitel 2, 6 und 17), sondern teils John (Ende Kapitel 16, Anfang Kapitel 17) - das wurde in die deutsche Übersetzung nicht übernommen, wie von mir gerade nachgeprüft

Ähnliches gilt für Bellas Mädchennamen auch nur für die englischsprachige Version - sie heißt zu Beginn in Kapitel 1 "Bella Winter", dann in Kapitel 10 "Bella Biggs" - in der deutschen Version wird Biggs durchgängig genutzt
(ich benötige also auch hier die Originalversion)

Plotlücke: wer kann nachts mit Hammer, Nägeln und Lack in der Nähe eines Schlafzimmers arbeiten?

Veröffentlicht am 21.11.2021

Typisch Agatha Christie

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Ich habe mal wieder eins der fantastischen Bücher von Agatha Christie gelesen und geliebt.
Es ist wieder ein außergewöhnlicher Fall und definitiv nicht vergleichbar mit einem anderen Kriminalfall. Je ...

Ich habe mal wieder eins der fantastischen Bücher von Agatha Christie gelesen und geliebt.
Es ist wieder ein außergewöhnlicher Fall und definitiv nicht vergleichbar mit einem anderen Kriminalfall. Je mehr ich von ihr lese desto mehr Spaß habe ich am Krimigenre. Ich weiß zwar nicht ob dass nur an der Autorin liegt oder ob ich anfange Krimis generell zu mögen.


Leider muss ich aber zugeben dass dies nicht das beste Buch ist was ich von Agatha Christie gelesen habe. Zwar sind dies noch wenige aber auch unter denen hat mir manch anderes schon besser gefallen. (Alibi, Die Morde des Herrn ABC) Die Idee hinter dem Fall ist aber definitiv originell, schließlich steht ja nicht immer ein Hund unter Mordverdacht.

Um das erste mal in Agatha Christies Schreibstil und ihre Art einzufinden würde ich also eher ein anderes Buch empfehlen. Dennoch hat es mir spaß gemacht diesen Kriminalfall mit Poirot zu lösen. Wobei ich ehrlich gesagt immer wieder auf der Falschen Fährte war. ; )
Für mich ist es also dennoch eine amüsante und spannende Lektüre gewesen.

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