Veröffentlicht am 31.07.2016
Mit Jonathan und Hannah lernen wir zwei grundsätzlich verschiedene Menschen kennen, von deren Charakter uns die Autorin schon auf den ersten Seiten einen guten Eindruck vermittelt.
Zum einen ist da Jonathan, ...
Mit Jonathan und Hannah lernen wir zwei grundsätzlich verschiedene Menschen kennen, von deren Charakter uns die Autorin schon auf den ersten Seiten einen guten Eindruck vermittelt.
Zum einen ist da Jonathan, pedantisch, ordnungs- und strukturliebend, der sich einredet, glücklich zu sein, obwohl sich immer noch Gedanken um seine Exfrau Tina macht, die bereits seit fünf Jahren ein eigenes Leben führt. Wahrscheinlich hat sie die Sicherheit einfach nicht mehr ertragen, und ich finde es großartig, dass sie auf alles, was ihr rechtlich zugestanden hat, verzichtete. Zum völligen Unverständnis von Jonathan, für den nicht begreifbar ist, dass jemand sich von materiellem Wohlstand abwendet. Der Höhepunkt des Bildes, das zunächst von ihm gezeichnet wird, ist das Aufheben des Hundekots.
Letzten Endes zeigt sich aber, dass auch in Jonathan ein paar Tiefen schlummern, die geweckt von dem Tagebuchfund durchaus versprechen, interessant und lesenswert zu werden...
Hannah scheint das Gegenteil von Jonathan zu sein, hat sie doch zwei Monate zuvor ihre berufliche Sicherheit aufgegeben, um einen Traum wahrzumachen. Mir gefällt neben ihrer Alles-ist-für-irgendwas-gut-Einstellung auch ihr Vorhaben, dass sie herausfinden will, ob sie erfolgreich sein kann. Denn man kann tatsächlich nur die Dinge in seinem Leben bereuen, die man ausprobiert hat. Ob Simon dabei der richtige Partner an ihrer Seite ist, wage ich fast zu bezweifeln.
Ob und wie nun die beiden - Jonathan und Hannah - zusammenkommen, oder wie sie ihr Leben weiter entwickelt, scheint eine unterhaltsame Geschichte zu werden. Ich hoffe darauf, dass es neben Momenten zum Schmunzeln, von denen die Leseprobe ja schon einige bereithält, auch (weitere) nachdenkliche geben wird.