Leserunde zu "Der Kuss der Lüge" von Mary E. Pearson

Cover-Bild Der Kuss der Lüge
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Mary E. Pearson (Autor)

Der Kuss der Lüge

Die Chroniken der Verbliebenen. Band 1

Barbara Imgrund (Übersetzer)

Lia ist die älteste Tochter im Königshaus Morrighan. Gerade mal 17 Jahre alt, soll sie mit einem Prinzen verheiratet werden, den sie noch nie in ihrem Leben gesehen hat. Doch das Mädchen entscheidet sich, ihr bisheriges Leben hinter sich zu lassen. Sie flieht und heuert weit entfernt von zu Hause in einer Taverne an. Dort lernt sie zwei Männer kennen, die sofort ihre Aufmerksamkeit erregen. Was sie nicht weiß: Die beiden sind auf der Suche nach ihr. Einer wurde ausgesandt, um die Königstochter zu töten. Und der andere ist ausgerechnet jener Prinz, den sie heiraten sollte. Schnell fühlt Lia sich zu beiden hingezogen ...

Timing der Leserunde

  1. Bewerben 01.12.2016 - 01.01.2017
  2. Lesen 23.01.2017 - 19.02.2017
  3. Rezensieren 20.02.2017 - 05.03.2017

Bereits beendet

Schlagworte

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Teilnehmer

Diskussion und Eindrücke zur Leserunde

Veröffentlicht am 26.02.2017

Spannend bis zur letzten Seite

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Gerade mal mit 17 Jahren soll die erste Tochter des Könighauses Arabella Celestine Idris Jezelia oder kurz Lia eines Bündnisses wegen mit dem Prinzen des Nachbarlandes verheiratet werden, den sie noch ...

Gerade mal mit 17 Jahren soll die erste Tochter des Könighauses Arabella Celestine Idris Jezelia oder kurz Lia eines Bündnisses wegen mit dem Prinzen des Nachbarlandes verheiratet werden, den sie noch nie in ihrem Leben gesehen hat. Doch Lia ist die Traditionen und Regeln leid und entscheidet kurzerhand ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen. Zusammen mit ihrer besten Freundin Pauline flieht sie in ein kleines Dorf, um sich dort ein neues Leben aufzubauen. Bei ihrer Arbeit in der Taverne lernt sie zwei Männer kennen, die sofort ihre Aufmerksamkeit erregen. Doch dabei weiß Lia nicht, dass beide Männer auf der Suche nach ihr sind. Der eine ist ein Attentäter, ausgesandt um die Königstochter zu töten. Und bei dem anderen handelt es sich um den Prinzen, den sie hätte heiraten sollen. Zu beiden fühlt sie sich hingezogen, doch ihre Herkunft holt Lia immer wieder ein.

In Amerika gab es einen riesigen Hype um diese Geschichte und auch bei mir ist das Buch schnell auf der Wunschliste gelandet. Umso begeisterte war ich natürlich, als ich erfahren habe, dass es übersetzt werden soll. Ich kann sagen, dass ich nicht enttäuscht wurde.

Der Anfang der Geschichte ist bis auf die Flucht noch sehr ruhig, so dass ich mich gut in die Handlung einfinden konnte. Von Seite zu Seite nimmt die Geschichte dann aber an Tempo auf und die Spannung steigt. Erzählt wird hier aus unterschiedlichen Perspektiven. Hauptsächlich wird aus Lias Sicht geschrieben, doch zwischendurch gibt es auch Kapitel aus der Sicht des Prinzen und des Attentäters. Später kommen für diese dann die Namen Kaden und Rafe mit ins Spiel, doch wer von beiden denn nun wer ist, bleibt lange Zeit ein Rätsel. Dies hat auch den größten Reiz der Geschichte ausgemacht. Ich habe jedes Wort der Autorin aufs Genaueste analysiert und in bestimmte Sätze alles mögliche hineininterpretiert, um herauszufinden, wer denn nun der Prinz und wer der Attentäter ist. Und als ich dann dachte, ich hätte das Rätsel entschlüsselt, hat die Autorin neue Hinweise geliefert, die wiederum in eine ganz andere Richtung gedeutet haben. Dadurch blieb es spannend und unvorhersehbar.

Lia war mir auf Anhieb sympathisch. Man könnte vielleicht meinen, sie hätte selbstsüchtig gehandelt, da sie mit ihrer Flucht ein wichtiges Bündnis gefährdet hat, doch ich fand dies sehr mutig von ihr. Endlich ist sie für sich und ihre eigenen Wünsche eingestanden und hat sich getraut, sich ihr eigenes Leben aufzubauen. Allerdings hatte sie teilweise naive Vorstellungen, was ihr neues Leben angeht, doch auch sie muss schnell lernen, dass sie als Prinzessin nicht einfach untertauchen kann.
Was mir besonders an ihr gefallen hat, war, dass sie eben nicht die typische Prinzessin ist. Sie ist direkt, wild, manchmal ein bisschen ungehobelt und scheut sich auch nicht davor, sich mal die Hände schmutzig zu machen. Sie hat ihre Ecken und Kanten, die sie einfach menschlich und authentisch machen.

In der gesamten Geschichte gab es immer wieder Wendungen, die mich vollkommen überrascht haben. Solche Wendungen liebe ich persönlich sehr, da das Lesen durch sie zu einem kleinen Abenteuer wird, weil man nie weiß, was hinter der nächsten Seite lauert. Auch das Ende war wirklich spannend, so dass ich am liebsten direkt weiter lesen wollte. Ich bin wirklich gespannt, was die Autorin noch aus dieser vielversprechenden Welt herausholt.

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Veröffentlicht am 26.02.2017

Nach dem Motto: Save the best for last!

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Schon in der Leseprobe habe ich mich in dem Setting und in der Situation, in der die Prinzessin, Lia, flüchtet, sehr gut hineinfinden können. Es hat sich zügig gelesen, dank der sehr gewählten Sprache ...

Schon in der Leseprobe habe ich mich in dem Setting und in der Situation, in der die Prinzessin, Lia, flüchtet, sehr gut hineinfinden können. Es hat sich zügig gelesen, dank der sehr gewählten Sprache von der Autorin und es hat Spaß gemacht, das Abenteuer, bzw. die Flucht zu verfolgen. Doch schon schnell, nach einigen Kapiteln, als Lia und ihre Begleiterin Pauline, Teravin, ihr neues Zuhause, erreichen, erlitt ich die ersten Dämpfer, die es mir etwas schwer gemacht haben, das Buch lesen zu wollen. Ich hatte tatsächlich leichte Durchhänger. Ich würde sogar so weit gehen und sagen: Es kündigte sich eine Leseflaute an.

Wieso? Ich mag nicht genauer drauf eingehen (wegen Spoiler), allerdings ist es mehr oder weniger ein offenes Geheimnis, und auch von der Autorin so gewollt, dass in diesem Love Triangle, nicht sofort ersichtlich ist, wer von den beiden Jungs, Kaden und Rafe, der Prinz und der Attentäter ist. Im Lesefluss ist es mir erstmal gar nicht aufgefallen, dank der Leserunde dann schon. Denn im Kopf und von den Beschreibungen her, ordnete sich bei mir sofort zu jedem Namen ein Charakter zu. Schlau gemacht von der Autorin: Sie wechselt die Perspektiven. Nicht nur aus der Sicht von Lia erlebt man als Leser die Geschichte, sondern es gibt Kapitelüberschriften mit der Sicht aus Kaden/Rafe und dem Prinzen/Attentäter. Sehr irreführend. Ein interessantes Spiel.

Mit der Gewissheit, dass das aber noch immer offen war (und ziemlich lange so blieb…. ziiiiiemlich lange), wurde ich genervter von diesem „Stilelement“. Ich muss zugeben, ich bin eine von der ungeduldigen Sorte. Aber das war einfach zu lang gezogen. Es fühlte sich für mich nach der knappen Hälfte von Der Kuss der Lüge so an, als hätte die Autorin diesen Spannungsbogen überspannt. Ausgereizt und zwar extrem. Vor allem, da nichts Dramatisches zwischen den dreien passierte. Die Eifersüchteleien kamen mir kaum existent vor bzw. waren sehr lasch dargestellt und bis auf zwei oder drei Szenen war auch wenig Action zwischen Lia und ihrem favorisierten Love Interest.

Ich verstehe, dass die Autorin da den Leser mit einspannt, emotional auf die Folter spannen möchte und das finde ich im Prinzip auch gut. Aber die erste Hälfte des Buches besteht nahezu nur aus diesem belanglosen Geplänkel zwischen Lia, Kaden und Rafe und für wen ihr Herz schlägt, wer das Rennen macht, wer zuerst sein wahres Gesicht zeigt, etc. All das unglaublich unspektakulär. Und daneben handelt Lia naiv und kopflos und ich hätte sie mehr als einmal dafür schütteln können, wie unvorsichtig sie sich aufführt. Da hätte sie auch direkt mit einer Leuchtreklame über der Birne rumlaufen können, die sie als Prinzessin auszeichnet.

Ich mag kaum dran denken, dass ein nicht unerheblicher Teil in der Mitte für Beschreibungen zu einem religiösen, mehrtägigen Fest gehört, was mich, zusätzlich zu Lias Kopflosigkeit, Nerven gekostet hat. Weil einfach mal wieder nichts passierte. Es gab schöne Beschreibungen, zauberhafte Settings, liebevolle Dialoge und mehr nicht. Die Handlung, die Bedrohung seitens eines Attentäters, der in unmittelbarer Nähe um Lia rumschwirrt, oder dass ein Kopfgeld auf Lia ausgesetzt ist, dass zwei verdammte Königreiche nach dem Mädel suchen und sie mit ihrem Tattoo, was sie als Prinzessin auszeichnet, mehr oder weniger hausieren geht – all das spielt so gar keine Rolle, wie es scheint. Ich krieg eine Krise, wenn ich daran denke. In diesem Part des Buches hätte man hier und da kleine Spannungselemente einbauen können, der der guten Lia den Arsch auf Grundeis gehen lassen. Denn nachdem sie sich vom Acker macht, um den Prinzen nicht heiraten zu müssen, lebt sie in aller Friedlichkeit, ohne Angst und Paranoia weiter. Das ist, wie ich finde, sehr lasch.

Das bedeutet nicht, dass Lia als Charakter, oder das Buch selbst, total versagt hat. Wie ich ja bereits erwähnte, ab der zweiten Hälfte wurde es besser. Wesentlich besser. Ich würde nicht so weit gehen, dass es perfekt war. Aber Lia macht im Laufe der zweiten Hälfte eine enorme Entwicklung durch. Die ihr sehr gut steht. Die macht vieles wett.

Zwar wirken noch immer alle Figuren auf mich sehr vorhersehbar in ihren Aktionen und verhalten sich erwartungsgemäß, dennoch gibt es unter dem Aspekt auch ein paar Brüche. Da Mary E. Pearson in diesem Buch bewusst mit den Erwartungen spielt und ein Irrspiel per excellence aufgestellt hat, kann ich mir das nur so erklären, dass es einen Sinn und Zweck hat. Vielleicht noch nicht jetzt im ersten Band, aber vielleicht auf lange Sicht gesehen. Es folgen in der deutschen Übersetzung ja noch drei weitere Bücher.

Es passiert wirklich selten, dass ein Buch erst in der zweiten Hälfte so aufblüht und wirklich eine Entwicklung für den gesamten Plot abzusehen ist UND dass ich dann noch nicht das Buch abgeschrieben habe. Oder besser gesagt, all das Zeug, was in der zweiten Hälfte stattfindet, dieses zähe Plastikkaugummi aus der ersten Hälfte überflüssig macht und meine Meinung zum Buch zurücksetzt. Das ist etwas Großartiges, was mir so noch nicht passiert ist. Oder selten.

Tatsächlich wird es gegen Ende interessant, so interessant, dass es ungemein schade ist, dass man dann nicht direkt weiterlesen kann. Denn so viel sei verraten: Das Ende hat einen Cliffhanger, der mich hibbeln lässt.


Fazit
Nach einigen Schwierigkeiten und, für mich, unnötigen Längen, hat Mary E. Pearson in der zweiten Hälfte von Der Kuss der Lüge nicht nur mit Spannung, sondern auch an Handlung Vielfalt und Fantasie überzeugt. Zum Schluss wurde ich wieder so von der Geschichte eingenommen, dass sie mich noch überzeugen konnte, die Reihe fortzusetzen und ich bin nun sehr gespannt, wie es im Mai 2017 mit dem Folgetitel „Das Herz des Verräters“ weitergeht.

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Veröffentlicht am 26.02.2017

Ich bin völlig überzeugt!

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Rezension zu dem Buch
„Die Chroniken der Verbliebenen- Der Kuss der Lüge“ von Mary E. Pearson

Buchdetails
Erscheinungsdatum Erstausgabe : 16.02.2017
Aktuelle Ausgabe : 16.02.2017
Verlag : Bastei Lübbe ...

Rezension zu dem Buch
„Die Chroniken der Verbliebenen- Der Kuss der Lüge“ von Mary E. Pearson

Buchdetails
Erscheinungsdatum Erstausgabe : 16.02.2017
Aktuelle Ausgabe : 16.02.2017
Verlag : Bastei Lübbe
ISBN: 9783846600368
Fester Einband 560 Seiten
Sprache: Deutsch


Zur Autorin:
Mary E. Pearson erblickt am 14. August 1955 in Südkalifornien das Licht der Welt. Sie studierte in San Diego und unterrichtet daraufhin viele Jahre, bevor sie sich entschloss zu schreiben. Zu ihren Hobbies zählt sie selbst das Lesen, lange Spaziergänge, Ski fahren, Kochen und Reisen. Sie ist verheiratet, hat zwei Töchter und lebt mit zwei Golden Retrievern zusammen. Ihr Roman "Zweiunddieselbe" wurde für den Deutschen Jugendliteraturpreis nominiert, "Nieundewig" wurde als eines von "The Best Children's Books of the Year" im Jahr 2012 ausgewählt.
Quelle: Lovelybooks

Zum Inhalt:
Lia ist 17 Jahre alt und soll verheiratet werden. Sie ist Prinzessin von Morrighan. Sie hat Ihren „Zukünftigen“ noch nicht einmal gesehen. Als sie alles nicht mehr aushält flieht sie mit Ihrer Zofe. Doch war das eine gute Idee? Schon bald wird Sie gesucht und gefunden und das von gleich zwei interessierten Männern.

Meine Meinung:
Das Cover ist schön gestaltet und passt gut in die Zeit wo das Buch spielt. Die Geschichte hat mir sehr gut gefallen. Ich habe schon länger kein Buch in dieser Richtung gelesen und bin richtig begeistert. Der Schreibstil ist Jugendlich gehalten. Und trotzdem sprüht die Geschichte etwas königliches aus. Die Handlung beginnt relativ rasand und wird im ganzen Buch über nicht langweilig. Die Autorin spielt ein wenig Katz und Maus mit dem Leser weil Sie nicht klar zu erkennen gibt wer von den beiden Männern der Prinz und wer der Attentäter ist. Ich war mir immer ganz sicher, bis ich im letzten Moment doch unsicher wurde, wer es ist. Letzt endlich lag ich völlig falsch.
Die Charaktere sind wunderbar ausgearbeitet. Lia ist eine sehr gute und taffe Protagonistin. Sie hat mir gleich gefallen und ich bewundere Ihren Mut einfach davon zu laufen. Rafen und Kaden sind beide sehr sympathisch und obwohl ich wusste das einer von ihnen der Attentäter ist, konnte ich keinen der beiden favorisieren. Ich mochte beide Charaktere sehr gern. Bis zu Letzt hatte ich irgendwie die Hoffnung das es noch eine Person gibt die der Attentäter ist. Aber leider war es nicht so.
Besonders gut gefallen hat mir der Bildhafte Schreibstil der Autorin. Ich konnte mir alles sehr gut vorstellen. Das führte allerdings dazu, das ich das Buch kaum aus der Hand legen wollte.

Mein Fazit:
Eine wunderbare Liebesgeschichte, eingepackt in ein kleines Rätselraten. Ich bin völlig überzeugt und freue mich jetzt schon auf den nächsten Band. Dieses Buch hat mich völlig überzeugt. Ich vergebe 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 26.02.2017

Ich bin unglaublich enttäuscht.

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ICH VERSTEHE ES NICHT. (Wirklich nicht.) Ich stehe verbittert, wütend, verwirrt und enttäuscht in der Ecke, während alle anderen über dieses Buch schwärmen.

Plot: In 'Kuss der Lüge' geht es um Prinzessin ...

ICH VERSTEHE ES NICHT. (Wirklich nicht.) Ich stehe verbittert, wütend, verwirrt und enttäuscht in der Ecke, während alle anderen über dieses Buch schwärmen.

Plot: In 'Kuss der Lüge' geht es um Prinzessin Lia, die verheiratet werden soll. Weil sie das aber nicht möchte, flieht sie an ihrem Hochzeitstag mit ihrer 'Freundin/Zofe' Pauline in ein kleines Dorf. Dort arbeitet sie im Gegenzug für Unterkunft und Versorgung in der Taverne. Zwei Männer (einer ein Kopfgeldjäger, der sie töten soll, der andere der Prinz, den sie heiraten sollte) werden ihr hinterhergeschickt, um sie ausfindig zu machen. Ab da an passiert erstmal nicht viel. Lia arbeitet, lernt die beiden Männer kennen, arbeitet, verknallt sich, arbeitet, lügt Pauline an, arbeitet, küsst einen von beiden, geht auf ein 'Date', arbeitet, Yada yada yada. Dann kommt der berühmte 'Plottwist' von dem ich schon gehört hatte und der Standort wird gewechselt (endlich!). Ein klitzekleines bisschen an Magie taucht auf (endlich!) und sie 'muss' ein wenig Zeit mit dem Mann verbringen, der der Kopfgeldjäger ist. Dann noch ein bisschen dies das und ein offenes Ende, das Lust auf mehr machen soll.

Charaktere: Die Hauptcharaktere sind Lia, Pauline, Kaden und Rafe. Vielleicht sollte ich mal damit anfangen: ich mochte niemanden von ihnen. Lia (pseudo-Powerfrau) handelt unlogisch und undurchdacht. (Geht draußen Baden anstatt in ihrem Zimmer, obwohl ihr ganzer Rücken voll mit ihrem 'Hochzeitstattoo' ist und das ja gesehen werden könnte, lässt sich anmerken, dass sie ein Talent für Sprachen hat und mehr als nur eine Sprache beherrscht, obwohl sie eigentlich nur ein einfaches Barmädchen/Kellnerin sein soll, trifft sich alleine mitten in der Nacht mit jemanden, der ihr eine Nachricht zukommen lassen hat, obwohl sie nicht weiß wer das ist UND sie erzählt niemandem, dass sie geht, redet mit zwei wildfremden Typen, die zufälligerweise andauernd in ihrer Nähe sind und hat noch nicht einmal eine Vorgeschichte, sodass sie zu Stille greift, wenn jemand ihr Fragen stellt - um nur einige zu nennen.) Ich konnte ihr Verhalten nicht verstehen, abgesehen davon, dass sie naiv und dämlich handelt, sind ihre Gedankengänge oft auch sehr selbstsüchtig. Ich kann verstehen, dass sie nicht in eine Heirat gezwungen werden möchte, aber sie ist nicht die einzige, die Opfer bringen muss. Sie hätte damit für Frieden sorgen können zwischen den beiden Ländern (oder einen ersten Schritt in die richtige Richtung machen können). Und immer, wenn sie darüber im Roman gesprochen hat, war es eher ein 'Ich will keinen hässlichen, alten Mann mit Falten heiraten' anstatt 'Ich finde es unmenschlich, dass ich dazu gezwungen werde eine politische Heirat einzugehen nur weil ich als erste Tochter geboren wurde'. Pauline ist die typische 'beste Freundin' vom Hauptcharakter. Sie befürwortet alle Entscheidungen, die Lia trifft, kritisiert sie nie, ist verliebt in einen Scheißkerl, ist weder besonders witzig noch besonders schlau, wird genutzt um Lia in gefährlichen Situationen zu beeinflussen, ist eigentlich nur ein Druckmittel. Kaden und Rafe, die beide klare Intentionen haben, als sie ihre Reise starten, vergessen all das augenblicklich als sie Lia kennenlernen. Was? Ich soll Lia zurückbringen? Nö, sie lieber ersteinmal kennenlernen. Was? Ich soll Lia umbringen? Nö, lieber erst einmal kennenlernen. Mal davon abgesehen, dass ich rein gar nicht nachvollziehen kann, was sie an Lia so toll finden, ist das das Gegenteil von Pflichtbewusstsein (was den beiden ja ach-so-wichtig ist). (Anscheinend.)

KUSS DER LÜGE ist ein Paradebeispiel für 'Große Enttäuschung', weil da (trotz 0815-Plot) viel Potenzial drin steckte und ich mir unter 'Fantasyepos' sehr (sehr) viel mehr Magie und FANTASY vorgestellt habe. Dass ich das Buch schlecht fand, hat wenig (bis überhaupt nicht) mit dem Schreibstil zu tun - der war nämlich okay und an Stellen sogar ganz schön. Nein, das Problem waren die Charaktere, die Entwicklung und die Geschwindigkeit der Geschichte. Es war langweilig, langatmig und uninteressant. Es ist zu viel NICHTS und zu wenig ETWAS passiert. Die interessanten Aspekte (Bücher-stehlen, Magie, Sprachen lernen) sind zu kurz gekommen und die unwichtigen (kellnern, waschen, Wäsche aufhängen, Beeren pflücken) wurden ausgeschlachtet und immer wieder ellenlang beschrieben. Die Romanze war der Hauptfokus, während die Elemente, die für mich Fantasy zu Fantasy machen, total außen vor gelassen wurden. Dann kam das Verhalten der Charaktere hinzu (besonders Lia), sodass ich desöfteren mit den Augen rollen musste und mir am liebsten gegen den Kopf geschlagen hätte. Die Geschichte entwickelt sich genau wie ich es mir gedacht habe (nur langsamer als erwartet), es gibt keine Überraschungen, Twist oder Turns - ich wusste auch den Plottwist (wer, wer ist) schon nach 30% der Story, obwohl es erst an der 65% Grenze aufgelöst wurde. Und damit wurde mir auch noch das Mysterium und das Überraschungs-element weggenommen. Hinzu kommt, dass es an Stellen unrealistisch ist. (Besonders die Flucht.) UND ES IST SO LANG.

Ich habe keinerlei Verbindung zu irgendeinem Charakter aufgebaut. Ich fand auch die Interaktionen zwischen den einzelnen Charakteren sehr medioker und klischeehaft. Keine Chemie, keine tiefe Bindung. Nichts. Höchstens Anziehung wurde deutlich zwischen Lia und Rafe/Kaden. (Jedoch keine Liebe. Oder tiefe Gefühle.) Ich weiß nicht, wie sich etwas Echtes zwischen den aufgebaut haben kann. Liebe basierend auf Lügen, ein paar Blicken, Vorurteilen und dem Bild, das sie vom jeweils anderen haben (auch wenn das völlig falsch ist), ist für mich keine Liebe. Und ich sitze da nur und denke LERNT EUCH ERSTMAL RICHTIG KENNEN, BITTE. Ich wünschte, ich hätte die Geschichte genießen können, aber das war nicht so. Dieses Buch hat mich unheimlich frustriert. Und ich könnte weinen gerade, weil ich es LIEBEN MÖCHTE. (Oder wenigstens mögen.) Ich muss zugeben, dass das Buch die letzten 120 Seiten hin zum Ende besser wurde, aber wenn ich die ersten 400 Seiten gehasst habe, ist das nicht genug, um das wieder gut zu machen. (Ich habe so viel vermisst. Interessante Weltdarstellung hat auch gefehlt.) Ich bin ein Ball aus Stress und Trauer, der sich ins Bett gekuschelt hat, um Fernsehen zu gucken und das Buch wieder zu vergessen.

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Veröffentlicht am 24.02.2017

Gelungener Auftakt einer neuen Fantasy-Reihe

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Lia ist die älteste Tochter des Königshauses Morrighan. In ihrer Eigenschaft als Prinzessin ist ihr Schicksal durch ihre Eltern vorbestimmt. Die 17-jährige soll nun den Prinzen eines anderen Königshauses ...

Lia ist die älteste Tochter des Königshauses Morrighan. In ihrer Eigenschaft als Prinzessin ist ihr Schicksal durch ihre Eltern vorbestimmt. Die 17-jährige soll nun den Prinzen eines anderen Königshauses heiraten, obwohl sie ihn noch niemals zuvor gesehen hat. Die rebellische Lia will ihr vorgegebenes Schicksal nicht akzeptieren und beschließt, am Vorabend der Hochzeit zu fliehen. Auf ihrer Flucht wird sie von ihrer Magd begleitet und die beiden erreichen nach einer turbulenten Reise eine Taverne, in der sie als Hilfskräfte eingestellt werden. Bewusst gibt sich die Prinzessin dem ärmlichen und einfachen Leben hin, um ihr Glück selbst in die Hand zu nehmen. Nach kurzer Zeit treffen zwei junge Männer in der Taverne ein, zu denen sich Lia schnell hingezogen fühlt. Was sie nicht weiß, einer der beiden ist der Prinz, den sie heiraten sollte und der andere ist ein Attentäter mit dem Auftrag sie zu töten...


"Der Kuss der Lüge" ist der Einstiegsband einer Fantasy-Trilogie der Autorin Mary E. Pearson. Mit ihrem sehr bildreichen und flüssig zu lesenden Schreibstil ist es ihr gut gelungen, mich in die neue Welt zu entführen. Die Hauptprotagonistin Lia wird als rebellische und selbst-bewusste Frau beschrieben und sie konnte bei mir schnell einige Sympathiepunkte sammeln. Die Autorin erzählt die Geschichte in der Ich-Form, wechselt in den einzelnen Kapiteln aber häufig die Perspektive. Dies ermöglicht gut die Gefühle und Gedanken auch der anderen Protagonisten wahrzunehmen, was dem Buch Tempo und Tief verleiht. Sehr gut gefallen hat mir das Verwirrspiel um die Identität der beiden jungen Männer in der Taverne. Es bleibt lange offen, wer von ihnen der Attentäter und wer der Prinz ist. Gerade die spannende Konstellation belebt das Geschehen des Buches, welches aber auch in den ersten zwei Dritteln einige Längen aufweist. Das Ende des ersten Teils nimmt aber wieder deutlich an Fahrt auf und macht definitiv Lust auf den Folgeroman.


Insgesamt ist "Der Kuss der Lüge" ein verheißungsvoller Beginn in eine neue Fantasyreihe, so dass ich das Buch gerne weiterempfehle und mit vier von fünf Sternen bewerte.

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