Leserunde zu "Die Tochter des Fechtmeisters" von Sabine Weiß

Cover-Bild Die Tochter des Fechtmeisters
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Mit Autoren-Begleitung
Sabine Weiß (Autor)

Die Tochter des Fechtmeisters

Historischer Roman

Rostock 1608. Von Kindesbeinen an ist Clarissa von der Kunst des Fechtens fasziniert. Für sie geht ein Traum in Erfüllung, als sie ihren Vater, einen angesehenen Fechtmeister, nach Frankfurt begleiten darf, wo sich alljährlich die besten Schwertkämpfer des Reiches messen. Doch zwischen den verfeindeten Fechtbruderschaften schwelt ein Krieg, und bei einem heimtückischen Überfall wird Clarissas Vater ermordet - und sie selbst als seine Mörderin verleumdet. Als sie von einer Verschwörung hört, die das ganze Reich ins Chaos zu stürzen droht, muss sie sich fragen: Hatte ihr Vater etwas damit zu tun? Wer sind seine wahren Mörder?

Timing der Leserunde

  1. Bewerben 14.11.2016 - 11.12.2016
  2. Lesen 26.12.2016 - 22.01.2017
  3. Rezensieren 23.01.2017 - 05.02.2017

Bereits beendet

Teilnehmer

Diskussion und Eindrücke zur Leserunde

Veröffentlicht am 24.01.2017

Spannende Geschichte einer jungen Frau mit vielen historischen Hintergründen

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Die Tochter des Fechtmeisters von Sabine Weiß ist ein historischer Roman, der am 09.12.2016 im Bastei Lübbe-Verlag erschienen ist. Der Roman handelt von Clarissa, der Tochter des Fechtmeisters Fritjoff. ...

Die Tochter des Fechtmeisters von Sabine Weiß ist ein historischer Roman, der am 09.12.2016 im Bastei Lübbe-Verlag erschienen ist. Der Roman handelt von Clarissa, der Tochter des Fechtmeisters Fritjoff. Als sie auf dem Rückweg von der Fechtschule in Frankfurt sind, werden sie überfallen. Clarissa sieht noch, wie ihr Vater erstochen wird, dann wird sie selbst niedergeschlagen und wird erst wieder wach im Unterschlupf der Gaukler, die sie verletzt auf einem Pferd gefunden haben. Zusammen mit dem Luxbruder Leander will sie nun herausfinden, warum sie angegriffen wurden. Clarissa wird als Mörderin ihres Vaters gesucht und will nun beweisen, dass sie unschuldig ist. Ihre Reise führt sie dabei nach Prag. Die Haupthandlung ist in den Jahren 1608-1612 angesiedelt zur Herrschaft Rudolph II. Einige Kapitel spielen auch in früheren Jahren.
Neben der Geschichte der mutigen jungen Clarissa behandelt der Roman das Thema der Fechtkunst, die verschiedenen Bruderschaften und Techniken des Fechtens. Ein weiterer großer Teil sind die historischen Ereignisse zur Zeit Rudolph II. Seine Persönlichkeit und Eigenschaften als Kaiser sowie die Reaktionen auf sein Handeln sind sehr schön herausgearbeitet, so dass man geschichtlich gesehen viel dazu lernen konnte, eingepackt in eine spannende Geschichte. Auch die Machtkämpfe zwischen Katholiken, Protestanten und Juden werden als Thema behandelt. Meiner Meinung nach sind diese Themen von der Autorin sehr gut recherchiert worden.
Durch ein Personenverzeichnis am Anfang des Romans lässt sich herauslesen, welche Personen fiktiv und welche Personen wirklich existiert haben. Auch auf die Menge der verschiedenen Charaktere hin gesehen, ist diese Liste sehr hilfreich.
In den ersten Kapiteln schreibt die Autorin immer wieder Rückblicke, die die Lebensgeschichte von Fritjoff, Clarissas Vater, und seinem Bruder erzählen. Durch die Nennung der Jahreszahl sind diese eindeutig gekennzeichnet und hilft einem, diese beiden Charaktere besser zu verstehen. Die Charaktere der Protagonisten sind sehr schön herausgearbeitet. Ich konnte sie mir lebhaft vorstellen, z.B. die mutige Clarissa, die fechten gelernt hat, was als Frau zu dieser Zeit sehr ungewöhnlich war. Leander, der als Sohn eines Gauklers davon träumt, ein Fechtmeister und evtl. auch sesshaft zu werden. Karl, dem das Leben bisher übel mitgespielt hat, meines Erachtens die tragischste Rolle in diesem Roman. Auch Felicitas, eine junge jüdische Witwe, die die Geldgeschäfte ihres verstorbenen Mannes weiterführt, muss sich behaupten. Das Geheimnis von Alexander, einem ehemaligen Fechtschüler von Fritjoff, war für mich sehr überraschend und sehr interessant, hatte ich mich bisher noch nie mit diesem Thema beschäftigt.
Von Anfang bis ca. 100 Seiten ist die Geschichte sehr spannend, da sich die vielen Geheimnisse nur nach und nach auflösen. Auch wenn die Spannung zum Schluss hin nachlässt, kann ich das nicht als Mangel werten. Man erfährt, wie die einzelnen Protagonisten ihr Leben nach den ganzen Geschehnissen weiter fortführen, so dass ein schöner Abschluss entsteht. Besonders der letzte Satz rundet die ganze Handlung ab.
Fazit: Für mich ist „Die Tochter des Fechtmeisters“ ein gelungenes Werk. Ich habe es sehr gerne gelesen und möchte es allen Lesern ans Herz legen, die Romane mit dem richtigen Maß an Spannung und Gefühl mit historischem Hintergrund lieben.

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Veröffentlicht am 24.01.2017

fesselnder historischer Roman mit sympathischer Hauptfigur

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"Die Tochter des Fechtmeisters" von Sabine Weiß ist ein historischer Roman, der im 16. Jahrhundert spielt. Es geht um zwei Brüder, die ihre Mutter durch ein unfaires Gerichtsurteil verlieren und sich danach ...

"Die Tochter des Fechtmeisters" von Sabine Weiß ist ein historischer Roman, der im 16. Jahrhundert spielt. Es geht um zwei Brüder, die ihre Mutter durch ein unfaires Gerichtsurteil verlieren und sich danach alleine durchschlagen müssen und um Kaiser Rudolf, der sich mehr für technische Spielereien und alchemistische Versuche interessiert als um sein Reich, was dazu führt, dass seine Absetzung geplant wird. Vor allem aber geht es ums Fechten und eine Familie, die sich dieser Kunst verschrieben hat. Fechtmeister Fritjoff lebt in Rostock und unterrichtet dort Schüler. Auch seine achtzehnjährige Tochter Clarissa gehört dazu und darf trotz der Bedenken der Mutter mit nach Frankfurt reisen, wo ein großes Schaufechten statt findet, bei dem einige der Schüler zu Fechtmeistern gekürt werden sollen. Man merkt, dass die Autorin viel recherchiert hat, denn die Fechtszenen sind gekonnt und mit der passenden Begrifflichkeit dargestellt.
Die Handlung ist spannend und abwechslungsreich, die Szenen bildhaft dargestellt und die Personen lebendig gezeichnet. Gut gefallen hat mir, dass der Charakter einer Person nicht nach ein paar Sätzen klar wird, sondern sich auch Entwicklungen und Wandlungen ergeben. Auch die Liebe kommt nicht zu kurz, ist aber nicht das dominierende Thema. Nebenbei erfährt man viel über die gesellschaftliche Situation und die religiösen und politischen Konflikte kurz vor Beginn des 30jährigen Krieges.
Mein Fazit: fesselnder historischer Roman mit sympathischer Hauptfigur und Fechten als ungewöhnlicher Thematik

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Veröffentlicht am 24.01.2017

Die Tochter des Fechtmeisters

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Ein sehr schöner historischer Roman. Nicht nur die Städte Frankfurt, Rostock und Prag werden hier anschaulich beschrieben auch die Fechtkunst der Marxbrüder und Federfechter. Die Religionsfreiheit kommt ...

Ein sehr schöner historischer Roman. Nicht nur die Städte Frankfurt, Rostock und Prag werden hier anschaulich beschrieben auch die Fechtkunst der Marxbrüder und Federfechter. Die Religionsfreiheit kommt hier sehr gut zum Vorschein. Sowie auch die Geschichte um Kaiser Rudolf von Prag wird interessant mit geschildert. Ein sehr gut recherchierter Roman, der nicht langweilig wurde.
Die Hauptpersonen kommen sehr gut rüber und sind auf an hieb sympathisch. Das Schicksal von Clarissa und ihrer Familie wird liebevoll erzählt.
Man kommt in dieser Geschichte sehr gut hinein und man kann sich die einzelnen Szenen sehr gut vorstellen. Es hat viel Spaß gemacht das Buch zu lesen, da der Schreibstil sehr flüssig ist, aber auch die Geschichte um das 17. Jahrhundert war sehr aufschlußreich.

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Veröffentlicht am 24.01.2017

Toller Historienroman vom Vorabend des 30jährigen Krieges!

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Clarissa ist die Tochter des Fechtmeisters Frietjoff aus Rostock und selbst eine begabte Fechterin. Der Leser erlebt nicht nur die Lebensjahre in Rostock sondern, und damit beginnt der Roman eigentlich ...

Clarissa ist die Tochter des Fechtmeisters Frietjoff aus Rostock und selbst eine begabte Fechterin. Der Leser erlebt nicht nur die Lebensjahre in Rostock sondern, und damit beginnt der Roman eigentlich erst interessant zu werden, die Reise zur Messe nach Frankfurt, wo die Festschüler Marius und Alexander zu Meister des Schwertes gekürt werden sollen. Auf dem Rückweg muss Clarissa mit ansehen, wie ihr sehr geliebter Vater hinterrücks ermordet wird und flieht. Eine wilde Verfolgungsjagd auf die Mörder quer durch eine durch Religionsunfrieden zerissenes Deutsche Reich beginnt, mitten hinein in den Zwist zwischen Katholiken und Lutheraner, wie die Protestanten in der damaligen Zeit genannt werden, zwischen den Fechtgemeinschaften der Marxbrüder und der Federfechter und den Bruderzwist zwischen dem Kaiser Rudolf und Matthias und den damit verbunden Intriegen um Macht und Krone.
Der Roman bietet eine wunderbare Grundlage, sich in das Leben der Menschen im beginnenden 17ten Jahrhundert hineinzulesen. Es ist kein Geschichtsepos, welches den Lebensweg einer historisch bekannten Person verfolgt und deshalb umso schöner zu lesen. Sabine Weiß ist ein sehr lesenswerter Roman gelungen, welcher nicht nur den Zwist der Festschulen der Marxbrüder mit den neu emporgekommenen und vom Kaiser Rudolf protegierten Federfechtern zum Thema hat, vielmehr zeigt der Roman unterschwellig auf, warum im Jahre 1618 das Pulverfass in einem 30 Jahre währenden Krieg explodieren musste. Ein schwacher Kaiser, welcher sich mehr um seine Experimente in Prag mit seinen Magistern kümmert, als um sein durch Religionsfragen zerrüttetes Reich zu kümmern und die oberen 10.000 welche mehr mit sich selbst beschäftigt sind und nur eigene Interessen verfolgen. Vor diesem Hintergrund webt Sabine Weiß einen sehr gut zu lesenden, durch lockeren und kurz und prägnanten Schreibstil leicht zu verfolgenden Roman um die Wirren von Fritjoffs Fechtschule und dessen Verstrickungen um Macht und die Kaiserkrone. Der Roman lässt das Leben der Menschen in Rostock, Frankfurt und Prag sehr lebendig werden, was meines Erachtens zum Lesespaß sehr angenehm beiträgt. Für mich dafür 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 23.01.2017

Clarissas Weg

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Dieser spannende, ereignisreiche und sehr gut recherchierte Roman ist wirklich bewegend für den Leser. Man wird in eine ganz andere Zeit entführt in der das Leben noch viel härter und ein Menschenleben ...

Dieser spannende, ereignisreiche und sehr gut recherchierte Roman ist wirklich bewegend für den Leser. Man wird in eine ganz andere Zeit entführt in der das Leben noch viel härter und ein Menschenleben nicht viel wert war. Das müssen auch Clarissa, ihre Familie und einige weitere Protagonisten schmerzvoll erfahren. Doch als Tochter eines angesehenen Fechtmeisters schlägt sie sich erfolgreich, wenn auch mühevoll, durch ihr junges Leben und wird dafür letzten Endes auch belohnt. Mut, Kampfgeist, ein gutes Herz und Liebe können eben viel bewirken, auch in noch so rauen Zeiten. Die resolute Clarissa ist ein gutes Beispiel dafür, dass es auch schon damals starke Frauen gab.

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