Leserunde zu "Magisterium - Der Schlüssel aus Bronze" von Holly Black und Cassandra Clare

Hallo allerseits,

dann mache ich hier mal den Anfang:

Bereits der Start ist humorvoll und locker, wie Call und Aaron in der Garage einen magieunterstützten Roboterkampf austragen, und schön, dass es gleich mit den altbekannten Charakteren Call, Aaron, Mordo (so knuffig!) und Alastair losgeht. Es gefällt mir sehr gut, dass kurze Rückblicke auf die vergangenen Ereignisse lose in den Text der ersten beiden Kapitel eingestreut sind. Hierdurch kommt man super in die Geschichte hinein. Ich selbst bin schon nach wenigen Seiten wieder „voll drin“ in der Welt des Magisteriums und fühle mich hier pudelwohl… ; o )

Mit dem Fest im Kollegium des Magierpräsidiums zu Ehren von Call, Aaron, Tamara, Jasper und Alastair geht es dann ja auch rasch wieder voll hinein in die magische Welt und an einen neuen Handlungsort, der mir richtig gut gefallen hat, allen voran der Kriegssaal mit seiner tollen Unterwasser-Atmosphäre.

Hier wird es dann ja auch gleich richtig spannend, actionreich (der herunterkrachende Tentakel-Kronleuchter) und leider auch sehr dramatisch mit dem Tod von Jennifer Matsui. Spätestens jetzt ist klar, dass Call und / oder Aaron wieder in tödlicher Gefahr schweben! Dafür merkt man aber auch wieder, was für ein tolles Team Call, Aaron und Tamara sind!

Schön auch, dass wir bereits im ersten Leseabschnitt wieder ins Magisterium zurückkehren. Es war ja klar, dass sich unsere Vierergruppe in keinster Weise davon abbringen lässt, eigene Nachforschungen anzustellen. Dass sie dabei aber wieder auf Warren (ich mag den kleinen Kerl!) vertrauen, finde ich durchaus überraschend. Diesmal führt er sie ja aber dorthin, wo sie auch wirklich hinwollen. Nur da scheitern sie ja an Anastasia Tarquin, die die Türwache übernommen hat…

Auch der Schreibstil ist – wie gewohnt – flüssig zu lesen und in der Wortwahl oft wunderbar erfrischend („Mit frischem und nur leicht hysterischem Optimismus“). Auch der Humor ist wieder total klasse („wir könnten die Beine mit Paketband ankleben, dann passt das schon“ - S. 14) und Call ist ja wie gewohnt nie um einen spitzen Spruch verlegen („Unterwasser-Stau“). Sehr schon sind auch die „Kopfkino-Szenen“ (z.B. Master Rufus im goldenen Bikini).

Prima ist auch, dass ein paar neue Charaktere hinzugekommen sind, bei denen ich noch nicht wirklich weiß, was ich von ihnen halten soll, wie z.B. Mr. Graves („Mr Graves ist im Aufräummodus“) oder auch Master Taisuke („Gedanklich speicherte Call Master Taisuke in der Liste Nicht gerade mein Fan ab“).

Wie schon im zweiten Band beginnt es hier (Harry-Potter-like!) in den Ferien, nur dass dieses Mal Aaron bei Call ist und nicht bei Tamaras reichen Eltern. Doch die Ferien sind fast vorbei und Alastair, Call und Aaron müssen mitsamt ihren Freunden zu ihrer Ehrenfeier. Sinn ergibt das nicht - ok, sie glauben, dass der Feind des Todes tot ist, aber da draußen ist noch eine ganze Armee unter Master Josephs Kommando. Trotzdem konnte man gut erkennen, dass diese Feier eher für die Bürokraten und Sesselpupser war - bis der Mord geschieht und der Mordversuch an Call. Dass seine Freunde sofort bereit sind, mit ihm zu gehen und ihn zu beschützen, finde ich super.

Was ich wenig super finde, ist Call selbst. Schon in den Vorgängerbüchern habe ich große Probleme mit ihm gehabt, ich finde ihn von allen am unsympathischsten. Ständig beneidet er seine Freunde und gönnt ihnen kaum die Butter auf dem Brot - wie er jedes Mal was gegen Aaron und Tamara auffährt: das ärgert mich. Manchmal möchte ich diesem kleinen, verzogenen Ego einen Tritt geben. Der hat die besten Freunde der Welt (wobei mich Tamara immer wieder an Hermione Granger erinnert), aber er verdient sie meiner Meinung nach überhaupt nicht.

Graves kam doch schon in Band 2 vor, wenn mich nicht alles täuscht?

Warren traue ich nicht. Und die Stiefmutter von Alex, diese Mrs Tarquin, die finde ich auch seltsam. Mal sehen, ob man uns mit all diesen seltsamen Leuten auf eine falsche Fährte locken will oder ob die wirklich was zu verbergen haben.

Für mich macht das schon einen gewissen Sinn. Zumindest hat die Magische Gemeinde jahrelang unter der Angst vor dem FdT gelitten und ist nun ist nun von ihm "befreit" (glauben sie zumindest). Außerdem nehmen sie Master Joseph sicherlich noch nicht wirklich als Bedrohung wahr, bzw. sind anscheinend der Meinung, dass man nun mit dem "Rest" auch fertig wird...

Aber für Bürokraten und "Sesselpupser" sind solche Veranstaltungen auch immer das Richtige, da hast Du schon recht... ; o )

Ja, Call ist wirklich alles andere als der typische Held! Für mich passt dies aber, da er ja irgendwie zwei Seelen in seiner Brust hat. Außerdem ist er ja auch sich selbst gegenüber kritisch, wenn man z.B. nur mal an die "Kriegstreiber-Punkte" denkt (was ich übrigens meist sehr lustig fand).

Hmmm... das möchte ich jetzt gar nicht ausschließen. Zumindest ist er mir dann nicht im Gedächtnis geblieben... ; o )

Wow ihr seid ja schon fleißig dabei:)

Ich warte noch etwas mit dem lesen, ich hab grad noch ein Buch. Aber ich freu mich schon sehr mich mit euch aus zu tauschen.

Genau das soll bestimmt lustig sein, aber ich finde das nur blöd. Wenn er so kritisch wäre, müsste er langsam mal einsehen, wie dumm er sich seinen Freunden gegenüber verhält. Vor allem, manchmal macht er das ja auch, dieses Einsehen. Dann nimmt er sich hochheilig vor, sich zu bessern - und zack, sobald Aaron und Tamara es wagen, zusammen zu lachen, ist er wieder der Alte. Bestimmt soll das zeigen, dass er doch was vom FdT hat, aber da er sich ja doch nicht erinnern kann (wie denn auch, Seele hin, Seele her, er ist Call, nicht FdT) nervt mich das nur. Mir gefallen schon die Ideen der Reihe, aber die Hauptperson ... wird wohl nicht mehr mein Freund werden. Da finde ich sogar Jesper noch besser.

Wir laufen dir ja nicht weg. Und allen anderen auch nicht. ;)

Das will was heißen... ; o )

Aber ich kann Dich schon verstehen!