Leserunde zu "Skin" von Veit Etzold

Ein Thriller wie ein düsterer Alptraum
Cover-Bild Skin
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Mit Autoren-Begleitung
Veit Etzold (Autor)

Skin

Thriller

Als Christian den Link zu dem Video öffnet, ist er entsetzt: Ein bis zur Unkenntlichkeit entstellter menschlicher Körper treibt regungslos auf dem Wasser eines Swimmingpools. Ist das Video eine Drohung? Der junge Unternehmensberater wendet sich hilfesuchend an die Polizei, doch diese reagiert anders als erwartet. Christian hat das Gefühl, dass man ihm nicht glaubt. Als er weitere dieser grauenhaften Videos erhält, steht die Polizei plötzlich vor seiner Tür. Man hat herausgefunden, dass die E-Mails von seinem Account verschickt wurden. Und: Die Toten sind keine Fremden - Christian kannte sie alle ...

Timing der Leserunde

  1. Bewerben 16.02.2016 - 05.06.2016
  2. Lesen 20.06.2016 - 17.07.2016
  3. Rezensieren 18.07.2016 - 31.07.2016

Bereits beendet

Teilnehmer

Diskussion und Eindrücke zur Leserunde

Veröffentlicht am 15.09.2016

Spannung - aber nicht nur

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Christian hat es geschafft. Das Studium ist beendet und er hat einen tollen Job bei ECC ergattert. Dass er Überstunden machen, in der Weltgeschichte herumreisen und immer verfügbar sein muss, stört ihn ...

Christian hat es geschafft. Das Studium ist beendet und er hat einen tollen Job bei ECC ergattert. Dass er Überstunden machen, in der Weltgeschichte herumreisen und immer verfügbar sein muss, stört ihn dabei nicht so arg. Obwohl seine Beziehung zu Freundin Nicole darunter leidet. Doch eines Tages erhält er eine E-Mail mit einem Link zu einer verstörenden Seite. Obwohl er geschockt ist, ignoriert er die Mail … doch es sollen weitere Folgen. Er kann und will sich niemandem anvertrauen und das Schicksal nimmt seinen Lauf. Als er endlich seinen Vater, einen erfolgreichen Anwalt, um Hilfe bittet, scheint es schon zu spät zu sein und er steht im Fadenkreuz der Ermittler der Berliner Polizei.

Was der Klappentext an Spannung versprach, hat der Prolog zu Beginn schon einmal gehalten. Wie man es von Veit Etzold bereits kennt, hat er hier die beängstigende Stimmung gut eingefangen und beschrieben: Die verschmutzte, chaotische Wohnung, die Fliegenschwärme, der Gestank. Auch die Beklemmung der Person in der Wohnung, die im Bad einen Toten findet, konnte man förmlich spüren.

Danach ging es erst einmal gemächlicher weiter. Ich lernte Christian – den Protagonisten kennen – und man konnte einige Details zu ECC und über seinen Job erfahren. Auch die engsten Kollegen Christians waren sehr präsent, in einem anderen Handlungsstrang traten Frank Deckhard und seine Kollegin Sophie auf den Plan. Doch auch nach den ersten ca. 100 Seiten passierte nicht mehr viel, die Handlung plätscherte eher so dahin, drehte sich weiterhin hauptsächlich um ECC … und dann kam die erste Mail an Christian und ein erster Toter wurde aufgefunden. Trotzdem wurde das Buch nicht rasanter. Worüber ich eigentlich hätte hinwegsehen können. Wären da nicht die Hauptpersonen der Story gewesen:

Christian hat sich in meinen Augen ziemlich schnell zu einem extrem nervigen Charakter entwickelt. Naiv, planlos, stellenweise richtig dämlich. Sicherlich ist man geschockt, wenn man per Mail ein Filmchen erhält, in dem ein Toter auftaucht – noch dazu, wenn dieses Filmchen echt zu sein scheint. Passiert so etwas ein weiteres Mal, würde ich mir überlegen, dies der Polizei zu melden. Ein anderes Mal nimmt er von einem (bisher ihm nicht bekannten) Kollegen Pillen an, die ihm helfen sollen, wach und fit zu bleiben für eine Präsentation … Kann man annehmen, muss man dann aber nicht zwingend auch noch schlucken. Und von einem wildfremden Hacker, der mir von einer Kollegin empfohlen wurde, würde ich auch keine Pillchen annehmen und diese dann nehmen. Und hinterher sollte man sich schon gar nicht wundern, wenn man Halluzinationen oder sonstige Nachwirkungen hat. Aber gut. Christians Vater ist ebenfalls ein eher gewöhnungsbedürftiger Charakter. Knallhart in seinem Beruf scheint er auch außergewöhnliche Maßnahmen zu ergreifen, um seine Klienten gut zu bedienen. Von Dritten bekommt Christian Infos über dessen Methoden zugeflüstert, die ihm gänzlich unbekannt waren – mit dem Ergebnis, dass er seinem Vater auch nicht mehr wirklich vertraut, aber trotzdem seine Hilfe benötigt. Ein anderer Charakter, der (leider) nur zu Beginn sympathisch war, war Frank Deckhard. Ein Ermittler, der nicht drogen- oder alkoholabhängig ist oder sonstige Problemchen mit sich herumschleppt – das war schon mal positiv. Leider stellte er sich im Laufe der Geschichte als ziemlich verbissen und stur heraus; eigentlich auch keine so schlechten Eigenschaften für einen Ermittler, aber es war schon schwer zu lesen, dass er sich gleich einen Hauptverdächtigen rausgeschaut hat und von dieser Meinung nicht abgehen wollte.

Aber nun mal ein paar positive Punkte: Die Story an sich war wirklich gut. Die verschiedenen Erzählstränge haben meiner Meinung nach dazu beigetragen, eine Spannung herbeizuführen. Auch die eindeutig beschriebenen Morde oder Tatorte waren einfallsreich. Auch muss ich sagen, dass ich bei allen Spekulationen nicht auf die Lösung gekommen wäre und der Prolog (wie weiter oben schon erwähnt) war wirklich gut. Leider haben dann ein paar Ungereimtheiten (manche Erklärungen kamen mir sehr konstruiert und weit hergeholt vor) diese positiven Aspekte wieder relativiert.

Mein Fazit: Pluspunkte für die Story, Minuspunkte für die Umsetzung. Vielleicht für die nächste Auflage noch mal überarbeiten … Dann wird „Skin“ sicherlich genauso begeistern wie die Clara Vidalis-Reihe.

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Veröffentlicht am 15.09.2016

Leider sehr enttäuschend

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Meine Meinung:
Ich bin ein großer Fan der Clara Vidalis Reihe des Autors. Daher war natürlich sofort klar, dass ich auch dieses Buch lesen muss und war super glücklich, als ich es in der Lesejury von ...


Meine Meinung:
Ich bin ein großer Fan der Clara Vidalis Reihe des Autors. Daher war natürlich sofort klar, dass ich auch dieses Buch lesen muss und war super glücklich, als ich es in der Lesejury von Bastei Lübbe vorab lesen durfte.
Der Prolog war super spannend, hat mich wahnsinnig neugierig gemacht und hat die Lust auf die Geschichte gesteigert.
Doch das war es dann leider erst einmal. Die erste Hälfte des Buches ist superlangweilig. Der Autor verliert sich in Erzählungen zur Wirtschaft und über den Job von Christian kennen. Da ich in einer ähnlichen Branche arbeite, ging es für mich zu Beginn noch, doch dann wurde es nervig. Ich wollte einen Thriller lesen, der mich unterhält, der spannend ist und der vielleicht auch blutig ist. Aber all das habe ich erst am Ende des Buches bekommen und da war es auch eigentlich schon zu spät.
Mir hat leider nicht nur die Geschichte nicht gefallen, sondern auch der ProtagonistChristian. Zu Beginn der Geschichte war er mir noch sympathisch, doch dann wurde er immer merkwürdig und nerviger. Ich hätte ihn gerne gepackt und geschüttelt und ihm gesagt, dass er bitte nicht so naiv sein soll.
Erzählt wird die Geschichte aus zwei Sichten: der Sicht von Christian und der Sicht des Kommissars Deckhard. Der Schreibstil ist wie gewohnt sehr flüssig zu lesen.

Fazit:

„Skin“ ist für mich leider eine riesige Enttäuschung. Das Buch wird erst am Ende spannend und hat die Elemente, die ich von einem Thriller erwarte. Die Geschichte ist eher ein Wirtschaftsroman mit einem sehr nervigen Protagonisten. Sehr schade.

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Veröffentlicht am 15.09.2016

Mein Leseeindruck

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Hui hui hui....wow...der Prolog hatte es bereits ganz schön in sich. Anfangs war ich etwas verwirrt. aber dann...
"Wenn jeder an sich denkt, ist an jeden gedacht" (Seite 33)
Aber beginnen wir mal von vorn: ...

Hui hui hui....wow...der Prolog hatte es bereits ganz schön in sich. Anfangs war ich etwas verwirrt. aber dann...
"Wenn jeder an sich denkt, ist an jeden gedacht" (Seite 33)
Aber beginnen wir mal von vorn: [Achtung Spoilergefahr] Die Story gliedert sich anfänglich in zwei Handlungsstränge. Da wäre zum Einen: Christian König. Er arbeitet seit kurzem für ECC. Das ist DIE führende Strategieberatung der Welt. Christian erhält als Neuling den Auftrag, für eine sehr bedeutende Bank Strategien zur Marktförderung zu entwickeln.
Als er sich abends, nach dem Genuss von Kaffeeweißern" noch mit seinen Unterlagen beschämt, erhält er eine seltsame E-Mail: Sei bereit. Das Seltsamsten aber war, dass als Absender sein Name angegeben war: Christian König. Lag das an den Drogen oder wollte ihm jemand eine versteckte Botschaft zukommen lassen? Als er auch noch in einem Schließfach die Haut einer Hand (wir erinnern uns an den Titel!!!) entdeckt, ist die Verwirrung groß. Was hat das alles zu bedeuten? Wer steckt hinter diesen ominösen Dinge?
Als dann eine SMS kommt und kurz darauf ein Video, geht Christian zur Polizei.
Im zweiten Handlungsstrang dreht sich alles um den Hauptkommissar Frank Eckhard. Er wird mit Christians Fall betraut und findet erstaunliches.
Beim Lesen wird schnell deutlich, dass der Autor sich mit der Materie bestens auskennt. Immer wieder werden Details aus der Finanzwelt eingebracht, aber immer ohne dass es langweilig wirkt.
Die Protagonisten haben mir sehr gut gefallen. Sie sind meines Erachtens völlig ausreichend charakterisiert und ihre Handlungen erscheinen mir nachvollziehbar.
Eine sehr interessante Abkürzung habe ich, neben all den Fachbegriffe, auch noch gefunden: SABVA = Sicheres Auftreten bei vollständiger Ahnungslosigkeit. ?
Aber auch folgende Passage fand ich sehr eindrucksvoll: Als Charles Darwin damals erkannte, dass die Evolution nur Zufall sein konnte und nicht Gottes Wille, ist er schwer depressiv geworden. (Seite 25) Da könnte etwas Wahres dran sein. ?
Abschließend kann ich sagen, dass mir das Buch sehr gut gefallen hat. Der Spannungsbogen ließ zwar anfangs noch etwas auf sich warten, war dann aber bis zur letzten Seite durchgängig gegeben.
Ich war von dem ganzen Geschehen so gefesselt, dass ich das Buch gar nicht aus der Hand legen wollte.
Meine Leseempfehlung und damit volle Punktzahl.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Überdurchschnittlich gut - aber kein neuer Lieblingsthriller.

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Dank der Lesejury hatte ich die Möglichkeit das neue Buch von Veit Etzold zu lesen, "Skin". Ich hatte bereits Seelenangst und den Totenzeichner verschlungen, letzteren auch hier im Rahmen der Lesejury.

"Skin" ...

Dank der Lesejury hatte ich die Möglichkeit das neue Buch von Veit Etzold zu lesen, "Skin". Ich hatte bereits Seelenangst und den Totenzeichner verschlungen, letzteren auch hier im Rahmen der Lesejury.

"Skin" gehört nicht zur "Clara Vidalis"-Reihe des Autors, sondern dreht sich um den Hauptkommissar Frank Deckhard und sein Team. Hauptprotagonist ist der junge Unternehmensberater Christian König, wohnhaft in Berlin..
Wir begleiten Christian König an seinen ersten Arbeitstagen in der Beratungsfirma ECC und erfahren viel über den Arbeitsalltag eines Unternehmensberaters. Flüge rund um die Welt, Beratungsgespräche in Amerika, England usw.
Die vielen Reisen und die harte Arbeit wirken sich natürlich auch auf seine Beziehung mit Nicole aus, die überhaupt nicht begeistert wirkt über Christians beruflichen Werdegang.
Doch nicht nur das belastet Christian: Eines Tages erhält er auf der Arbeit eine E-Mail aus seinem eigenen Postfach. Darin ein Link zu einem grässlichen Video. Auch der Schlüssel, den er in seiner Manteltasche findet und zu einem Schließfach am Bahnhof passt birgt eine grauenvolle Entdeckung. Christian entschließt sich sich an die Polizei zu wenden. Da er dort aber nur einen Bruchteil der ganzen Geschichte erzählt, gerät er automatisch in den Kreis der Verdächtigen. Wer ist verantwortlich für all die ekelerregenden Taten (die auch wirklich gut beschrieben sind, danke Herr Etzold)? Dreht Christian langsam durch?

Natürlich möchte ich hier auch nicht zu sehr auf den Inhalt des Buches eingehen - ihr müsst es doch selbst lesen
Mir persönlich hat es in den ersten 2-Dritteln etwas an der Spannung gefehlt. Ich mag Veit Etzolds Schreibstil, aber das Buch war mir etwas zu sehr ECC-lastig. Manchmal musste ich mich wirklich dazu zwingen mich hinzusetzen und weiterzulesen, was ich sehr schade finde. Trotzdem wurde ich am Ende nicht enttäuscht - natürlich habe ich aufs falsche Pferd gesetzt und war überrascht als es zur Auflösung kam.
Alles in allem ein guter Thriller aus dem Hause Etzold, leider nur nicht mein neuer Lieblingsthriller.


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Veröffentlicht am 15.09.2016

Schade

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Zum Inhalt:

Christian arbeitet ganz frisch in einer Unternehmensberatung und steht unter erheblichem Stress, um den Anforderungen gerecht zu werden. Da erhält er plötzlich einen Link zu einem Video, das ...

Zum Inhalt:

Christian arbeitet ganz frisch in einer Unternehmensberatung und steht unter erheblichem Stress, um den Anforderungen gerecht zu werden. Da erhält er plötzlich einen Link zu einem Video, das eine Wasserleiche zeigt. Doch das ist erst der Anfang!


Meine Meinung:

Der Prolog ist auf eine von diesem Autor bekannte Weise gruselig und fesselnd zugleich. Jedoch scheint der Beginn der Geschichte so gar nichts damit zu tun zu haben. Genau deshalb hatte ich mich auch für die Leserunde beworben, denn „Der Totenzeichner“ vom gleichen Autor hat mir seinerzeit sehr gut gefallen.

Doch leider wurde ich enttäuscht. Nicht nur, dass der Hauptprotagonist vollkommen nervig und unrealistisch „rüberkommt“, auch die Spannung insgesamt hält sich in Grenzen. Es gibt viele „Nebenstränge“, die (wie sich später rausstellt) für die Geschichte von keinerlei Relevanz sind bzw. höchstens als falsche Fährten ausgelegt sind. Auch die eigentliche Handlung wirkt zwischendurch doch sehr durcheinander und zerfahren, so dass ich mich fast zwingen musste, das Manuskript überhaupt zu beenden.

Die Auflösung ist überraschend und lässt die im Grundsatz gut durchdachte Story erkennen. Dennoch konnte mich dieses Buch nicht überzeugen. Es bleibt als Fazit also: Schade!

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