Hörrunde zu "Weltretten für Anfänger" von Arto Paasilinna

Von einem, der auszog, Wodka trank und Menschen befreite
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Arto Paasilinna (Autor)

Weltretten für Anfänger

Roman.

Jürgen von der Lippe (Sprecher)

Alles muss man selber machen! Der Finne Surunen bricht auf, um in Mittelamerika den politischen Gefangenen Lopez zu befreien. Sonst macht es ja keiner. Die erste Etappe führt ihn jedoch nach Moskau, wo er die wodkareiche Gastfreundschaft des Pinguinforschers Lebkov genießt. Als er dann im zentralamerikanischen Diktaturstaat ankommt, hält man ihn für einen kommunistischen Terroristen. Ein Land namens Finnland existiere doch gar nicht. Surunen lässt sich nicht beirren und befreit Lopez schließlich aus der Haft ...

Timing der Hörrunde

  1. Bewerben 12.06.2017 - 09.07.2017
  2. Hören 24.07.2017 - 14.08.2017
  3. Rezensieren 15.08.2017 - 27.08.2017

Bereits beendet

Schlagworte

Lustig Humor Komödie Comedy lachen witzig humorvoll Komik Witz Ironie Sarkasmus Bücher interessant Romane Roman besonders Finnland Burleske Abenteuer Moskau Mittelamerika Sonstige Belletristik

Teilnehmer

Diskussion und Eindrücke zur Hörrunde

Veröffentlicht am 20.08.2017

Nicht so lustig wie gedacht

1

Den Gefangenen Lopez in Kalmatien retten, das ist das Hauptanliegen des Gutmenschen Finnen Surunen. Dafür muss er nach Südamerika reisen, ladet aber erst einmal in Moskau wo er auf den Pinguinforscher ...

Den Gefangenen Lopez in Kalmatien retten, das ist das Hauptanliegen des Gutmenschen Finnen Surunen. Dafür muss er nach Südamerika reisen, ladet aber erst einmal in Moskau wo er auf den Pinguinforscher Lebkov trifft. Das allein klingt schon skuril, aber es passieren noch weitere absurde Dinge, z.B. hält man Surunen für einen kommunistischen Terroristen. Der Autot baut immer wieder absurd skurril humoristische Handlungsstränge in die Geschichte ein, die der Geschichte Charakter verleihen.
Leider blieben bei mir die wirklich großen Lacher aus,. Die Geschichte fand ich es doch teilweise auch etwas anstrengend, da der Autor viele Fachliche Details reinbringt. Viele der humorvoll gemeinten Szenen fand ich etwas zu makaber um wirklich darüber lachen zu können.
Jürgen von der Lippe hat jedoch eine sehr gute Arbeit geleistet, er hat eine tolle Erzählstimme und für mich hat er viele Szenen deutlich spannender und lustiger gemacht indem er mit den Fassetten seiner Stimme gespielt hat, z.B. lallt er wenn er einen Betrunkenen spricht.
Ich vergebe 3 von 5 Sternen, da sich das Buch für mich eher gezogen hat und nur ein paar wirklich amüsante Teile parat hielt.

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Veröffentlicht am 18.08.2017

Alles muss man selber machen!

1

Ich habe dieses Hörbuch im Rahmen einer Hörrunde gehört, die wie folgt angekündigt war: "... Gute Laune garantiert! Ihr werdet euch vor Lachen den Bauch halten!" Diese Erwartung erfüllt das Hörbuch nicht. ...

Ich habe dieses Hörbuch im Rahmen einer Hörrunde gehört, die wie folgt angekündigt war: "... Gute Laune garantiert! Ihr werdet euch vor Lachen den Bauch halten!" Diese Erwartung erfüllt das Hörbuch nicht. Das Thema ist ernst, von der Lippes humorvolle Art, jeder Person eine eigene Stimme zu verleihen sowie die skurrile Art des Autors Arto Paasilinna, die ganz gut zwischen der traurgen Realität hervorkriecht, haben mich jedoch oft zum Schmunzeln gebracht.

Der finnische Gutmensch und Philologe Surunen macht sich auf nach Mittelamerika, in ein Land mit fiktivem Namen, um den politischen Gefangenen Lopez zu befreien. Auf dem Weg dahin trifft er in Russland auf den Pinguinforscher Sergej Lebkov, der einen Adler hat und viel Wodka trinkt. In der Diktatur Kalmatien angekommen, schafft es Surunen tatsächlich mit viel List politische Gefangene zu befreien. Unter ihnen war auch Lopez, der aber aufgrund der jahrelangen Folter und schlechten medizinischen Versorgung in der Gefangenschaft auf der Flucht stirbt. Den zweiten Gefangenen, einen Arzt, rettet Surunen jedoch, nimmt ihn mit zu seinem Freund Lebkov nach Moskau und findet sogar im kommunistischen Kytislawonien eine Stelle für ihn. Dem nicht genug, auch dort befreit der Philologe wieder kurzerhand zwei politische Gefangene, die in der psychiatrischen Abteilung eines kytislawonischen Krankenhauses zugedröhnt mit Psychopharmaka vor sich hin vegitieren. Nach einer Odysee durch div. politische Regime kommt Surunen wohlbehalten nach Finnland zurück und findet ebenfalls sein Glück.

Paasilinna hat das Buch bereits 1986 geschrieben, und lehnt sich an das damalige politische Weltgeschehen wie z.B. die Sowjetunion an. Erst 2016 wurde Weltretten für Anfänger ins Deutsche übersetzt; hat aber nichts an Aktualität und Brisanz verloren. Man denke nur an die politischen Gefangenen in der Türkei.

Ich habe mir nicht vor Lachen den Bauch gehalten, dafür aber umso mehr geschmunzelt. Von der Lippe liest hervorragend, wenn auch oft leicht übertrieben und die Betrunkenen, die recht häufig in der Geschichte auftauchen, liest er mit so viel Inbrunst, dass sie manchmal sehr schlecht zu verstehen sind.

Für mich ist Weltretten für Anfänger ein durchaus gelungener Hörgenuss.

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Veröffentlicht am 15.08.2017

Bitterböse Satire, überzeugend interpretiert

1

Welch eine Idee, die Sommerferien zu nutzen, um Menschenleben zu retten! Der finnische Sprachenlehrer Viljo Surunen und seine Freundin Anneli Immonen, beide engagierte Mitglieder bei Amnesty International, ...

Welch eine Idee, die Sommerferien zu nutzen, um Menschenleben zu retten! Der finnische Sprachenlehrer Viljo Surunen und seine Freundin Anneli Immonen, beide engagierte Mitglieder bei Amnesty International, erkennen frustriert, dass sie mit Eingaben und Appellen an die kalmatische Regierung nichts erreichen: ihr Schützling Ramon Lopez bleibt in Haft. Surunen beschließt, selbst in das diktatorisch geführte Kalmatien zu fahren und ihn zu befreien. Während seiner Reise lernt der freiheitsliebende Finne die unterschiedlichsten Menschen kennen, gerät jedoch selbst in Lebensgefahr.
Wie es dem mutigen Mann gelingt, Folter und Haft zu entkommen und trickreich die menschlichen Schwächen der Machthaber für seine Zwecke zu nutzen, erzählt Arto Paasilinna auf sarkastische, tief schwarzhumorige Weise. Jürgen von der Lippe als Sprecher löst seine Aufgabe für mein Empfinden gut. Er interpretiert die einzelnen Charaktere lebendig, hebt den satirischen Charakter der Geschichte hervor, und doch spürt der Hörer hinter den Sätzen auch bitteren Ernst und die Realität.
Paasilinna wählt die Satire als Mittel, um Armut, Korruption, Folter und Unrecht anzuprangern. Seine Schilderungen der fiktiven Diktaturen - sowohl des südamerikanischen Staates Kalmatien, der den Kommunismus fürchtet, als auch des kommunistischen Kytislawonien (als Gegenpol) - zeugen von guter Kenntnis der Machtstrukturen und Unterdrückungsmechanismen und erinnern sehr stark an bekannte Staaten. Dabei muss erwähnt werden, dass Paasilinnas Roman bereits 1986 erschien, aber erst 2016 ins Deutsche übersetzt wurde; doch leider hat das Thema auch heute an Aktualität nicht verloren.
Es bleibt ein bitterer Nachgeschmack; der Roman trifft den Nerv, zwingt zum Weiterdenken. Surunens Rettungsaktion kann die Welt nicht verbessern und Unrechtssysteme abschaffen. Aber er ist wenigstens einer, der sich traut und beginnt, etwas zu unternehmen, ein „Anfänger“ im doppelten Wortsinn.

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Veröffentlicht am 28.08.2017

Wer nicht sucht, der findet...

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Der finnische Schriftsteller Arto Paasilinna, der für seine Bücher mit einigen bedeutenden Literaturpreisen ausgezeichnet wurde, wird häufig als „Meister des skurrilen Humors“ bezeichnet, deswegen wird ...

Der finnische Schriftsteller Arto Paasilinna, der für seine Bücher mit einigen bedeutenden Literaturpreisen ausgezeichnet wurde, wird häufig als „Meister des skurrilen Humors“ bezeichnet, deswegen wird in Verbindung mit dem Namen Jürgen von der Lippe, der für Sketche, welche ebenfalls die Skurrilität des Alltags zelebrieren, steht, die Erwartung erweckt, es handle sich hier um ein Hörbuch, bei dem ein Lacher dem nächsten folgt. Aber ich muss davon abraten mit Erwartungen an das Hörbuch zu gehen. Denn erst, wenn man das Hörbuch einfach nur auf sich wirken lässt, wird man es, meiner Ansicht nach, verstehen. „Weltretten für Anfänger“ ist lustig, kritisch, es ist skurril und nachdenklich, aber es ist auch traurig. Ich kann dieses Hörbuch nur empfehlen.

„Weltretten für Anfänger“ war zum einen lustig, weil Jürgen von der Lippe seine Stimme den Charakteren anpasst. Besonders die Betrunkenen gelingen ihm gut. Er unterstreicht damit die Skurrilität der Situationen und der Menschen. Ich muss aber auch schreiben, dass manchmal das Verstellen der Stimme auch überhaupt nicht passt. Dann klingt es übertrieben und es ist schwierig weiter zuzuhören.

Der Humor kommt jedoch oft nicht so offensichtlich daher. Er ist meist zwischen den Zeilen zu finden und hat einen nachdenklichen Nachhall. Mit Metaphern und Bildern, die der Hörer nur beim anschließenden Nachdenken über das Gehörte finden wird, wird subtil und auf skurrile Weise Kritik geübt. Allein, dass der Hauptcharakter mehr Glück als Verstand zu haben scheint, zeigt die Skurrilität der ganzen Geschichte. Diese Skurrilität ist mal subtil, mal offensichtlich, aber oft sehr schwarzhumorig.

Doch dieser schwarze Humor täuscht nicht darüber hinweg, wie traurig die Geschichte auch ist. Die Armut der Menschen. Das Wegsperren der intellektuellen Kritiker. Die Macht der Soldatenverbände.

Jürgen von der Lippe hat eine sehr schöne Erzählerstimme. Wenn das übertrieben humorvolle Vorlesen an Stellen, an denen es nicht passt, wegfallen würde, und die Geschichte nicht stellenweise wie nachträglich zusammengesetzt und ohne roten Faden daher kommen würde, dann würde „Weltretten für Anfänger“ fünf Sterne bekommen. Falls man jedoch diese Kritikpunkte ignorieren kann oder sie, wie bei mir, nicht so sehr ins Gewicht fallen, dann ist dies hier ein empfehlenswertes Hörbuch, welches zum Nachdenken anregt.

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Veröffentlicht am 27.08.2017

Ich habe etwas anderes erwartet..

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Das ist für mich eine der schwersten Rezensionen,weshalb ich mich auch bis zum Schluss davor gedrückt habe.
Ich weiß einfach nicht wirklich, wie ich dieses Hörbuch bewerten soll, da ich einfach weiß, dass ...

Das ist für mich eine der schwersten Rezensionen,weshalb ich mich auch bis zum Schluss davor gedrückt habe.
Ich weiß einfach nicht wirklich, wie ich dieses Hörbuch bewerten soll, da ich einfach weiß, dass so viel vom Inhalt an mir vorbei gegangen ist, weil ich bei jeder CD irgendwann nicht mehr Folgen wollte, und einfach abgeschaltet habe.
Ich habe durch die Hörprobe, die mir super gefallen hat, eine sarkastische Geschichte erwartet. Die letzte CD war dann auch die Beste und konnte mich ein paar mal zum Lachen bringen, die anderen CDs gingen dafür einfach an mir vorbei.
Ich will hier jetzt nicht die Geschichte bewerten, da diese auch einfach vom Thema nichts ist, was ich normalerweise Lese oder Höre..aber ich sehe es schon als negativen Punkt, dass es für mich immer einen Punkt gab, in dem ich nicht mehr folgen / zuhören wollte.

Jürgen von der Lippe gefällt mir als Vorleser super. Er hat dieses Hörbuch für mich auch gerettet. Seine Stimme und sine Art und Weise, wie er eine Geschichte vorträgt gefällt mir super. Ich liebe auch die Geschichten von Walter Moers und wie er diese Geschichten zum Leben erweckt.
Deshalb kann ich auch ausschließen, dass mir die Stimme vielleicht nicht gefallen hat. Daran lag es definitiv nicht.

Ich kann das Hörbuch für mich einfach nicht gut bewerten, möchte hier aber noch mal betonen, dass diese Bewertung für mich ist. Ich kann nicht wirklich behaupten, dass ich es nicht empfehlen kann.
Wenn sich jemand dafür interessiert, dann ist es sicher einen Versuch wert! Aber ich für meinen Teil konnte leider nicht viel damit anfangen.

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