authentisch und bezaubernd
ERSTER EINDRUCK
In das Cover habe ich mich direkt verliebt. Blumen kann ich nie genug sehen und auch die schlichte Aufmachung war sehr ansprechend. Meiner Meinung nach auch sehr passend zum Buch gewählt, ...
ERSTER EINDRUCK
In das Cover habe ich mich direkt verliebt. Blumen kann ich nie genug sehen und auch die schlichte Aufmachung war sehr ansprechend. Meiner Meinung nach auch sehr passend zum Buch gewählt, das mich später mit einer grazilen Schlichtheit mehr als überzeugen konnte.
Der Klappentext war zunächst erstmal nicht sehr besonders, Umzug in eine andere Stadt liest man im Genre NA öfters, jedoch hat sich das Buch dann ganz anders entpuppt und später kaum noch Klischees aufgewiesen.
Dennoch war der Klappentext der Auslöser, warum ich mich bei der Leserunde angemeldet habe. Genau weiß ich nicht warum, aber ich hatte von Anfang an das Gefühl, dass es nur die Spitze vom Eisberg war.
DAS BUCH
Vom ersten Satz an war ich in dieser Geschichte gefangen. Ehrlich gesagt ist es mir ziemlich schwer gefallen, die Leseabschnitte einzuhalten, denn ich hätte es gerne in einem Schwung gelesen. Wenn man erstmal drin ist, und das ging hier ziemlich flott, konnte man das Buch kaum noch aus der Hand legen.
Ich möchte ehrlich sein, zunächst war ich mit dieser standard Umzugs Nummer nicht sehr fröhlich gestimmt, jedoch hat sich das als Irrtum heraus gestellt.
Laura Kneidl ist mit der Geschichte von Luca und Sage sehr realitätsnah geblieben und gab dem Leser nie das Gefühl, dass hier zu viele Zufälle passieren würden. Damit hatte ich eigentlich immer das Gefühl, dass sich die Geschichte dort draußen irgendwo wirklich abspielte und konnte mir so alles viel authentischer vorstellen. Dicker Pluspunkt.
Die Charakterentwicklung lässt sie stetig mit in die Geschichte einfließen und schreibt Szenarien, die zwar sehr realistisch sind, aber niemals langweilig.
Die Autorin kannte ihre Charaktere und wusste, wie sie einzusetzen waren. Sie gab immer mehr Input, mehr, mehr und mehr. Mir gefiel vor allem, wie sich alles, so unterschiedlich sie waren, zusammengefügt hat. Alle Individuen konnten in diesem Buch auf einen gemeinsamen Nenner kommen und das machte auch gerade die Freundschaft zwischen April und Sage so magisch.
Das Einzige, was mich ein wenig gestört hat, war das Ende. Bis ungefähr zwei Seiten vor Schluss war alles gut und dann ganz plötzlich geht alles den Bach runter. Das wurde mir ein bisschen zu schnell abgetan. Als hätte Laura versucht noch schnell einen Cliffhanger einzubauen, nur damit die Leser auf den zweiten Teil gespannt sind. An sich finde ich das Ende eine gute Idee, jedoch hätte man das irgendwie schöner verpacken können. Denn sind wir ehrlich, ich hätte den zweiten Band auch so gelesen, einfach nur weil ich Sage und Luca ins Herz geschlossen habe.
SCHREIBSTIL
Lauras Schreibstil war immer sehr locker und luftig zu lesen. Jedoch hatte ich nie das Gefühl, die Autorin würde mich unterfordern. Das Buch war sehr angenehm zu lesen und hatte etwas an sich, bei dem wirklich Suchtgefahr bestand.
Der Schreibstil ist dem Genre geradezu mehr als gerecht geworden und mir machte es Spaß, das Buch zu lesen.
CHARAKTERE
- SAGE
Sie habe ich von Anfang an bewundert. Sage schlägt sich schon immer allein durch das Leben, egal wie viel Saures das Schicksal ihr gibt, sie wird damit fertig. Gerade das hat mir bewiesen, wie stark sie ist und dass dieses 'du musst über all deine Probleme reden' nur zu 95% stimmt. Es gibt nämlich durchaus Leute, die mit ihren Problemen zurecht kommen.
Ganz stark fand ich, dass sie niemals aufgegeben hat und sich bei grundlegenden Dingen helfen lies, ohne sich dabei wie eine Bedürftige zu verhalten.
Ihr Charakter hat mir wirklich wirklich gut gefallen und ich könnte mir durchaus vorstellen, sie als Freundin zu haben.
- LUCA
Seine zurückhaltende Art hat mir gut gefallen. Er kümmert sich um die Leute, die ihm etwas bedeuten und gibt nichts auf Leute, die nur wegen seinem Ruf oder sonst was an ihm hängen. Dadurch hat man erkannt, wer ihm wichtig ist.
Außerdem hat er eine sehr fürsorgliche Seite und ist für einen da. Dabei spiel es keine Rolle, was er tun muss, um diese Person wieder zum Lachen zu bringen.
Luca ist ein sehr selbstloser Charakter, der eher auf das Wohl seiner Liebsten schaut. Manchmal hatte ich das Gefühl, er habe sich selbst vergessen bei der Mission, für andere ein sicherer Hafen zu sein.
Trotz seiner verschlossenen Art ist er freundlich und stets aufmerksam. Insgesamt macht ihn das zu einer sehr wertvollen Person.
FAZIT
Abschließend kann ich sagen, dass mich das Buch mehr als überzeugen konnte und ich es kaum aushalten kann, bis endlich der 2. Teil erscheint. Die Geschichte ist rundum schön verpackt und lässt einen denken, dass man vielleicht doch irgendwann auf eine Person wie Luca trifft.
Bis auf das Bedenken am Schluss habe ich am Buch nichts auszusetzen und kann deswegen nur Gutes sagen. Gerade da es das erste Buch von Laura im Genre NA ist war ich doch sehr überrascht, von solcher Intensivität mitgerissen zu werden. Beeindruckende Leistung.