Leserunde zu "Der Präsident" von Sam Bourne

Provokativ und gleichzeitig so plausibel, dass es einem kalt den Rücken herunterläuft
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Sam Bourne (Autor)

Der Präsident

Thriller

Ruggero Leò (Übersetzer)

Stell dir vor, der mächtigste Mann der Welt wäre ein gefährlicher Egomane ...

Als die Bürger der USA einen unberechenbaren Demagogen zum Präsidenten wählen, hält die Welt den Atem an. Kaum jemand weiß: Bereits kurz nach Amtsantritt ordnet der Präsident fast einen Atomschlag an, nachdem ein Wortgefecht mit dem Machthaber von Nordkorea aus dem Ruder läuft. Eins ist den Mitwissern klar: Jemand muss etwas unternehmen, oder die Welt steht kurz vor einem dritten Weltkrieg. Ein Attentat scheint der einzige Ausweg ...

Ein hochrasanter Verschwörungsthriller mit aktuellem Bezug zur politischen Lage in Amerika

Timing der Leserunde

  1. Bewerben 05.06.2017 - 25.06.2017
  2. Lesen 17.07.2017 - 13.08.2017
  3. Rezensieren 14.08.2017 - 27.08.2017

Bereits beendet

Teilnehmer

Diskussion und Eindrücke zur Leserunde

Abschnitt 3, KW 31, S. 318 - Ende

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Sorko

Mitglied seit 18.04.2017

Worte sind die mächtigste Droge, welche die Menschheit benutzt. - J. R. Kipling

Veröffentlicht am 31.07.2017 um 09:53 Uhr

Der Nebel lichtet sich. Mein Fazit für den letzten Teil: Sehr spannend bis zum Schluss - mit kleinen Schwächen.
Maggie findet heraus, wann und wo das Attentat stattfindet. Sie will es verhindern, doch es wird knapp. Sie kann gerade noch ein paar Anrufe tätigen, bevor der Schuss fällt. Und siehe da, der Präsident überlebt, weil er gegen seine sonstige Gewohnheit eine Schutzweste getragen hat. Hat Maggie also tatsächlich dem Präsidenten das Leben gerettet? Irgendwie schon, aber nicht direkt. Ihre Anrufe in letzter Minute hätten das Attentat nicht mehr verhindern können. Also musste die Administration um den Präsidenten schon gewusst haben, dass ein Attentat geplant war. Maggie gelangt zu dem Schluss, dass McNamara und Co. durch ihre Ermittlungen, über die sie zu jeder Zeit informiert waren, bereits wussten, was geschehen sollte. Und sie wollten es gar nicht verhindern. Sie wollten es für ihre perfiden Zwecke nutzen.

Ich bezweifle, dass der Präsident sich in der Realität auf so ein Possenspiel einlassen würde. Das Risiko ist doch viel zu groß. Was wäre, wenn der Schütze auf den Kopf gezielt hätte? Dann wäre der Präsident tot. Viel geschickter (und perfider) wäre es gewesen, wenn McNamara das Attentat selbst inszeniert hätte. Dann hätten sie das Risiko völlig ausschließen können, dann hätten sie den Schützen anweisen können, wohin er zielen sollte. Und das Ergebnis wäre das gleiche gewesen, aber ohne jede Gefahr für das Leben des Opfers. Ein gewiefter Mistkerl wie McNamara hätte das eigentlich erkennen müssen. So bringt er seinen Chef unnötig in Lebensgefahr.

Nach dem Attentat offenbart sich der Plan des Chefberaters und seines Chefs. Kassian und Bruton werden vorgeladen und vorgeführt. McNamara genießt seinen Triumph. Beide sind von nun an kaltgestellt. Entweder sie kuschen und behalten ihre Ämter oder ihnen droht eine Anklage und die Todesstrafe. Maggie erkennt langsam die Zusammenhänge. Ihr längst verstorbener Freund Stuart hilft ihr in Gedanken. Interessanter Aspekt, der erst am Schluss offenbart wird. Sie konfrontiert McNamara mit der Wahrheit. Das Gespräch mit ihm empfand ich als Highlight dieses Abschnitts. Kurzfristig kann sie seine Arroganz erschüttern, doch er fühlt sich sicher. Er entlässt sie schließlich aus ihrer Stellung und droht ihr unumwunden mit Konsequenzen, falls sie nicht den Mund hält. Ich hatte während des Gespräches immer gehofft, dass irgendjemand mithört und McNamara gleich verhaftet wird, doch es kam anders.

Ohne die Hilfe von Rosemary und des Sohnes ihrer Kollegin wäre es für Maggie wohl nicht gut ausgegangen. Selbst wenn sie den Mund gehalten hätte, musste sie davon ausgehen, dass sie in absehbarer Zeit wohl einen tödlichen Unfall haben würde. McNamara würde sie nicht in Frieden weiterleben lassen. Also bittet sie ihre Kollegin, der sie weitgehend vertraut, um Hilfe. Deren Sohn, der in der IT-Abteilung arbeitet, schafft es, Zugang zu Rosemary zu bekommen. Und damit sind McNamara und der Präsident dann tatsächlich erledigt.

Ich frage mich aber, warum hat ein ausgekochter Typ wie McNamara die Aufzeichnung nicht sofort nach dem Gespräch mit Maggie entfernt? Er wusste doch, dass er sich selbst und seinen Chef schwer belastet hatte mit seinen Offenbarungen. Ein krasser Fehler, der ihm da unterlaufen ist, und der ihn schließlich zum Verhängnis wurde. Aber immerhin, dadurch haben wir als Leser ein Happy End. Das ist beruhigend nach den aufregenden Ereignissen und ein guter Abschluss des Romans. Sehr spannend bis zum Ende, hat mir gut gefallen.

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PMelittaM

Mitglied seit 03.05.2016

Veröffentlicht am 31.07.2017 um 14:02 Uhr

In dem Moment, als klar war, der Präsident hatte eine schusssichere Weste an, hatte ich den Verdacht, dass alles ein fieses Spiel McNamaras war. Und tatsächlich steckte er so ziemlich hinter allem und hat Bob und Bruton, sowie Maggie für sich benutzt. Heftig! Richtig toll dann dass er am Ende nicht damit davon kam, und der Präsident auch nicht. Das die beiden so einfach die Agenten für ihre privaten Zwecke einspannen konnten, ist schon ein starkes Stück – der Präsident hat dort wohl einfach zu viel Macht!

Bei McNamaras Monologen in diesem Abschnitt wurde mir sehr übel … Den Roman insgesamt fand ich sehr spannend – und (leider) oft sehr realistisch ...

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Dirk74

Mitglied seit 18.05.2016

Lesen macht Spaß

Veröffentlicht am 31.07.2017 um 17:25 Uhr

Der letzte Abschnitt hat mir gut gefallen. Er war spannend bis zum Ende. Ich hatte mich ja gefragt, was es mit den diversen Nebenschauplätzen auf sich hat. Am Ende waren sie der Grund, dass man den Präsidenten doch noch zur Rechenschaft bringen konnte.

Das Buch hat mir sehr gut gefallen und es hat Spaß gemacht an der Leserunde teilzunehmen.

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Schneerose

Mitglied seit 02.05.2016

... ... Lesen heißt durch fremde Hand träumen. " (Fernando Pessoa)

Veröffentlicht am 01.08.2017 um 10:51 Uhr

Der letzte Teil war hoch Dramatisch und sehr spannend.
Alles lief nochmal zu Hochform auf.
Widerlich was für ein Spiel man mit Maggi spielte.
Dieser Namara ist so ein fieser Widerling, sie wussten von dem Attentat, deshalb trug der Präsident bei seinem Auftritt diese Kugelsichere Weste. Was wäre aber gewesen, hätte die Kugel den Kopf getroffen.
Alles war doch ein Abgekartetes Spiel. Beim Lesen bekam ich Gänsehaut es klang alles so real, es hätte oder könnte so stattfinden.
Maggi war meine Lieblingsfigur, wenigsten einem Menschen im Weisenhaus dem man trauen konnte...

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ech68

Mitglied seit 10.05.2016

Wer Bücher liest, kennt sogar den Zusammenhang, aus dem Zitate gerissen werden. (unbekannter Autor)

Veröffentlicht am 01.08.2017 um 11:16 Uhr

Auch der letzte Abschnitt konnte mich wieder überzeugen. Ich hatte zunächst die Befürchtung, das der Spannungsbogen nach dem mißglückten Anschlag auf den Präsidenten ein wenig abfallen würde, doch im Großen und Ganzen hält er trotz einiger Längen bis zum Schluß.
Dieses Buch hat definitiv das Zeug, von Hollywood verfilmt zu werden, allerdings wohl erst nach der Amtszeit des derzeitigen Präsidenten.

Die Auflösung ging ja in die Richtung, die ich bereits vermutet hatte. Der Präsident und McNamara wussten dank der Überwachung von Rosemary frühzeitig von den Anschlagplänen und haben dies für ihre Zwecke ausgenutzt.
Dennoch hatte der Autor auch für mich noch einige Überraschungen auf Lager. Maggies Vorgeschichte mit der damaligen Außenminsterin (Warum habe ich da bloß direkt wieder ein reales Vorbild vor Augen ?) unterstreicht ihren Gewissenskonflikt sehr gut.
Am Ende beweisst sie dann, das man diesen Präsidenten auch loswerden kann, ohne ihn zu ermorden.

Die Schlusspointe zu Stuart Goldstein fand ich äußerst gelungen, das Maggie die ganze Zeit Zwiegespräche mit einem Toten führt, hatte ich so nicht auf dem Zettel.

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Sorko

Mitglied seit 18.04.2017

Worte sind die mächtigste Droge, welche die Menschheit benutzt. - J. R. Kipling

Veröffentlicht am 01.08.2017 um 13:00 Uhr

Zitat von ech68

Die Schlusspointe zu Stuart Goldstein fand ich äußerst gelungen, das Maggie die ganze Zeit Zwiegespräche mit einem Toten führt, hatte ich so nicht auf dem Zettel.



Das ging mir auch so. Interessanter Aspekt.

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Schneerose

Mitglied seit 02.05.2016

... ... Lesen heißt durch fremde Hand träumen. " (Fernando Pessoa)

Veröffentlicht am 01.08.2017 um 14:36 Uhr

Diese Zeilen von Seite 374 haben mich erschreckt, wie Perfide was McNamara und Richhard ausgetauscht haben.
" Ich bin fast Versucht, diese gelben Sterne wieder einzuführen- will vielleicht jemand einen gelben Halbmond?-, nur um zu sehen, wie sie sich in die Hose machen. Meinst du nicht, der Boss wäre dafür zu haben?
Kein Wunder das Maggie der Mut Verlies...

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Schneerose

Mitglied seit 02.05.2016

... ... Lesen heißt durch fremde Hand träumen. " (Fernando Pessoa)

Veröffentlicht am 01.08.2017 um 14:39 Uhr

PMelittaM schrieb am 31.07.2017 um 14:02 Uhr

In dem Moment, als klar war, der Präsident hatte eine schusssichere Weste an, hatte ich den Verdacht, dass alles ein fieses Spiel McNamaras war. Und tatsächlich steckte er so ziemlich hinter allem und hat Bob und Bruton, sowie Maggie für sich benutzt. Heftig! Richtig toll dann dass er am Ende nicht damit davon kam, und der Präsident auch nicht. Das die beiden so einfach die Agenten für ihre privaten Zwecke einspannen konnten, ist schon ein starkes Stück – der Präsident hat dort wohl einfach zu viel Macht!

Bei McNamaras Monologen in diesem Abschnitt wurde mir sehr übel … Den Roman insgesamt fand ich sehr spannend – und (leider) oft sehr realistisch ...

Das alles hat mich auch sehr erschrocken beim Lesen, was für dunkle Machenschaften da am Werk waren.
Sie haben doch mit Wissen das Attentat für sich und ihre Spielchen ausgenutzt.

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Blubb0butterfly

Mitglied seit 29.08.2016

"Nichts verscheuchte böse Träume schneller als das Rascheln von bedrucktem Papier." -Cornelia Funke-

Veröffentlicht am 02.08.2017 um 11:10 Uhr

Ich finde den Roman z.T. sehr realistisch und hoffe, dass sich so etwas nicht wirklich ereignen wird...
Das Lesen fiel mir an einige Stellen ziemlich schwer, was womöglich am Schreibstil liegen könnte...

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Galladan

Mitglied seit 02.05.2016

Veröffentlicht am 02.08.2017 um 12:49 Uhr

OK, das ist jetzt aber wirklich aussergewoehnlich gewesen, dass ein Mann sich von einem Scharfschuetzen beschiessen laesst. Da die TV Uebertragung in USA um 5 Sekunden versetzt gesendet wird, ist so ein Schuss ein Gluecksspiel. Ausserdem wusste man nicht was fuer eine Waffe und Munition der Attentaeter verwenden wuerde. Man kann auch Waffen und Munition kaufen, mit der man eine Stahltuer durchschießen kann.

Ich fand das Buch spannend und ueberraschend bis zum Ende. Das Maggie der Sache mit den Ermordungen auf die Schliche gekommen ist passt zu ihr. Rosemary ist einfach genial gewesen, wobei man schon ziemlich verrueckt sein muss sowas zu installieren.

Ich glaube allerdings nicht, dass die Waehler ihr Wahlverhalten entsprechend aendern wuerden.