Leserunde zu "Die erstaunliche Familie Telemachus" von Daryl Gregory

Ein höchst unterhaltsamer Familienroman, ein wilder Ritt!
Cover-Bild Die erstaunliche Familie Telemachus
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Daryl Gregory (Autor)

Die erstaunliche Familie Telemachus

Tobias Schnettler (Übersetzer)

Auf den ersten Blick ist Matty Telemachus ein typischer vierzehnjähriger Junge mit den typischen Problemen eines vierzehnjährigen Jungen. Aber Matty ist alles andere als normal und seine Familie ist es schon gar nicht. Als Matty entdeckt, dass er über ungewöhnliche Fähigkeiten verfügt, macht er sich auf die Suche nach dem lange gehegten Familiengeheimnis: Sind seine Verwandten wirklich Medien, beherrschen sie Telepathie, Telekinese und vielleicht noch andere Kräfte?

Ein umwerfender Roman über eine ganz besondere Familie und die unsichtbaren Kräfte, die uns alle zusammenhalten.

Timing der Leserunde

  1. Bewerben 18.12.2017 - 07.01.2018
  2. Lesen 22.01.2018 - 18.02.2018
  3. Rezensieren 19.02.2018 - 04.03.2018

Bereits beendet

Teilnehmer

Diskussion und Eindrücke zur Leserunde

Veröffentlicht am 03.03.2018

Unterhaltsame, ziemlich abgedrehte Familiengeschichte

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INHALT
In den 1970ger Jahren war die „Erstaunliche Familie Telemachus“ im Fernsehen bei Talk und Late Night Shows mit ihren aufsehenerregenden, übernatürlichen Auftritten sehr gefragt. Nachdem bei einer ...

INHALT
In den 1970ger Jahren war die „Erstaunliche Familie Telemachus“ im Fernsehen bei Talk und Late Night Shows mit ihren aufsehenerregenden, übernatürlichen Auftritten sehr gefragt. Nachdem bei einer ihrer Darbietungen in der Mike Douglas-Show einiges schief gelaufen war und sie von ihrem Erzfeind vor laufender Kamera als Trickbetrüger entlarvt wurden, ging es mit ihrem Ruhm und ihrem Glück schlagartig bergab. Ihr mediales Debakel war ein einschneidendes Erlebnis für alle, aber nach dem plötzlichen Tod von Maureen haben sich sie mehr schlecht als recht durchs Leben geschlagen.
Matty, Enkel des großen Familienpatriarchs Teddy Telemachus, ist eigentlich ein ganz normaler vierzehnjähriger Junge mitten in der Pubertät, bis er die Entdeckung macht, dass er plötzlich recht ungewöhnliche Fähigkeiten besitzt. Voller Neugier beginnt er, mehr über die ihm völlig verheimlichte Vergangenheit seiner einst berühmten Familie in Erfahrung zu bringen. Besitzt seine so gewöhnliche Familie etwa doch wesentlich mehr Talente als er bisher für möglich gehalten hat. Könnte er diese vielleicht sogar geerbt haben?
MEINE MEINUNG
„Die erstaunliche Familie Telemachus“ des amerikanischen Autors Daryl Gregory ist ein komplex angelegter, etwas skurriler und unglaublich unterhaltsamer Roman. Mit seinen paranormalen Elementen, irrwitzigen Verwicklungen und skurrilen Figuren wird er allerdings nicht jedermanns Geschmack treffen.
In dieser wundervoll witzig geschriebenen, teilweise ziemlich abgedrehten Familiensaga geht es um die sehr außergewöhnliche Familie Telemachus, die alles andere als eine Vorzeigefamilie ist, sondern eher eine Ansammlung von sehr exzentrischen Charakteren und gescheiterten Existenzen.
Geschickt beginnt der Autor seine recht komplizierte, detailreiche Geschichte mit Einblicken in das eher tragische und bizarre Leben der Familie. Der Einstieg in die Geschichte ist jedoch nicht einfach, denn Gregorys Erzählweise wirkt trotz der Untergliederung in Kapitel zunächst chaotisch und scheint eher eine Auflistung von unzusammenhängenden Geschehnissen zu sein. Erzählt wird die im Jahr 1995 angesiedelte Haupthandlung abwechselnd aus der Sichtweise der verschiedenen Familienmitglieder. Zudem erfolgen immer wieder Zeitsprünge mit Rückblenden auf wichtige Ereignisse aus der Vergangenheit. Die ständigen Perspektivwechsel, in denen immer neue Aspekte kurz beleuchtet werden, Fragen aufwerfen und aber dann längere Zeit nicht mehr aufgegriffen werden, unterbrechen zunächst immer wieder den Lesefluss. Die eingestreuten Andeutungen auf zukünftige dramatische und sehr unheilvolle Verwicklungen machen sehr neugierig auf den Fortgang der mysteriösen Geschichte. Das Auftauchen eines Agenten einer geheimen Regierungsorganisation und anderer vermeintlicher Widersacher sowie alte Kontakte zum Chicagoer Mob steigern ungemein die Spannung. Erst allmählich beginnt man die Zusammenhänge zwischen den vielen kleinen Puzzlestücken zu erkennen und lässt die geniale Konzeption dahinter erkennen. Zum Höhepunkt hin ergibt sich aus den vielen Details ein äußerst facettenreiches, aber stimmiges Gesamtbild. Gregory ist es gelungen, auf den verschiedenen Erzählebenen eine unglaublich abwechslungsreiche und grandios geplottete Gesamtstory zu schaffen. Sehr kunstvoll hat er ein feines Netz um seine Charaktere gesponnen und sie in die vielschichtige, wendungsreiche Handlung eingewoben.
Sehr gelungen sind dem Autor auch seine sehr unterschiedlichen Charaktere, die er äußerst facettenreich und lebendig ausgearbeitet hat. Im Laufe der Geschichte lernen wir die Familienmitglieder des Telemachus-Clans stückchenweise besser kennen. Die verschrobenen, teilweise wenig sympathischen aber mit all ihren Ecken und Kanten doch irgendwie interessanten Charaktere der Familie ziehen einen unweigerlich in ihren Bann. Teddy ist der etwas großspurige Patriarch der Familiensippe, ein genialer Trickbetrüger und früher sehr talentierter Falschspieler ohne jegliche übernatürliche Gabe. Seine viel zu früh verstorbene, über alles geliebte Frau Maureen, mit ihrem Talent zu Astralreisen, hat ihre paranormalen Fähigkeiten an ihre Kinder vererbt. Für sie stellen ihre paranormalen Fähigkeiten mehr Fluch als Segen dar und haben gelernt, auf ganz unterschiedliche Weise mit ihrem Schicksal fertig zu werden. Irene, die Tochter, ist ein menschlicher Lügendetektor; Frankie, der älteste Sohn, hat große Probleme seine telekinetischen Fähigkeiten zu steuern und der jüngste, in sich gekehrte Sohn Buddy ist hellseherisch begabt. Sehr schön ist es mitzuerleben, wie der fast schon verloren gegangene Familienzusammenhalt angesichts ungeahnter Bedrohungen wiederbelebt wird, und die Telemachos sich zusammenraufen und ihre unsichtbaren Kräfte reaktivieren.
Zum Ende hin nimmt der Roman nochmals enorm an Fahrt auf und gipfelt in einem fesselnden, geradezu filmreifen Showdown. Als gelungenen Ausklang präsentiert uns Gregory noch einige äußerst überraschende Wendungen. Das sehr stimmige und in sich abgeschlossene Ende seiner Familien-Geschichte lässt dennoch Raum für einige Spekulationen.
Sehr gelungen ist auch der angenehm zu lesende Schreibstil, der mit vielen humorvollen, recht schrägen aber äußerst amüsanten Momenten angereichert ist, so dass man immer wieder einfach schmunzeln muss und sich bestens unterhalten fühlt.
FAZIT
„Die erstaunliche Familie Telemachus“ ist eine äußerst unterhaltsame, ziemlich abgedrehte Familiensaga voll irrwitziger Verwicklungen und skurriler Figuren! Ein ungewöhnliches, aber unglaublich fesselndes und amüsantes Leseerlebnis, das sich zu lesen lohnt!

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Veröffentlicht am 24.02.2018

Kraftauswirkung

2

Die Familie Telemachus war berühmt für ihre Fähigkeiten, bis zu einer Verhängnisvollen Fernsehshow. Jahre später entdeckt der 14jährige Matty, dass bei ihm etwas nicht mit rechten Dingen zugeht.

Das kräftige ...

Die Familie Telemachus war berühmt für ihre Fähigkeiten, bis zu einer Verhängnisvollen Fernsehshow. Jahre später entdeckt der 14jährige Matty, dass bei ihm etwas nicht mit rechten Dingen zugeht.

Das kräftige Orange des Covers mit seinen gerahmten Familienfotos ist für mich ein richtiger Hingucker, der mich neugierig gemacht hat.

Die Geschichte der erstaunlichen Familie Telemachus wird aus den verschieden Perspektiven einiger Familienmitglieder erzählt. Dabei lernt man die einzelnen Charaktere besser kennen, mitsamt ihren Ansichten und ihren Eigenarten. Jeder Charakter für sich ist gut ausgearbeitet und in Szene gesetzt wurden.
Wie Matty, mit dem die Teenagerhormone durchgehen, oder seine Mutter Irene, die von einem anderen Leben träumt. Buddy, der lieber schweigt und sich doch um alle sorgt. Teddy, den auch das Alter nicht weise gemacht hat, oder Frankie, der immer nach neuen Möglichkeiten sucht um an Geld zu kommen.
Jeder ist auf seine Art etwas besonderes und jeder bringt die Geschichte auf seine Art und Weise weiter.

Das Buch lässt sich gut und flüssig lesen und die Sprache passt sich den Charakteren an und verdeutlicht damit auch noch mal ihre Individualität.
Das Buch handelt von Familie, von Zusammenhalt und davon, dass man zusammen so einiges schaffen kann, auch wenn man nicht immer einer Meinung ist. Aber das macht eine Familie nun mal aus. Das man sich auf die anderen verlassen kann, auch wenn man unterschiedliche Wege beschreitet.
Das Buch hat aber auch seine unterhaltsamen Momente und auch Spannung darf natürlich nicht fehlen.

Mir hat das Lesen viel Spaß bereitet und ich habe die Telemachus' gerne auf ihrem Weg begleitet.
Für mich ein schönes, rundum gelungenes Buch, das mir gut gefallen hat.

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Veröffentlicht am 23.02.2018

Eine kriminalistische und leicht übersinnliche Familiengeschichte

1

Inhalt:

Es ist das Jahr 1995 und wir begleiten eine Familie - Familie Telemachus. Auf den ersten Blick eine ganz normale und chaotische Familie. Doch sie ist außergewöhnlich und für einige Überraschungen ...

Inhalt:

Es ist das Jahr 1995 und wir begleiten eine Familie - Familie Telemachus. Auf den ersten Blick eine ganz normale und chaotische Familie. Doch sie ist außergewöhnlich und für einige Überraschungen gut. Früh mussten sie den Verlust der Mutter erleben und mit sich und ihren Begabungen zu leben lernen. Denn fast alle haben spezielle, übersinnliche Fähigkeiten die das Leben nicht immer leichter machen.

Rezension:

Ich muss zugeben nach der Leseprobe hatte ich etwas anderes erwartet. Ein bisschen mehr Humor bzw. eine leichtere Lektüre. Das war dann allerdings ein Trugschluss. Es ging doch etwas tiefer und die Geschichte entwickelte sich eher zu einem Familienkrimi als zu einer Komödie. Doch als ich dann begonnen hatte zu lesen, habe ich mich immer mehr mit der Familie anfreunden können und war gespannt wie es weitergehen wird und vor allem - wie es ausgehen wird.

Wir begleiten jedes Familienmitglied einzeln. Von dem Familienoberhaupt bis zum Enkel erleben wir die Geschehnisse aus verschiedenen Perspektiven. Manche sind einem direkt sympathisch - bei anderen fragt man sich die ganze Zeit nur “Warum?” Doch genauso ist es doch bei fast jeder Familie, oder? Manche mag man - manche nicht. Die Familie kann man sich eben nicht aussuchen und doch muss man zum größten Teil mit ihnen klar kommen und versucht so Wege zu finden um das zu schaffen.

Auch in der Familie Telemachus muss man lernen miteinander klar zukommen obwohl man nicht mit jeder Entscheidung der Anderen einverstanden ist - doch am Ende ist es eben die Familie und die möchte man doch schützen.

Ich möchte gar nicht viel vom Inhalt preisgeben, denn das soll und muss Jeder für sich selbst entdecken. Doch rein zum Schreibstil kann ich sagen, dass der flüssig und für mich immer gut nachvollziehbar war. ich konnte mich in die Gedanken und Vorgänge der einzelnen Personen einfinden und auch wenn ich sie nicht nachvollziehen konnte, konnte ich sie rein sprachlich gut verstehen. Auch hatte ich das Gefühl, dass der Stil je nach Person ein bisschen abgeändert wurde, sodass auch da ein bisschen Individualität eingeflossen ist.

Wer also eine kriminalistische und leicht übersinnliche Familiengeschichte lesen möchte, ist hier gut beraten :)

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Veröffentlicht am 21.02.2018

Ein Buch, das in keine Schublade passt und dabei wunderbar unterhält

3

„Matty brauchte einen Tag, um ein Krimineller zu werden, drei Wochen, um ein Psi-Superspion zu werden, und einen kurzen Spaziergang zur Tankstelle, um das Astralreisen für immer aufzugeben.“ (S. 264)

„Neue ...

„Matty brauchte einen Tag, um ein Krimineller zu werden, drei Wochen, um ein Psi-Superspion zu werden, und einen kurzen Spaziergang zur Tankstelle, um das Astralreisen für immer aufzugeben.“ (S. 264)

„Neue Liebe kommt und haut dir auf den Hintern, fordert deine Aufmerksamkeit ein, bringt deinen Puls zum Rasen. Alte Liebe liegt auf der Lauer. Sie ist am Abend da, wenn du die Augen zumachst. Sie schlüpft neben dir ins Bett, streicht mit Geisterfingern über dein Haar, flüstert deinen geheimen Namen. Alte Liebe ist immer da." (S. 524)

Meine Meinung:

Von Zeit zu Zeit gibt es Bücher, die sich in kein gängiges Genre einsortieren lassen. Die sind ein bisschen Krimi, ein bisschen Familien-Saga, ein bisschen Drama, ein bisschen Humor oder auch ein bisschen Fiction. Genau so ein Buch ist „Die erstaunliche Familie Telemachus“ – es hat ein bisschen von allem! Wer Hochspannung sucht, sucht hier vergeblich. Auch wer ein hochtrabendes Familiendrama mit überbordenden Gefühlen erwartet oder einen klassischen „Humor“-Roman mit Gag-Feuerwerk wird vielleicht enttäuscht sein. Wer aber „einfach“ gute Unterhaltung und einen Haufen extrem schräger, aber doch sehr liebenswerter Charaktere sucht, der ist mit diesem Buch sicherlich gut beraten.

Einem Episodenfilm gleich lernen wir als Leser die einzelnen Mitglieder der erstaunlichen Familie Telemachus kennen, angefangen vom etwas übergewichtigen Filius Matty, der aus pubertären Nöten heraus plötzlich seine Fähigkeit zu körperlosen Astralreisen entdeckt, über seine Mutter Irene, die sich mit einem unterbezahlten Supermarktjob über Wasser und mit ihrem unermüdlichen Einsatz die Familie zusammen hält, den verschuldeten und verhinderten Tausendsassa Onkel Frankie, den verschrobenen und verschwiegenen Onkel Buddy („das mächtigste Medium der Welt“) oder last but not least Familienoberhaupt Teddy, einen leidenschaftlichen Trickser und Lebemann, der über den frühen Tod seiner Frau Maureen nie wirklich ganz hinweg gekommen ist. Hier ist jede(r) Einzelne wirklich etwas ganz besonderes mit speziellen Fähigkeiten und Talenten und mit ganz eigenen Problemen und Sorgen. In stetem Wechsel erzählt Daryl Gregory seine Geschichte über diese außergewöhnliche Familie aus den unterschiedlichen Perspektiven der Familienmitglieder. Ähnlich wie Matty schwebt man auch als Leser über dieser Familie und beobachtet die einzelnen Mitglieder in ihrem Bemühen, ihr Leben irgendwie auf die Reihe zu bekommen und in gerade Bahnen zu lenken.

Stellenweise hat man beim Lesen mitunter das Gefühl, dass die Geschichte so vor sich hin mäandert, ohne wirklich eine bestimmte Richtung zu verfolgen oder auf ein Ziel hinzustreben. Doch dies täuscht durchaus, denn es gibt jemanden, der im Hintergrund (fast) alles Strippen zieht und die Geschichte auf ein großes Ereignis, den geheimnisumwittertes „Zap-Day“ hin navigiert. Langweilig wurde es mir beim Lesen daher nie – im Gegenteil!

Eine der besonderen Stärken dieses Buches ist für mich neben den illustren Charakteren aber auch der unglaublich unterhaltsame, lockere und manchmal schon ein bisschen kodderige Schreibstil des Autors („Der Morgenhimmel glühte pfirsichfarben, doch die Sonne versteckte sich hinter dem Hotel und wartete darauf, dass die Luft rein war.“ - S. 355). Dazu gesellt sich noch eine gehörige Portion „90´s Feeling“, von AOL-CD´s bis hin zu Spielhallen.

Am Ende der rund 550 Seiten bleibt eine wohlige Wärme im Bauch zurück und das Gefühl, selbst ein Mitglied der erstaunlichen Familie Telemachus geworden zu sein. Ein Buch zum Gernhaben!

FAZIT:
Schräg, schräger, Telemachus! Ein Buch, das allen Genres trotzt und sich langsam aber stetig in das Herz des Lesers stiehlt.

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Veröffentlicht am 19.02.2018

Eine sehr skurrile Familie

1

„Die erstaunliche Familie Telemachus“ von Daryl Gregory ist ein ungewöhnlicher Roman, der in keine Schublade passt.

Die Familie Telemachus ist keineswegs eine gewöhnliche Familie, da die einzelnen Familienmitglieder ...

„Die erstaunliche Familie Telemachus“ von Daryl Gregory ist ein ungewöhnlicher Roman, der in keine Schublade passt.

Die Familie Telemachus ist keineswegs eine gewöhnliche Familie, da die einzelnen Familienmitglieder über ungewöhnliche Fähigkeiten besitzen. Während sie einst mit ihren magischen Fähigkeiten im Fernsehen auftraten, kann sie nun keiner mehr so richtig zu seinem Vorteil einsetzten.
Teddy - ein Trickbetrüger und das Oberhaupt der Familie, der sich sein ganzes Leben durchgemogelt hat - heiratete Maureen, die ihre paranormalen Fähigkeiten an die drei gemeinsamen Kinder - Irene, Frankie und Buddy - vererbte.
Das Buch beginnt im Juni 1995 aus der Sicht des 14-jährigen von Matty – Irenes Sohn. Dieser entdeckt, dass er aus seinem Körper heraustreten kann und damit wird ihm klar, dass die paranormalen Fähigkeiten seiner Familie kein Mythos sind.
Maureen ist zu diesem Zeitpunkt schon seit 31 Jahren tot und doch ist sie permanent präsent und wird vermisst, fehlt als ordnendes Element in der Familienstruktur.

Die Geschichte spielt in zwei Zeitebenen und wird aus den verschiedenen Perspektiven der einzelnen Familienmitgliedern erzählt. Dadurch lernt man nach und nach die einzelnen Charaktere gut kennen. Sie wirken glaubhaft und die einzelnen Figuren sind jede für sich interessant und irgendwie liebenswert.

Zum Ende hin, wird es immer spannender. Durch die Kapitel, die immer kürzer werden und den immer schnelleren Perspektivwechsel, nimmt die Handlung ordentlich an Fahrt auf, bis sich schließlich alle Puzzleteilchen zusammenfügen. Dabei ist das Ende ebenso verrückt und abgedreht wie die gesamte Familie Telemachus. Daryl Gregory versteht es den Leser bis zum Ende zu fesseln und dann zu überraschen.

Das Buch lässt sich in kein Genre einordnen. Es ist total abgedreht, skurril, spannend und einfach anders. Mit viel Fantasie wurde hier eine Familie mit liebenswerten Charakteren erschaffen, die den Halt in ihrem Leben verloren haben und die zeigen, wie wichtig der familiäre Zusammenhalt ist.

Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung für jeden, der einmal etwas Ungewöhnliches und Anderes lesen möchte.

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