Leserunde zu "Die Stille zwischen Himmel und Meer" von Kati Seck

Poetisch, eindringlich und ergreifend - Kati Seck verwandelt Worte in tiefe Emotion
Cover-Bild Die Stille zwischen Himmel und Meer
Produktdarstellung
(32)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Gefühl
  • Anspruch
  • Figuren
  • Atmosphäre
Mit Autoren-Begleitung
Kati Seck (Autor)

Die Stille zwischen Himmel und Meer

Roman

Die Nordsee im Herbst. Nirgendwo ist der Himmel weiter, die Luft klarer und das Meer beeindruckender. Genau deswegen ist Edda hierhergekommen. Aber die junge Frau ist nicht wie andere Touristen. Sie fürchtet sich vor dem endlosen Himmel und dem unbeherrschten Meer. Doch sie ist fest entschlossen, sich ihrer Angst zu stellen und dem Himmel ins Gesicht zu lachen. Gerade erst am Meer angekommen, begegnet sie einem Mann, der genau wie sie mit seiner Vergangenheit kämpft. Eine Begegnung, die beide verändern wird ...

Poetisch, gefühlvoll und ergreifend - ein Buch für alle, die sich schon einmal verloren gefühlt haben



Timing der Leserunde

  1. Bewerben 28.08.2017 - 17.09.2017
  2. Lesen 02.10.2017 - 22.10.2017
  3. Rezensieren 23.10.2017 - 05.11.2017

Bereits beendet

Teilnehmer

Diskussion und Eindrücke zur Leserunde

Veröffentlicht am 23.10.2017

Ergreifend erzählt Seck von dem Kampf zurück ins Leben

0

Sieben Jahre. Sieben Jahre ist es her, dass Edda aus ihrer schrecklichen Vergangenheit gerettet wurde. Seitdem versucht sie, im „echten Leben“ klarzukommen. Zahlreiche Therapiestunden haben ihr dies zwar ...

Sieben Jahre. Sieben Jahre ist es her, dass Edda aus ihrer schrecklichen Vergangenheit gerettet wurde. Seitdem versucht sie, im „echten Leben“ klarzukommen. Zahlreiche Therapiestunden haben ihr dies zwar etwas leichter gemacht, aber trotzdem hat sie immer noch Angst. Angst vor weiten Räumen, und vor dem Himmel, der ihr auf den Kopf fallen könnte. Und Angst vor Nähe…

Edda beschließt, sich ihrer Angst zu stellen und reist im Herbst an die Nordsee, um dort alleine Urlaub zu machen. Sie mietet sich ein kleines Ferienhaus am Meer. Doch aufgrund eines Buchungsfehlers muss sie das Ferienhaus mit einem anderen Gast teilen. Sebastian wirkt auf den ersten Blick unfreundlich und forsch. Die beiden geraten aneinander. Doch dann merkt Edda, dass auch Sebastian eine Vergangenheit hat, die er zu versucht, zu verarbeiten. Auch er wird von der Vergangenheit eingeholt. Und schließlich schaffen sie es, sich gegenseitig zu helfen. Auch die kleine Mia, Enkelin der Vermieterin des Ferienhauses, findet den Weg in Eddas Herz. Auch sie bringt Edda mit ihrer unbefangenen, kindlichen Art was Neues bei, das sie bisher so nicht gekannt hat.

Kati Seck erzählt auf berührende und ergreifende Weise von Eddas Kampf zurück ins Leben. Eine wahnsinnig starke Protagonistin, die im Buch gewaltige Fortschritte macht und langsam lernt, mit dem Erlebten umzugehen. Immer wieder gibt es Kapitel, die in der Vergangenheit spielen. Sehr bildlich erfahren wir, was Edda damals widerfahren ist. Seck hat einen wunderschönen Schreibstil, der einen nicht mehr loslässt – ihre Art zu Erzählen ist unvergleichlich. Ein tolles Buch, das ich allen weiterempfehlen möchte. Besonders möchte ich es denen empfehlen, die im Leben etwas Schweres durchmachen mussten. Ich hoffe, Edda kann euch ebenso verzaubern wie mich.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Gefühl
  • Anspruch
  • Figuren
  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 23.10.2017

Grenzen sprengen, denn dahinter ist das Leben

0

Edda ist 24 und verbringt ihren ersten Urlaub allein, in einem Ferienhaus an der Nordsee. Sie ist hier, fest entschlossen, die engen Grenzen ihres inneren Ichs zu überwinden und dann hinaustreten ins richtige ...

Edda ist 24 und verbringt ihren ersten Urlaub allein, in einem Ferienhaus an der Nordsee. Sie ist hier, fest entschlossen, die engen Grenzen ihres inneren Ichs zu überwinden und dann hinaustreten ins richtige Leben. Denn Edda ist eine junge Frau mit einer gravierenden kaum vorstellbaren Vergangenheit. Mit 5 Jahren wird sie entführt, von Isolde, einfach aus dem Kindergarten mitgenommen. 12 Jahre lebt sie in deren Haus, in einem Zimmer im Keller eingeschlossen. Mama soll sie sie nennen, bekommt von ihr Essen und Trinken (zur Bestrafung manchmal auch nicht), wird von ihr unterrichtet und mit reichlich Lesestoff versorgt. Hinaus darf sie nie, denn 'die Welt da draußen ist gefährlich und böse'. Dann, 12 Jahre später, kommt der Tag, an dem sie gefunden wird, und zurückgebracht in das Haus ihrer Mutter. Ihr Kampf, in diese Welt zurückzukehren, es sich möglich zu machen, ein eigenständiges normales Leben zu führen, geht voran. Doch die Zwänge und Ängste bleiben, abgeschwächt, aber sie setzen ihrem Leben enge Grenzen. Die Weite, symbolisiert durch das Meer, und der Himmel, der ihr auf den Kopf fallen könnte, versetzten sie immer wieder erneut in Panik. Und genau deshalb 'Urlaub am Meer'. Hier lernt Edda Menschen kennen, Hilde, die Vermieterin ihrer Unterkunft, Mia, deren Enkelin und dann Sebastian, selbst gezeichnet von einem schweren Schicksalsschlag. Und diese Menschen sind da, wenn sie ihren Kampf aufnimmt, mit vorerst eher weniger Erfolg. Doch dann setzt sich etwas in Bewegung, denn wo Menschen sind, bleibt auch man selbst nicht stehen; denn wo das Meer mit einem Landstrich zusammen trifft, lebt man anders. Wo all dies letztendlich hinführt, das erzählt dieses Buch, sehr gefühlvoll, zart und ohne die tatsächlichen Realitäten des Lebens auszuschließen. Wird es ein Happy-End geben und wenn, für wen ist es gut, was am Ende steht.
Ein kleines 'Biotop', das steht für einen Ort und Menschen, wo eine Seele heilen kann.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Gefühl
  • Anspruch
  • Figuren
  • Atmosphäre