Leserunde zu "In eisiger Nacht" von Tony Parsons

Ein neuer Fall für den Londoner Detective Max Wolfe
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Tony Parsons (Autor)

In eisiger Nacht

Kriminalroman

Dietmar Schmidt (Übersetzer)

Ein Schicksal, schlimmer als der Tod

London, an einem frostigen Wintermorgen. Bei einem Einsatz erwartet Detective Max Wolfe ein schrecklicher Anblick: In einem Kühllaster liegen zwölf erfrorene Frauen. Offenbar hatten sie noch versucht, sich aus ihrem eisigen Gefängnis zu befreien - vergeblich. Alles deutet darauf hin, dass sie von Schleusern illegal ins Land geschafft wurden. Doch warum mussten sie sterben? Als man im Führerhaus des Lasters nicht zwölf, sondern dreizehn Pässe entdeckt, schöpft Max Hoffnung: Wo ist die dreizehnte Frau? Lebt sie vielleicht noch? Auf der Suche nach ihr tauchen Max und seine Kollegen tief in die dunkle, gefährliche Welt des Menschenhandels ein - und nicht jeder von ihnen wird lebend zurückkehren ...

Ein neuer Fall für Max Wolfe aus der Feder von SPIEGEL-Bestsellerautor Tony Parsons

Timing der Leserunde

  1. Bewerben 27.11.2017 - 17.12.2017
  2. Lesen 01.01.2018 - 21.01.2018
  3. Rezensieren 22.01.2018 - 04.02.2018

Bereits beendet

Teilnehmer

Diskussion und Eindrücke zur Leserunde

Veröffentlicht am 29.01.2018

Die Ware Mensch

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In London werden in einem Laster mit toten Mädchen gefunden. Sie sind im Kühllaster erfroren. Max Wolfe übernimmt die Ermittlungen. Schnell ist klar, dass es sich hier um Opfer von Menschenhändlern handelt. ...

In London werden in einem Laster mit toten Mädchen gefunden. Sie sind im Kühllaster erfroren. Max Wolfe übernimmt die Ermittlungen. Schnell ist klar, dass es sich hier um Opfer von Menschenhändlern handelt. Die Ermittlungen erstrecken sich in alle Richtungen (Prostitution, Schleuserlager,...) und man hat lange keine Idee, wer für den Tod der jungen Frauen verantwortlich ist. Obwohl ich bisher keinen Vorgänger-Roman gelesen hatte, bin ich mit dem Ermittlerteam sofort warm geworden und hatte ein klares Bild vor Augen. Tony Parson hat mich gefangen.

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Veröffentlicht am 28.01.2018

Die Ware Mensch

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Detective Max Wolfe wird zu einem neuen Tatort gerufen, es wurde ein LKW aufgefunden, in dessen Lagerraum zwölf erfrorene Menschen liegen. Schockiert von dem Bild, welches sich den Ermittlern bietet, stellt ...

Detective Max Wolfe wird zu einem neuen Tatort gerufen, es wurde ein LKW aufgefunden, in dessen Lagerraum zwölf erfrorene Menschen liegen. Schockiert von dem Bild, welches sich den Ermittlern bietet, stellt Max Wolfe fest, dass ein Mädchen noch lebt. Sie wird sofort ins Krankenhaus transportiert und die Polizei hofft, wichtige Informationen für die Auflösung dieses Dramas zu bekommen. Alles deutet auf professionellen Menschenschmuggel hin, einem abscheulichen Geschäft, welches aufgrund der großen Gewinnspannen leider immer mehr an Attraktivität für die die Täter gewinnt...

"In eisiger Nacht" ist bereits der vierte Band um Detective Max Wolfe. Ich bin als Quereinsteiger in die Serie gestartet und hatte keinerlei Schwierigkeiten in die Handlung zu finden. Der Autor Tony Parsons erzählt die Geschichte in einem temporeichen und sehr flüssig zu lesenden Schreibstil. Der Hauptprotagonist Max Wolfe wird sehr interessant charakterisiert und sein Privatleben belebt die eigentliche Ermittlungsgeschichte. Mit dem Thema Menschenschmuggel nimmt sich der Autor eines brisanten und leider sehr aktuellen Themas an. Dies gibt dem Kriminalroman eine zusätzliche Tiefe und erzeugte bei mir durch die erschreckend realistische Inszenierung der Tat eine sehr bedrückende und betroffene Stimmung. Die Ermittlungen werden dann aber aus meiner Sicht im Verlauf des Buches zu sehr dramatisiert und wirken stellenweise nicht mehr authentisch. So werden externe Personen bzw. unerfahrene Polizisten in die gefährlichen Ermittlungen involviert, ohne das offensichtliche Risiko abzuwägen. Die Spannung wird aber auf einem hohen Niveau gehalten, und das überraschende Finale war aus meiner Sicht so nicht vorhersehbar.

"In eisiger Nacht" war für mich ein gelungener Start in die Serie um Max Wolfe, konnte aber nicht auf der ganzen Länge überzeugen. Der sehr angenehme Schreibstil und die hohe Spannung lassen mich das Buch aber mit guten vier von fünf Sternen bewerten.

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Veröffentlicht am 28.01.2018

Die menschenverachtenden Methoden der Schleuser

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In eisiger Nacht ist der vierte Band mit Detective Max Wolfe.
In diesem Band geht es um illegale Einwanderer und die unmenschlichen Handlungsweisen der Schleuser.
Mitten in Chinatown/London wird ein Laster ...

In eisiger Nacht ist der vierte Band mit Detective Max Wolfe.
In diesem Band geht es um illegale Einwanderer und die unmenschlichen Handlungsweisen der Schleuser.
Mitten in Chinatown/London wird ein Laster mit 11 erfrorenen Frauen gefunden, die zwölfte ist noch am Leben und von der dreizehnten fehlt jede Spur.

Der Prolog hat mich total mitgenommen. Es war entsetzlich zu lesen wie die Frauen langsam aber sicher qualvoll in dem Laster erfroren sind, lediglich Hana ist noch am Leben, als die Polizei den Laster entdeckt.

Detective Max Wolfe und seine schwangere Kollegin Edie nehmen die Ermittlungen unter der Leitung von DCI Whitestone auf, die sie in sogenannte Clubs, Bordelle und in Flüchtlingslager führen.

Das Privatleben von Max Wolfe kommt in diesem Band für meinen Geschmack etwas zu kurz, seine kleine Tochter Scout und ihr Hund Stan werden nur am Rande erwähnt. Dabei sind gerade diese Abschnitte meist sehr amüsant und lockern das ernste Thema etwas auf.

Da bis auf den spannenden emotionalen Prolog die ganze Handlung aus der Sicht von Max Wolfe geschrieben ist, bleiben alle anderen Protagonisten leider recht blass und man kann als Leser keinen rechten Bezug zu Ihnen aufbauen, sodass man auch nicht mit ihnen mitleiden oder sie wirklich verstehen kann. Das nimmt der Handlung sehr viel an Substanz weg, das finde ich sehr schade.

Was mich auch schon an den Vorgängerromanen gestört hat, wiederholt Tony Parsons leider mit sturer Regelmäßigkeit wieder: Die Polizisten gehen nicht logisch und umsichtig vor, sondern bringen sich immer wieder in gefährliche Situationen, die man als Leser nicht nachvollziehen kann. Das frustriert mich schon ein bisschen.
Die Auflösung hat mich dennoch überrascht und war relativ logisch.

Fazit: Die immer gleichen Fehler in den kopflosen Ermittlungen, der an sich spannenden und aktuellen Themen, verderben mir die Lust am Lesen dieser Krimiserie.

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Veröffentlicht am 27.01.2018

Kriminalroman mit brisanter Thematik aber auch einigen Mängeln

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Ein LKW mit 12 toten Frauen an Bord führt Max Wolfe und seine Kollegen in einen brisanten Fall, der das Team einmal mehr an seine Grenzen bringt.

Dies ist bereits (neben mehreren Kurzgeschichten) Max ...

Ein LKW mit 12 toten Frauen an Bord führt Max Wolfe und seine Kollegen in einen brisanten Fall, der das Team einmal mehr an seine Grenzen bringt.

Dies ist bereits (neben mehreren Kurzgeschichten) Max Wolfes vierter Fall und leider krankt auch er wieder an den bekannten Problemen. Zunächst schien er mir lange Tony Parsons bester Roman zu sein, vor allem der Prolog ist sehr eindringlich geschrieben und emotional berührend. Auch danach bangt und hofft man lange mit oder ist entsetzt. Die Thematik ist brandaktuell und auch die Ermittlungen schienen mir zunächst wesentlich besser zu laufen als in den Vorgängerbänden. Doch spätestens das letzte Drittel hat mich dann wieder enttäuscht. Inkompetenz, Naivität und Dummheit bestimmen wieder die Handlungen der Ermittler, die Gefahren, denen sie ausgesetzt sind, wirken auf mich teilweise aufgesetzt und oft übertrieben, für mich geht das sehr zu Lasten der Spannung, ich ärgere mich eher darüber. Die oben erwähnte Thematik blieb zudem immer mehr auf der Strecke.

Auch die Auflösung will mir nicht so recht gefallen. Zum einen, weil einige Handlungsstränge auf einmal keine Rolle mehr spielen (z. B. was Image angeht), zum anderen, weil zwar vorher (zu) oft mit dem Zaunpfahl gewinkt, der Täter dann aber mehr oder weniger aus dem Ärmel gezogen wird – hier fehlt es wieder an ordentlicher Ermittlungsarbeit. Gar nicht gut finde ich auch, dass Wolfe und seine Kollegen so ohne weiteres im Ausland agieren können, dafür gibt es m. W. Inter- bzw. Europol.

In jeder Rezension zu Parsons Max-Wolfe-Romanen kritisiere ich viel, warum lese ich die Reihe trotzdem weiter? Das liegt u. a. am Privatleben der Ermittler, vor allem dem von Max, an seiner Tochter Scout, an seinem Umgang mit ihr – aber auch daran, dass die Romane bei aller Kritik doch recht spannend sind, sich gut lesen lassen und mich im wesentlichen gut unterhalten. Und bereits jetzt weiß ich, dass ich auch Band 5 lesen werde. Irgendwie hat sich zwischen mir und der Reihe eine Art Hassliebe entwickelt. Die Hoffnung, dass sich die Reihe im Hinblick auf meine Kritikpunkte bessert, sollte ich wohl langsam aufgeben …

Der vierte Roman der Reihe schien mir lange Zeit der beste zu sein, was sich gegen Ende leider wieder relativierte. Die brisante Thematik hat sich leider mehr und mehr verlaufen, hier hätte ich mir mehr Tiefe gewünscht, und die Auflösung mochte mir nicht so recht gefallen, dennoch fühlte ich mich über viele Seiten gepackt und unterhalten und habe mich gefreut, Max und Scout wiederzutreffen. Insgesamt vergebe ich daher 3,5 Sterne.

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Veröffentlicht am 26.01.2018

Brisant, berührend und beängstigend aktuell

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Tony Parsons nimmt sich diesmal der illegalen Einwanderung und deren dramatischen Folgen an, von der wirtschaftlichen zur sexuellen Ausbeutung bis hin zum Tod. Man erlebt im Prolog hautnah mit, wie arme, ...

Tony Parsons nimmt sich diesmal der illegalen Einwanderung und deren dramatischen Folgen an, von der wirtschaftlichen zur sexuellen Ausbeutung bis hin zum Tod. Man erlebt im Prolog hautnah mit, wie arme, hoffnungsvolle Frauen erfrieren, was ich als klaustrophobisch, berührend und erschütternd empfunden habe. Man kann sich tatsächlich vorstellen, dass diese grausige Szene irgendwo Realität ist. Auch nachfolgende Darstellungen zu Flüchtlingscamps und Profiteuren wirken intensiv und dramatisch.
Die gesamte Kriminalgeschichte erleben wir im Bewusstseinshorizont von Detective Max Wolfe. Ich mag ihn richtig gern, denn er ist nicht nur selbstbewusst und geradlinig mit Hang zur Kompetenzüberschreitung, sondern auch loyal, liebevoll und einfühlsam. Es gibt wieder einige der von mir seit jeher geschätzten herzerwärmenden Oasen des Zusammenseins mit seiner 6-jährigen Tochter Scout und seinem Hund Stan. Der Hauptgrund für mich, jeden weiteren Band zu verschlingen. Besonders Scouts Kommentierungen zu ihrem Umfeld wirken reif und gleichzeitig zuckersüß.
Und erneut finde ich es toll, Max‘ Kollegen Pat Whitestone, Edie und Billy sowie andere bereits bekannte Figuren, z. B. die undurchsichtige Ginger, wiederzutreffen. Tony Parsons gelingt es toll, diese Charaktere in jedem Band ein bisschen weiterzuentwickeln und deren private Schicksale teils auch noch in die Kriminalstory einzuflechten. Es war sehr interessant für mich, zu beobachten, wie sich die schwerwiegenden Geschehnisse aus Band 3 auf Pats Verhalten auswirken. In diesem Band 4 kommt Edie eine bedeutende Rolle zu, die bewegend war und mir insofern gefallen hat.
„Kenner“ haben naturgemäß mehr Hintergrundwissen und eine größere emotionale Bindung. Aber es ist nie zu spät, in diese Reihe einzusteigen. Dies wird dadurch vereinfacht, dass es eine überschaubare Anzahl an Figuren gibt und deren Eckdaten in den Erzählverlauf eingeflochten sind.
Die düstere, bedrohliche und kalte Atmosphäre im winterlichen London und Umgebung konnte ich gut nachfühlen. Tony Parsons offenbart sehr viel Kenntnis zu Orten und der sie prägenden Menschengruppen.

Kritikpunkte: Waghalsige Undercover-Einsätze und auf Zufällen und fragwürdigen Eingebungen beruhende Ermittlungserfolge und Fehler, die die Polizei in ein schlechtes Licht stellen, sind sehr präsent. Auch sind die Fährten zu plakativ für meinen Geschmack.
Dass Max den Leser direkt anspricht, gefällt mir grundsätzlich, aber ich hätte dann doch viel darum gegeben, z. B. zeitweise in die Perspektive von Kollege Billy schlüpfen zu dürfen.
Tony Parsons möchte neben dem bereits im Klappentext offensichtlichen gesellschaftlichen Konfliktthema noch ein weiteres einbringen. Ein guter Ansatz. Aber gefühlt wird damit in das letzte Drittel des Buches zu viel Handlung hineingepresst, emotionale Tiefe muss zurückstecken. Es gibt mehrere Momente des gefühlsmäßigen Ausnahmezustands. Diese werden zu schnell abgehakt. Dort hätte ich gern länger verweilt. Ich spürte die brodelnden Emotionen, weiß gleichzeitig, dass Tony Parsons eigentlich noch viel mehr Drama erlebbar machen kann.

Band 4 hat mich erneut super unterhalten, dabei nicht ganz so sehr gefesselt wie mein Favorit „Band 3: Wer Furcht sät“.
Auch wenn der Kriminalfall streckenweise etwas konstruiert wirken mag, sind doch bis zum Schluss große Gefühle und viel Spannung vorhanden. Ich konnte in mehreren Punkten noch überrascht werden.
Die allerletzten Sätze geben einen Ausblick auf Veränderungen in Max‘ Privatleben, der die Fanbasis polarisieren dürfte. Ich bin selbst hin- und hergerissen und warte ungeduldig auf Band 5.

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