Leserunde zu "Marthas Widerstand" von Kerry Drewery

Was wäre, wenn nur noch über Fernsehvotings über Recht gesprochen würde?
Cover-Bild Marthas Widerstand
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Kerry Drewery (Autor)

Marthas Widerstand

Sabine Bhose (Illustrator)

Martha ist des Mordes angeklagt und sitzt in der ersten von sieben Zellen. Sieben Tage lang stimmt das gesamte Volk darüber ab, ob sie freigesprochen oder in die nächste Zelle verlegt wird. Die Zellen werden dabei immer kleiner, genauso wie Marthas Chancen auf einen Freispruch. Denn die Umfragen zeigen, dass der Großteil der Bevölkerung sie sterben sehen will. Doch was wäre, wenn Martha genau darauf spekuliert?

Ein Katz-und-Maus-Spiel beginnt, bei dem es um viel mehr als ein einzelnes Menschenleben geht ...

Timing der Leserunde

  1. Bewerben 12.06.2017 - 02.07.2017
  2. Lesen 31.07.2017 - 27.08.2017
  3. Rezensieren 28.08.2017 - 11.09.2017

Bereits beendet

Teilnehmer

Diskussion und Eindrücke zur Leserunde

Veröffentlicht am 09.09.2017

Mein Monatsthighlight - Rezension Marthas Widerstand

1

Schon das Cover von "Marthas Widerstand" sprach mich sofort an! Es weckte mein Interesse, da es etwas geheimnisvoll wirkt und ein absoluter Blickfang ist. (Und mal ganz nebenbei, findet ihr nicht auch, ...

Schon das Cover von "Marthas Widerstand" sprach mich sofort an! Es weckte mein Interesse, da es etwas geheimnisvoll wirkt und ein absoluter Blickfang ist. (Und mal ganz nebenbei, findet ihr nicht auch, dass die Person auf dem Cover Cara Delevign ähnelt? ;))

Der Einstieg in die Geschichte gefiel mir sehr gut, da Kerry Drewery mitten im Geschehen einsetzt und ich so von Anfang an ans Buch gefesselt wurde! Mit einer Mischung aus Jugendthriller und Liebesroman, der einen kleinen hauch an Rechtswissenschaften enthält, traf sie genau in mein Genre.

Die Idee ein demokratisches Rechtssystem zu schaffen, sprach mich schon auf dem Klappentext an und ich wollte unbedingt wissen, was genau dahinter steckt. Im Buch wird in der Fernsehsendung "Auge um Auge", die zu jedem Prozess ausgestrahlt wird, damit geworben, dass es das fairste Rechtssystem sei und die Zuschauer jederzeit über Televoting, SMS oder die Internetseite für den Angeklagten abstimmen können. Dafür zahlen sie eine Gebühr, dürfen aber so oft sie wollen voten. Das Ergebnis der Anrufe entscheidet dann, ob der Angeklagte hingerichtet oder freigelassen wird.

Mit Martha Honeydew bekommt das Buch eine sehr authentische und starke Protagonistin, die ein sehr schweres Leben hinter sich hat - sie wächst ohne Vater auf, ihre Mutter wurde vor Kurzem umgebracht, ihr Freund Olli für den Mord verantwortlich gemacht und jetzt sitzt sie wegen Mordes an einer der beliebtesten Personen der Nation im Hinrichtungstrakt und bekennt sich für schuldig.

Abwechselnd erzählen Martha, ihr Freund und ihre psychologischen Betreuerin die Geschichte aus der jeweiligen Sichtweise. Zwischendurch gibt es auch Abschnitte, die sich um die Fernsehsendung "Auge um Auge" drehen. Dadurch wird viel Spannung in das Buch gebracht.

Von Anfang bis zum Ende ist das Buch spannend und nach dem Ende hoffe ich sehr, dass es einen zweiten Teil geben wird.

Marthas Widerstand gehört auf jeden Fall zu meinen Monatshighlights und ich kann es euch nur ans Herz legen.

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Veröffentlicht am 08.09.2017

Erschreckende Zukunftsversion

1

Die 16jährige Martha wird verhaftet. Sie hat einen Mord zugegeben und nicht irgendeinen Mord, sie gibt an den stadtbekannten Wohltäter Jackson Paige erschossen zu haben.
Damit wird sie Teil des üblichen ...

Die 16jährige Martha wird verhaftet. Sie hat einen Mord zugegeben und nicht irgendeinen Mord, sie gibt an den stadtbekannten Wohltäter Jackson Paige erschossen zu haben.
Damit wird sie Teil des üblichen Strafverfahrens. Sieben Tage lang wird sie von einer Zelle in die nächste verlegt werden, neugierig von der Öffentlichkeit beobachtet bis sie am siebten Tag in der Todeszelle landet, Sieben Tage lang dürfen alle Bürger per Internet oder Telefonvoting über ihre Schuld abstimmen und damit letztendlich ihr Todesurteil fällen (oder sie eben freisprechen)
Ein Gerichtsverfahren gibt es nicht, keine Staatsanwälte oder Verteidiger, die Öffentlichkeit ist der alleinige Richter. Doch ist dieses System gerecht oder begünstigt es unverhältnismäßig diejenigen, die viel Geld für das teure Voting aufbringen können? Martha stammt aus den „Kratzern“, einer sozial schwachen Gegend, Jackson Paige war sehr reich und ein beliebter Wohltäter.
Marthas sieben Tage werden aus drei Perspektiven erzählt . Marthas Sicht der Dinge, die zudem Einblicke in die Vorgeschichte der Ereignisse gibt, die Sichtweise von Marthas psychologischer Betreuerin Eve, die Zweifel an Marthas Schuld hat und Nachforschungen anstellt und als dritter Blickwinkel dient die tägliche Show „Death is Justice“, die über die Zelleninsassen berichtet,wobei der Fokus natürlich auf Martha liegt. Es gibt vor-Ort-Reportagen, Einblicke in die Zelle(n) Interviews mit Freunden von Matha und Jackson im Studio und natürlich immer den aktuellen Stand der Abstimmung.
Während in der Show nichts davon zu sehen ist, enthüllen Martha und Eve dem Leser Stück für Stück die Vorgeschichte der Ereignisse, doch auch Marthas Leiden in den Zellen wird ausdrucksstark beschrieben.
Durch dieses allmähliche Herantasten an die Hintergründe entsteht ein kontinuierlicher Spannungsbogen. Besonders berührend sind dabei die sehr eindrucksvoll geschilderten Emotionen von Martha, sowohl was die vergangenen Ereignisse betrifft als auch ihr aktuelles Schicksal n den Zellen.
Sehr erschreckend fand ich die Skriptartig ausgeführten täglichen „Death ist Justice“Shows, die an auch jetzt schon vorhandene Formate erinnern, bei denen zwar keine Todesurteile gefällt, aber doch durch Abstimmungen Menschen zu „Prüfungen“gevotet werden, zur Unterhaltung der Zuschauer und zum Leiden der Teilnehmer.
Ein spannender Jugendroman mit einer erschreckenden Zukunftsversion, der zumindest bei mir, unter die Haut ging .

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Veröffentlicht am 08.09.2017

Reality Show entscheidet über Leben oder Tod

1

Kurze Inhaltszusammenfassung:
Die 16jährige Martha wird des Mordes angeklagt und muss sieben Tage lang in sieben unterschiedlichen Todeszellen ausharren bis das Volk per Telefon- und SMS-Voting abstimmt ...

Kurze Inhaltszusammenfassung:
Die 16jährige Martha wird des Mordes angeklagt und muss sieben Tage lang in sieben unterschiedlichen Todeszellen ausharren bis das Volk per Telefon- und SMS-Voting abstimmt ob sie freigelassen oder hingerichtet wird. In der Zwischenzeit versuchen ihre psychologische Betreuerin und einige wenige Verbündete alles erdenklich Mögliche um sie vor dem Tod zu bewahren, doch die Zeit spielt gegen sie.

Meine Meinung:
Das Buch hat mich von Anfang an gefesselt, vor allem weil Martha noch so jung ist und weil die Ungerechtigkeit ihr gegenüber so deutlich spürbar ist. Zuerst war es für mich auch unvorstellbar, dass es in ferner Zukunft einmal eine Reality Show geben wird, bei der über so bedeutungsvolle Themen abgestimmt werden kann, wie in diesem Fall ob Martha hingerichtet wird oder ob sie für unschuldig erklärt wird. Nach dem Austausch in der Diskussionsrunde und nach längerem Überlegen bin ich aber der Meinung, dass es gar nicht so utopisch ist und dass auch heute schon viele Menschen eine Freude daran hätten, wenn sie das Gefühl haben, mitbestimmen zu können. In Marthas Fall ist es noch einmal dramatischer, weil auch das soziale Milieu in dem sie aufgewachsen ist, quasi kein Mitspracherecht hat und im Prinzip wiederum nur wenige Reiche die Entscheidung beeinflussen.
Die Schikanen in den sieben Todeszellen fand ich sehr grausam und auch, dass die psychologische Betreuung durch einen Computer ersetzt wurde ist unmenschlich. Für das Publikum ist es bestimmt eine Bereicherung, wenn die Insassen keine Privatsphäre haben und sie das Gefühl haben, alles zu beobachten und zu steuern. Die Vorstellung, dass dies einmal Realität werden könnte, ist trotzdem furchtbar.
Der Schluss hat mich nicht komplett überzeugt. Ich finde es war wirklich nicht gut geplant und auch unüberlegt, denn am Ende befinden sie sich nicht wirklich in einer besseren Position als am Anfang. Somit sehe ich dem zweiten Teil mit gemischten Gefühlen entgegen.

Mein Fazit:
Der offene Schluss schreit natürlich nach einem zweiten Teil, allerdings bin ich mir noch nicht ganz sicher, ob die Fortsetzung mit den gleichen Personen, in der gleichen Situation und dem gleichen Umfeld wieder so spannend werden kann. Ich lasse mich überraschen!

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Veröffentlicht am 05.09.2017

Leben oder Sterben? Stimmen sie heute ab

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Cover und Klapptext zu "Marthas Widerstand" fand ich von Anfang an interessant, aber nicht so besonders, um es sofort zu kaufen. Dank einer Leserunde bei Lesejury, bei der ich dieses Buch als Rezensionsexemplar ...

Cover und Klapptext zu "Marthas Widerstand" fand ich von Anfang an interessant, aber nicht so besonders, um es sofort zu kaufen. Dank einer Leserunde bei Lesejury, bei der ich dieses Buch als Rezensionsexemplar erhalten habe, konnte ich die Geschichte endlich lesen.

Und was soll ich sagen: Ich fand es großartig.

Leider fällt es mir auch gerade deswegen so schwer, meine Meinung in Worte zu fassen.

Die Geschichte wird in verschiedene Abschnitte unterteilt: Zelle 1 bis 7 und aus verschiedenen Sichten erzählt: unter anderem Martha, Psychologische Betreuung & Death is Justice.


Martha sitzt im Gefängnis und in 7 Tagen wird sie höchstwarscheinlich hingerichtet. Das junge Mädchen hat etwas Unfassbares getan, sie hat eine berühmte und verehrte Persönlichkeit ermordet. "Eiskalt und skrupellos", so sehen es die Medien. Martha hat längst gestanden und eigentlich wäre der Fall damit abgeschlossen. Doch etwas ist seltsam an der Geschichte und Martha schweigt beharrlich. Kaum jemand möchte an ihre Unschuld glauben, doch irgendwann kommen jemanden Zweifel und nicht nur ihr Fall, sondern das gesamte Rechtssystem wird in Frage gestellt.


Dieses "Rechtssystem", man kann es kaum so nennen, hat mich besonders fasziniert und schockiert. Richter wurden abgeschafft, nachdem die falschen Leute freigesprochen wurden. Nun kann jeder über das Schicksal eines Verbrechers entscheiden: Das Volk stimmt ab. Per SMS. Oder per Anruf.

7 Tage hat die Gesellschaft Zeit ihr Urteil zu fällen. 7 Tage, in dem der Täter leiden muss. 7 Tage, 7 verschiedene Zellen, eine schlimmer als die andere. Der einzige Kontakt: eine psychologische Betreuerin.

Dieses System ist mehr als fragwürdig, doch es kommt noch schlimmer:

Die Fernsehshow "Death is justice".

Eigentlich sollte sie Fakten liefern, aber im Grunde wird der Zuschauer nur manipuliert. Es werden Aussagen gekauft, verdreht oder geschnitten. Alles, damit ein Ziel erreicht wird: Die Verurteilung oder Freisprechung einer bestimmten Person.

Als ich dieses Szenen gelesen habe, wurde ich regelmäßig stinksauer. Ich hätte die Moderatorin am liebsten erwürgt. So eine falsche Person... Die Abschnitte waren schlimm für mich zu lesen, aber auch unheimlich wichtig für die Geschichte. Medien können manipulieren ohne dass wir es merken. Ein klarer Beweis.


Man ahnt schon zu Beginn, dass etwas seltsam an Marthas Geschichte ist, doch bis zum Ende muss der Leser warten. Man spekuliert und kombiniert, es bleibt spannend bis zum Schluss.

Das Ende gefiel mir sehr gut, die Ereignisse überschlagen sich, ein Schockmoment jagt den anderen. Ich möchte nichts genaueres verraten, aber ich hoffe, dass es einen zweiten Teil geben wird!


Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung. Ich habe das Buch verschlungen und es hat mich einfach überzeugt. Es ist mir eine Höchstwertung wert ?


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Veröffentlicht am 03.09.2017

>>Leben oder Sterben? SIE entscheiden!<<

1

Klappentext:

"Martha ist des Mordes angeklagt und sitzt in der ersten von sieben Zellen. Sieben Tage lang stimmt das gesamte Volk darüber ab, ob sie freigesprochen oder in die nächste Zelle verlegt wird. ...

Klappentext:

"Martha ist des Mordes angeklagt und sitzt in der ersten von sieben Zellen. Sieben Tage lang stimmt das gesamte Volk darüber ab, ob sie freigesprochen oder in die nächste Zelle verlegt wird. Die Zellen werden dabei immer kleiner, genauso wie Marthas Chancen auf einen Freispruch. Denn die Umfragen zeigen, dass der Großteil der Bevölkerung sie sterben sehen will. Doch was wäre, wenn Martha genau darauf spekuliert?
Ein Katz-und-Maus-Spiel beginnt, bei dem es um viel mehr als ein einzelnes Menschenleben geht."

Meine Meinung:

>LEBEN oder STERBEN? Sie stimmen ab!< Darum geht es, in diesem Buch. Zuschauer der erfolgreichen Sendung "Death is Justice", können über ein Menschenleben entscheiden. Mir hat das Buch wirklich sehr, sehr gut gefallen. Es wird aus verschiedenen Sichtweisen erzählt. Mal aus der Sicht von Martha, mal aus der Sicht von Eve oder sogar aus der Sicht, der Fernsehsendung, bzw der Moderatoren. Ich hatte Anfangs ein wenig Schwierigkeiten, mich an den Schreibstil zu gewöhnen, aber nach und nach las es sich immer besser und ich konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Der Anfang war minimal etwas zu langatmig, doch zur Mitte hin wurde es spannender. Es waren so einige überraschende Wendungen dabei, mit denen man nicht gerechnet hatte. Wobei es bei manchen leicht vorhersehbar war, aber mich persönlich, hatte das nicht gestört.
Die Charaktere, die in dem Buch vorkamen, mochte ich gerne. Bis auf die Moderatorin, der Sendung "Death of Justice". Sie war ein wirklich unsympathischer Charakter. Eve, Marthas psychologische Betreuung im Todestrakt, mochte ich besonders gerne, weil sie sich für Martha eingesetzt hat. Und Martha selbst, mochte ich sehr, weil sie stark ist und bis zum Ende gekämpft hat.
Apropos Ende: das Ende hat mir nur teilweise gut gefallen. Leider ist es viel zu offen und wirft neue Fragen auf, die unbeantwortet bleiben. Das fand ich sehr schade. Deshalb hoffe ich, dass es einen zweiten Teil geben wird. Die Autorin kann und darf uns nicht einfach unwissend lassen. So ein offenes Ende darf nicht unbeantwortet bleiben.
Im Großen und Ganzen hat mir die Geschichte sehr gut gefallen. Eine gelungene Dystopie! Und eine erschreckende Version der Zukunft, die wir hoffentlich so nie erleben werden müssen.

Covergestaltung:

Das Cover zeigt, vermute ich mal, Marthas komplettes Gesicht. Ich persönlich, finde das Cover sehr, sehr schön. Besonders ihre Augen, weil sie so herausstechen. Der Schriftzug des Titels ist wie eingeprägt. Wenn man darüber streicht, spürt man die Prägung. Ich hoffe, das war einigermaßen verständlich. Auch das gefällt mir gut am Cover.

Fazit:

Eine rundum gelungene Dystopie, mit aktuellem Thema und Zukunftsversion, die wir, hoffentlich, nie erleben werden. Absolute Leseempfehlung!

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