Leserunde zu "Rache und Rosenblüte" von Renée Ahdieh

Cover-Bild Rache und Rosenblüte
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Renée Ahdieh (Autor)

Rache und Rosenblüte

Martina M Oepping (Übersetzer)

Shahrzad war gekommen, um den Kalifen zu töten.
Und sie blieb, weil sie ihn liebte.
Doch ein Fluch, so mächtig und dunkel wie eine Wüstennacht, steht ihrer Liebe im Weg.
Nur Shahrzad allein kann ihn brechen, auch wenn das bedeutet, dass sie ihre Liebe womöglich opfern muss.

Timing der Leserunde

  1. Bewerben 26.12.2016 - 29.01.2017
  2. Lesen 20.02.2017 - 19.03.2017
  3. Rezensieren 20.03.2017 - 02.04.2017

Bereits beendet

Teilnehmer

Diskussion und Eindrücke zur Leserunde

Veröffentlicht am 24.03.2017

Ein Märchen aus 1001 Nacht

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Während Chalid in seiner zerstörten Stadt ausharren muss, wurde Sharzad von ihrem besten Freund Tarik zu den Rebellen in die Wüste gebracht, wo sie Unterschlupf findet, und auch ihrer Schwester und ihrem ...

Während Chalid in seiner zerstörten Stadt ausharren muss, wurde Sharzad von ihrem besten Freund Tarik zu den Rebellen in die Wüste gebracht, wo sie Unterschlupf findet, und auch ihrer Schwester und ihrem Vater wieder begegnet. Während Chalid beim Wiederaufbau seiner Stadt hilft und mit den Konsequenzen des Fluches kämpft, versucht Sharzad alles, um einen Weg zu finden, den Fluch zu brechen. Doch schon bald zeigt sich, dass der Fluch nicht ihr einziges Problem ist, denn alle Zeichen stehen auf Krieg…

Die Geschichte aus diesem Buch wird immer wieder aus verschiedenen Perspektiven erzählt. Während die Hauptereignisse erneut Sharzad folgen, nehmen diesmal auch dies Szenen bei Chalid und ihrer Schwester Irsa einen großen Raum ein, ebenso wie ein paar andere, die interessante Einblicke liefern. Ich mochte diesmal vor allem die Szenen mit Irsa, sie war einfach so ein bezaubernder Charakter.

Ebenso wie in Band eins waren die Charaktere in diesem Buch vielfältig und haben mir insgesamt wieder gut gefallen. Schade fand ich, dass Charaktere wie Despina, die im ersten Band doch recht wichtig war, hier nur vergleichsweise kleine Rollen hatte, da sich der Handlungsschauplatz im Großteil aus dem Palast von Ray hinaus in die Wüste verlagert hat. Dafür kamen aber auch neue Charaktere hinzu, wie Sharzads jüngere Schwester Irsa, die mir schnell ans Herz gewachsen ist und aufgrund ihrer starken Entwicklung einer meiner Lieblingscharaktere ist. Natürlich mochte ich auch Sharzad und Chalid weiterhin sehr gern. Schade fand ich, dass es einen weiteren neuen Charakter gab, er zwar sehr spannend war, und super viel Potential hatte, man über ihn allerdings kaum etwas erfahren hat.

Ich liebe Märchen, und auch die Märchen aus 1001 Nacht sind ein kleiner Schatz in meinem Bücherregal. Der erste Band konnte mich mit seinen märchenhaften Details und der doch ganz eigenen Story schon voll in seinen Bann ziehen und auch Band zwei wurde wieder verschlungen. Die verschiedenen Charaktere und die Story sind erneut spannend miteinander verwoben und halten den Leser in Atem. Obwohl es eine kleine Schwäche gab, mit der ich euch natürlich jetzt nicht spoilern werde, war das Buch alles in allem ein toller Abschluss dieser Dilogie.

Was mir auch am zweiten Band wieder positiv aufgefallen ist, ist natürlich der tolle Schreibstil, der einfach eine fesselnde Atmosphäre erzeugt. Man spürt die Hitze der Wüste auf der Haut, oder auch mal die Gefühle der Charaktere. Bei mir floss auf jeden Fall das ein oder andere Tränchen und manchmal habe ich mich vor lauter Spannung kaum getraut, umzublättern.


Fazit

"Rache und Rosenblüte" ist ein toller Abschluss dieses orientalischen Märchens. Ich hatte viel Freue beim Lesen und kann es allen Fans von Märchen, 1001 Nacht und fantastischen Liebesgeschichten wärmstens empfehlen.

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Veröffentlicht am 24.03.2017

Für mich besser als der erste Teil

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Eigentlich war ich vom ersten Teil des Zweiteilers um die Liebe zwischen Sharzad und Chalid nicht so begeistert. Es betraf vor allem die Liebesgeschichte zwischen den beiden, die für mich unrealistisch ...

Eigentlich war ich vom ersten Teil des Zweiteilers um die Liebe zwischen Sharzad und Chalid nicht so begeistert. Es betraf vor allem die Liebesgeschichte zwischen den beiden, die für mich unrealistisch und einfach zu kitschig war. Dennoch war wegen der ganzen Nebenhandlungen neugierig wie es weitergeht.
Die Handlung des zweiten Teils setzt fast nahtlos an den ersten Teil an. Es gibt nur wenige Rückblenden, weshalb es unerlässlich ist, vorher unbedingt den Vorgängerband zu lesen. Sharzad und Chalid sind erst einmal getrennt. Chalid kämpft weiterhin mit seinen Dämonen und versucht Buse zu tun, in dem er die zerstörte Stadt wieder mit aufbaut. Dabei ist ihm keine Arbeit zu schade. Sharzad ist zurück bei ihrer Schwester Irsa. Sie versucht weiterhin alles um Chalid von seinem Fluch zu befreien.
Den ersten Teil des Buches empfand ich als etwas langatmig. Die Zeit hätte genutzt werden können, um z.B. die politischen Hintergründe näher zu erklären, dagegen ging es eher um Rache und Eifersucht. Sharzad handelt dabei wie immer unbesonnen und egoistisch. Dann kamen neue Charaktere dazu, die das Ganze für mich interessanter und mystischer. Leider verpasst die Autorin die Chance auf diesen neuen Handlungsstrang bis zum Ende durchzuziehen. Er verläuft sich am Ende leider wie so vieles. Denn das Ende kommt schnell und ist auch richtig spannend. Aber viele interessante Aspekte der Geschichte wurden sehr kurz oder gar nicht abgehandelt. Ich hatte das Gefühl, die Autorin wollte fertig werden. Bei dieser Reihe hätte ein dritter Teil gut getan, denn die Story, vor allem der stärker gewordene magische Teil, hätte es hergegeben. Und so wurde ich am Ende von dem schnellen Ende doch enttäuscht.
Dennoch hat mir das Buch gut gefallen, was vor allem an den interessanten Nebencharakteren lag, die ich sehr viel besser fand als Sharzad, die mir persönlich einfach auf die Nerven ging. Aber auch am Erzählstil der Autorin, denn sie erschuf für mich wirklich 1001 Nacht mit seinen Düften und der Magie. Die Zeltstadt in der Wüste, der Palast, ich konnte mir alles wunderbar vorstellen und war mitten drin. Schade, dass die Reihe jetzt beendet ist.

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Veröffentlicht am 23.03.2017

Deutlich schwächer als Band 1 "Zorn und Morgenröte"

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Wer sich besser in der Welt der Jugendbücher auskennt, weiß, dass "Zorn und Morgenröte" eine Geschichte ist, die stark polarisiert. Viele Leser fanden sie viel zu kompliziert und langatmig, aber ich zähle ...

Wer sich besser in der Welt der Jugendbücher auskennt, weiß, dass "Zorn und Morgenröte" eine Geschichte ist, die stark polarisiert. Viele Leser fanden sie viel zu kompliziert und langatmig, aber ich zähle nicht zu dieser Sparte. Ganz im Gegenteil, ich war nach 100 Seiten komplett überzeugt, konnte das orientalische Feeling genießen und habe 5 Sterne vergeben. An dieser Stelle würde ich gerne behaupten, dass es mir neun Monate später mit der Fortsetzung genauso erging - aber das wäre gelogen. Ich habe erwartet, dass der Einstieg schwer wird, aber ich habe nicht damit gerechnet, dass er sich so unglaublich lang ziehen wird. Nicht nur, dass während des gesamten ersten Drittels rein gar nichts passiert, es gibt auch einfach keine Erinnerungsstützen. Wenn Autoren entscheiden, eine Reihe zu schreiben, müssen sie die Bücher entweder kurz hintereinander veröffentlichen oder Rückblicke einbauen. Renée Ahdieh konnte leider keine dieser beiden Aufgaben bewältigen und so hat es mich wirklich Überwindung gekostet, dass Buch nicht vorzeitig abzubrechen.

Nachdem die erste Hälfte also wirklich holprig war, entdeckte ich endlich das Licht am Ende des Tunnel:. Sharzad vertraut sich ihrer Schwester Irsa an, kurz darauf kommt es zu einem phänomenalen Zusammentreffen aller wichtigen Charaktere, wobei einer von ihnen schwer verletzt wird. Das Eis war endlich gebrochen, es kam Spannung auf und ich verspürte den Drang, weiterlesen zu wollen - und das hat sich zum Glück bis zum Ende des Buches nicht wieder geändert. Ganz besonders habe ich mich darüber gefreut, dass Shazi ihre Magie trainiert und der Fantasyanteil mehr Platz einnimmt.
Am Ende wird es dann so richtig dramatisch und ich musste meinen Tränen mehr als einmal freien Lauf lassen. Auch wenn es zu einer ungewohnten Problemverlagerung kommt und plötzlich nicht mehr der Fluch den "Feind" darstellt, empfand ich die letzten Kapitel als durchaus würdig. Sie sind sehr passend, besonders für eine Reihe, bei der so viel Wert auf Emotionen wie Wut und Rache gelegt wird.

Beim Schreibstiel bin ich ebenfalls zweigeteilter Meinung: Einerseits mag ich die verschiedenen Erzählperspektiven, denn so konnte ich die inneren Konflikte jedes Protagonisten mitverfolgen. Besonders die Monologe von Tarik sind total genial, denn sie zeigen, wie scheiße sich ein Nebencharakter fühlen kann, obwohl sich die Hauptgeschichte eines Buches positiv entwickelt. Außerdem würde ich seine Gedankengänge als sehr anspruchsvoll, metaphorisch und bildgewaltig beschreiben, was andererseits aber auch ablenkend wirken kann. Manchmal hatte ich das Gefühl, dass sich Renéeh Ahdieh selbst noch nicht entschieden hat, was sie eigentlich erzählen möchte und deshalb versucht, die Seiten mit schönen, aber leeren Worten zu füllen. So kam der wirkliche Inhalt nicht bei mir an und ich musste Abschnitte mehrmals lesen und verstand trotzdem nicht alles. Auch die Kulisse ist nicht ganz so überzeugend wie in Band 1, da eine Wüste nun mal nicht so viel Schönheit und Abwechslung bietet wie ein Khalifenpalast.

Im Gegensatz dazu möchte ich aber unbedingt die Entwicklung der Charaktere loben. Shazi und Charzad sind erwachsen geworden, kümmern sich nun rührend umeinander und übernehmen Verantwortung. Es gibt eine leichte Annäherung zwischen Chalid und Tarik, die aber keinesfalls zu übertrieben ist. Ihre Dynamik liegt genau in der Mitte zwischen Hass und Akzeptanz, was zu der berühmt-berüchtigte "Ruhe vor dem Sturm"-Atmosphäre beiträgt. Außerdem war ich wirklich begeistert, Shazis Familie kennenlernen zu dürfen, da in Band 1 ständig über sie geredet wird. Besonders Irsa entwickelte sich zu einer meiner Lieblingsprotagonisten, wenn nicht sogar zu der Lieblingsprotagonistin.

Fazit:
Wer den ersten Band "Zorn und Morgenröte" schon nicht mochte, sollte von diesem Buch unbedingt die Finger lassen. Die verwirrenden Beziehungen und der anspruchsvolle Schreibstil treten noch mehr in den Vordergrund und verhindern den Lesespaß über die gesamte erste Hälfte. Danach wird das Buch von Seite zu Seite besser, aber auch das dramatische und emotionale Finale kann nicht alles wieder ausbügeln. Ich behalte die bittersüße Liebesgeschichte zwischen Sharzad und Chalid im Orient als sehr positiv in Erinnerung, aber werde diese Reihe wohl nie wieder lesen.

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Veröffentlicht am 23.03.2017

Auf der Suche nach der Lösung...

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Kurzbeschreibung
Shahrzad ist nach ihrer Flucht von Chalid in einem Zeltlager angekommen, wo nicht nur ihre Familie und sie versorgt wird, sondern wo die Menschen im Zeltlager alle gegen Chalid sind und ...


Kurzbeschreibung
Shahrzad ist nach ihrer Flucht von Chalid in einem Zeltlager angekommen, wo nicht nur ihre Familie und sie versorgt wird, sondern wo die Menschen im Zeltlager alle gegen Chalid sind und ihn am liebsten Tod sehen würden.
Shazi weiß das und doch liebt sie ihn unerschütterlich und versucht einen Plan zu schmieden wie sie ihren geliebten von seinem Fluch befreien kann.
Dabei muss sie feststellen dass ihr guter Freund aus längst vergangener Zeit wie es scheint, sie immer noch liebt und ihr bei dieser Aufgabe nicht helfen wird. Zu groß ist sein Ehrgefühl und die Liebe zu Shazi die er für sich selbst begehrt.

Ein Kampf gegen die Zeit beginnt, in der Shazi einen gefährlichen Weg gehen muss...



Cover
Das Cover ist wie schon beim ersten ein gelungener Eyecatcher und überzeugt mit der Dynamik der Farben wie auch dem fragenden Blick einer Frau, die man zur Hälfte nur sieht. Der Titel passt zu dem zweiten Band mehr als Hervorragend und macht Lust gleich mal rein zu schnuppern.?


Schreibstil
Die Autorin Renee Ahdieh hat einen flüssigen Schreibstil, der mich bildhaft wieder mitgenommen hat zu Shazi und ihrer Familie und ihren Freunden, wie auch zu ihren Feinden. Man erlebt wie verschiedene Handlungsstränge zu einem Ganzen großen verwoben werden, der mich leider in der Fortsetzung nicht ganz so gut fesseln konnte wie beim ersten Band.
Denn trotz der unerwarteten Wendungen, war ich nicht so vertieft in der Suche nach einer Lösung des Fluches und teilweise konnte ich manche Handlungsstränge leider gar nicht nachempfinden. So das ich sagen muss, es ist eine Gute Fortsetzung, wenn auch leider nicht so fantastisch wie der Einstieg.

Meinung
Auf der Suche nach der Lösung...

Genau da befindet sich Shahrzad al- Haizuran, die sich mitten im Zeltlager von Omar befindet. Denn der gewährt ihr und ihrer Familie Zuflucht, was bei dem Gerücht und der Tatsache nicht gerade so einfach ist.
Zu viele hegen einen Hass auf Chalid und da Shazi die Herrscherin von Chorasan ist und die Kalifin und Chalids Frau ist sie nicht wirklich in Sicherheit. Denn auch Fedajin Mörder halten sich darunter auf.

Tarik und Rahim versuchen sie zwar zu beschützen, aber zu eng sind die Gefühle von Tarik noch für Shazi die sie nicht erwidern kann und der Hass überwiegt bei ihm.
In der Zwischenzeit hat Chalid alle Hände voll zu tun, die Stadt wieder aufzubauen und vermisst Shazi. Er versucht mehr herauszufinden.

Aber auch Irsa Shazis Schwester ist in Gefahr wie auch der Rest der Familie. Shazi hat deshalb nicht nur eine Idee, sondern muss dieser auch auf den Grund gehen in Form eines fliegenden Teppichs und Antworten von einem gewissen Musa.
Denn nur wenn sie den Fluch endlich brechen kann, kann Ruhe einkehren. Denn dieser Konflikt spitzt sich immer mehr zu.

Ihr merkt hier sind mehrere aktive brenzlige Situationen, die auf die beiden Liebenden zukommen und denen sie sich stellen müssen, dabei sind sie nicht nur auf sich selbst gestellt.

Fazit
Sehr empfehlenswert!!!
Kann die Rache der Vergebung weichen...

Die Reihenfolge
- Zorn und Morgenröte
- Rache und Rosenblüte


4 von 5 Sternen

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Veröffentlicht am 22.03.2017

Nicht den Abschluss, den ich erwartet hätte, aber doch ein solides Buch

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Meinung
Zu allererst möchte ich sagen, wie froh ich bin, den ersten Teil unmittelbar vor der Fortsetzung gelesen zu haben. Allen, die diese Reihe noch nicht begonnen haben, aber es vorhaben, kann ich nur ...

Meinung
Zu allererst möchte ich sagen, wie froh ich bin, den ersten Teil unmittelbar vor der Fortsetzung gelesen zu haben. Allen, die diese Reihe noch nicht begonnen haben, aber es vorhaben, kann ich nur raten, beide Bände direkt hintereinander zu lesen. Das macht es um einiges leichter, die Charaktere an ihren Namen zu erkennen, sich an Familienverhältnisse und Freundschaften zu erinnern und die Handlung in ihrer Gesamtheit zu verstehen – denn es kann manchmal schon ein wenig kompliziert werden.

Ansonsten war ich natürlich sehr gespannt, wie "Rache und Rosenblüte" den absolut empfehlenswerten ersten Teil zu Ende und die Reihe abschließen würde. Im Großen und Ganzen war ich mir bei der Bewertung des Buches auch lange sehr unsicher. "Rache und Rosenblüte" ist für sich alleine genommen sicher ein großartiges Buch. Die Autorin vereint viele spannende Elemente mit hoch emotionalen Reaktionen. Damit meine ich nicht zwangsläufig traurige Momente – aber ja, die gab es auch. An einer Stelle habe ich fast Rotz und Wasser geheult, weil mich die Situation so berührt und mitgenommen hat und für mich auch unerwartet kam. Aber es gibt auch viele Szenen, die wütend machen, die an verschiedenen Charakteren zweifeln lassen (bei mir war es Tarik), aber auch Stellen, die mich ungläubig zurückgelassen haben.

Enttäuschend war für mich der zweite Band aber im Hinblick auf den ersten Teil. Mir persönlich hat etwas gefehlt; etwas, was die beiden Bücher eindeutig miteinander verbindet. Hat in "Zorn und Morgenröte" doch die Hinrichtung der Frauen und der widerliche König den Hauptinhalt ausgemacht, hat die Autorin dies in "Rache und Rosenblüte" komplett aus dem Fokus verloren. Viele Aspekte, die im ersten Teil eine große Rolle gespielt haben, wurde nicht mal aufgegriffen, also auch nicht erklärt oder weitergeführt. Zum Beispiel Chalids Handeln, was in "Zorn und Morgenröte" groß hinterfragt und erklärt wurde, die Gründe für seine Taten und auch deren Auswirkungen kamen kaum noch zur Sprache. Meine Erwarungen diesbezüglich wurden leider nicht wirklich erfüllt – viel zu viele Fragen haben sich während des Lesens bei mir aufgetan, die in einem Abschlussband meiner Meinung nach hätten thematisiert und beantwortet werden müssen.

Ebenso wenig überzeugend fand ich dieses Mal die Chemie zwischen Shazi und Chalid. Was zum einen natürlich daran lag, dass es weniger Szenen mit den beiden zusammen gab, zum anderen, dass die Liebesgeschichte diesmal nicht im Vordergrund steht. Trotzdem war es mir zu wenig, auch im Hinblick auf die Endszene, die zwar schön und befriedigend war, mich jedoch nicht wirklich vom Hocker reißen konnte.

Um das Buch nicht vollkommen schlecht zu reden, denn das war es ja auch nicht, kommen wir zu einem sehr positiven Punkt: die Charaktere. Während viele Figuren im ersten Teil die Geschichte durch ihre Anwesenheit schlicht nur ergänzt haben, nehmen einige von ihnen einen besonderen Teil ein, entwickeln sich und haben sehr viele schöne und eigene Szenen. Während Shazi und Chalid immer noch meine Lieblingscharaktere der Dilogie sind, haben mich dieses Mal auch Shazis Schwester Irsa und Tariks bester Freund Rahim überrascht; auch Shazis Magd Despina sollte an dieser Stelle nicht unerwähnt bleiben. Sie allen haben ihre eigenen Verstrickungen in der Geschichte und geben ihr somit unerwartete Wendungen, einen emotianalen Touch und viel persönlichere Einblicke.

Angesprochen hat mich dieses Mal auch wieder der Schreibstil von Renée Ahdieh (vom Cover mal abgesehen: es ist wieder traumhaft!). Die Autorin hat es wieder einmal geschafft, mir eine vollkommen fremde Welt vorzustellen und mich in ein atemberaubendes 1001-Nacht-Setting zu entführen. Deswegen hoffe ich, in der Zukunft noch mehr von ihr lesen zu können.

Hier noch ein Tipp: Für alle, die es noch nicht wissen – neben den zwei Hauptbänden sind noch drei eShorts erschienen (zwei davon sind kostenlos). Vielleicht trösten die euch über das Ende der Dilogie hinweg.

Fazit
Trotz eines relativen guten, durchdachten und logischen Plots hat es die Autorin nicht geschafft, eine überzeugende Brücke zwischen den beiden Bänden zu bauen. Auch wenn es nicht ganz der Abschluss ist, den ich mir gewünscht hätte, kann ich euch das Buch trotzdem empfehlen. Denn es ist nicht nur gut und spannend erzählt, sondern glänzt vor allem durch die tollen und ausgearbeiteten Charaktere, unerwartete Wendungen und teilweise sehr dynamische Entwicklungen.
[3,5 Sterne]

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