Leserunde zu "Bluthaus" von Romy Fölck

Es gibt Verbrechen, die man nie vergisst. Eines davon geschah in diesem Haus.
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Mit Autoren-Begleitung
Romy Fölck (Autor)

Bluthaus

Kriminalroman

Nach ihrem letzten Fall erholt sich Frida Paulsen in der Elbmarsch, als sie der Hilferuf ihrer alten Freundin Jo erreicht. Vergangene Nacht fand diese in der Marsch die Leiche einer Frau und ist nun überzeugt, dass man sie des Mordes verdächtigt. Kurz darauf verschwindet Jo spurlos. Besorgt begibt sich Frida auf die Suche nach ihrer Freundin. Die Spur führt auf die Halbinsel Holnis zu einem einsam gelegenen Haus, das die Inselbewohner nur das Bluthus nennen. Vor vielen Jahren wurde dort eine Familie grausam hingerichtet - den Täter hat man nie gefunden ...

Timing der Leserunde

  1. Bewerben 25.07.2018 - 21.08.2018
  2. Lesen 05.09.2018 - 25.09.2018
  3. Rezensieren 26.09.2018 - 09.10.2018

Bereits beendet

Teilnehmer

Diskussion und Eindrücke zur Leserunde

Veröffentlicht am 26.09.2018

Sehr spannender Roman mit Schwächen

2

1997 wird eine Familie ermordet, nur die Tochter kann entkommen. Was ist aus ihr geworden?

Bjarne Haverkorn ist noch nicht lange zurück bei der Mordkommission, als er zu einer Leiche gerufen wird. Eine ...

1997 wird eine Familie ermordet, nur die Tochter kann entkommen. Was ist aus ihr geworden?

Bjarne Haverkorn ist noch nicht lange zurück bei der Mordkommission, als er zu einer Leiche gerufen wird. Eine junge Frau hatte die Tote noch lebend gefunden, konnte sie aber nicht mehr retten. Die Tote, Catrin Conradi, wurde eindeutig ermordet, und wie sich herausstellt, hat sie früher für das BKA gearbeitet, liegt hier das Motiv?

Auch Haverkorns Privatleben ist derzeit nicht einfach, seine Frau ist noch in der Klinik, als er eine überraschende Nachricht erhält, die sein Leben auf den Kopf stellt.

Frida Paulsen hat sich auf den Hof ihrer Eltern zurückgezogen, sie braucht Abstand und Ruhe, um sich klar zu werden, wie ihr Leben weitergehen soll. Da erhält sie einen Anruf ihrer (Schul)Freundin Jo. Jo hat eine Leiche gefunden und nun Angst, dass man sie verdächtigen könnte. Und dann ist Jo auf einmal verschwunden.

Wer „Totenweg“ kennt, kennt die Protagonisten bereits, und freut sich, sie hier wiederzutreffen und zu erfahren, wie es ihnen seit den damaligen Geschehnissen ergangen ist. Wer den Vorgängerband noch nicht gelesen hat, kann dem Roman dennoch problemlos folgen. Die Autorin hat es gut verstanden, die Ereignisse ausreichend zu integrieren, ohne zu spoilern.

Der Roman ist sehr spannend, zumindest die beiden ersten Drittel konnten mich fesseln und machten den Roman für mich zum Pageturner, vor allem auch, weil man als Leser wunderbar miträtseln kann. Wo ist die Tochter der ermordeten Familie abgeblieben? Warum wurde Catrin Conradi gerade jetzt ermordet? Warum ist Jo verschwunden? Erzählt wird flüssig und bildreich, die Emotionen und Gedanken der Charaktere kommen gut zum Ausdruck. Die Ereignisse im Jahr 1997 werden in Rückblenden nach und nach erzählt, das beantwortet manche Frage, schafft aber auch immer wieder neue.

Mit dem letzten Drittel kam bei mir leider die Ernüchterung. Ich kann es einfach immer weniger leiden, wenn künstlich Spannung erzeugt wird, weil ein Protagonist in Gefahr gerät. Romy Fölck hat meiner Meinung nach hier mit Drama übertrieben, zumal auch in Haverkorns Privatleben die Damatik so überhand nimmt, dass er sich kaum auf den Fall konzentrieren kann. Für mich litt darunter die Spannung anstatt sie zu erhöhen.

Die Auflösung ist okay, allerdings hätte ich mir gewünscht, dass sie eher durch Ermittlungsarbeit denn durch Zufälle gelingt, mir scheint auch nicht alles ganz logisch zusammenzupassen.

Dennoch, der Roman hat mich über weite Strecken gut unterhalten, ich bin emotional involviert gewesen und möchte auf jeden Fall wissen, wie es mit Bjarne und Frida weitergehen wird. Knapp 4 Sterne und eine Leseempfehlung gibt es daher von mir.

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Veröffentlicht am 26.09.2018

Ein spannender Regionalkrimi mit viel Atmosphäre und überzeugenden Charakteren

2

Meine Meinung:
„Bluthaus“ ist nach „Totenweg“ der zweite Regionalkrimi aus der Elbmarsch von Romy Fölck. Obwohl ich den ersten Band noch (!) nicht kenne, hatte ich keinerlei Schwierigkeiten, in die Geschichte ...

Meine Meinung:
„Bluthaus“ ist nach „Totenweg“ der zweite Regionalkrimi aus der Elbmarsch von Romy Fölck. Obwohl ich den ersten Band noch (!) nicht kenne, hatte ich keinerlei Schwierigkeiten, in die Geschichte hineinzufinden. Schon der Prolog sorgt für das richtige Krimi-Feeling und eine latent bedrohliche Atmosphäre. Im Folgenden entspinnt sich nach dem Auffinden einer Frauenleiche an einem verlassenen und abgelegenen Gehöft in den Weiten der Elbmarsch ein klassischer „who dun it“-Krimiplot. Geschickt verwebt Romy Fölck zwei Handlungsstränge in zwei Zeitebenen und lässt den Leser dabei rätseln, wie diese beiden Fälle zusammenhängen könnten. Nach und nach werden dabei weitere Charaktere eingeführt, die einen bunten Strauß potenzieller Verdächtiger ergeben. Man merkt hierbei schnell, dass die Autorin ein Händchen für ausgearbeitete und plastische Charaktere hat, auch abseits der Protagonisten. Neben dem herausfordernden Fall hält die Geschichte aber auch ganz persönliche Themen für das ungleiche Ermittlerpaar Frida Paulsen und Bjarne Haverkorn bereit, die die beiden sehr menschlich und glaubwürdig erscheinen lassen und stellenweise durchaus auf die Ermittlungsarbeiten abstrahlen. Diese gelungene Verknüpfung von Fall und persönlichem Background hat mir persönlich sehr gut gefallen, Romy Fölck hat für meinen Geschmack genau die richtige Balance zwischen den Ermittlungen und bewegendem Privatleben der Protagonisten gefunden.

Der Spannungsbogen dieser Geschichte war für mein Empfinden vom Beginn an bis zum Finale durchweg intakt, wenn auch in alternierender Intensität. Am Ende kreiert Romy Fölck ein spannendes und dramatisches Finale, das mich auf den letzten Seiten in Atem gehalten hat. Die Auflösung ist in sich rund und im Nachhinein in Summe auch schlüssig. Hier handeln zwar nicht alle Charaktere stets nachvollziehbar und besonnen, aber genau so ist das doch im wahren Leben auch, oder?

FAZIT:
Spannend, persönlich und atmosphärisch - Eine absolute Leseempfehlung für alle Krimi-Fans!

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