Das Finkenmädchen
Nach einer schlimmen Tat sitzt eine junge Frau im Gefängnis und fiebert ihrer Entlassung entgegen. Doch dann gerät ihr bisheriges Leben aus den Fugen, denn eine neue Insassin ist auf den Weg. Und die zwei ...
Nach einer schlimmen Tat sitzt eine junge Frau im Gefängnis und fiebert ihrer Entlassung entgegen. Doch dann gerät ihr bisheriges Leben aus den Fugen, denn eine neue Insassin ist auf den Weg. Und die zwei kennen sich. Von früher. Haben eine gemeinsame Geschichte... Und plötzlich sind da nur noch Rachegedanken. Wie man sich an dieser Person rächen kann, die ihre Kindheit zerstört hat.
Nach einem ersten Blick auf das Cover habe ich an eine eher ruhige Story gedacht, doch da habe ich mich gewaltig getäuscht. HInter diesem doch farbenfrohen und lieb gestalteten Cover verbirgt sich eine unglaubliche Geschichte, die man so nicht erwartet hätte. Es geht um ein Thema, was noch immer Schlagzeilen macht und zu oft tot geschwiegen wird. Kindesmissbrauch.
Die Autorin hat es geschafft, dieses sehr ernste Thema so aufzuteilen, dass man sich sowohl in das Opfer, als auch in die Angehörigen der Täter hinein zu denken. Und plötzlich hat man nicht nur die Ansicht der Opfer vor sich, sondern auch die Meinung der Anderen. Und man merkt, dass es nicht nur für die Opfer eine schlimme Tat ist.
Schon nach kurzer Zeit wird erklärt, wieso sich die Autorin diesen Titel und dieses Cover für das Buch ausgesucht hat. Nach dieser Beschreibung finde ich es doch sehr Personenbezogen. Aber als Leser kann man nicht sofort erahnen, worum es in diesem Buch geht. Mich hat es nun allerdings nicht gestört.
Ich fand dieses Buch von Anfang bis Ende richtig spannend, weil man nicht sofort alle Informationen vor die Nase gesetzt bekam, sondern es wirklich Stück für Stück ans Licht kam. Was ich einfach grandios fand, dass von Kapitel zu KApitel die Personen gewechselt haben. Am Anfang kam man da noch ziemlich durcheinander, aber die Autorin hat es geschafft, zwei völlig verschiedene Personen darzustellen. Auch von der Gedankensweise.
Man merkt schon beim Lesen den Unterschied zwischen Birdy und Rose, das hat die Autorin super hinbekommen.
Ich hatte wirklich meine Schwierigkeiten, dass Buch aus der Hand zu legen. Ich für meinen Teil wollte immer sofort wissen, wie es weitergeht. Es hat während des Lesens stark zum Nachdenken angeregt. Die Kernaussage dieses Buches war eindeutig, dass man selbst dem schwächsten Mitglied einer Menschenkette Beachtung schenken muss. Man muss Kindern zuhören und sie auch ernst nehmen.
Selbst jetzt, wo ich das Buch schon länger zur Seite gelegt habe, muss ich noch viel darüber nachdenken. Ich kann es auf jeden Fall weiter empfehlen und werde es auch tun.
Ein Buch mit Suchtfaktor, eindeutig.