Leserunde zu "Der rote Swimmingpool" von Natalie Buchholz

Unsere erste gemeinsame Leserunde mit dem Hanser Verlag
Cover-Bild Der rote Swimmingpool
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Mit Autoren-Begleitung
Natalie Buchholz (Autor)

Der rote Swimmingpool

Roman

Adams Mutter ist schön und wird von allen bewundert, sein Vater ist lebenshungrig und erfolgreich. Nichts kann sie trennen, denkt Adam, der kein Kind mehr ist und noch kein Mann. Bis es dann doch passiert: Sein Vater verschwindet ohne ein Wort. Seine Mutter sagt ihm nicht, was los ist. Und Adam tut etwas, das er besser gelassen hätte. Leichtfüßig und mit großer Wärme erzählt Natalie Buchholz in ihrem Debütroman von einer Vorzeigefamilie, die sich selbst zerstört. Sie erzählt, wie eine große Liebe zerbricht und eine neue beginnt. Denn während Adam versteht, dass nichts im Leben perfekt ist, kommt der Sommer und mit ihm das Mädchen, das ihn dazu bringt, sich endlich auf seinen eigenen Weg zu machen.

Timing der Leserunde

  1. Bewerben 02.04.2018 - 22.04.2018
  2. Lesen 07.05.2018 - 27.05.2018
  3. Rezensieren 28.05.2018 - 10.06.2018

Bereits beendet

Schlagworte

21. Jahrhundert Deutschsprachige Literatur Erwachsenwerden Familie Jugend Liebesgeschichten Mutter Trennung Vater Auerhaus Bov Bjerg Debüt Debütroman Der Pfau Deutsch Eltern Erste Liebe Isabel Bogdan Kindheit Liebe Sommer Zuhause

Teilnehmer

Diskussion und Eindrücke zur Leserunde

Veröffentlicht am 28.05.2018

Der rote Swimmingpool

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Adam ist siebzehn Jahre und lebt gemeinsam mit seiner allseits bewunderten Mutter und dem lebensfrohem Vater in einem Haus. Sie wirken wie eine glückliche Familie, doch dieses Bild trügt. Adams Vater verschwindet ...

Adam ist siebzehn Jahre und lebt gemeinsam mit seiner allseits bewunderten Mutter und dem lebensfrohem Vater in einem Haus. Sie wirken wie eine glückliche Familie, doch dieses Bild trügt. Adams Vater verschwindet und bricht den Kontakt zu seinem Sohn ab. Die Mutter sagt Adam nicht was dahinter steckt. In seiner Verzweiflung begeht Adam eine große Dummheit. Und dann kommt der Sommer und mit ihm ein Mädchen, das Adams bisheriges Leben auf den Kopf stellt.

Natalie Buchholz Schreibstil ist einfach und sehr flüssig. Dadurch erscheint der Roman äußerst kurzweilig und lässt sich schnell lesen. Ich konnte sofort in die Handlung einsteigen und ihr ohne Probleme bis zum Ende folgen. Die Handlung wird mithilfe von zwei Handlungssträngen (Gegenwart und Vergangenheit) erzählt. Dies macht das Buch besonders fesselnd, da sich einige Zusammenhänge erst nach und nach erklären. Ich hatte zu keiner Zeit Probleme mit den unterschiedlichen Handlungssträngen und den Zeitsprüngen. Mein Lesefluss wurde dadurch in keinster Weise beeinträchtigt. Mein einziger Kritikpunkt ist der Mittelteil. Dieser war mir persönlich etwas zu langatmig. Der Anfang und das Ende des Buches hingegen konnten mich komplett fesseln und mitreißen.

Die einzelnen Charaktere sind authentisch und vielschichtig. Einige Verhaltensweisen der Protagonisten kann man beim Lesen nicht sofort nachvollziehen. Im Laufe des Buches werden allerdings die Motive und Beweggründe aufgezeigt. Dies hat bei mir den besonderen Reiz dieses Buches ausgemacht. Dennoch konnte ich auch mit dem Schluss des Buches Evas egoistischem und selbstsüchtigem Handeln nichts abgewinnen.

„Der rote Swimmingpool“ ist ein gelungener Roman, der den selbstverschuldeten Zerfall einer vermeintlich glücklichen Vorzeigefamilie beschreibt. Natalie Buchholz hat die Thematik wirklich gelungen und nachvollziehbar dargestellt. Ich werde auch in Zukunft gerne zu Büchern der Autorin greifen.

FAZIT:
„Der rote Swimmingpool“ ist ein lesenswerter Roman, der sowohl durch eine gelungene Handlung als auch authentischen Protagonisten überzeugen kann. Da mir persönlich im Mittelteil etwas zu wenig passiert ist und sich die Handlung dadurch etwas gezogen hat, vergebe ich 4 Sterne!

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Veröffentlicht am 28.05.2018

"Tabula rasa"

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Der Roman "Der rote Swimmingpool" umfasst ca. 283 Seiten auf 43 Kapiteln.

Kurzer Plot:

Einen 15 m langen Swimmingpool, mit roten Kacheln, hatte Adams Vater Wiktor für seine Mutter Lorraine bauen lassen. ...

Der Roman "Der rote Swimmingpool" umfasst ca. 283 Seiten auf 43 Kapiteln.

Kurzer Plot:

Einen 15 m langen Swimmingpool, mit roten Kacheln, hatte Adams Vater Wiktor für seine Mutter Lorraine bauen lassen. Sie war "die Königin der Mütter"...

Adam ist jetzt fast 18 Jahre alt, und denkt zurück... Er leistet Sozialstunden ab, dabei betreut er auch die "alte Schedel". Tina, die Urenkelin der alten Schedel, gefällt Adam auf Anhieb und die beiden lernen sich näher kennen.

Im Laufe der Handlung erfährt der Leser, warum Adam Sozialstunden abbauen muss.

Die so perfekte Ehe seiner Eltern Lorraine und Wiktor existiert nicht mehr. Lorraine, eine Französin, ist nach der Scheidung zurück nach Frankreich gegangen, um sich ein neues Leben aufzubauen. Wenn Adam nach dem Grund der Scheidung fragt, äußert Lorraine sich nur sehr wage... "Tabula rasa".

Adams Vater Wiktor bewohnt das ehemalige Familienhaus mit seiner neuen Freundin Steffi, und deren zwei kleinen Töchter, weiter.

Für Adam ist das alles nur sehr schwer zu verstehen. Seine Eltern helfen nicht bei der Verarbeitung, und bleiben ihm Erklärungen schuldig. Adam selbst wohnt jetzt in einer WG, unweit vom "alten Elternhaus".

Adam sucht "Halt und Unterstützung" bei Tina. Doch wird sie ihn auch noch sehen wollen, wenn sie erfährt, weshalb Adam Sozialstunden ableisten muss?

Mein Fazit:

Der Debütroman von Natalie Buchholz hat einen sehr guten, flüssigen und angenehmen Schreibstil.

Die Geschichte ist gut erzählt, und die zwei unterschiedlichen Zeitebenen helfen dem Leser, die einzelnen Protagonisten mit der Zeit, besser zu verstehen.

Ein Roman über das Erwachsen werden, und über die Tatsache, dass auch Eltern nicht perfekt sind.


4. Sterne!

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Veröffentlicht am 28.05.2018

Tiefgründig, ergreifend, gelungen

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„Der rote Swimmingpool“ ist der gelungene Debütroman von der Autorin Natalie Buchholz.

Sie erzählt die Geschichte von dem 17-jährigen Adam. Er lebt mit seinen Eltern in München in einem Haus mit Pool. ...

„Der rote Swimmingpool“ ist der gelungene Debütroman von der Autorin Natalie Buchholz.

Sie erzählt die Geschichte von dem 17-jährigen Adam. Er lebt mit seinen Eltern in München in einem Haus mit Pool. Alles scheint perfekt zu sein, bis sich seine Eltern - ohne jede Erklärung für Adam -voneinander trennen. Aber sie trennen sich nicht nur voneinander, sondern wenden sich auch von Adam ab. Seine Mutter Eva – eine Französin – geht zurück nach Frankreich und sein Vater Wictor ist bereits bei seiner neuen Familie eingezogen. Adam ist mit der Situation total überfordert und die Situation eskaliert.

Der Schreibstil von Natalie Buchholz ist klar und detailliert. Sowohl die Gegebenheiten als auch die Charaktere konnte ich mir gut vorstellen. Sie waren mir nicht alle auf Anhieb sympathisch, aber sie wirken authentisch. Beeindruckend beschreibt sie die Gefühlswelt von Adam, so dass ich mich gut in ihn und seine Situation hineinversetzen konnte.

Das Buch wird in zwei Zeitebnen erzählt und hat mich dadurch, dass die Autorin vor jedem Wechsel einen Cliffhänger gesetzt hat, sehr gefesselt. In den Rückblenden erfährt man, was sich ereignet hat, bevor die Situation eskalierte und in der Gegenwart steht Adam, der versucht, mit seiner neuen Situation klarzukommen. Mit der Unterstützung seiner Freunde Tom und Tina beginnt er sich in seinem neuen Leben zurechtzufinden, möchte aber unbedingt die Wahrheit über das erfahren, was passiert ist. Während die Vergangenheit sehr bedrückend wirkt, ist das Geschehen in der Gegenwart locker und lebendig. Mir gefiel dieser Kontrast gut.

Mich hat das Buch gut unterhalten, ich fand die Entwicklung, die Adam durchmacht – wie er erwachsen wird und sich durch die äußeren Umstände weiterentwickelt - spannend und interessant zugleich. Es wird deutlich, was aus dem Fehlverhalten von Eltern bzw. der Überforderung dieser resultieren kann und wie wichtig zuverlässige Vertraute für einen heranwachsenden Teenager sind.
Von außen betrachtet hatte er die perfekte Familie und bei näherem Hinsehen, sieht alles ganz anders aus.

„Der rote Swimmingpool“ ist ein großartiges Debüt und ich freue mich schon jetzt auf weitere Bücher von Natalie Buchholz.

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Veröffentlicht am 28.05.2018

Wenn Eltern sich trennen

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Die Farbe Rot, in der das Buchcover gehalten ist, ist gemeinhin aufregend, beachtenswert, lebendig, anregend. Exakt diese Eigenschaften hat der vorliegende (Debüt)Roman, den zu lesen sich wirklich lohnt. ...

Die Farbe Rot, in der das Buchcover gehalten ist, ist gemeinhin aufregend, beachtenswert, lebendig, anregend. Exakt diese Eigenschaften hat der vorliegende (Debüt)Roman, den zu lesen sich wirklich lohnt.
Bis er 17 Jahre ist, glaubt sich Adam einer perfekten Familie zugehörig, während die Eltern der meisten seiner Freunde geschieden sind. Umso heftiger trifft es ihn, als der Vater die Familie plötzlich ohne ein Wort der Erklärung gegenüber Adam verlässt und ihn sogar nicht mehr sehen will. Auch die Mutter hüllt sich in Schweigen. Adam ist fassungslos und sucht nach einem Schuldigen. Für ihn ist es der Vater, dem er es heimzahlen will. Doch liegt Adam damit richtig?
Dieses Buch zu lesen, macht wirklich Spaß. Es wechseln sich Abschnitte ab, die in der Vergangenheit spielen und das Leben der scheinbar perfekten Vorzeigefamilie bis kurz nach ihrem plötzlichen Zerbrechen wiedergeben, mit solchen, die einige Monate später in der Gegenwart angesiedelt sind. Alle sind aus der Ich-Perspektive von Adam wiedergegeben. Häufig enden sie mit einem Cliffhanger und es bleiben fast bis zum Schluss zwei Fragen offen: Auf welche Weise hat sich Adam gerächt? Was war der wirkliche Grund für die Trennung der Eltern (denn es gibt einige vage Hinweise, dass ein außereheliches Verhältnis des Vaters allein nicht ausschlaggebend ist)? Adams Gefühlswelt als plötzlich zum Trennungskind gewordener junger Erwachsener, seine ganze Verzweiflung werden gelungen dargestellt. Zugleich gibt die Geschichte Hoffnung, denn in seiner verfahrenen Situation verliebt sich Adam zum ersten Mal. So traurig alles für Adam ist, bedeutet dies nicht, dass auch der Grundton des Buches so gehalten ist. Im Gegenteil, es gibt viele gedeckt humorvolle Passagen, z.B. wenn es um die Beschreibung des fetten Katers von Adams Freundin geht oder um seinen besten Freund vor dessen Geburt.
Das Buch ist eine empfehlenswerte Lektüre für all jene, deren Familie sich vielleicht auch gerade in der Auflösung befindet, weil es am Ende lehrt, wie die Erwachsenen sich in solch einer Situation richtiger verhalten können.


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Veröffentlicht am 28.05.2018

Coming-off-Age-Krimi

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Adam steht an der Grenze zum Erwachsenwerden. Er ist in einer liebevollen Umgebung aufgewachsen, versteht sich gut mit seinem Vater, verehrt seine Mutter. Doch über Nacht wird alles anders: Sein Vater ...

Adam steht an der Grenze zum Erwachsenwerden. Er ist in einer liebevollen Umgebung aufgewachsen, versteht sich gut mit seinem Vater, verehrt seine Mutter. Doch über Nacht wird alles anders: Sein Vater zieht aus und unterbindet jeden Kontakt nicht nur zu Adams Mutter, sondern auch zu Adam. Adams Mutter, eine etwas abgedreht wirkende Künstlerin, gibt keine Antworten, zieht sich in sich selbst zurück. Adam versteht die Welt nicht mehr und reagiert panisch, hilflos, trotzig.

Fast bin ich geneigt, den "Roten Swimmingpool" als eine Art Krimi einzustufen, nur kennt der Leser zuerst den Täter, nämlich Adam, weiß aber nicht, was genau er sich zuschulden kommen ließ. Das erfährt man erst nach und nach von Adam selbst, allerdings nicht schön schlicht, chronologisch, sondern in wilden Zeitsprüngen, die manchmal gar nicht so einfach nachzuvollziehen sind, zum Zurückblättern zwingen … oder einfach zum Aufgeben und Hoffen, dass sich am Ende alles fügt. Ein genialer Schachzug der Autorin, wie ich finden. Denn so wirr wie in Adams Schilderung geht es vermutlich auch in seinem Kopf zu – kein Wunder, schließlich steckt er mitten in der Pubertät mit all ihren Herausforderungen und muss zu allem Überfluss auch noch das Auseinanderbrechen seiner Familie verkraften, das ihn völlig unvorbereitet trifft.
Überhaupt ist Adam – logischerweise – die am detailliertesten geschilderte Figur in dem Roman. Auch wenn er in seinen pubertären Anwandlungen und Exzessen manchmal nervt, man leidet und fiebert mit ihm. Da die Geschichte aus seiner Perspektive geschildert wird, ist die Sprache jung, ein bisschen flapsig, aber nicht derb und auch für Leser fortgeschrittenerer Altersstufen gut zu lesen.
Titel und Cover sind genial und verführen hoffentlich viele vor allem jüngere Leser dazu, nach diesem Buch zu greifen. Es ist vielleicht nicht ganz das, was sie erwarten, aber auf jeden Fall spannende und lesenswerte Lektüre.

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