Leserunde zu "Die Hochhausspringerin" von Julia von Lucadou
Was macht den Menschen menschlich, wenn er perfekt funktioniert?Die Hochhausspringerin
RomanRiva ist Hochhausspringerin – ein perfekt funktionierender Mensch mit Millionen Fans. Doch plötzlich weigert sie sich zu trainieren. Kameras sind allgegenwärtig in ihrer Welt, aber sie weiß nicht, dass sie gezielt beobachtet wird: Hitomi, eine andere junge Frau, soll Riva wieder gefügig machen. Wenn sie ihren Auftrag nicht erfüllt, droht die Ausweisung in die Peripherien, wo die Menschen im Schmutz leben, ohne Möglichkeit, der Gesellschaft zu dienen. Was macht den Menschen menschlich, wenn er perfekt funktioniert? „Die Hochhausspringerin“ führt in eine brillante neue Welt, die so plausibel ist wie bitterkalt. Julia von Lucadou erzählt von ihr mit der Meisterschaft der großen Erzählungen über unsere Zukunft.
Timing der Leserunde
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Bewerben 02.07.2018 - 22.07.2018
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Lesen 06.08.2018 - 26.08.2018
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Rezensieren 27.08.2018 - 09.09.2018
Bereits beendet
Schlagworte
Teilnehmer
Diskussion und Eindrücke zur Leserunde
Fragen an die Autorin Julia von Lucadou (Zeitraum: 06.08. - 19.08.)
Tintenpatrone
Mitglied seit 25.07.2017
Veröffentlicht am 06.08.2018 um 16:21 Uhr
Hallo!
Ich hab den ersten Abschnitt heute schon durchgelesen, aber zwei Dinge sind mir dabei noch nicht richtig klar geworden: Hitomi ist Wirtschaftspsychologin; was genau bedeutet das? Ich hab mal Wirtschaftspsychologie gegoogelt, aber irgendwie konnte ich mit den Definitionen nicht viel anfangen...?
Und noch eine kleine Sache: Wer ist Dom Wu?
Danke schon mal im Vorraus!
reni74
Mitglied seit 25.06.2018
Veröffentlicht am 06.08.2018 um 19:56 Uhr
Ich weiß nicht, ob es schon erwähnt wurde. Ich habe auf Seite 28 einen Fehler entdeckt.
Im Satz -"Ich fühle ich mich ihr auf beinah väterliche Weise verbunden..." Das zweite ich ist zuviel.
Julia von Lucadou
Mitglied seit 23.07.2018
Veröffentlicht am 07.08.2018 um 12:28 Uhr
Tintenpatrone schrieb am 06.08.2018 um 16:21 Uhr
Hallo!
Ich hab den ersten Abschnitt heute schon durchgelesen, aber zwei Dinge sind mir dabei noch nicht richtig klar geworden: Hitomi ist Wirtschaftspsychologin; was genau bedeutet das? Ich hab mal Wirtschaftspsychologie gegoogelt, aber irgendwie konnte ich mit den Definitionen nicht viel anfangen...?
Und noch eine kleine Sache: Wer ist Dom Wu?
Danke schon mal im Vorraus!
Hallo Tintenpatrone!
Erstmal lieben Dank, dass du bei der Leserunde dabei bist!
Da das Buch ja in einer etwas zukünftigen Welt spielt, ist die Berufsbezeichnung "Wirtschaftspsychologin" vielleicht nicht ganz dieselbe wie heute. Hitomi hat eine Ausbildung in Psychologie, verwendet ihr Wissen aber in erster Linie, um Wirtschaftsunternehmen zu helfen, d.h. es geht nur um die seelische Gesundheit ihrer Klienten, wenn das einen wirtschaftlichen Nutzen hat. Im Fall von Riva wurde sie beauftragt, Riva zu therapieren, damit sie wieder Geld für ihre Investoren und Werbepartner verdient.
Dom Wu ist Rivas Trainer für Hochhausspringen. Er hat sie ausgebildet und betreut, bis sie aufgehört hat.
Konnte ich deine Fragen beantworten?
Liebe Grüße, Julia
Julia von Lucadou
Mitglied seit 23.07.2018
Veröffentlicht am 07.08.2018 um 12:29 Uhr
reni74 schrieb am 06.08.2018 um 19:56 Uhr
Ich weiß nicht, ob es schon erwähnt wurde. Ich habe auf Seite 28 einen Fehler entdeckt.
Im Satz -"Ich fühle ich mich ihr auf beinah väterliche Weise verbunden..." Das zweite ich ist zuviel.
Liebe RENI74,
ganz lieben Dank! Das sag ich dem Verlag, dann können die es bei einer weiteren Auflage verbessern!
Veröffentlicht am 07.08.2018 um 15:00 Uhr
Zuerst mal vielen Dank, dass Sie sich die Zeit nehmen und sich hier für Fragen zur Verfügung stellen. Ich habe neulich die erste Leserunde mit Autorenbegleitung erlebt und fand das hoch interessant. Ich freue mich jedenfalls schon sehr auf Ihre Kommentare.
Dann gleich mal die erste Frage: Verfolgen Sie die Kommentare, die die Leserundenteilnehmer zu den einzelnen Abschnitten posten?
"" Zitat von Knigaljub
(witzig übrigens, dass man in Sternen bewertet: wie wir hier bei der Lesejury oder auch in anderen Bewertungsportalen - erstmals kam mir die Frage danach, was es wohl mit einem Autor macht, wenn sein Werk überall bewertet wird und ob unsere jetzige Bewertungskultur manchmal nicht auch schon too much ist)""
Ein guter Gedanke, diese Frage könnte man ja der Autorin mal stellen. Was ich hiermit mache.
Wie empfinden Sie es, wenn Ihre Arbeit öffentlich bewertet wird und was macht es mit ihnen, falls die Kritik nicht gut ausfällt? Wie gehen sie damit um?
Dann hätte ich noch eine Frage: Welchen digitalen Hintergrund haben Sie persönlich? Wie stehen sie zu medialer Öffentlichkeit? Das frage ich mich einerseits, weil Sie sich sehr gut mit Computer und Medien auszukennen scheinen - oder aber enorm gut recherchiert haben - und andererseits natürlich, weil Sie hier im Roman diese Überwachungswelt erschaffen haben.
Julia von Lucadou
Mitglied seit 23.07.2018
Veröffentlicht am 07.08.2018 um 22:28 Uhr
Booklyn schrieb am 07.08.2018 um 15:00 Uhr
Zuerst mal vielen Dank, dass Sie sich die Zeit nehmen und sich hier für Fragen zur Verfügung stellen. Ich habe neulich die erste Leserunde mit Autorenbegleitung erlebt und fand das hoch interessant. Ich freue mich jedenfalls schon sehr auf Ihre Kommentare.
Dann gleich mal die erste Frage: Verfolgen Sie die Kommentare, die die Leserundenteilnehmer zu den einzelnen Abschnitten posten?
"" Zitat von Knigaljub
(witzig übrigens, dass man in Sternen bewertet: wie wir hier bei der Lesejury oder auch in anderen Bewertungsportalen - erstmals kam mir die Frage danach, was es wohl mit einem Autor macht, wenn sein Werk überall bewertet wird und ob unsere jetzige Bewertungskultur manchmal nicht auch schon too much ist)""
Ein guter Gedanke, diese Frage könnte man ja der Autorin mal stellen. Was ich hiermit mache.
Wie empfinden Sie es, wenn Ihre Arbeit öffentlich bewertet wird und was macht es mit ihnen, falls die Kritik nicht gut ausfällt? Wie gehen sie damit um?
Dann hätte ich noch eine Frage: Welchen digitalen Hintergrund haben Sie persönlich? Wie stehen sie zu medialer Öffentlichkeit? Das frage ich mich einerseits, weil Sie sich sehr gut mit Computer und Medien auszukennen scheinen - oder aber enorm gut recherchiert haben - und andererseits natürlich, weil Sie hier im Roman diese Überwachungswelt erschaffen haben.
Liebe Booklyn,
zu Ihren Fragen fällt mir so viel ein, dass ich fast schon wieder ein ganzes Buch schreiben möchte...
Die Parallelität der Bewertungssysteme im Buch und außerhalb, die hat Knigaljub wirklich gut beobachtet. Ich glaube, dass man etwas Kreatives und Individuelles wie Bücher (und Menschen!) eigentlich nicht in kalte Zahlen packen kann, aber ich verstehe auch, dass es bei Rezensionen eindeutige Bewertungen braucht. Jedenfalls bin ich selbst ja jetzt zum ersten Mal mit einer öffentlichen Bewertung konfrontiert und ich muss sagen, dass mich das schon ziemlich berührt. Ich habe so lange alleine an einem Schreibtisch gesessen und mir Figuren ausgedacht, ohne zu wissen, ob es je Leser für sie geben wird. Und jetzt macht es mir riesige Freude, zu wissen, dass Sie und die anderen Teilnehmer gerade diese Seiten lesen und sich dazu Gedanken machen. Es fühlt sich wie ein Gespräch an: Ich habe die ersten Sätze geschrieben und nun beginnen mir Menschen zu antworten. Und wenn die Kritik nicht gut ausfällt, dann ist das wie in einem guten Streitgespräch: Ich höre zu und dann führen wir das Gespräch weiter. Das Schöne ist die Vielfältigkeit der Meinungen, die sich widersprechen und ergänzen.
Meine Beziehung zur medialen Öffentlichkeit und zu den digitalen Medien ist vielschichtig. Ich bin fasziniert von den neuen Technologien und wie schnell sie sich entwickeln. Wenn ich eine Zeitmaschine hätte, würde ich nie in die Vergangenheit, sondern immer in die Zukunft reisen. Gerade das Internet ist ein unglaublich tolles Medium mit ganz viel demokratischem Potential. Aber ich glaube, dass wir gerade wegen der Rasanz der Entwicklung manchmal gesellschaftlich ein bisschen hinterherhinken. Für die digitalen Medien gibt es zu wenig Regulierungen, die uns User schützen vor Eingriffen in unsere Privatsphäre. Vor kurzem hat zum Beispiel der Chef-Justiziar von Microsoft, die selbst eine Gesichtserkennungstechnologie entwickelt haben, in einem Essay vor den Gefahren solcher Technologien gewarnt. Und wegen solcher Gefahren bin ich nicht so aktiv auf digitalen Plattformen. Ich wünsche mir, dass es keine Überwachungswelt geben wird wie die, die ich im Roman beschreibe, sondern dass wir alle besser geschützt werden und uns ohne Unbehagen frei im Netz bewegen können.
Julia von Lucadou
Mitglied seit 23.07.2018
Veröffentlicht am 07.08.2018 um 22:30 Uhr
Beitrag gelöscht
Der referenzierte Beitrag existiert nicht mehr.
Ja, das habe ich gesehen. Lieben Dank!
Veröffentlicht am 08.08.2018 um 13:15 Uhr
Hallo,
ich habe heute Vormittag den ersten Leseabschnitt verschlungen und bin ganz fasziniert von dieser Welt und begierig darauf, mehr zu erfahren.
Haben Sie sich erst diese Welt erdacht und dann kam die Geschichte, oder erst die Geschichte und der Aufbau der Welt kam nach und nach oder war es durchmischt?
kleine_welle
Mitglied seit 15.09.2016
Veröffentlicht am 08.08.2018 um 21:51 Uhr
Der erste Leseabschnitt hat mir schon sehr gut gefallen. Die Welt, die Sie erschaffen haben ist sehr faszinierend. Wobei diese ständige Überwachung natürlich sehr schwierig ist. Riva tut mir wirklich leid.
An einigen Stellen erinnert mich diese Welt ein klein wenig an Sparta. Vor allem, da ja kaum jemand bei seinen leiblichen Eltern aufwächst und die Kinder anscheinend abgegeben werden. War das vielleicht auch ein Gedanke dahinter?
Julia von Lucadou
Mitglied seit 23.07.2018
Veröffentlicht am 09.08.2018 um 23:57 Uhr
Gavroche schrieb am 08.08.2018 um 13:15 Uhr
Hallo,
ich habe heute Vormittag den ersten Leseabschnitt verschlungen und bin ganz fasziniert von dieser Welt und begierig darauf, mehr zu erfahren.
Haben Sie sich erst diese Welt erdacht und dann kam die Geschichte, oder erst die Geschichte und der Aufbau der Welt kam nach und nach oder war es durchmischt?
Hallo Gavroche,
das war wirklich durchmischt. Ich hatte zuerst eine Idee von den Figuren und eher nur ein Gefühl für die Welt. Dann wurden die Details der Welt mit der Zeit immer konkreter und sie hat sich rund um die Figuren und die Geschichte immer mehr entwickelt. Ich hatte auch, als ich in der Geschichte schon viel weiter war, noch grundlegende Ideen zur Welt und habe die dann rückwirkend noch ergänzt und umgeschrieben. Und das hat natürlich auch die Geschichte wieder verändert.